Gendern zur Pflicht machen?

Schnapspraline schrieb:Weil man beispielsweise als Mann oder Frau geführt wird, und nicht als genderfluid, nonbinär oder ähnliches. Manchmal gibts wenn man Glück hat ein "divers", aber das ist nicht mehrheitlich so. Alles ist auf zwei Geschlechter ausgelegt.

Ich glaube "divers" kann man sich überall eintragen lassen, wenn man danach gefragt wird. Meine Frage, wie genau das binäre System die Freiheit einschränken würde, hast du leider nicht beantwortet.

..

Mr.Christian schrieb:Allein schon:

durch den*die Werbende*n, den*die Geworbene*n oder den*die Händler*in storniert.

Wie soll man das vernünftig vorlesen?

Habe ich jetzt mal probiert, laut. Völlig problemlos. Wenn man generell flüssig und konzentriert (vor)lesen kann, sollte so etwas keinerlei Probleme bereiten. Das Einzige, was womöglich Probleme erzeugen könnte, wäre ein innerer Widerwille des Lesenden. Das wäre früher auch mein Pferdefuß dabei gewesen. Seit ich das Problem nicht mehr habe, habe ich auch keine anderen mehr damit.

LG Marina

MarinaG. schrieb:Völlig problemlos

Möcht ich gern mal hören, wie die Sprechpause zwischen e und n so klingt... :D

sooma schrieb:Möcht ich gern mal hören, wie die Sprechpause zwischen e und n so klingt...

Unmöglich, das N ohne Mitlaut einzeln zu lesen. Der Laut bei N ist ja bekanntlich das E. Das erschwert die Sache nochmals, weil der Buchstabe davor auch nen E ist.

McMaso schrieb:N ohne Mitlaut

Ich meinte natürlich ohne Selbstlaut :D

Mr.Christian schrieb:Allein schon:

durch den*die Werbende*n, den*die Geworbene*n oder den*die Händler*in storniert.

Wie soll man das vernünftig vorlesen?

vom Vorlesen mal abgesehen, klingt dann im Zweifelsfalle halt alles verweiblicht... in Augen der Genderbefürworter macht das ja nichts 😉

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es recht viele Leute gibt, deren Lesefluss (in Gedanken) nicht beeinträchtigt wird, durch die zahlreichen Sternchen.
Wenn es wenigstens Schrägstriche wären, die fallen mehr auf und da könnte man besser "darüber hinweg lesen". So gehts zumindest mir.

Die künftige Generation und Migranten tun mir jetzt schon leid, wenn sie lauter Sternchen sehen bzw. verarbeiten müssen.

Mr.Christian schrieb:Wie soll man das vernünftig vorlesen?

Warum musst du das denn vorlesen?
Wenn du das einer zu betreuenden Person o.ä. vorlesen möchtest, steht es dir doch frei, einfach nur die männliche oder die weibliche Form vorzulesen.
Oder du liest es wie es da steht.
Ich sehe da kein wirkliches Problem.

Mr.Christian schrieb:Das müssen die doch selber merken, dass man sich diesen Text nicht vernünftig durchlesen kann?

Ich kann das. Und jede:r Erwachsene, die/der grundlegende Lesekompetenz hat, sollte den Text flüssig lesen können.

MarinaG. schrieb:Das Einzige, was womöglich Probleme erzeugen könnte, wäre ein innerer Widerwille des Lesenden.

Das denke ich auch.

Optimist schrieb:, klingt dann im Zweifelsfalle halt alles verweiblicht.

Optimist schrieb:Die künftige Generation und Migranten tun mir jetzt schon leid, wenn sie lauter Sternchen sehen bzw. verarbeiten müssen.

Wenn "künftige Generationen" damit aufwachsen, werden die damit keine Probleme haben.
Das Problem ist aktuell wohl eher, dass die derzeitige Kohorte von Grundschüler:innen generell Probleme beim Lesen hat. (Gerade heute im Radio gehört*). Und das ganz unabhängig vom Gendern.
DAS sollte uns zu denken geben.




*

JEDER FÜNFTE VIERTKLÄSSLER KANN NICHT RICHTIG LESEN

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/studie-lesekompetenz-grundschueler-bw-100.html

Optimist schrieb:Die künftige Generation und Migranten tun mir jetzt schon leid, wenn sie lauter Sternchen sehen bzw. verarbeiten müssen.

Ich versuche, diesem ganzen Irrsinn etwas Positives abzugewinnen: Wenigstens kann ich dann eher loslassen, wenn ich sterbe, weil sogar meine Muttersprache derart unwohnlich geworden ist, dass nur noch eine andere Dimension meinen Anforderungen an Wohnlichkeit genügen kann. :D

Nimmt man dem Menschen die Möglichkeit der freien Entscheidung, einer freien Handelsmöglichkeit ist es nur ein weiterer undemokratischer Prozess und politische Einflussnahme. Ich stehe dem Gendern zwiespältig gegenüber einerseits weltoffen und frauenfreundlich, da diese Sprache gegen die Unterdrückung der Frau zugute kommt aber andererseits meldet sich mein innerer demokratischer Beobachter, der überall versucht undemokratische, rassistische, antisemitische etc allg. undemokratische Prozesse schon bei der Entstehung zu entdecken um dem entgegenzuwirken.

Ich habe eine Lösung des Problems:

In der Schule , öffentlichen Einrichtungen etc wird ein allg. Gendern eingeführt aber kein Zwang, jedem steht es frei.
In der Schule wird die "alte" Sprachweise gelehrt und auch der neuen gegenderten Sprachweise gegenübergestellt, sodass die Schüler nicht nur eine Rechtschreibung lernen sondern auch ein Bild vom feministischen neuen offenen Weltbild gezeigt bekommen.
Eine richtige "Pflicht" halte ich für falsch, jeder sollte so sprechen und schreiben dürfen wie er will, das richtige und demokratischere, weltoffenere wird sich durchsetzen. Oder vllt. muss es sich garnicht, vielleicht können auch beide nebeneinander existieren, wie eben politische Standpunkte.

Gucky87 schrieb:Kann also wirklich nicht (jedem) so wichtig sein, oder?

Du sagst es.
Von mir aus sollen Menschen mit anderem Geschlecht nach Wahl, z. B. von Behörden, angeschrieben werden, im Bekanntenkreis, auf Arbeit usw.
Das sollte dann aber auch genügen.

Um anderen Menschen normalen Respekt zu zollen, muss ich nicht gendern u. das so unter "Beweis" stellen.
Das sagt nämlich gar nichts aus, wie der Einzelne dazu steht.. von wegen Gruppenzwang oder weil er meint, Nachteile zu haben, wenn er nicht gendert.

rainlove schrieb:In der Schule wird die "alte" Sprachweise gelehrt und auch der neuen gegenderten Sprachweise gegenübergestellt, sodass die Schüler nicht nur eine Rechtschreibung lernen sondern auch ein Bild vom feministischen neuen offenen Weltbild gezeigt bekommen.

Die armen Kids, ganz ehrlich.
Zunächst einmal sind lesen und schreiben, rechnen, wichtig.
(Gendern außen vor).
Alles Andere kommt später.

rainlove schrieb:da diese Sprache gegen die Unterdrückung der Frau zugute kommt

Gibt es da Studien oder ist das nur ein persönliches bauchgefühl.

Ich habe absolut etwas gegen eine Genderpflicht.

Privat sollte es jeder so handhaben, wie er möchte. Aber öffentlich sollten Texte leicht verständlich sein, gerade auch für Menschen mit Lese/Schreibschwäche oder/und Behinderungen/Handicaps.
Die deutsche Sprache ist ohnehin eine der komplexesten, man muss sie nicht noch weiter unötig verkomplizieren.

Ich versuche mich gerade in einen Tetraplegiker hineinzuversetzen, welcher hier im Forum, mit seiner Mundmaus, auch noch einen gendergerechten Text verfassen soll. Unzumutbar!

Darüber sollten sich hier diejenigen, welche so auf eine Genderpflicht pochen, einmal Gedanken machen.

TanAtara schrieb:Die deutsche Sprache ist ohnehin eine der komplexesten, man muss sie nicht noch weiter unötig verkomplizieren

wie wahr. Komplex und auch kompliziert. Durchs Gendern wirds alles noch komplizierter. Migranten (deren Einwanderung ja politisch gewollt ist ...Fachkräfte), haben es dadurch schwerer Deutsch zu lernen.
Wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber in ein englischsprachiges Land auswandern. Im Englischen ist es mit den Geschlechtern so schön einfach, z.B. "the teacher".
Da kommt sicher keiner auf die Idee, dass weibliche Lehrer nicht genug gesehen sind.

Wenn man hier die Sprache "vergewaltigen" möchte, wäre es schön, wenn man sich nur auf die Artikel beschränken würde. Wie hier im Thread auch schon mal angesprochen, das "de" aus einer nordischen Sprache verwenden, das fänd ich eine gute Lösung.

TanAtara schrieb:Ich versuche mich gerade in einen Tetraplegiker hineinzuversetzen, welcher hier im Forum, mit seiner Mundmaus, auch noch einen gendergerechten Text verfassen soll

"Tetraplegiker" , "Mundmaus" -> was ist das?

@Optimist
Sorry, für die Fachbegriffe:

Tetraplegiker: Ein Mensch mit einer kompletten Lähmung, sprich alle vier Extremitäten sind davon betroffen.
Für diese Menschen gibt es eine Maus, mit welcher man den Computer, bedienen kann. Dies erfolgt z.B. durch die Richtung des Luftstroms: (Luft einblasen und saugen)

Gerade Sonderzeichen zu setzen, kostet da noch extra unnötig Zeit.

Ich frage mich gerade, wie dann Hörbücher klingen, wenn diese durchgegendert werden, ob Blinde an dem Schluckauf der Sprecher Freude haben werden. Oder wenn sie Texte per Computersoftware lesen lassen.

@Laura_Maelle

Ja genau oder wie kompliziert das für das Übersetzen in die Gebärdensprache sein würde.

Irgendwie denkt an diese Menschen keiner.

TanAtara schrieb:Aber öffentlich sollten Texte leicht verständlich sein, gerade auch für Menschen mit Lese/Schreibschwäche oder/und Behinderungen/Handicaps.

Nur noch einfache Sätze, ohne Nebensätze, keine Fremdworte mehr?
Nicht mehr als 100 Wörter?

Laura_Maelle schrieb:Ich frage mich gerade, wie dann Hörbücher klingen, wenn diese durchgegendert werden,

Ich frage mich gerade, wie oft der Quatsch mit Romanen wohl noch kommt?
Ist in Romanen doch kaum nötig.
Ich frage mich, wie wohl Arno Schmidt Hörbücher klingen.
Durfte der Kerl überhaupt so schreiben?

Laura_Maelle schrieb:ob Blinde an dem Schluckauf der Sprecher Freude haben werden

Warum sollte es blinden Menschen anders gehen, als sehenden Menschen.
Einige werden Gendern gut finden, andere nicht.

TanAtara schrieb:Irgendwie denkt an diese Menschen keiner.

"Diese Mensschen" brauchen keine paternalistischen Klugschnacker, die meinen, für sie sprechen zu müssen.
Die können sehr gut für sich selber sprechen.

Thomas Worseck ärgert sich. Er ärgert sich über zu wenig Teilhabe an den Medien wegen fehlender Untertitel oder Dolmetscher:innen. Auch darüber, dass öfter über hörbehinderte Menschen gesprochen wird, als mit ihnen. Worüber er sich nicht ärgert ist gendersensible Sprache. Die findet er gut.

Quelle: https://fink.hamburg/2022/02/gendern-auf-gebaerdensprache-geht-das/

Hör mal auf, wahllos irgendwelche Menschen mit Einschränkungen für deine höchstpersönliche Agenda zu instrumentalisieren.

@Groucho

Groucho schrieb:Nur noch einfache Sätze, ohne Nebensätze, keine Fremdworte mehr?
Nicht mehr als 100 Wörter?

Nicht noch weiter verkomplizieren.

@fischersfritzi

"Diese Mensschen" brauchen keine paternalistischen Klugschnacker, die meinen, für sie sprechen zu müssen.
Die können sehr gut für sich selber sprechen.

Wer sagt dir, dass ich nicht zu diesen Menschen gehöre?
Ich bin sicher keine Klugschnackerin, ich weiß wie schwer sich manche Menschen damit tun.