Amoklauf Realschule Winnenden nähe Stuttgart

@martialis
Natürlich unterscheidet sich ein Amoklauf von einem Normalen Mord.

@Belight82
@martialis

Ich glaube wir reden in den Grundsätzen aneinandervorbei und sind uns in unseren Meinungen gar nicht so fremd.

Mal zu der Herangehensweise an ein Verbrechen am aktuellen Beispiel:

Ein Schüler läuft Amok, tötet 15 Menschen und bringt sich anschließend selbst um.

Die Polizei muss herausfinden: Warum

Sie weiß im ersten Moment nichts, sie kennt weder Täter, noch Opfer, noch Hintergründe, aber irgendwie muss sie anfangen zu Ermitteln. Wie?

Man nimmt zunächstmal das was man kennt:

1. Eine Definition von Amoklauf der WHO
2. Ergebnisse bereits Ermittelter Fälle (Erfurt, Emsdetten, Köln und natürlich auch Vorfälle außerhalb Deutschlands)

Anhand dieser Erkenntnisse, kann man die Tat zumindest mal in einen Kontext einordnen und an Hand dessen die individuellen Eigenschaften des aktuellen Falls aufzeigen.

Man weiß z. B. Beispiel, dass in anderen Fällen ein Aufmerksamkeitsdefizit eine Rolle gespielt hat. Nun muss man am aktuellen Fall herausfindne, ob das hier auch der Fall ist. Wenn ja, kann man Verhaltensmuster ausmachen, wenn nein nimmt man sich einen anderen Punkt dessen was man weiß vor.

So kann man nach und nach herausfinden, ob dieser Fall Parallelen zu ander Fällen aufzeigt oder nicht. Wenn ja hat man in der Interpretation einen Vorteil, wenn nein werden Täter- und Tatprofil erweitert.

Tatbilder (von anderen Taten) und allgemeine Definitionen sind Hilfsmittel, um eine aktuelle Tat einzuordnen und anhand dieser Bilder die individuellen Eigenschaften herauszufinden.

Alles was bisher in den Medien und auch in den Presskonferenzen bekanntgegeben wird, sind keine Ermittlungsergebnisse, sondern im höchsten Fall Ermittlungsfortschritte und Auslegungen Indizien. Wir wissen noch nicht, wie die Hintergründe im Einzelnen aussehen (und wir werden es auch nie umfassend wissen). Was wir aber Wissen ist, dass es in Vergangenen Attentaten zumindest anscheinend einzelne Parallelen gibt und daraus kann mehr oder weniger weichtreichend Schlüsse zum aktuellen Fall ziehen.

Alles in allem ist, das was wir mitbekommen, ein völlig normaler ermittlungstechnischer Ablauf.

@martialis
Natürlich unterscheidet sich ein Amoklauf von einem Normalen Mord.

Ja in der Hinsicht, dass er wahllos Menschen tötet. Ein Paragraph für Amoklauf ist mir nicht bekannt. Hätte man ihn lebend erwischt, was der Beinschuss der Cops beabsichtigt hatte, würde man ihn wegen Mord vor Gericht zerren

@Bukowski
Es ist völlig normal, dass Indizien und vermeintliche "Beweise" in aktuellen Ermittlungen ändern. Nur bekommt man in der Regel davon nichts mit. Der aktuelle Fall des Dementis der Eltern heißt aber noch lange nichts, ob es auch stimmt was sie sagen.

@Bukowski

Bukowski schrieb:Erst soll er im Internet den Mord angekündigt haben, das wurde allerdings später dementiert.
Dann sollte er in psychiatrischer Behandlung gewesen sein, das wird jetzt auch dementiert.

Mal ganz provokant - und nicht sehr ernst gemeint - gefragt.
Ist es überhaupt sicher das er es war, der die Morde ausgeführt hat?

Immer wenn etwas Schlimmes passiert, dann müssen die Medien möglichst schnell und möglichst detailiert darüber berichten können, sonst sind sie weg vom Fenster. Da ist häufig keine Zeit, die Quellen zu überprüfen und immer wieder gehen auch vermeintlich seriöse Berichterstatter Leuten mit einer Profilierungsneurose auf den Leim.

Genau das sehen wir jetzt auch hier ...

Emodul

@martialis
Da hast du Wohl recht. Aber in einem Ermittlungsverfahren geht es nicht um die gesetzliche Definition, sondern um eine Einordnung nach Mustern.

Wenn wir gerade schon bei Vermutungen sind, würde eine Verhandlung wohl auf einen Freispruch mit Einweisung in eine psychatrische Klinik hinauslaufen.

Wenn wir gerade schon bei Vermutungen sind, würde eine Verhandlung wohl auf einen Freispruch mit Einweisung in eine psychatrische Klinik hinauslaufen.

Da kommt schon der nächste Schwachsinn von dir, tut mir leid. Der Typ war depressiv, nicht schizophren oder ähnliches

@emodul
Irrtum! Die Sachverhalte um die psychatrische Behandlung, die Ankündigung und Schießbahn sind Informationen der Ermittlungsbehörden, die genauso in den jeweiligen Pressekonferenzen zur Veröffentlichung freigegeben wurden. Man den Medien nun wirklich nicht in die Schuhe schieben, dass sie Informationen aus erster Hand vertrauen. Wenn überhaupt, muss man den Schuh schon den "voreiligen" Ermittlungsbehörden anziehen.

@rupsn
"Die Eigenschaft von Kapital getrieben zu sein hab ich mir auch schon abgeschafft, Geld macht nicht glücklich. Siehe da, seitdem ich kein Egoist mehr bin (wie rund 90% der Menschheit <- grob geschätzt aber doch real) lebe ich viel glücklicher und bekomme es auch zurück"

Kommt auf die Definition an. Wenn ich "egoistisch" bin, weil ich möchte, dass es mir und meiner Familie an nichts mangelt....jupp...dann bin ich das gerne.
Und Geld ist eine Notwendigkeit....ich glaube kaum, dass du komplett darauf verzichtest.

@martialis
Moment mal. Im Unterschied zu dir habe ich eine VERMUTUNG (ich habs noch extra dazu geschrieben) angestellt. Du stellst aber Dinge als FAKTEN dar, die überhaupt nicht bewiesen sind. Angeblich war der Junge nie in psychatrischer Behandlung, daher kann derzeit auch niemand nachweisen, dass er depressiv war.

Im übrigen, wenn eine Krankheit (z. B. Depression) oder Medikamente die Ursache für die Tat gewesen sein sollten, Dann ist er erstrecht nicht schuldfähig oder nur eingeschränkt schuldfähig.

@jogo30
Ich hätte zu den Medien auch noch die Ermittlungsbehörden hinzufügen sollen, denn auch die fallen natürlich auf die Profilierungsneurotiker rein. Trotzdem sind es natürlich in erster Linie die Medien, die direkt oder indirekt Druck auf die Ermittlungsbehörden ausüben und diese (manchmal) dazu bringen, halbgare Informationen rauszugeben, um schnell "Ermittlungserfolge" vorweisen zu können.

Emodul

Angeblich war der Junge nie in psychatrischer Behandlung, daher kann derzeit auch niemand nachweisen, dass er depressiv war.


Wenn wir gerade schon bei Vermutungen sind, würde eine Verhandlung wohl auf einen Freispruch mit Einweisung in eine psychatrische Klinik hinauslaufen.

Ja, was denn nun, kannst du dich mal entscheiden?
Antidepressiva macht übrigens selten jemanden zum Massenmörder. Na gut , er ist eh tot. Wenn ich hier sowas höre, wie schuldunfähig, kriege ich das grosse Kopfschütteln

@emodul
Es ist Aufgabe der Ermittlungsbehörden derartigem Druck nicht nach zugeben und Fragen zu unklaren Ermittlungsergebnissen zurückzuweisen, schaffen sie das nicht müssen sie sich den Vorwurf des Versagens gefallen lassen. Die Medien tun, auch wenn es manchmal ärgerlich scheint, nur ihren Job.

@martialis
Oh ne, du versuchst hier ernsthaft Aussagen aus dem Kontext zureisen, um mir Vorwürfe zu machen? Lass es einfach. Dass er nicht in psychiatrischer Behandlung war, heißt noch lange nicht, dass er nicht psychisch Krank war.

@jogo30

jogo30 schrieb:Es ist Aufgabe der Ermittlungsbehörden derartigem Druck nicht nach zugeben und Fragen zu unklaren Ermittlungsergebnissen zurückzuweisen, schaffen sie das nicht müssen sie sich den Vorwurf des Versagens gefallen lassen. Die Medien tun, auch wenn es manchmal ärgerlich scheint, nur ihren Job.

Wenn es den Medien zu lange dauert, bis sie irgendwelche Ermittlungsergebnisse veröffentlichen, dann wird ihnen von den Medien eben auch schnell Unfähigkeit und Versagen vorgeworfen und wenn sie schnell etwas veröffentlichen, das sich dann als unwahr rausstellt, dann passiert genau dasselbe. Die Ermittlungsbehörden werden also so oder so mit den Vorwürfen des Versagens konfrontiert, egal wie sie sich verhalten.

Emodul

Dass er nicht in psychiatrischer Behandlung war, heißt noch lange nicht, dass er nicht psychisch Krank war.

Also nach meinen Infos, wurde er ausgemusstert, o.ä. weil er in psychiatrischer Behandlung war

@martialis

Antidepressiva machen selten jemanden zu Massenmördern.

Richtig, aber in seltenen Fällen kann das Antidepressivum SSRI gewaltsteigernde Auswirkungen haben, außerdem können sie auch Suizid auslösen.

@dosbox
Eine VT-Seite hilft natürlich in der Aufklärung der HIntergründe enorm weiter. LOL.

Richtig, aber in seltenen Fällen kann das Antidepressivum SSRI gewaltsteigernde Auswirkungen haben, außerdem können sie auch Suizid auslösen.

Ja ja, der war aktuell nicht mehr in Behandlung, und ha t auch mit Sicherheit keine Antidepressiva geschluckt

@martialis
Und nach meinen Informationen ist genau dies vor kurzem durch den Anwalt der Eltern dementiert worden. Sprich es ist gar nichts sicher.