Coronavirus (Sars-CoV-2)

@McMurdo

Maskenpflicht und Tracing-App sehe ich jetzt nicht unbedingt als Einschränkung der Grundrechte. Auch beim Thema Lockdown waren wir in unserem Tun schon deutlich weniger eingeschränkt als es in anderen Ländern der Fall war.

Aber vielleicht bist du ja so nett und benennst mal explizit die Grundrechte, die du eingeschränkt siehst.

kleinundgrün schrieb:Wir fühlen uns z.B. nicht allzu unwohl, wenn 3000 Menschen jedes Jahr im Straßenverkehr sterben. Dessen völlig ungeachtet steigen die allermeisten Menschen ohne ein mulmiges Gefühl jederzeit ins Auto oder auf das Fahrrad.
Sterben aber weniger als 1% z.B. in Folge eines Anschlages, fühlen wir uns unwohl, wenn wir z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. Selbst wenn wir uns das rational klar machen, bleibt dennoch ein Unwohlsein.

Das ist ein Gewöhnungseffekt. Wir fühlen uns auch nicht unwohl dabei das jedes Jahr in Deutschland über 200.000 Menschen an Krebs sterben. Und wir fühlen uns auch nicht unwohl wenn in ein regelmäßigen Abständen mal mehr Menschen an einer Grippe sterben und warum? Weil wir es gar nicht groß mitbekommen. Gibt ja nicht jedes mal eine entsprechend große Berichterstattung oder entsprechende staatliche Maßnahmen um das zu verhindern. Wir nehmen das im Prinzip achselzuckend zur Kenntnis .
So wie wir auch Tote im Straßenverkehr aufgrund zu hoher Geschwindigkeit wohl locker bereit sind zu akzeptieren oder eben frühere Sterblichkeit aufgrund von Altersarmut.

Atrox schrieb:Maskenpflicht und Tracing-App sehe ich jetzt nicht unbedingt als Einschränkung der Grundrechte. Auch beim Thema Lockdown waren wir in unserem Tun schon deutlich weniger eingeschränkt als es in anderen Ländern der Fall war.

Aber vielleicht bist du ja so nett und benennst mal explizit die Grundrechte, die du eingeschränkt siehst.

Den entsprechenden Link der Bundesregierung hatte ich ja schon mal verlinkt.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/corona-massnahmen-1734724

@McMurdo

Die Bundesregierung beschreibt dort aber nicht, wo DU dich jetzt genau in unverhältnismäßiger Weise eingeschränkt fühlst.

kleinundgrün schrieb:Wir fühlen uns z.B. nicht allzu unwohl, wenn 3000 Menschen jedes Jahr im Straßenverkehr sterben. Dessen völlig ungeachtet steigen die allermeisten Menschen ohne ein mulmiges Gefühl jederzeit ins Auto oder auf das Fahrrad.
Sterben aber weniger als 1% z.B. in Folge eines Anschlages, fühlen wir uns unwohl, wenn wir z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. Selbst wenn wir uns das rational klar machen, bleibt dennoch ein Unwohlsein.

Das stimmt allerdings und ist ein guter Punkt. Du hast mich gerade an einen Beitrag von PULS4 letzte Woche erinnert. Die Moderatorin und eingeladene bzw. zugeschaltene Personen haben sich mit den Fakten, Fake-News und Verschwörungstheorien rund um Corona auseinandergesetzt. Unter anderem war auch eine Psychologin unter den geladenen Gästen, welche diese Dinge immer vom psychischen und emotionalen Ansatz her betrachtet hat.

Sie meinte, Menschen hätten in allererster Linie Angst vor dem Unsichtbaren. Das Corona-Virus ist für viele eine unsichtbare Gefahr, die sich ihrer Kontrolle entzieht. Bei deinem Beispiel mit dem Autofahren hast du die Kontrolle (natürlich nicht gänzlich, denn jeder kann dir jederzeit reinbrettern, aber das blenden wir wohl gerne aus, denn letztendlich sitzen wir am Steuer und können einiges beeinflussen). Noch dazu ist das Virus neu, wenig erforscht und Menschen fürchten sich vor unbekannten Dingen.

Ich denke auch, dass hier ganz viel die Gewohnheit reinspielt, wie auch von @McMurdo erwähnt.

Den Beitrag kann man hier übrigens nachsehen, ich fand ihn sehr interessant:
https://www.puls4.com/pro-und-contra/videos/Die-Corona-Verschwoerung.-Fakten.-Mythen.-Fake-News

Zu Ministerpräsident Ramelow muss ich mich jetzt mal äußern. Was er da beschließt ist gefährlicher Leichtsinn. Das kann das bisher Erreichte zunichte machen. Dann haben wir ein richtig großes Problem. Viren fragen nicht nach Grenzen.
Es ist viel zu früh, jetzt schon alle Schutzmaßnahmen aufzuheben. Was verspricht er sich nur davon? Ich hätte lieber noch einen Monat drangehängt. Zur Sicherheit. Die Bekämpfung einer Pandemie kann nur funktionieren, wenn alle Menschen am gleichen Strang ziehen. Eigentlich weltweit.
Das ist ein Spiel mit dem Leben der Bevölkerung.

Der am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik arbeitende Genforscher Hans Lehrach hat ein Konzept entwickelt, wie man die Ausbreitung des Corona-Virus schon vor einer erfolgreichen Entwicklung eines Impfstoffs stoppen kann.
Zentrale Idee des Konzepts ist, dass die komplette Bevölkerung auf einmal getestet wird und das fünfmal in fünf Wochen hintereinander.
Ein Testkit soll an jeden Menschen in Deutschland geschickt werden, mit dem die Menschen sich selbst testen sollen. Jeder der positiv getestet wird, muß in Quarantäne.
Ich finde die Idee gut.

„Im Prinzip ist die Idee ganz einfach“, erklärt der Genetiker der Berliner Zeitung. „Wir schicken jedem Menschen in Deutschland etwa fünf Proberöhrchen. Jede Woche öffnet man eins, transferiert eine bestimmte Menge Speichel hinein und schickt es an eine zentrale Sammelstelle.“ In regionalen Analysezentren würden die Proben verarbeitet und sequenziert, sagt Lehrach. „Aus dem Resultat können wir herauslesen, wer im Moment das Virus hat und wer nicht.“ Die Betroffenen müssten in Quarantäne, bis sie nicht mehr ansteckend seien.

Um wirklich alle zu erfassen, müssten die Tests einige Male wiederholt werden, etwa fünf Wochen lang. Wenn dies flächendeckend geschehe, dann würde das Virus nach einiger Zeit aussterben, denn es gebe niemanden mehr, den es erreichen könne

https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/berliner-forscher-wir-koennen-die-corona-pandemie-auch-ohne-impfstoff-stoppen-li.84154

Kreuzbergerin schrieb:Zentrale Idee des Konzepts ist, dass die komplette Bevölkerung auf einmal getestet wird und das fünfmal in fünf Wochen hintereinander.
Ein Testkit soll an jeden Menschen in Deutschland geschickt werden, mit dem die Menschen sich selbst testen sollen. Jeder der positiv getestet wird, muß in Quarantäne.
Ich finde die Idee gut.

Und wo sollen wir die Laborkapazitäten her nehmen?
Wir haben nicht einmal Kapazitäten für 1 Million Tests die Woche..wie sollen wir dann 80 Millionen managen?

allmotlEY schrieb:Zu Ministerpräsident Ramelow muss ich mich jetzt mal äußern. Was er da beschließt ist gefährlicher Leichtsinn. Das kann das bisher Erreichte zunichte machen. Dann haben wir ein richtig großes Problem. Viren fragen nicht nach Grenzen.
Es ist viel zu früh, jetzt schon alle Schutzmaßnahmen aufzuheben. Was verspricht er sich nur davon?

Mit der Meinung bist du nicht alleine. Immerhin wird er auch von mehreren Ländern stark dafür kritisiert, weil diese die komplette Aufhebung der Maßnahmen für unangemessen halten und befürchten, dass ihnen die Situation entgleitet.

Noch deutlicher wurde der Leiter der bayerischen Staatskanzlei, Florian Herrmann, der in der "Bild" von einem "hochgefährlichen Experiment für alle Menschen in diesem Land" sprach. Die Aufhebung aller Schutzmaßnahmen komme zu früh und sei der aktuellen Situation nicht angemessen.

In dem Artikel steht auch, dass Ramelow seine Pläne damit verteidigt:

"Das Motto soll lauten: Von Ver- zu Geboten, von staatlichem Zwang hin zu selbstverantwortetem Maßhalten".

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/corona-thueringen-ramelow-103.html

Wenn ca. 3000 Menschen im Straßenverkehr sterben, ist das gerade mal 1% der Todesfälle, die man bei einer ungebremsten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Deutschland etwa erwarten würde (300.000).

Wenn 200.000 Menschen an Krebs sterben (woher kommt die Zahl?), dann kann man durch social distancing wenig dagegen unternehmen. Es wird aber an Therapien intensiv geforscht. Raucher schaden nur sich selbst, das Rauchen in Gebäuden, von dem eine Fremdschädigung augehen könnte, ist nicht erlaubt. Ähnlich wie Einkaufen ohne Masken.

Auch an Grippe sterben definitiv nicht hundert tausende Menschen im Jahr allein in Deutschland, selbst in besonders dramatischen Jahren sind vielleicht ca. 1000 als Grippetote nachgewiesen.

Nerok schrieb:Und wo sollen wir die Laborkapazitäten her nehmen?
Wir haben nicht einmal Kapazitäten für 1 Million Tests die Woche..wie sollen wir dann 80 Millionen managen?

Hast du dir den von mir verlinkten Artikel schon durchgelesen?
Auf deine Fragen wird dort eingegangen.
Insofern ist es sinnvoller erst den Artikel zu lesen.

https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/berliner-forscher-wir-koennen-die-corona-pandemie-auch-ohne-impfstoff-stoppen-li.84154

@Kreuzbergerin
Beitrag von Kreuzbergerin (Seite 528)
So schön wie das auch klingt, aber abgesehen von der fehlenden Kapazzität, gibts bei der Sache noch einen Haken: Es müsste ja weltweit jedes Land mitziehen.
Das ganze scheitert also an der praktischen Durchführbarkeit.

@Kreuzbergerin

Ja und da wird nur davon gefaselt das wir neue Analysezentren bauen müssten und Leute einstellen.
Laboranten und Hardware für Labore fallen aber nicht vom Himmel.

Außerdem wäre der ganze Aufwand für den Arsch sobald die Grenzen und der Reiseverkehr wieder offen sind.

Außer du schaffst es irgendwie das Weltweit hinzubekommen...was utopisch ist.

Ebenso fehlen bereits jetzt oftmals wichtige Ressourcen um die Testkits überhaupt zu produzieren.

Optimist schrieb:So schön wie das auch klingt, aber abgesehen von der fehlenden Kapazzität, gibts bei der Sache noch einen Haken: Es müsste ja weltweit jedes Land mitziehen.

Erstens das und zweitens muss dann auch noch jeder Haushalt bzw. jede einzelne Person eigenverantwortlich und zuverlässig diese Tests ausführen. Das ist meiner Meinung nach der größte Haken und klingt für mich auch etwas utopisch. Vor allem mit dem Hintergrund, dass positiv getestete Menschen in Quarantäne müssen - es gibt einige, die sich davor fürchten und ich könnte mir vorstellen, dass die Tests unter anderem dadurch eventuell gar nicht gemacht werden.

Achja und ganz vergessen das wir auch alle bekannten Tierarten die sich infizieren oder Überträger sein können testen müssten.

Also kommen Millionen Katzen, Hunde etc. noch mal drauf.

Zyra schrieb:Erstens das und zweitens muss dann auch noch jeder Haushalt bzw. jede einzelne Person eigenverantwortlich und zuverlässig diese Tests ausführen. Das ist meiner Meinung nach der größte Haken und klingt für mich auch etwas utopisch.

die Tests dürften auch nicht manipulierbar sein. sonst verschafft sich der Auszubildende der gerade keine Lust auf arbeiten hat einfach mal zwei freie Quarantäne-Wochen..

Nerok schrieb:Achja und ganz vergessen das wir auch alle bekannten Tierarten die sich infizieren oder Überträger sein können testen müssten.
Also kommen Millionen Katzen, Hunde etc. noch mal drauf.

Bei Katzen gibts - so wie ich es bis jetzt mitbekommen hatte - noch keine gesicherten Kenntnisse, ob die das auf Menschen übertragen können.

Und bei Hunden schwirrte mal was im Netz, vonwegen ein Hund hatte sich angesteckt. Das wurde widerlegt, bzw. erklärt weshalb es zu diesem Gerücht kam (er hatte es vom Abschlecken seines infizierten Menschen auf seiner Zunge usw...)
Hunde können auch Corona bekommen, ja, das ist aber eine andere Art und nicht das Cov.2
Und die Art welche die Hunde bekommen können ist für die viel harmloser.

RayWonders schrieb:die Tests dürften auch nicht manipulierbar sein. sonst verschafft sich der Auszubildende der gerade keine Lust auf arbeiten hat einfach mal zwei freie Quarantäne-Wochen..

Stimmt, ganz wichtiger Punkt! Ist zwar erschreckend, aber in meinem Umfeld gibt es sogar ein paar, die sich über unberechtigte zwei freie Quarantäne-Wochen sehr freuen würden bzw. sogar gefreut haben ... Ich kann mir nicht helfen, ich sehe diese Idee von Hans Lehrach als zu weit entfernt von der Realität und absolut nicht umsetzbar in der Praxis.

Nerok schrieb:heute um 09:45
Achja und ganz vergessen das wir auch alle bekannten Tierarten die sich infizieren oder Überträger sein können testen müssten.

Also kommen Millionen Katzen, Hunde etc. noch mal drauf.

Kannst du bitte eine Quelle posten, aus der hervorgeht, dass Menschen an Covid19 erkrankt sind, die sich durch ihr Haustier mit dem Coronavirus infiziert haben.

Kreuzbergerin schrieb:Kannst du bitte eine Quelle posten, aus der hervorgeht, dass Menschen an Covid19 erkrankt sind, die sich durch ihr Haustier mit dem Coronavirus infiziert haben.

Hab jetzt selbst mal gegoogelt, weil ich da nicht mehr am aktuellen Stand war.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht ebenfalls davon aus, dass Sars-CoV-2 vor allem durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen wird. Noch gebe es keinen Beleg für einen Fall, bei dem sich ein Mensch bei seinem Haustier angesteckt habe, schreibt sie. Wer selbst an Covid-19 erkrankt ist oder ein großes Risiko für eine Infektion hat, sollte jedoch den Kontakt zu seinen Tieren möglichst einschränken.

Aber ich glaube, @Nerok meinte das nicht als Fakt, sondern als Punkt, den man nicht außer Acht lassen sollte, weil er schrieb ja:

Nerok schrieb:Achja und ganz vergessen das wir auch alle bekannten Tierarten die sich infizieren oder Überträger sein können testen müssten.

Es ist bei den Haustieren ja noch sehr wenig erforscht, bei Hunden ist zum Beispiel derzeit nicht bekannt, ob diese das Virus an andere Tiere oder an den Menschen weitergeben können.

Ob infizierte Hunde wiederum das Virus an andere Tiere oder Menschen weitergeben können, ist unklar. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Haustiere eine Rolle bei der gegenwärtigen Ausbreitung des Virus gespielt haben, schreiben die Forscher.

Bei Katzen konnte allerdings nachgewiesen werden, dass diese sich zumindest untereinander anstecken können. Das Risiko bei Haustieren ist aber trotzdem sehr gering und bei den Katzen muss man bedenken, dass diese Infektionen unter künstlichen Bedingungen herbeigeführt wurden.

Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-menschen-koennen-ihre-hunde-anstecken-a-ec3fd48a-cfaf-4782-b9ff-036da051c158