Tierversuche: Ja oder Nein?

accrec schrieb am 13.02.2011:Aber wer gibt den Menschen das Recht sich mehr Wert zuzusprechen als Tieren?
Ein Leben ist ein Leben, egal welche äussere Form es nun hat.

Der Biologe Prof. Toni Lindl hat Studien aus Tierversuchen auf die Übertragbarkeit ihrer Ergebnisse auf den Menschen untersucht, und kam zu dem Ergebnis, dass nur bei verschwindend geringen 0,3 % der Fälle das Ergebnis für den Menschen überhaupt relevant sein könnte!

Ratte in Versuchslabor
Trotzdem hält die Wissenschaft immer noch an veralteten und unzuverlässigen Tierversuchen fest. In der EU sterben jährlich über 12 Millionen Tiere im Tierversuch; die Ergebnisse nutzen in der Regel weder Mensch noch Tier.
Längst gibt es moderne und wissenschaftlich zuverlässigere Alternativmethoden, zum Beispiel komplexe Hautmodelle oder digitale Simulationen. Leider werden diese aber oft nicht ausreichend gefördert, die Zulassung dauert viele Jahre und verschlingt Unsummen, und der politische Wille, an diesen Umständen etwas zu ändern, fehlt.
Viele wissen nicht, dass immer noch so viele Tiere in Laboren leiden müssen. Je mehr Menschen aber davon wissen, desto besser stehen die Chancen, etwas daran zu ändern. Aktuelle Kampagnen und Aktionsaufrufe gegen Tierversuche findet Ihr unter www.stoptierversuche.de.
Quelle: http://www.veganblog.de/2011/02/10/fernsehbeitrag-997-der-tierversuche-nicht-auf-menschen-ubertragbar/

Würden Tierversuche wirklich helfen, wäre ich dafür.
Allerdings auch nur dann. Bei Produkten, wie Kosmetika oder ähnlichen an sich nicht sinnvollen Produkten wäre ich generell dagegen.
Wenn ein Tier leidet, muss es einem Menschen helfen, der auch leidet.
Da wir unserer Art einfach näher stehen.

Einfaches Beispiel:
Wenn durch ein Medikament, dass im Tierversuch erprobt wurde und dadurch als sicher für Menschen gilt, dann wir es jeder haben wollen, damit seine Liebsten oder er selbst dadurch wieder gesund wird.
Kaum einer wird denken: "Oh, nein! Das Medikament wurde im Tierversuch erprobt und ist die einzige Rettung für mein Kind, dann muss mein Kind nun leider sterben, da ich das falsch finde."

Aber das ist ja leider offensichtlich nicht der Fall. Es werden Stoffe an Tieren getestet und die Ergebnisse sind kaum auf den Menschen übertragbar.
Wem nützt das? Nur irgendwelchen Leuten, die dadurch ihren Job behalten?

Da ist Massentierhaltung schon fast vertretbarer, da man damit ja auch Menschen mit Essen versorgt und Massentierhaltung ist total sinnlos.

Für mich steht allerdings die Nützlichkeit an erster Stelle und kein Tier sollte sinnlos leiden. Nicht zu vergessen, dass diese Art von Tierfolter Unsummen kostet und praktisch einfach verbrannt werden.

Ja, so viele wie notwendig und so wenig wie möglich.

Und nochmal, damit das auch mal in eure Überlegungen miteinbezogen wird:

Aber wer gibt den Menschen das Recht sich mehr Wert zuzusprechen als Tieren?
Ein Leben ist ein Leben, egal welche äussere Form es nun hat.

Also wieso glaubt ihr dass ihr über Tiere verfügen könnt wie es gerade passt?

@accrec

accrec schrieb am 13.02.2011:Ein Leben ist ein Leben, egal welche äussere Form es nun hat.

Wieso glaubst du über Pflanzen verfügen zu können, wie es dir gerade passt?
Oder sind die jetzt per definitionem "accrec" keine Lebewesen?

@emanon

Doch, natürlich. Tu ich das?
Ich wüsste nicht ;)

Pflanzen achte ich ebenso.

@accrec
Auch an Pflanzen herum experimentiert, das Erbgut verändert, sie werden täglich zu Abermillionen zu Tode gebracht.
Willst du da nicht auch einen Aufruf starten?
Ich weiss natürlich nicht wie du lebst und/oder dich ernährst.
Aber für dein Leben und deine Ernährung sterben täglich Pflanzen und Tiere, von daher die Frage:" Also wieso glaubst du dass du über Pflanzen und Tiere verfügen kannst wie es dir gerade passt?"

emanon schrieb:Auch an Pflanzen herum experimentiert, das Erbgut verändert

Finde ich auch nicht richtig.

Aber hier geht es um Tiere, nicht um Pflanzen und nicht um meine Person.

Tiere zu essen ist etwas anderes als sie mit Experimenten zu quälen.
Das ist ja der Lauf der Natur.

@accrec

Auch an Pflanzen herum experimentiert, das Erbgut verändert
Finde ich auch nicht richtig

Wieviele Menschen könnten wohl mit den "Urgetreiden" ernährt werden, wenn keine Genmanipulationen vorgenommen worden wären?

accrec schrieb:Aber hier geht es um Tiere, nicht um Pflanzen und nicht um meine Person.

Du selbst hast es auf das Leben verallgemeinert.

accrec schrieb am 13.02.2011:Ein Leben ist ein Leben, egal welche äussere Form es nun hat.

Das bezieht die Pflanzen mit ein.
Pauschal gegen Tierversuche und Genmanipulation bei Pflanzen zu meckern, während man sich gerade ein Schweineschnitzel mit Pommes zu Gemüte führt, kommt halt sich nicht so irre glaubhaft rüber.

Teil teils; Medizin ja; kosmetik nein. :)

@emanon

Dann verstehst du mich falsch.
Ich unterscheide zwischen dem Lauf der Natur (Jagen/Ernten -> Nutzen) und herablassender Verfügung. Es ist doch ein unterschied ob man ein Tier isst um zu leben oder ob man es einsperrt und mit Tests quält. Und es macht auch einen unterschied ob man eine Pflanze züchtet oder in ihrem Genpool rumfuchtelt.

@accrec
Legitimierst du die Tierversuche im Nachhinein, indem du Produkte nutzt, deren Wirksamkeit mit Hilfe von Tierversuchen erforscht wurde?

@emanon
Nein. Wie kommst du darauf?

ein klares nein!

NEIN.

Einzige Ausnahme für mich wäre:
Wenn durch den Tod eines Tieres das Leben eines Menschen gerettet werden könnte.
In einem Notfall sozusagen. Um selbst zu überleben.
Aber dazu dienen Tierversuche ja schon lange nicht mehr.
Es ist nur noch die Befriedigung perverser wissenschaftlicher, ethikfreier Neugier.

Ich wünsche den Wissenschaftlern, daß sie als intelligente und soziale Ratten wiedergeboren werden, allein in einem winzigen Plastikkasten mit nichts drin leben müssen und ab und zu rausgeholt werden, um mit einer furchtbaren Krankheit infiziert zu werden.

@accrec
Na, das wäre ja auch ganz schön inkonsequent, Tierversuche zu verteufeln und dann hinzugehen und die ganzen Dinge des täglichen Bedarfs, vom Waschmittel bis zur Medizin, die durch Tierversuche erprobt wurden zu nutzen.^^

@emanon
wäre ja fast schon scheinheilig ;)
..was ich mich hier doch oft frage, ist, ob es da auch alternativen zu tierversuchen gäbe, die zb. aus kostengründen nicht praktiziert werden. das würde mich in dem fall doch recht traurig stimmen..

@rockandroll
Deshalb schrieb ich: "So viele wie notwendig, aber so wenige wie möglich".
Ich hatte das eigentlich für konsensfähig gehalten, aber das war wohl nichts. :(

Interessant ist dann lediglich noch festzustellen, wie weit die Konsequenz der Ablehner geht.

@emanon

emanon schrieb:Deshalb schrieb ich: "So viele wie notwendig, aber so wenige wie möglich".
Ich hatte das eigentlich für konsensfähig gehalten, aber das war wohl nichts.

wieso war das nichts? ist doch ne aussage, mit der ich absolut konform gehe.
wenn man die lieben viecher dabei auch noch halbwegs human behandelt..

Wie wäre es denn wenn jetzt zB eine andere Spezies auftaucht, die denkt genau so über allem zu stehen und Menschen benutzt für derlei Versuche? Da wäre das Geschrei groß. Aber Tiere, das sind ja nur Tiere, mit denen kann man ja alles machen wenn es "halbwegs human" ist. Tiere sind also nur halb soviel Wert wie ein Mensch?

Wenn Menschen Tiere missbrauchen um was auch immer zu testen, dann ist das weder fortschrittlich, noch sonstwas positives, es ist ganz einfach Rassismus und Überheblichkeit.

Gibt es etwas zu testen, dann soll der Mensch es doch selbst versuchen oder eine Alternative nutzen (zB per Computersimulation). Aber da heisst es dann Ethisch bedenklich oder zu kostenintensiv.

Ehrlich betrachtet ist das doch Heuchlerei.