Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@ahri
Wer sagt, dass es nur um akut Gefährdete geht? Es gibt auch Menschen mit chronischer Suizidalität

@CountDracula
....aber er ist irreversibel.

@CountDracula

Auch an dich: Lies meinen Beitrag einfach nochmal, vielleicht machts dann klick :Y:

Beitrag von ahri (Seite 342)

@Balthasar70
Und? Wenn ich tot bin, kann mich das nicht mehr stören

@ahri
Ich habe mch jetzt konrket auf das "es geht um Menschen, die akut selbstmordgefährdet sind" bezogen.

ahri schrieb:Wer allerdings wirklich zu 100% entschlossen ist zu sterben, der will so oder so keine Hilfe annehmen.

Viele wären froh, wenn man ihnen helfen könnte

CountDracula schrieb:Und? Wenn ich tot bin, kann mich das nicht mehr stören

Naja man sollte auch immer an die Leute denken die man damit hinterlässt. Verwandte besonders aber auch Freunde bekannte usw.
Denen tut man mit sowas ja auch was an wenn man die einfach hinterlässt, ganz besonders wenn der/diejenige noch Eltern hat.
Also ich habe meinen Zivi in der Psyche gemacht und da war eine Frau von 2 Kindern dei sich dann auch umgebracht hat als sie dann irgendwann mal entlassen wurde. Die hatte auch schon ein Paar versuche hinter sich vorher, habe selbst auch versucht irgendwie positiv auf sie einzuwirken aber bei manchen hat man einfach keine Chance.
Die hatte mich und eine Krankenschwesterauszubildende auch irgenwann mal gefragt wie wir am liebsten sterben würden. Haben dann so gesagt im Urlaub am Meer in Frieden so auf die Weise. Die ist dann nach Mallorka und im Meer ertrunken.
Das war schon ein Schock als der Arzt der sie damahls behandelt hatte das so erzählt hatte. Für die behandelten Ärzte ist dass sowieso denke ich sehr sehr schwer, weil die sich damit wohl auch sehr viele Vorwürfe machen. Hab mit dem darüber auch gesprochen und der meinte, einige kann man nicht aufhalten egal was man macht, welche medikamente man gibt oder sonst was, ist zwar traurig aber es ist so. Der war aber schon sehr fertig deswegen, mir hängt das auchnoch nach.
Nur wenn ich an die Kinder und den Mann denke wird mir übel, so ein Selbstmord zerstört oft mehr als nur ein Leben!
habe auch inzwischen 3 Freunde/Bekannte die es getan haben und ich verachte es eigentlich nurnoch.
Dafür ist man bestimmt nicht auf diese Welt gekommen, Prüfung nicht bestanden und direkt durchgefallen.

@Materianer
Das kommt meiner Meinung nach, wenn diejenigen den Tod nicht richtig akzeptiert haben. Sie können nicht loslassen und wollen am liebsten, dass der Angehörige für immer bei ihnen bleibt.

Für mich ist der Tod absolut nichts Trauriges, da ich meine Angehörigen zwar liebe, mich aber nicht an ihnen festklammere. Wenn es sein muss, kann ich sie auch gehen lassen. So war das zumindest, als mein Großvater - der für mich wie ein Vater war - gestorben ist.

Nur leider wird man in dieser Gesellschaft als geisteskrank bezeichnet, wenn man den Tod nicht genau so schrecklich findet wie alle anderen...

Ich erlebe das auch gerade wieder aktuell in meinem Bekanntenkreis. Ein Bekannter meines Freundes hat erst vor zwei Tagen wieder durchblicken lassen, dass er sich umbringen will. So etwas hatte er schon einmal gemacht, mit dem Ergebnis, dass er dann 2 Wochen in einer psychiatrischen Klinik war. Anscheinend ist seine Lebensmüdigkeit aber immer noch ein Thema für ihn. Mein Eindruck von ihm ist, dass er sehr labil und sensibel ist und mit dem Leben allgemein nicht klarkommt. Es ist so, dass er eine bestimmte Vorstellung hat, wie die Welt zu sein hat und diese Vorstellung zerschellt regelmäßig an der Wirklichkeit, was ihn in diese depressiven Phasen stürzt, wo er dann auch suizidale Tendenzen entwickelt.

Da ich selbst eine Zeit lang depressiv war, kann ich verstehen, wie er sich fühlt, weil mir die Wahrnehmung eines Depressiven nicht fremd ist. Ich bin aber auch überzeugt, dass solche Menschen sich für das Leben entscheiden, wenn ihnen nur jemand zuhört und man ihnen richtig hilft. War bei mir zumindest so und ich bin heute froh darüber, dass man mir geholfen und mich nicht einfach damit allein gelassen hat.
Mein Freund hat mich gebeten, mit ihm zu sprechen, weil er meinte, ich könnte ihn wegen meiner eigenen Erfahrungen besser verstehen. Bisher ist es aber noch nicht zu einem Gespräch gekommen und derjenige hat auch seit einigen Tagen nicht mehr erwähnt, sich umbringen zu wollen und spielt wieder jeden Tag ganz normal Heroes of The Storm und so. Wenn er wirklich Selbstmord begehen wollte, würde er doch nicht mehr an Computerspiele und dergleichen interessiert sein. oder? Wie würdet ihr den Fall einschätzen? Sollte man sich hier Sorgen machen oder ist das als Hilfeschrei zu deuten?

@kutulus

Naja, ich glaube niemand weiß mit Sicherheit was in einem Menschen vorgeht. Von mir weiß es jedenfalls Keiner und es scheint auch keinen zu interessieren.
Mit depressiven Menschen habe ich persönlich keine Erfahrungen. Stellt sich die Frage inwieweit das Verhalten bei einer depressiven Erkrankung überhaupt vorhersagbar ist.

@slider
Ja, letztlich stimmt das wohl. Man kann sich nur am Verhalten orientieren und Vermutungen anstellen.

Kommunikation ist wohl auch hier das Wundermittel, obwohl in einigen Fällen selbst dieses Wundermittel versagt.

Aufklärung in der Schule könnte ggf. Abhilfe leisten - ggf. können dadurch depressive Mitschüler & Freunde darauf sensibilisiert werden, sich mitzuteilen...

Trauriges Thema, da unser Leben doch bereits so kurz ist...

Das Problem ist und bleibt eben, dass ein Großteil der Menschen einfach nicht zu der Erkenntnis fähig sind, dass jeder Mensch anders ist und ebenfalls sehr Viele einfach nicht akzeptieren können, dass Lösungen, die für sie selbst funktioniert haben bei Anderen eben nicht wirken (müssen). Und dann schwenkt es eben wieder um in "der will halt nicht".

Muss man doch nur mal diverse Threads hier im Forum lesen in denen jemand mit einem persönlichen Problem auftaucht, dieser Person bewusst ist, dass seine Empfindungen durchaus irrational sind und erst mal 3 Seiten lang kommentiert wird, dass seine Empfindungen falsch sind und an sich doch wegen sowas einfach nicht schlecht fühlen soll ... sehr hilfreich.

@slider
Ja, da hast du recht, aber man kann zumindest zuhören, manchmal hilft das auch schon, damit der andere sich besser fühlt.

@slider

slider schrieb:Das Problem ist und bleibt eben, dass ein Großteil der Menschen einfach nicht zu der Erkenntnis fähig sind, dass jeder Mensch anders ist und ebenfalls sehr Viele einfach nicht akzeptieren können, dass Lösungen, die für sie selbst funktioniert haben bei Anderen eben nicht wirken (müssen). Und dann schwenkt es eben wieder um in "der will halt nicht".

Das stimmt. Ich selbst war wegen Siuzidgedanken in Behandlung. Da gab es auch andere die ähnliche Probleme hatten, diese jedoch anders aufgefasst haben.
Man darf nicht alles auf eine Karte setzen und dann sagen "Hier ist die Lösung. Alle haben das gleiche Problem"

@kutulus

Ja, zuhören kann auf jeden Fall hilfreich sein. Nicht selten erwartet der Betroffene ja auch gar keine Hilfe sondern es reicht ihm aus einfach mal nur ernst genommen zu werden und ein gewisses Verständnis zu erfahren.

Was denkt ihr denn so ... sind Menschen mit Suizidgedanken immer auch depressiv?

@slider
Der Wunsch nach Selbsttötung entsteht häufig aus einem Gefühl der Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit heraus. Diese Gefühle müssen aber nicht zwangsläufig mit einer Depression einhergehen. Umgekehrt ist es sicher anders. Mit einer Depression geht sicher sehr oft der Wunsch nach Selbsttötung einher.

@kutulus

Hmm ... meine Selbstanalyse hinterlässt mich ... nunja ... ratlos.

Eigentlich ist meine Grundeinstellung das ich null und nichts halte von Suizid(versuchen).
Im Grunde empfinde ich so etwas als feige.

... Eigentlich...
In meinem Bekanntenkreis erkrankte jemand sehr heftig und unheilbar... Ich kann mir bei dieser Person absolut nicht vorstellen das er/sie einfach die Hände in den Schoß legt und abwartet in wieviel Jahren dann das Pflegeheim den Popo abwischen muss.
Der Gedanke tut zwar sauweh, aber ich könnte es verstehen wenn diese Person das eigene Ende lieber selbst bestimmen wollen würde.

@slider

slider schrieb:Was denkt ihr denn so ... sind Menschen mit Suizidgedanken immer auch depressiv?

Nicht unbedingt. Man darf jetzt auch nicht sagen, dass Depression gleich Deperssion ist. Meine z.b. war eher schleichend und lag im verborgenen. Andere zeigen es halt richtig.
Es gibt aber auch Menschen, die keine erkennbare Depression haben/hatten, bis im Kopf irgendwas ausgelöst wird, das wie ein Schalter wirkt und dann auf einmal.... naja.