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Gendern zur Pflicht machen?

13.786 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Weiblich, Transgender ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gendern zur Pflicht machen?

09.12.2022 um 19:53
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb:Es ist Einbildung, dass da etwas durchgesetzt werden soll
das ist deine Wahrnehmung, meine ist halt wiederum eine Andere.
Nur mal ein kleines Beispiel dazu aus den letzten Tagen:

fischersfritzi hatte letztens beschrieben, dass das Gendern in ihrer Firma erwartet wird (zum Glück noch ohne Sanktionen, wer es nicht tut) - na wenn das kein Wille zum Durchdrücken darstellt, dann weiß ich auch nicht.
Es ist zwar kein brachiales Durchdrücken, aber zumindest ein subtiles.

Und damit beende ich mal diese Diskussion meinerseits, weil es nichts bringt, wenn man auf keinen Nenner kommen, sich nur im Kreis drehen kann.

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Gendern zur Pflicht machen?

09.12.2022 um 20:03
Zitat von OptimistOptimist schrieb:fischersfritzi hatte letztens beschrieben, dass das Gendern in ihrer Firma erwartet wird (zum Glück noch ohne Sanktionen, wer es nicht tut)
Würdest du bitte den Beitrag von @fischersfritzi verlinken, ich finde diesen gerade nicht, damit ich mir selber ein Bild machen kann, ob die Userin es so formuliert hat "zum Glück noch ohne Sanktionen" @Optimist oder hast du das nur darein interpretiert.


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Gendern zur Pflicht machen?

09.12.2022 um 20:12
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb:zum Glück noch ohne Sanktionen" @Optimist oder hast du das nur darein interpretiert.
sie hat es weder SO geschrieben, noch hatte ich es reininterpretiert, sondern das "zum Glück" war meine eigene Meinung dazu. Dachte das ging aus dem Kontext hervor, weil ich das in Klammern schrieb.

Das empfinde ich nun mal als Glück, dass es bis jetzt noch keine Sanktionen gibt. Wäre mir jedoch nicht sicher, ob nicht irgendwer auf die Idee kommt, in Firmen solche einzuführen, wer sich weigert.


Und hier hast du den ursprünglichen Beitrag:
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Bei uns wird auch gegendert und es wird erwartet, dass bei externer Kommunikation gegendert wird. Die Form ist vorgegeben
... fischersfritzi machte mich in einem weiteren Beitrag dann aufmerksam, dass es keine Sanktionen gibt.

So, das war jetzt wirklich das letzte Statement meinerseits, es sei denn es ergeben sich noch mal wichtige Fragen, die ich beantworten müsste.


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Gendern zur Pflicht machen?

09.12.2022 um 20:18
Zitat von OptimistOptimist schrieb:. fischersfritzi machte mich in einem weiteren Beitrag dann aufmerksam, dass es keine Sanktionen gibt.
Du verdrehst die Kommunikation, lass das.
Ich habe es im selben Beitrag geschrieben.
Zitier das bitte korrekt.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Bei uns wird auch gegendert und es wird erwartet, dass bei externer Kommunikation gegendert wird. Die Form ist vorgegeben.
Wenn das nicht umgesetzt wird, passiert aber auch nix.
"Die Form ist vorgegeben", bedeutet, alle machen es auf die gleiche Art.
Es ist ja mittlerweile bekannt, dass es verschiedene Varianten gibt.
Die Firma möchte es einheitlich. Das ist ein völlig normaler Vorgang


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09.12.2022 um 20:20
Zitat von OptimistOptimist schrieb:fischersfritzi hatte letztens beschrieben, dass das Gendern in ihrer Firma erwartet wird (zum Glück noch ohne Sanktionen, wer es nicht tut)
Würdest du bitte den Beitrag von @fischersfritzi verlinken, ich finde diesen gerade nicht, damit ich mir selber ein Bild machen kann, ob die Userin es so formuliert hat "zum Glück noch ohne Sanktionen" @Optimist oder hast du das nur darein interpretiert.

Danke @fischersfritzi, dass du das noch mal explizit klar dargestellt hast. Da lag ich ja schon richtig bei meiner Nachfrage an @Optimist


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Gendern zur Pflicht machen?

09.12.2022 um 20:23
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Du verdrehst die Kommunikation, lass das.
das war nicht absichtlich, entschuldige bitte.
Ich hatte vorhin nur den relevanten Satz gesehen und schnell kopiert und das Weitere nicht mit gelesen.
Es ist jedoch richtig, dass du mich dann später noch mal darauf hingewiesen hattest, dass es keine Sanktionen gibt (muss ich sicher nicht raussuchen?)
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb:Jede Firma kann das doch handhaben wie sie es möchte, das nennt man Unternehmensphilosophie. In anderen Firmen gibt es andere Dinge die erwartet werden, Bsp. Kleiderordnung usw. Muss man sich dran halten und es beschwert sich keiner. Bei Anderen Arbeitgebern bist du "gezwungen" in der Kirche zu sein, sonst war es das. Daran störst du dich nicht
doch, an bestimmten Dingen die du aufgezählt hast würde ich mich genauso stören (z.B. Kirche)
Und ich würde es als subtilen Zwang empfinden, egal ob es Sanktionen gibt oder nicht - auch wenn die Firmen das Recht dazu haben.


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09.12.2022 um 20:27
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und ich würde es als subtilen Zwang empfinden
Dein Lieblingsausdruck, subtiler Zwang. Was ist denn daran subtil, wenn die Firma ganz klar kommuniziert, dass bei externer Kommunikation Gegendert wird?
Womöglich war das sogar eine Entscheidung, die alle Beschäftigten mittragen, kannst Du Dir das vorstellen? So etwas gibt es nämlich auch.


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09.12.2022 um 20:28
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und ich würde es als subtilen Zwang empfinden, egal ob es Sanktionen gibt oder nicht - auch wenn die Firmen das Recht dazu haben.
Siehst du @Optimist
ich zum Beispiel würde gar nicht erst dort arbeiten, wo ich mich gezwungen fühlen würde, Dinge zu tun, die mir widerstreben. Die Freiheit habe ich, den Arbeitgeber zu wechseln bzw. mich bei einem solchen erst gar nicht bewerben zu müssen. Von daher kann dich auch niemand zwingen, Dinge zu tun, die dir persönlich auf den Geist gehen.


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09.12.2022 um 21:43
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Wer genau sollen "diese Menschen" sein?
Gehörlose?
Dann weisst du doch selbst am Besten, dass es auch unter Gehörlosen unterschiedliche Positionen dazu gibt.
Ich hab dir einen Artikel verlinkt, in dem sich jemand vom Verband "pro Gendern" äussert.
Ich weiss nicht wozu du gehörst oder nicht. Mir auch schnuppe.
Du benutzt hier gerade "die armen Behinderten" um deine Antigender Position zu untermauern und ignorierst, dass die eine eigene Stimme haben und ganz und gar nicht alle gegen das Gendern sind oder darunter ungebührlich leiden.
Das ist eine Instrumentalisierung. Nichts anderes.
Genau DAS ist der Grund, warum viele von uns sich nicht gerne als Menschen mit Behinderung outen. Fast keiner hat Lust als "armer Behindi" gesehen zu werden oder ihm gar unterstellt wird, keine Behinderung zu haben und meidet darum öffentliche Diskussionen.
Es ist einfach mühsam, jedesmal darum kämpfen zu müssen richtig "verstanden" zu werden.
Du bist ja hier das beste Beispiel und unterstellst mir auch noch direkt Instrumentalisierung, obwohl ich schon anmerkte, dass ich vielleicht selbst zu "diesen Menschen" gehöre.

Ich weiß nicht, wie du zu dieser Aussage kommst, dass ich ignoriere dass "die" eine eigene Stimme haben. Ich bin eine von "die" und die meisten meiner Rollikollegen, sind dankbar für alle Menschen, welche sich für uns einsetzen, eben auch, aus oben genannten Gründen.

Auch ist es irrelevant, was irgendwelche Clubs posten, denn die antworten auch nur pauschal und befragen nicht ihre Clubmitglieder. Jede Behinderung ist individuell und jeder muss für sich entscheiden, was für ihn eine Mehrbelastung darstellt und was nicht. Ich kann auch nur das wiedergeben, was wir in unserer "Behindi" Gruppe zu diesem Thema diskutieren.

Aber, dass du nicht mal versuchst, nachzuvollziehen, wie sich z.B. Menschen mit eingeschränkter/keiner Fingerfunktion fühlen, wenn man Gendern zur Pflicht machen würde, zeigt, dass du nur deine Meinung zulässt und alle anderen werden einfach in die Anti-Schublade gesteckt.

Meine Intention war, hier einzuwerfen, dass es nicht nur schwarz/weiß gibt.
Hoffentlich bringt mein Beitrag dich (und auch andere) doch noch dazu, mal darüber nachzudenken.


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Gendern zur Pflicht machen?

09.12.2022 um 22:01
Zitat von TanAtaraTanAtara schrieb:Fast keiner hat Lust als "armer Behindi" gesehen zu werden
Ganz genau.
Aber du warst diejenige, die in diesem Stil vorgetragen hat.
Zitat von TanAtaraTanAtara schrieb:ihm gar unterstellt wird, keine Behinderung zu haben
Ich unterstelle aber nichts.
Es hat für meine Kritik an deinen Beiträgen keine Bedeutung.
Zitat von TanAtaraTanAtara schrieb:unterstellst mir auch noch direkt Instrumentalisierung, obwohl ich schon anmerkte, dass ich vielleicht selbst zu "diesen Menschen" gehöre.
Das hast du doch erst hinterher geschrieben.
Du bist eine Person, du kannst hier im Forum für dich sprechen, aber nicht für alle Menschen mit Behinderung.
Zitat von TanAtaraTanAtara schrieb:Aber, dass du nicht mal versuchst, nachzuvollziehen, wie sich z.B. Menschen mit eingeschränkter/keiner Fingerfunktion fühlen, wenn man Gendern zur Pflicht machen würde, zeigt, dass du nur deine Meinung zulässt und alle anderen werden einfach in die Anti-Schublade gesteckt.
Nein, darüber muss ich mir auch keine Gedanken machen, weil niemand, außer der TE, das Gendern zur Pflicht machen will.
Das lässt sich problemlos dem Umfrage-Ergebnis und dem Diskussionsverlauf entnehmen.
Hast du dir beides denn überhaupt angeschaut?
Zitat von TanAtaraTanAtara schrieb:Hoffentlich bringt mein Beitrag dich (und auch andere) doch noch dazu, mal darüber nachzudenken.
Nein.

Meine Position zum Gendern ist klar.

In short:
Ich gendere, weil ich Gendern gut und richtig finde.
Ob andere Gendern, ist mir hier im Forum völlig egal.
Ich beurteile Beiträge hier im Forum nach ihren Inhalten, nicht danach, ob sie gegendert sind.
Genderpflicht finde ich schwachsinnig.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.12.2022 um 01:48
Ich gendere nicht, zumindest nicht in meinem Privatleben, weil ich es nicht gut und nicht richtig empfinde. Beruflich muss ich teilweise, leider.

Und mir ist es nicht egal, wie geschrieben wird. Zum Glück kann man in alle eBooks vorab reinlesen. Sehe ich dort Gendersternchen oder Ähnliches landet das Buch nicht in meinem Warenkorb. Mich stört es einfach, es stört den Lesefluss mMn.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich gendere, weil ich Gendern gut und richtig finde.
Ob andere Gendern, ist mir hier im Forum völlig egal.
Ich beurteile Beiträge hier im Forum nach ihren Inhalten, nicht danach, ob sie gegendert sind.
Genderpflicht finde ich schwachsinnig.
Ich kann sie selten beurteilen, da ich meistens nach den ersten Sternchen schlicht nicht mehr weiterlesen möchte, so genervt bin ich mittlerweile von dem Quatsch.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.12.2022 um 03:32
Zitat von PuraPura schrieb:Ich kann sie selten beurteilen, da ich meistens nach den ersten Sternchen schlicht nicht mehr weiterlesen möchte, so genervt bin ich mittlerweile von dem Quatsch.
Geht mir auch so. Da muss jemand schon ein guter Freund sein, um das Gegendere hinzunehmen, wobei er es nicht übertreiben darf, sonst werde ich doch etwas sagen.
Zitat von TanAtaraTanAtara schrieb:Aber, dass du nicht mal versuchst, nachzuvollziehen, wie sich z.B. Menschen mit eingeschränkter/keiner Fingerfunktion fühlen, wenn man Gendern zur Pflicht machen würde,
Für mich ist das gut nachvollziehbar, da ich oft Schmerzen in den Händen habe und deshalb froh bin, wenn ich normal mit Zehnfingersystem tippen kann, wie ich es gewohnt bin. Das ginge nicht bei regelwidrigem Gendern, denn so habe ich es nicht gelernt. Da komme ich automatisch ins Stocken. Und am Handy ist das Tippen noch mühsamer und schmerzhafter.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.12.2022 um 04:18
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Wenigstens kann ich dann eher loslassen, wenn ich sterbe,
Das klingt ziemlich pathetisch 😅
Zitat von rainloverainlove schrieb:In der Schule , öffentlichen Einrichtungen etc wird ein allg. Gendern eingeführt aber kein Zwang, jedem steht es frei.
In der Schule wird die "alte" Sprachweise gelehrt und auch der neuen gegenderten Sprachweise gegenübergestellt, sodass die Schüler nicht nur eine Rechtschreibung lernen sondern auch ein Bild vom feministischen neuen offenen Weltbild gezeigt bekommen.
Eine richtige "Pflicht" halte ich für falsch, jeder sollte so sprechen und schreiben dürfen wie er will,
Wenn bestimmte Sachen neu eingeführt werden, sollte es grundsätzlich Übergangsfristen geben.
Schwierig ist es natürlich immer für Schüler*innen, die das neu erlernen und sich dann plötzlich umstellen müssen. Wobei Kinder ja meist besser mit Veränderungen zurecht kommen und diese akzeptieren als die "alten Esel*innen".

Dass man sprechen und schreiben kann, wie man will, halte ich für bedenklich. Das sollte grundsätzlich schon einheitlich sein. Das macht es einfacher für alle. Und wie sollen Lehrer:innen das sonst auch benoten/bewerten?
Ich erinnere mich, dass in Bezug auf die Rechtschreibreform vor einem Vierteljahrhundert viele, die die alte Rechtschreibung gelernt hatten, das Gefühl hatten, sie könnten jetzt schreiben "wie sie wollen".
Das war mitnichten so, wobei es freilich Wörter gibt, bei denen zwei verschiedene Schreibweisen zulässig sind.
Zitat von TanAtaraTanAtara schrieb:Aber öffentlich sollten Texte leicht verständlich sein, gerade auch für Menschen mit Lese/Schreibschwäche oder/und Behinderungen/Handicaps.
Gerade bei offiziellen Behördentexten kann man inzwischen oft mehrere Optionen wählen, da gibt es auch ein einfaches Sprachniveau, das man lesen kann.
Zitat von TanAtaraTanAtara schrieb:Ich versuche mich gerade in einen Tetraplegiker hineinzuversetzen, welcher hier im Forum, mit seiner Mundmaus, auch noch einen gendergerechten Text verfassen soll. Unzumutbar!
Da kann ich nicht mitreden.
Zitat von TanAtaraTanAtara schrieb:Für diese Menschen gibt es eine Maus, mit welcher man den Computer, bedienen kann. Dies erfolgt z.B. durch die Richtung des Luftstroms: (Luft einblasen und saugen)
Wenn es diese Menschen aber schaffen, mit einem PC umzugehen, denke ich schon, dass sie das auch mit dem Gendern hinbekommen, wenn sie Wert darauf legen. So kompliziert ist es doch gar nicht, wenn man das Grundprinzip mal verstanden hat?
Gerade Sonderzeichen zu setzen, kostet da noch extra unnötig Zeit.
Das finde ich nicht, warum sollte es? In einem Forum schreibt man ja auch nicht mit der Stoppuhr.

Ich habe mir eben mal folgenden Link durchgelesen:
Es wird nur aufgelistet, wie korrektes und geschicktes Gendern aussehen kann – inklusive Vor- und Nachteilen der Alternativen.
Am naheliegendsten ist es, einfach immer beide Formen zu nennen. So werden explizit männliche und weibliche Personen angesprochen. Allerdings wirkt diese Variante etwas lang und kostet wertvollen Platz, etwa in Zeitungen, sowie wertvolle Sendezeit in den Medien.
Die vier bisher gezeigten Alternativen nähern sich etwas an die gewünschte sprachliche Geschlechtergleichstellung an; allerdings gehen alle davon aus, dass nur weibliche und männliche Personen mit maskulinen und femininen Wortformen angesprochen werden können. Seit 2018 gibt es nach deutschem Grundgesetz jedoch auch die Geschlechtsidentitäten, die unter divers zusammengelegt werden.

Bisher war die deutsche Sprache grammatikalisch nicht in der Lage, eine dritte Personenbezeichnung zu finden, die diverse Menschen ansprechen kann. Es wird übrigens davon abgeraten, sächliche Nomen (Hauptwörter) und Pronomen (Fürwörter) zu verwenden, um den Personen nicht ihre Menschlichkeit abzusprechen. Folgende vier Optionen konnten sich mittlerweile etablieren:

Das Gendersternchen
ein*e Kolleg*in – die Kolleg*innen
Das Gendersternchen scheint in vielen Bereichen der beliebteste Kompromiss zu sein, alle potenziellen Geschlechter gleichermaßen anzusprechen. Neben der Stammform, die für die männliche Gruppe steht, und dem angehängten Suffix für die weiblich Gemeinten symbolisiert das Sternchen (Asterisk) das dritte Geschlecht.

Da das Gendersternchen vor dieser Debatte nicht wirklich viel als Satzzeichen benutzt worden ist, scheint es durch die Eindeutigkeit für inklusive Sprache die beliebteste Variante der Gendersprache zu sein. Daher wird es oft auch als Symbol der Debatte herangezogen.

Die Gender-Gap
ein_e Kolleg_in – die Kolleg_innen
Die Gender-Gap (oder Gendergap) ist nicht zu verwechseln mit der Gender-Pay-Gap. Ein Unterstrich zwischen maskuliner Stammform und weiblicher Endsilbe nimmt dieselbe Funktion ein wie das Gendersternchen. Der Strich kann darüber hinaus als Kontinuum zwischen den beiden Polen männlich und weiblich gedeutet werden. Diverse Identitäten siedeln sich innerhalb dieser Lücke (darum Gap) an.

Der Gender-Doppelpunkt
ein:e Kolleg:in – die Kolleg:innen
Auch der Doppelpunkt wird in genderneutraler Sprache eingesetzt. Neben einer Repräsentation einer dritten Partei signalisiert er am besten die gemachte Sprechpause beim Vorlesen. Außerdem scheint es einige Screenreader (Computersysteme zum Vorlesen) zu geben, die mit einem Doppelpunkt besser zurechtkommen als mit einem Sonderzeichen (* oder _). Allerdings trifft es nicht auf alle dieser barrierefreien Systeme für blinde und sehbehinderte Menschen zu.
Welche Möglichkeit der gendergerechten Sprache ist die beste?
Nach all diesen Möglichkeiten müssen wir sagen, dass es nicht die eine Art des Genderns gibt. Jede Alternative zeigt sprachliche Hürden, Probleme für diverse oder sehbehinderte Gruppen sowie zu viel Spielraum für Missverständnisse. Die Doppelnennung, das Gendersternchen und der Doppelpunkt scheinen die besseren Varianten zu sein.
Quelle:
https://languagetool.org/insights/de/beitrag/stil-gendern-gendersternchen-gendergap/

Am Ende des vg. Artikels ist noch eine Tabelle als Übersicht. Danach scheint tatsächlich die Variante mit dem ":" die beste zu sein.

Ich hatte ja bisher das Binnen-I verwendet, habe aber gelernt, dass das ja nur zwei Geschlechter "mitnimmt".
Da ich die Wahl zwischen :, * und _ habe, muss ich mal überlegen, was am einfachsten ist und mir persönlich am Besten gefällt.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Und am Handy ist das Tippen noch mühsamer und schmerzhafter.
Ist wahrscheinlich auch eine Sache der Gewohnheit.
Zitat von TanAtaraTanAtara schrieb:wie kompliziert das für das Übersetzen in die Gebärdensprache sein würde.
Da kann ich nicht mitreden, könnte mir aber vorstellen, dass das nicht unbedingt kompliziert sein muss.
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb:Gehörlosenverband nach, da wird dir erklärt, dass das geht und gar nicht so kompliziert ist.
Danke!
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich halte den Begriff "Lehrperson" für eine gute Lösung.
Ich bin auch der Meinung, dass man - wenn möglich - am besten neutralen Formulierungen verwendet.
Reisende, Studierende, Lehrperson, Amtsperson, Pflegende, Vermietende usw.
Da ist dann alles Mögliche integriert.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich spreche eine junge Frau auch nie mit "Frau" an, sondern immer noch mit "Fräulein" oder einer neutralen Begrüßung.
Mann».
Das klingt entsetzlich antiquiert, in Deutschland ist das seit geschätzt mehr als 50 Jahren total unüblich. Nur noch Hochbetagte oder ewig Gestrige dürften sich wohl so ausdrücken.
Die Anrede «Fräulein» ist nämlich heutzutage im deutschsprachigen Raum gesellschaftlich veraltet, verpönt, gilt als respektlos und politisch unkorrekt. Im Zug der Gleichberechtigung wurde das «Fräulein» nach dem Motto «Wo es kein Herrlein gibt, gibt es auch kein Fräulein» abgeschafft. Keine Verkleinerung und Verniedlichung der Frau mehr. Dies gilt auch für eine minderjährige weibliche Person. Sie wird «junge Frau» genannt, das männliche Pendant dazu «junger Mann».
Quelle:
https://www.luzernerzeitung.ch/leben/ratgeber/ist-die-bezeichnung-fraulein-despektierlich-ld.1082575
Die weibliche Bedienung im Restaurant usw. spreche ich immer mit "Fräulein" an.[/quote]
(Artikel ist ca. 4 Jahre alt).
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Nur dass unverheiratete ältere Frauen auch als "Fräulein" bezeichnet werden, ist nicht mehr üblich,
Hierzu gebe ich 2 Dinge zu bedenken.

1. Was ist eine "ältere" Frau? Aus der Sicht eines /r Grundschüler_in ist doch jemand mit 30 schon älter, aus der Sicht eines/r Rentners:in kann das jemand mit 65 sein.
Sehr unkonkret also, und überhaupt, was geht einen
2. der Familienstand an? Unverheiratet Fräulein, verheiratet Frau, geschieden, Ehe annulliert oder verwitwet wieder Fräulein?

Da sollte man schon neutral bleiben und eine weibliche erwachsene Person mit "Frau" ansprechen. Das ist auch allgemein so üblich im normalen Leben (Arbeit, Behörden usw.)
Zitat von boraboraborabora schrieb:Im Restaurant z. B. halte ich es mit "Sie".
Meist sagt man ja "Entschuldigung", um Bedienende auf sich aufmerksam zu machen, wenn diese in Hörweite sind. Ist die betreffende Person weiter entfernt, läuft das in der Regel über Aufnahme eines Augenkontaktes im Zusammenhang mit :melden:

"Herr Ober" klingt im 21. Jahrhundert auch eher unzeitgemäß, finde ich.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:dieser Begriff "jemensch" (ich dachte, das ist ein Tippfehlerchen)
Den lese ich hier tatsächlich ersten Mal.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.12.2022 um 04:49
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich bin auch der Meinung, dass man - wenn möglich - am besten neutralen Formulierungen verwendet.
Reisende, Studierende, Lehrperson, Amtsperson, Pflegende, Vermietende usw.
Da ist dann alles Mögliche integriert.
Besser jedenfalls als regelwidriges Gendern, wobei für mich der Begriff "Vermietende" gewöhnungsbedürftig ist. Da würde ich eher einen anderen neutralen Begriff vorschlagen, z. B. Vermietungspartei oder Vermieterpartei. Das generische Maskulinum wäre ja auch geschlechtsneutral.


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10.12.2022 um 04:57
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Da würde ich eher einen anderen neutralen Begriff vorschlagen, z. B. Vermietungspartei oder Vermieterpartei.
Diesen Ausdruck gibt es bereits: vermietende Partei. Wie auch Mietpartei/mietende Partei, z.B. in Mehrfamilienhäusern.

Mir kommt der Ausdruck eher juristisch vor oder wenn man den/die Immobilieneigentümer:in nicht kennt oder das eine Gesellschaft ist.
Vorgestern unterhielt ich mich mit unserem Vermieter. Dieser ist eindeutig männlich. Allerdings hat er noch zwei Schwestern, die Miteigentum haben. Mit denen hatte ich aber noch nie zu tun. Das ist so eine Erbengemeinschaft.


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10.12.2022 um 05:26
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Reisende, Studierende, Lehrperson, Amtsperson, Pflegende, Vermietende usw.
Da ist dann alles Mögliche integriert.
Aber nur im Plural, im Singular wiederum nicht.
Ich habe da mal etwas gefunden, bezogen auf das Substantiv "Partei".

https://deutsch.heute-lernen.de/grammatik/der-die-das/partei


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10.12.2022 um 05:38
Wenn es um Eigenschaften geht wie zB, dass man als Mieter/In neutral angesprochen werden könnte, dann würde ich nachwievor "Familie(n) Sowieso" favorisieren.

In behördlichen Schreiben wie gehabt "Die Mietpartei(en).

Ich habe so langsam das Gefühl, je mehr ich hier lese, desto eher komme ich zu (m)einem Fazit, was mir sagt, dass unsere Sprache schon sehr gut die geschlechterspezifische Trennung in Bezug auf Mann und Frau beinhaltet. Der einzige Knachpunkt ist das Gender-spezifische.

Wenn aber aus simplen Kurzschreibungen etlich lange Begriffe werden, dann haben es nicht nur die Muttersprachler schwer, sondern auch die Menschen, die in unser Land kommen und sie erlernen müssen.

Ich stelle mir das bei dem Wort "Halbleiter" schon schwierig vor. Es gibt dafür mehrere Anwendungen.


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10.12.2022 um 05:53
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Aber nur im Plural, im Singular wiederum nicht.
Ich glaube, Du hast das falsch zitiert. Der von Dir zitierte Beitrag war nicht von @Laura_Maelle .
Dass sich das nur auf den Plural bezieht mit Reisenden usw., versteht sich doch von selbst?
Eine Individualperson könnte man doch auch ganz individuell ansprechen. Je nach ihrem Gender: der Reisende (Mann), die Reisende (Frau), der reisende Diverse.

Eine Partei besteht zahlenmäßig aus mindestens einer Person. Oft versteht man wahrscheinlich mehrere Personen darunter, weil einem gleich die politischen Parteien in den Sinn kommen, die ja viele Mitglieder haben.


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10.12.2022 um 06:02
Zitat von nairobinairobi schrieb:Dass sich das nur auf den Plural bezieht mit Reisenden usw., versteht sich doch von selbst?
Eine Individualperson könnte man doch auch ganz individuell ansprechen. Je nach ihrem Gender: der Reisende (Mann), die Reisende (Frau), der reisende Diverse.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der sich bei "divers" einordnet, deshalb als reisender Diverser bezeichnet werden will. Das "divers" steht ja neben "weiblich" und "männlich". Man sagt ja auch nicht die reisende Weibliche. So betrachtet wäre "die reisende Person" geeigneter.


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10.12.2022 um 06:08
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich glaube, Du hast das falsch zitiert. Der von Dir zitierte Beitrag war nicht von @Laura_Maelle .
Dass sich das nur auf den
Ein Versehen, was ich entschuldigen möchte.

Aber hier ...
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der sich bei "divers" einordnet, deshalb als reisender Diverser
... gehe ich dann auch voll mit.

Die jeweiligen Artikel machen es schon schwer genug, wenn, dann müsste man die eventuell ganz weglassen...


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