Kann denken schädlich sein?
18.09.2012 um 19:38Anzeige
Erst das Unglück befördert das Denkenhttp://www.focus.de/wissen/mensch/tid-17270/spitzensport-erst-das-unglueck-befoerdert-das-denken_aid_480873.html
Doch wann ist die Zeit reif, um eine Sicherheitsdebatte loszubrechen? In der Formel 1 war mit dem Tod des brasilianischen Rekordfahrers Ayrton Senna ein solcher Punkt erreicht. Leider mussten erst er und kurz zuvor der österreichische Rennfahrer Roland Ratzenberger sterben, bevor die Einschnitte erfolgten. Tragische Ereignisse als scheinbar notwendige Vorboten für Veränderung beschränken sich nicht nur auf den Sport. „Aus der Forschung wissen wir: Innovation geht solange vorwärts, bis eine neue Katastrophe passiert. Dann folgt eine Regulierung, welche sich auf diese spezifische Innovation bezieht. Dies zeigen Brückenbau, Tunnelbau oder experimentelle Versuche“, sagt Oliver Gassmann, Direktor am Institute of Technology Management der Universität St. Gallen.
Eine weltweit erste umfassende Kritik des Positiven Denkens auf der Basis der wissenschaftlichen Psychologie wurde von dem deutschen Psychotherapeuten Günter Scheich vorgenommen.[1] Sein Buch »Positives Denken macht krank. Vom Schwindel mit gefährlichen Erfolgsversprechen« gilt schon seit der Erstauflage von 1997 als Standardwerk.[2]Wikipedia: Positives Denken
Psychologen und Psychiater warnen ausdrücklich davor, dass die Methoden labile und depressive Patienten weiter schädigen können. Besonders bei unkritischen Menschen können sie auch zu einem Realitätsverlust führen. Der Realitätsverlust kann durch das Vermeiden von kritischen Fragen und der damit einhergehenden teilweisen Leugnung von vorhandenen Schwächen entstehen. Vernachlässigt werden zudem die unterschiedlichen Fähigkeiten der Menschen, ihre unterschiedliche Persönlichkeitsstruktur sowie die Wechselwirkung zwischen individueller Psyche und sozialer Umgebung.
Problematisch wird positives Denken dann, wenn Unglück und Leid als vom Menschen selbst verschuldet gelten.