Gendern zur Pflicht machen?

Aniara schrieb:Davon abgesehen, empfinde ich es hier sehr negativ, dass durch dieses Gendern in diesem Fall der männliche Part fast völlig untergeht. Nur die weibliche Form wird besonders hervorgehoben. Und das soll Gleichberechtigung fördern, liebe Gender-Fans?

Das würde mich nun nicht stören wenn das gF dominant wäre. Ist es aber nicht, weil es nicht gut klingt in den meisten Fällen.

@McMaso

Das,

McMaso schrieb:Das würde mich nun nicht stören wenn das gF dominant wäre. Ist es aber nicht, weil es nicht gut klingt in den meisten Fällen.

ist deine Antwort auf diese Frage?:

Aniara schrieb:Und das soll Gleichberechtigung fördern, liebe Gender-Fans?

McMaso schrieb:Wäre ja auch total komisch, wenn man Schlosserin sagt

Wieso denn?

McMaso schrieb:Schlosserin klingt einfach komisch

Weil Du das noch nie gehört hast, wahrscheinlich?

Bei vielen Berufen ist es ja recht einfach, die weibliche Form durch das Anhänger von "in" abzuleiten.
Rennfahrerin, Schiedsrichterin, Malerin, Verkäuferin, Kommissarin, Musikerin, Erzieherin, Inspektorin, Physiotherapeutin, Produktionsmitarbeiterin, Postzustellerin, Lehrerin etc. pp.

Bei "Kaufmann" wird es zur "Kauffrau", das kennt man schon sehr lange, kein Hahn kräht mehr danach.

Beim "Amtmann" gibt es, z.B. in NRW, eine Entscheidung aus dem Jahr 2022

- IV A 2

Als weibliche Form im Sinne der Vorbemerkung Nr. l Abs. l zu den Bundesbesoldungsordnungen A und B ist künftig für die Amtsbezeichnung „Amtmann“ - unter Beifügung des Zusatzes nach der Anordnung über die Festsetzung von Zusätzen zu den Grundamtsbezeichnungen vom 22. Juni 1978 in der Fassung vom 29. September 1983 (SGV. NRW. 20320) - die Bezeichnung „Amtfrau“ zu verwenden. Beamtinnen, die bereits die Bezeichnung „Amtmännin“ führen, behalten ihre Amtsbezeichnung. Sie können jedoch gegenüber ihrem Dienstvorgesetzten erklären, dass sie ihre Amtsbezeichnung in der weiblichen Form „Amtfrau“ führen wollen.

Quelle: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=20320&bes_id=225&val=225&ver=7&sg=&aufgehoben=N&menu=1#:~:text=September%201983%20(SGV.-,NRW.,Form%20%E2%80%9EAmtfrau%E2%80%9C%20f%C3%BChren%20wollen.

Es gab halt immer mehr Männer als Frauen im Höheren Dienst, aber das ändert sich auch.

Zimmermann?

Weibliche Wortformen:

[1] Zimmererin, Zimmerin, Zimmerfrau

Quelle: https://de.wiktionary.org/wiki/Zimmermann

Klingt für mich auch ungewohnt, vielleicht aber auch, weil es in diesem Beruf bisher auch sehr viel mehr Männer als Frauen gibt.
Und bei "Zimmerfrau" denke ich eher an das "Zimmermädchen", die Gästezimmer herrichtet.
Wie hieße hier das männliche Pendant? Zimmerjunge? 🤔

Bei der Hebamme ist es der Entbindungspfleger, ebenfalls selten, dass Männer diesen Weg gehen.

McMaso schrieb:Ich denke die wenigsten...

Was Du denkst ist in Deiner Verantwortung, muss aber nicht die Realität widerspiegeln.
Ich finde, man sollte das so akzeptieren, wie es die betreffende Person selbst sagt.

Aniara schrieb:dass durch dieses Gendern in diesem Fall der männliche Part fast völlig untergeht.

Tut es ja nicht.

Aniara schrieb:Nur die weibliche Form wird besonders hervorgehoben

Nein, wird sie nicht. Sie wird an gleiche Stelle gesetzt. Nicht mehr, und nicht weniger.

nairobi schrieb:Nein

Wer dieses Beispiel so lesen will wie @Aniara, liest die weibliche Form, das kann stimmen. Es kommt hier auf die Sprechweite/die gewisse Pause im Wort an. Wenn man sich da keine Mühe gibt und den Text nur lapidar herunterspricht hört man sicher nur die weibliche Form.

Bei diesem Beispiel ist es sogar derart schwierig alle Menschen (auch diverse) anzusprechen. Was mir auch hier wieder deutlich zeigt, dass das Gendern ein viel komplexeres Thema an sich ist, was sich die Gruppe derer, die es ausgelobt haben, in ihren Träumen nicht erahnen konnten. Das kann man nicht auf einen Schlag lösen. Niemals.

Do-X schrieb:Wer dieses Beispiel so lesen will wie @Aniara, liest die weibliche Form, das kann stimmen. Es kommt hier auf die Sprechweite/die gewisse Pause im Wort an. Wenn man sich da keine Mühe gibt und den Text nur lapidar herunterspricht hört man sicher nur die weibliche Form.

Genau. Und beim Lesen stellt es m.E. ohnehin kein Problem dar. Auch werden Texte dadurch, dass bei einigen Wörtern ein paar Buchstaben angehängt werden, nicht gleich "Ellen lang".

Do-X schrieb:Bei diesem Beispiel ist es sogar derart schwierig alle Menschen (auch diverse) anzusprechen. Was mir auch hier wieder deutlich zeigt, dass das Gendern ein viel komplexeres Thema an sich ist

Das ist es.
Gestern hatte ich mit einer Kollegin einen dienstlichen Termin. Dieser fand in einen ganz neu errichteten Gebäude statt. Alles sehr modern und schön. Es gab dennoch keine Toilette für "Diverse". Nur klassisch für "Herren" und "Damen".
Aber bisher kamen diese Menschen ja auch irgendwie zurecht.
Nicht einfach, das Thema.

nairobi schrieb:Genau. Und beim Lesen stellt es m.E. ohnehin kein Problem dar

doch eben gerade beim Lesen kann es passieren, dass es nur weiblich klingt, nämlich

Do-X schrieb:Wenn man sich da keine Mühe gibt und den Text nur lapidar herunterspricht hört ...

...und die Pause nicht lang genug macht.

nairobi schrieb:Nur klassisch für "Herren" und "Damen".
Aber bisher kamen diese Menschen ja auch irgendwie zurecht.

stelle ich mir nicht schwierig vor. Wenn ich mehr weiblich wirke, halt in D und wenn mehr männlich, in die Kabine von H :)

Optimist schrieb:stelle ich mir nicht schwierig vor. Wenn ich mehr weiblich wirke, halt in D und wenn mehr männlich, in die Kabine von H :)

na das auf die dolle Lösung noch niemand gekommen ist.....die ist auch so schön am eigentlichen Problem vorbei.....

Aniara schrieb am 03.12.2022:Beim gendern werden nicht alle Geschlechter genannt. Sie werden repräsentiert, aber das ist beim GM auch der Fall...

Deshalb finde ich die ganze Diskussion auch so albern.

Tanne schrieb:Riesenschritt hat in dem Falle nichts mit der Genderzugehörigkeit einer Person zu tun, sondern bezieht sich auf eine Sache, ein Ereignis.

Dennoch ist es der Schritt eines Riesen, nicht einer Riesin, mit dem verglichen wird. ^^

Do-X schrieb:Wer dieses Beispiel so lesen will wie @Aniara, liest die weibliche Form, das kann stimmen. Es kommt hier auf die Sprechweite/die gewisse Pause im Wort an. Wenn man sich da keine Mühe gibt und den Text nur lapidar herunterspricht hört man sicher nur die weibliche Form.

Ich empfinde es ähnlich, entweder klingt es mit Kunstpause wie Schluckauf oder nur die weibliche Form ist zu hören.

sooma schrieb:Dennoch ist es der Schritt eines Riesen, nicht einer Riesin, mit dem verglichen wird. ^^

Ich weiß du meinst es witzig, aber ich finde das nicht witzig.

Es geht um "den Schritt", nicht um den Riesen.
Manchmal glaube ich echt ich bin hier auf dem falschem Planeten gelandet.

@Tanne
Ja, war bloß ein (eher schlechter) Scherz, der sich auf die Diskussion darum, die etwas weiter zuvor nachzulesen ist, bezog. Wir leben in einer Welt, wo allgeneine Sprachregeln nicht mehr gekannt und verstanden werden.

Die Diskussion ums Gendern erinnert mich oft an eine bekannte Kurzgeschichte von Peter Bichsler, "Ein Tisch ist ein Tisch":

https://gedichtegarten.com/2019/09/19/eine-kurzgeschichte-ueber-einsamkeit-ein-tisch-ist-ein-tisch

Tanne schrieb:Manchmal glaube ich echt ich bin hier auf dem falschem Planeten gelandet.

Genau das befürchte ich schon lange, wenn ich immer wieder diese für mich abslut schwachsinnigten Diskussionen über Fragen höre, die hunderte Jahre lang niemanden interessiert haben, plötzlich aber von nationaler Extremwichtigkeit sind ohne die wir Menschen nicht mehr lebensfähig wären.

Manchmal schließe ich die Augen und sehe Dutzende von quängelnden, sich streitenden Kleinkindern vor mir, die sich alle un EIN Förmchen versammeln und behaupten, es sei "ihres". Unglaublich.

Damit meine ich jetzt nicht nur Diskussionen wie diese, sondern auch so manche Absonderung von warmer Luft in der Politik, etc. Da wird ein Blödsinn verzpaft, unfassbar. Hauptsache, ein Podest, auf das man sich aufstützen kann, weil einem offenbar das Rückgrat fehlt...

Ich habe zwar natürlich ein Geschlecht, bin aber tatsächlich auch nur ein Mensch Lebewesen der noch ganz hübschen Erde und kein:e Lebewesen:in.

Warum scheren nur wir Menschen und um solche Banalitäten? Kein Tier macht das. Sind wir zu "intelligent"? Hmm...

Gucky.

sooma schrieb:Ja, war bloß ein (eher schlechter) Scherz, der sich auf die Diskussion darum, die etwas weiter zuvor nachzulesen ist, bezog. Wir leben in einer Welt, wo allgeneine Sprachregeln nicht mehr gekannt und verstanden werden.

Scherzkeks/In, ist das so korrekt?

Und ja, Ein Tisch ist ein Tisch.. kenne ich auch noch, sehr sehr gut. :)

@Gucky87

Wow, das ist bis heute der beste Beitrag der hier gepostet wurde.
Danke, das kann man gar nicht mehr besser ausdrücken.
Ist das von Dir oder von wem zitiert?

Wäre es ein Zitat, würde ich das sagen.

Gucky.

Tanne schrieb:Wow, das ist bis heute der beste Beitrag der hier gepostet wurde.

ernsthaft?
Was ist denn so extraordinär daran?
Das allein:

Gucky87 schrieb:kein:e Lebewesen:in.

was soll sowas?

Tussinelda schrieb:ernsthaft?
Was ist denn so extraordinär daran?

Nichts Extraordinäres, es geht einfach nur um den Sinn.
Zumal ich auch nichts von Extraordinär geschrieben habe?

aliM. schrieb:Ja eben. Und wenn ich es richtig verstanden habe ist doch das Problem, dass Riesinnen bei dem Wort "Riesenschritt" nur mitgemeint sind.

Nein, hier könnte man auch "riesiger Schritt" sagen. "Riesenschritt" ist auch mehr eine Metapher, als etwas, dass wörtlich zu betrachten ist

Gucky87 schrieb:schwachsinnigten Diskussionen über Fragen höre, die hunderte Jahre lang niemanden interessiert haben, plötzlich aber von nationaler Extremwichtigkeit sind

Das ist ja mal ein Argument.. Frauenrechte z.B. haben
auch hunderte Jahre niemanden interessiert.
Soll man am Besten alles so lassen, wie es hunderte Jahre war?

Gucky87 schrieb:Warum scheren nur wir Menschen und um solche Banalitäten? Kein Tier macht das. Sind wir zu "intelligent"? Hmm...

Es wohnt auch ( fast) kein Tier in beheizten Wohnungen, es trägt kein Tier wärmende Kleidung, geht zjr Arbeit oder auf den Weihnachtsmarkt etc
Hmmm

Tanne schrieb:Wow, das ist bis heute der beste Beitrag der hier gepostet wurde.

Das kannst du wohl kaum ernst meinen.

sooma schrieb:Die Diskussion ums Gendern erinnert mich oft an eine bekannte Kurzgeschichte von Peter Bichsler, "Ein Tisch ist ein Tisch":

Eine Geschichte um einen einsamen, alten Mann, der eine Privatsprache erfindet und dadurch noch einsamer wird, hat mit der Diskussion ums Gendern herzlich wenig zu tun.
Hier wird ja nun gerade beklagt, dass die "Gender-Sprache" eben gerade nicht privat bleibt,sondern anderen geradezu "aufgenötigt" wird.

Tanne schrieb:Nichts Extraordinäres, es geht einfach nur um den Sinn.
Zumal ich auch nichts von Extraordinär geschrieben habe?

dann erkläre mir mal bitte den "Sinn", des bis heute besten posts. Ich habe da offenbar Probleme den Sinn zu erfassen und ich kann auch nicht erkennen, warum dies der beste post von allen über 1700 posts sein soll.

fischersfritzi schrieb:Frauenrechte z.B. haben
auch hunderte Jahre niemanden interessiert.
Soll man am Besten alles so lassen, wie es hunderte Jahre war?

Ganz ehrlich, da finde ich das Wegschweigen diverser Geschlechter, die ich nicht mal präzise in der Genderei wiedererkenne, viel schlimmer.
Das explizite Ansprechen von Frauen ist mEn viel angemessener und sogar höflicher.

Diversen Menschen wünschte ich, dass sie selber entscheiden könnten, wie sie angesprochen möchten.

Ich wuensche mir dass ich entscheiden darf wie ich jemanden anspreche. Unter wahrung der hoeflichkeit, versteht sich. H