Coronavirus (Sars-CoV-2)

Kalle23 schrieb:Wie macht man es sonst, im Zweifel an, oder? ;)

Man untersucht und betreibt Diagnostik.
Das macht man am besten mit einer entsprechenden Ausbildung vor Ort und nicht ohne entsprechende Ausbildung in einem Mysteryforum.

@emanon

Genau so!

Bis jetzt ist das alles ja vernünftig abgelaufen.

Es gab einen Vorfall während der klinischen Erprobung, dieser wurde offen kommuniziert, die Versuchsreihe unterbrochen und das Geschehen muss jetzt untersucht werden.

Ich hoffe, der Proband wird möglichst schnell wieder komplett genesen und die Ursache bestmöglich geklärt werden.

Es sind auch genügend andere Impfstoffe in der Pipeline, deshalb macht man das ja auch so, dass man sich nicht auf ein Mittel verlässt (außer in Russland).

Was mich wundert, es heisst ja dass das Corona virus und überhaupt Viren ständig und leicht mutieren. Grippeimpfung muss ja jedes Jahr neu gemacht werden. Woher weiss man denn ob die jetzt in Erfindung befindlichen Impfstoffe überhaupt noch was bringen wenn sie zum Gebrauch rauskommen bei dem dann im Umlauf befindlichen Stamm?

emanon schrieb:Möchtest du damit insinuieren, dass die Impfung zwingend dafür verantwortlich zu machen ist?

Ne ich unterstelle (insinuiere) nichts.
Aber es ist ja der plausibelste Grund für die Erkrankung, oder willst du das abstreiten?

Und nein ich empöre mich nicht künstlich. ist doch völlig normal, dass sowas in der Testphase vorkommen kann. Der Proband hat sicher eine Erklärung dazu unterschrieben.
Ich will lediglich wissen wie das hier gemeint ist, bzw sollte @Trailblazer das mal ein bisschen detailierter ausdrücken.

Trailblazer schrieb:Eine gewisse Gefahr besteht natürlich, allerdings sollte die durch die vorgeschriebenen Maßnahmen zur Vorbereitung der klinischen Erprobung und die Durchführung unter medizinischer Beobachtung begrenzt sein.

Freki2.0 schrieb:Aber es ist ja der plausibelste Grund für die Erkrankung, oder willst du das abstreiten?

Zeitliche Korrelation bedingt ja keine kausale Beziehung.
Das muss man sauber untersuchen und aufklären.

Man bemüht sich im Vorfeld um gesunde Probanden.
Ich hab selbst während des Studiums an Zulassungstests für Medikamente teilgenommen. Auch bei gründlichen Test und wahrheitsgemässen Auskünften der Probanden ist so etwas nicht völlig auszuschliessen.
Ich hab z. B. mal erlebt, dass ein Proband auf einen Inhaltsstoff allergisch reagierte. Bis dahin waren keine Allergien bekannt.

Ein allgemeines Interesse besteht daran schon, dem Patient natürlich gute Besserung.

Ein wiederholter Vorfall würde wie gesagt unter MS fallen, und hier ist zumindest eine Theorie, dass eine Virusinfektion dies auslösen kann.

Wikipedia: Multiple Sklerose#Infektionshypothese

Es kann natürlich auch ein einmaliger Vorfall sein, aber auch dann könnte (mW als Laie) eine Infektion dies auslösen.

Oder eben evtl. auch ein Impfstoff gegen einen Virus, was ja ähnlich ist.

Abgeklärt werden muss das auf jeden Fall, nach jetzigem Stand würde ich mir das nicht spritzen lassen.

emanon schrieb:Auch bei gründlichen Test und wahrheitsgemässen Auskünften der Probanden ist so etwas nicht völlig auszuschliessen.

Das mein ich eben auch.
Deswegen verstehe ich nicht, wie man mit gewissen Maßnahmen die Gefahr begrenzen können sollte (@Trailblazer) ?

Es ist ja auch sehr im Sinne der zukünftigen Empfänger des Impfstoffes wenn einzelne Probanden Nebenwirkungen haben und man damit den Impfstoff noch anpassen oder ganz aufgeben könnte bevor tausende Menschen diese Nebenwirkungen haben.

Mal ganz nebenbei: Könnte eigentlich ein Impfstoff der in Europa entwickelt wurde in Asien eingesetzt werden?
Oder müsste für beispielsweise China aufgrund der anderen Erbanlagen ein spezieller Impfstoff entwickelt werden?

@Freki2.0

Wie ich das meine?

Es handelt sich eben um die "Erprobungsphase", auch wenn es dort schon die dritte und letzte Phase ist (wenn ich das richtig mitbekommen habe) in der ja bereits tausende Probanden mit dem Impfstoff behandelt werden.

Wie das Wort "Erprobung" ja bereits ausdrückt, liegt dem ganzen noch ein gewisses Risiko zugrunde. Auch wenn es durch die vielen vorangegangenen Schritte sehr begrenzt ist und intensiv abgewogen worden sein sollte. Es besteht aber!

Das gibt es im technischen Bereich ja auch...

Du kannst noch so viele Stunden im Simulator, im Windkanal und der Belastungstestmaschine verbringen...

...irgendwann muss der neue Düsenjet wirklich in die Luft. Mit einem Piloten und einer Minimal-Crew an Bord.

@Anaximander
Könnte auch ein Autoimmungeschehen sein.
Immunsystem wird durch die Impfung stimmuliert und es kommt zu einer überschiessenden Immunantwort, die sich gegen das Rückenmark richtet.
Denkbar ist da vieles. Auch eine bakterielle Infektion ist möglich.
Beim Impfstoff handelt es sich meines Wissens um einen Vektorimpfstoff nicht um einen m-RNA Impfstoff, die ja gerade wegen möglicher überschiessender Immunantworten in der Diskussion stehen.

Trailblazer schrieb:Wie das Wort "Erprobung" ja bereits ausdrückt, liegt dem ganzen noch ein gewisses Risiko zugrunde. Auch wenn es durch die vielen vorangegangenen Schritte sehr begrenzt ist und intensiv abgewogen worden sein sollte. Es besteht aber!

Okay ich hatte deinen Beitrag so verstanden, als hätte diese starke Nebenwirkung in dieser Testphase nicht hätte auftreten dürfen wenn man richtig vorgegangen wäre.

emanon schrieb:Bis dahin waren keine Allergien bekannt.

Eben. So ein Dilemma kann bei allem Möglichem oder sich im Laufe das Alters auftreten. Ich reagierte vor Jahren auf einen Stoff allergisch, den mir aber Jahrzehnte lang zuvor eine Probleme bereitete.

So etwas kann man aber vorher nicht wissen. Das Risiko geht man daher immer ein, nicht nur beim Impfen.

off-peak schrieb:So etwas kann man aber vorher nicht wissen. Das Risiko geht man daher immer ein, nicht nur beim Impfen.

Also Impfprobanden sollten vorher schon untersucht werden, ob sie zu einer bestimmten Risikogruppe gehören. Beispielsweise ob das HLA-B27 aktiv ist.

Wobei wir schon im Blick behalten müssen, dass es auch ein Problem des Impfstoffes sein könnte, bzw eines, das man mit z.B. Änderungen in der Wirkstoffzusammensetzung begrenzen könnte.

Selbst wenn man das nicht kann und der Wirkstoff zugelassen wird, kann solch ein Ereignis sich ja später auf der Liste der möglichen Nebenwirkungen wiederfinden und so behandelnde Ärzte sensibilisieren.

Warten wir ab was sich ergibt.

Freki2.0 schrieb:Also Impfprobanden sollten vorher schon untersucht werden, ob sie zu einer bestimmten Risikogruppe gehören.

Klar. Es ist dennoch nicht auszuschließen, zumal es ja zu falschen Testergebnissen kommen kann. Oder eben zu Tagen, an denen das Immunsystem nun mal kurz pennt.
Auch ich wurde danach untersucht, mit dem Ergebnis, dass ich keine Reaktion auf den Stoff zeigte, der mir aber ein paar Tage zuvor ins KH gebracht hatte.

In Moskau haben die Impfungen im Rahmen der Phase-III-Studie für den Corona-Impfstoff "Sputnik V" begonnen. Ersten Freiwilligen sei das Präparat gespritzt worden, sagte die Vize-Bürgermeisterin Anastassija Rakowa. Mehr als 35.000 Moskauer hätten sich bereits als Freiwillige gemeldet. Geimpft werden soll demnach in 20 Kliniken in der Stadt. Der Impfstoff mit dem Namen "Sputnik V" wurde vor rund einem Monat für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben - trotz internationaler Bedenken. Die Freigabe erfolgte vor Abschluss der wichtigen Phase III klinischer Studien. Parallel sollten bald auch die Impfungen von Risikogruppen beginnen. Vor allem Klinikpersonal und Lehrern soll demnach das Vakzin gespritzt werden.

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/15-07-Russischer-Impfstoff-wird-jetzt-in-Moskau-getestet--article21626512.html

Ich bin gespannt wie es da sein wird.

Die Mexikaner scheinen davon schon überzeugt:

Russland hat einem Insider zufolge ein zweites Abnehmerland für seinen potenziellen Impfstoff "Sputnik-V" gefunden. Mexiko werde 32 Millionen Dosen kaufen, sagt die in das Geschäft eingeweihte Person. Als erstes Land hatte Kasachstan eine Vereinbarung zum Kauf von zunächst mehr als zwei Millionen Dosen geschlossen. Mit "Sputnik-V" hat Russland im August als erstes Land einen Impfstoff zugelassen, allerdings ohne dass vorher eine großangelegte Studie stattgefunden hätte.

Quelle: https://www.n-tv.de/panorama/15-07-Russischer-Impfstoff-wird-jetzt-in-Moskau-getestet--article21626512.html

renasia schrieb:Kommst du aus Österreich?
Hier kannst du den Abstand in den Läden teilweise gar nicht einhalten und es gibt hier zb einen Drogeriemarkt,welcher eher einem Warenhaus ähnelt (Dvd-Abteilung, Spielzeug -Abteilung, Parfümerie etc)

Ja, ich komme aus Österreich und wohne in St. Pölten.

“Keine Kompromisse“ bei Sicherheit
AstraZeneca und acht weitere Pharma- und Biotech-Unternehmen hatten erst am Dienstag versichert, dass sie bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs keine Kompromisse bei der Sicherheit machen werden. Dieser ungewöhnliche Schritt folgte mit Blick auf Bedenken, dass es vor allem in den USA politischen Druck zwecks einer Eil-Zulassung erster Impfstoffe vor der Präsidentenwahl am 3. November geben könnte. US-Präsident Donald Trump verspricht fast täglich, dass es bis Jahresende oder möglicherweise schon bis zur Wahl einen Impfstoff geben werde.

Quelle:

https://science.orf.at/stories/3201639/

Heute Abend gibt es im Bundestag eine Anhörung ob die epidemische Notlage weiterhin aufrecht erhalten wird.
Die Sitzung wird am Mittwoch, 9. September, ab 21 Uhr zeitversetzt im Parlamentsfernsehen und im Internet auf www.bundestag.de übertragen.

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2020/kw37-pa-gesundheit-corona-709474?fbclid=IwAR05dFLC85xMpCelTlkk8G9jcUW3591_TuSDaQrkjN8zB_TpSSbHj8VeF7M

Anaximander schrieb:einer Mortalität von ca. 0,5%

Two recent publications show a similar Infection fatality rate as we found in Heinsberg:
Heinsberg:0.36 (95% CI,0.29 to 0.45)
Iceland: 0.3 (95% CI, 0.2 to 0.6)
USA: 0.26 (95% CI, 0.21–0.35)
All results are within the same CI

Quelle: https://twitter.com/hendrikstreeck/status/1301793961519001601?s=20

@Kalle23

Es gibt auch Publikationen, die eine höhere Mortalität angeben, 0,5% ist da ein ungefährer Mittelwert. Er sucht sich da natürlich die raus, die besonders niedrig sind.

Und die Heinsberg-Studie beruhte lediglich auf 7 Todesfällen.