Gendern zur Pflicht machen?

Tussinelda schrieb:das ist doch gar nicht der Grund.

Selbst wenn es "erfunden" wurde, weil Männer damals meist im Berufsleben waren etc. ist es aus heutiger Sicht eben praktisch anwendbar und wird auch so gelehrt - Generisches Maskulinum = geschlechtsneutrale Verwendung und die ist eben kürzer und somit praktischer.

Sehe leider immer noch oft genug Schilder mit "Suche Verkäuferin". Das empfinde ich als diskriminierend weil nur ein Geschlecht angesprochen wird. Andere schreiben Verkäufer*Innen. So ist es richtig. Heutzutage wird niemand mehr aufgrund des Geschlechts aus Berufen diskriminiert.

CosmicQueen schrieb:Selbst wenn es "erfunden" wurde, weil Männer damals meist im Berufsleben waren etc. ist es aus heutiger Sicht eben praktisch anwendbar und wird auch so gelehrt - Generisches Maskulinum = geschlechtsneutrale Verwendung und die ist eben kürzer und somit praktischer.

Sich daran zu stören ist so, als würde sich jemand darüber aufregen, dass er im Englischen nicht gesiezt wird.
Dieser Satz ist übrigens ein Paradebeispiel: Wie gendert man "Jemand"? Im zweiten Teilsatz könnte man ja noch er/sie schreiben, aber normalerweise versteht man sofort, dass JEDER gemeint ist, nicht nur Männer.

fireflash schrieb:Sehe leider immer noch oft genug Schilder mit "Suche Verkäuferin". Das empfinde ich als diskriminierend weil nur ein Geschlecht angesprochen wird. Andere schreiben Verkäufer*Innen. So ist es richtig. Heutzutage wird niemand mehr aufgrund des Geschlechts aus Berufen diskriminiert.

Nein, richtig wäre entweder "Verkäufer" (damit ist jeder angesprochen) oder "Verkäufer/Verkäuferin".

paco_ schrieb:Nein, richtig wäre entweder "Verkäufer" (damit ist jeder angesprochen) oder "Verkäufer/Verkäuferin".

Ja, das ist auch ok.

paco_ schrieb:aber normalerweise versteht man sofort, dass JEDER gemeint ist, nicht nur Männer.

Jeder oder Jede :troll:

Ford schrieb:Der Fehler fing schon damit an, dass man den Wörtern den Suffix -in anhing, um sie weiblich zu machen.

Okay, ich nehme an, wenn Du das Anhängen des Suffixes "-in" als Fehler ansiehst, wirst Du - vorausgesetzt Du solltest wirklich konsequent gegen diese Endung sein - wenn Du über deine Freundin sprichst, immer von deinem Freund sprechen, oder wie machst Du das?

Ford schrieb:Das könnte man umkehren, statt die Komplexität der Sprache noch viel weiter zu erhöhen

Hm, ja, das könnte man durchaus so machen. Man könnte Wörter und Sätze aber auch noch weiter ein-, und abkürzen, oder gleich komplett weglassen, je nachdem, um dem ganzen Kauderwelsch die Komplexität zu nehmen. Man könnte beispielsweise so sprechen, wie es in der türkischen Sprache üblich ist.

Beispiel:

Anstatt zu sagen: "Die Kartoffeln sind mir zu teuer", sagt man jetzt: "Kartoffeln teuer, Bro!"

Mit dieser Maßnahme würde man die ungeliebten Barrieren für Ausländer und Sprachbehinderte weitestgehend abschaffen.

Man könnte auch das beliebte "Schreiben nach Gehör" wieder einführen. Der Vorteil. Größtmögliche Barrierefreiheit für Sprachbehinderte, Ausländer, Kinder und Gendergegner, die damit eine einfache, schnelle und sehr kurze Sprache zur Verfügung hätten.

Ford schrieb:wenn es unklar ist, dann wird nochmal gesondert darauf hingewiesen.

Ein extra gesondertes Daraufhinweisen spricht aber nicht gerade für ein einfaches, schnelles und kurzes Sprechen bzw. vermitteln von Informationen. Wenn etwas unklar ist, für wen auch immer, muss dann eben auf darauf verzichtet werden.

Ford schrieb:Warum muss man das so kompliziert machen?

Mir ist am Gendern noch nichts kompliziertes aufgefallen. Wärst Du so freundlich und könntest erklären, was genau Du so unglaublich kompliziert am Gendern findest?

Ford schrieb:Warum kreiert man eine überaus komplizierte Sprachform, in der alles und jeder gesondert genannt werden muss?

So, so. Überaus kompliziert soll das Gendern also sein?! Wollen mal sehen.

"Mitarbeiter:innen"
"Mitarbeiterinnen"

Ja, Du hast recht. Das eingesetzte Sonderzeichen macht das Aussprechen des Wortes überaus kompliziert und umständlich.

Ford schrieb:Am besten noch mit Sonderzeichen, damit es noch unübersichtlicher wird

Was genau soll so ein eingesetztes Sonderzeichen unübersichtlich machen und warum macht das Sonderzeichen ausgerechnet nur beim Gendern was auch immer unübersichtlich?

"u.s.w."
"z.B.:"
"etc."
"ein einz’ger Augenblick"
"So ’n Quatsch!"
"Ne Möwe auf’m Dach."
"Wir treffen uns nach’m Unterricht."
"Die Grimm’schen Märchen"
"H-Milch"
"Dipl. -Päd."
"100-m-Lauf"
"Lehrer*innen"
"Befürworter:innen"

Ford schrieb:Machen wir es doch einfach so, wie es in der DDR üblich war

Warum "wir"? Soll denn nicht jeder die Freiheit haben, so zu sprechen und zu schreiben, wie es ihm gefällt?

peekaboo schrieb:Warum "wir"? Soll denn nicht jeder die Freiheit haben, so zu sprechen und zu schreiben, wie es ihm gefällt?

Das kann ja jeder halten wie er mag, nur es zur Pflicht zu machen, das geht nicht.
Und die Genderfanatiker müssen sich halt auch damit abfinden, dass die Mehrheit das für überflüssigen Quatsch hält.

peekaboo schrieb:Anstatt zu sagen: "Die Kartoffeln sind mir zu teuer", sagt man jetzt: "Kartoffeln teuer, Bro!"

Mit dieser Maßnahme würde man die ungeliebten Barrieren für Ausländer und Sprachbehinderte weitestgehend abschaffen.

Aber klar doch, sonst noch irgendwelche Ideen?

peekaboo schrieb:Man könnte beispielsweise so sprechen, wie es in der türkischen Sprache üblich ist.

Beispiel:

Anstatt zu sagen: "Die Kartoffeln sind mir zu teuer", sagt man jetzt: "Kartoffeln teuer, Bro!"

Was hat denn jetzt dein Beispiel mit der türkischen Sprache zutun?

Aniara schrieb:Was hat denn jetzt dein Beispiel mit der türkischen Sprache zutun?

Ach, nach dem Vergleich mit den N-Wort, bringt man einfach den nächsten unsinnigen Vergleich hier an und diskreditiert und diskriminiert einfach eine ganze Bevölkerungsgruppe. Quasi als Argumentationsverstärker, weil man keine Argumente hat.

peekaboo schrieb:Man könnte beispielsweise so sprechen, wie es in der türkischen Sprache üblich ist.

Du kennst also die türkische Sprache und weißt, was dort üblich ist. Meinst also, die Türken sprechen so, wie in deinem Beispiel veranschaulicht.

Ja, mit Diskriminierungen wirst du sicher viele hier überzeugen können. Nicht!

paco_ schrieb:Das kann ja jeder halten wie er mag, nur es zur Pflicht zu machen, das geht nicht.

das ist auch längst hier klargestellt. Es KANN gar keine Pflicht geben.

paco_ schrieb:Und die Genderfanatiker müssen sich halt auch damit abfinden, dass die Mehrheit das für überflüssigen Quatsch hält.

Dafür, dass die Sprache kurz und prägnant sein soll gibst Du Dir bei solchen Worten "Genderfanatiker" aber ganz schön Mühe. Aber klar, man muss ja noch schnell mal die, die eine andere Meinung haben als fanatisch deklarieren.....

Interested schrieb:Ach, nach dem Vergleich mit den N-Wort

es war immer noch kein Vergleich, sondern ein Beispiel

paco_ schrieb:Das kann ja jeder halten wie er mag, nur es zur Pflicht zu machen, das geht nicht.

Entspann' Dich. Ich bin doch da ganz bei der fanatischen Anti-Gender-Fraktion dass das Gendern nicht zur Pflicht gemacht wird.

paco_ schrieb:Aber klar doch, sonst noch irgendwelche Ideen?

Die Idee kam nicht von mir. Wenn wir aber die Barrieren in der Sprache für Ausländer, Sprachbehinderte, Kinder und Antigenderfanatiker abschaffen wollen, dann sollte man dies meiner Ansicht nach auch konsequent durchziehen.

Aniara schrieb:Was hat denn jetzt dein Beispiel mit der türkischen Sprache zutun?

Es ging darum die Sprache einfacher zu gestalten. Die türkische Sprache war nur ein Beispiel.

Interested schrieb:Du kennst also die türkische Sprache und weißt, was dort üblich ist. Meinst also, die Türken sprechen so, wie in deinem Beispiel veranschaulicht.

Ja, ein bisschen kenne ich mich in der türkischen Sprache aus.

peekaboo schrieb:Die türkische Sprache war nur ein Beispiel.

Deswegen bringst du einen klischeehaften Satz, oder wie?

Tussinelda schrieb:es war immer noch kein Vergleich, sondern ein Beispiel

Es ist sehr wohl ein Vergleich und kein Beispiel.
Wie ich das empfinde, überlass mir. Du darfst dir deine Interpretation gerne so hindrehen, wie du es für richtig empfindest.

Groucho schrieb:Hätten wir auch weiter "N****" sagen sollen, nur weil mal eine Mehrheit das Wort okey fand (oder vielleicht noch findet)?

Denn hier wird explizit gefragt, ob wir das N-Wort weiterverwenden sollten, wie wir z.B. Gäste oder Mitarbeiter verwenden.

peekaboo schrieb:Es ging darum die Sprache einfacher zu gestalten. Die türkische Sprache war nur ein Beispiel.

peekaboo schrieb:Ja, ein bisschen kenne ich mich in der türkischen Sprache aus.

Dann kannst du sicher belegen, wie es sich grammatikalisch im Türkischen verhält. Ebenfalls, dass alle Türken so sprechen, wie in deinem Beispiel.

Interested schrieb:Wie ich das empfinde, überlass mir.

das hat mit Empfindung nur nix zu tun. Es ging um die Mehrheit, da wurde das Beispiel herangezogen, kann man nachlesen.

Interested schrieb:Denn hier wird explizit gefragt, ob wir das N-Wort weiterverwenden sollten, wie wir z.B. Gäste oder Mitarbeiter verwenden.

es geht um die Mehrheit, immer noch.

@Aniara

Was ist an dem Satz bitte klischeehaft?

@Interested

Warum sollte ich das belegen? Hab' ich denn behauptet dass alle Türken so sprechen, wie ich es mit meinem Beispielsatz dargestellt hatte?

peekaboo schrieb:Warum sollte ich das belegen? Hab' ich denn behauptet dass alle Türken so sprechen, wie ich es mit meinem Beispielsatz dargestellt hatte?

Du behauptest, es wäre üblich - also beleg das! Sollte doch ein Klacks sein, wenn du dich da scheinbar auskennst?!

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Und die Mehrheit ist gegen das Gendern. Und die Mehrheit findet Gäste, Mitarbeiter und Kollegen in Ordnung. Das mit dem rassistischen N-Wort zu vergleichen, bleibt Relativierung von realem Rassismus.

Interested schrieb:Und die Mehrheit ist gegen das Gendern

Dass die Mehrheit dagegen ist, ist nur logisch für mich, da die allermeisten keine Betroffenen sind und schon sprachlich inkludiert wurden.

Interested schrieb:Du behauptest, es wäre üblich - also beleg das! Sollte doch ein Klacks sein, wenn du dich da scheinbar auskennst?!

Ja gut, da ist mir ein kleiner sprachlicher Schnitzer unterlaufen. Hiermit nehme ich das "üblich" zurück und ersetze es durch: "So wie ich es oft gehört und teilweise auch gelernt habe."

Tussinelda schrieb:das ist auch längst hier klargestellt. Es KANN gar keine Pflicht geben.

Hm, schau mal:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/fu-freie-universitaet-berlin-studentenparlament-setzt-gender-pflicht-durch-li.315374

Wehret den Anfängen, kann man da nur sagen.