Habt ihr was gegen Homosexualität?

@natü

Hast also den Trailer angesehen.

Im groben und ganzen spielt das den Verlauf des Films wieder ja. Und natürlich spielt der Film mit Gefühlen das ist auch gar nicht anders möglich. Aber ich habe es nie als gut/böse angesehn.

Warum der Film für dich speziell vielleicht interessant wäre ist die Mutter.
Mir geht es darum wie sie mit der Bibel lebt und wie sie nach dem Tod von Bobby anfängt Gespräche mit einem Pastor zu führen. Wie sie anfängt nachzudenken ob die Bibel wirklich so felsenfest auszulegen ist wie sie das immer dachte.

@Bone02943
Ich darf dir gegenüber vielleicht zugeben, dass ich Mühe habe, den Film ernst zu nehmen, da er so offensichtlich Partei ergreift, um es mal schonend zu formulieren.
Aber du wirst meine großen Bedenken gegen einen solchen Film sicher nicht verstehen, darum will ich einmal sachlich auf den Inhalt eingehen.

Richtig: Das Problem ist die Mutter. Darauf will der Film aufmerksam machen, ja.
Das Raffinierte an dem Film ist meines Erachtens, dass die Mutter in der Geschichte wirklich einen Fehler macht.

Sie wird so dargestellt, dass ihr Weltbild in gewisser Weise zusammenbricht, als sie von der H. ihres Jungen erfährt. Sie ist der Situation nicht gewachsen. Das ist ihr erstes Manko.
Dann macht sie den zweiten Fehler, die Realität abzustreiten: "Ich habe keinen homosexuellen Sohn!" Das ist natürlich dumm. Sie wird also wieder in einem schlechten Licht gezeigt. Dann - ich habe jetzt nicht genau im Kopf - wie es weitergeht - macht sie drittens noch ein großes Drama daraus und macht den Jungen verrückt. Sie hat nicht nur selber den Boden unter den Füßen verloren, sondern entzieht auch dem Jungen dadurch den familiären Halt. Den moralischen Vorwurf und den Entzug der Liebe, das kann er nicht verkraften, und das bedeutet für ihn den Tod.
Die Mutter ist 4. so auf sich fixiert, dass sie gar nicht kapiert, was sie ihm mit ihrer Härte antut.

Diese Reaktionen von Eltern aber sind meines Erachtens ein Klischee. Es muss keineswegs in der Wirklichkeit so sein.
Und da, wenn ich schon nur bei der Mutter bleibe, manipuliert der Film.

Oder meinst du, alle Christenmütter seien wirklich leichtgläubig, charakterschwach, realitätsfern, lebensuntüchtig, empathielos, unreif, grausam und hysterisch?

Normalerweise ist liebenden Eltern die sexuelle Orientierung ihres Kindes doch vollkommen schnuppe, oder muss man sich dann entlieben, wenn die Tochter lesbisch ist? Ah, kreisch, eine Sünderin, ewige Verdammnis, nie Enkelkinder, ogottogott!

@natü

der film beruht auf einer wahren geschichte nicht der film versucht zu beeinflussen sondern der film erzählt eine wahre geschichte...

und ich hoffe das weißt du.

@natü

Du musst aber bedenken das dieser Film auf einer wahren Begebenheit aufbaut.

Klar ist das was die Mutter in dem Film macht nichts, was man normalerweise beobachten kann. Dennoch gab es solche Reaktionen. Und sie gibt es auch heute nocht.

Mir geht es auch im Bezug auf dich nicht um die Fehler die die Mutter macht. Mir geht es um die Begründung. "Aber in der Bibel steht geschrieben,...,Todsünde,....Hölle,..."
So kann man fast alles als Sünde oder was weiß ich alles abtun.

@natü

Wikipedia: Prayers for Bobby#Hintergrund

@Bone02943
@Welten
Nein, dass er eine wahre Geschichte zur Vorlage hat, wusste ich nicht. Mal den Hintergrund lesen.

@natü
Aha, bei Widersprüchen gilt also das aktuellere, also das aus dem neuen Testament.
Das ist sehr schön!
Widerspricht sich "Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst!" nicht mit der Diskriminierung von Homosexualität?
Oder kommt jetzt wieder die "Aber ich liebe homosexuelle Menschen doch genau so! Das zeige ich, indem ich sie vor dieser schrecklichen Sünde bewahre! :)"-Keule?

Oder widerspricht sowas nicht auch der Diskriminierung und der Nichtakzeptanz von Homosexualität?

Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander.
Ihr sollt einander so lieben, wie ich Euch geliebt habe..
(Johannes 13,34)

Geht so mit den Menschen um, wie ihr selbst behandelt werden möchtet.
Denn darin besteht das ganze Gesetz und die Propheten.
(Matthäus 7,12)

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichet werden;
und mit demselben Mass, mit dem ihr zumesst, wird auch euch zugemessen werden.
(Matthäus 7,1-2)

@Bone02943
Aus dem Wiki-artikel geht hervor, dass Bobby Mitglied der presbyterianischen Kirche war. Ihre Einstellungen kann man 1. nicht auf alle Christen übertragen.
2. war der direkte Auslöser für seinen Selbstmord der Schock durch die Untreue seines Geliebten. Dies könnte man sogar wieder als Gegenargument gegen die H. verwenden.

3. Auch wenn der Film auf Tatsachen beruht, kann trotzdem die Umsetzung die Akzente in wesentlichen Dingen verschieben. Allerdings scheint es so, als wäre das hier nicht der Fall.

Mir ist bei solchen emotional stark aufgeladenen Erzählungen aber trotzdem nicht wohl.
Sie erzeugen beim Zuschauer einen soialen Druck, der bis zur moralischen Nötigung gegen kann.

Ich muss z. B. fürchten, dass ihr meinen Hinweis auf die unten im 'Bobby#Hintergrund' - Wiki-Artikel selbst schon angeführten Bedenken gegen die Darstellung und auf die ebenfalls unten angeführten Gegen-Überzeugungen von bibeltreuen Christen nicht tolerieren würdet.

Das ist dann nicht das offene Diskussionsklima, das ich mir wünsche. Es wäre vielmehr repressiv, da mit dem Film und mit statistischen Mehrheiten in der Bevölkerung immer ein Druck erzeugt wird. Diesen kann ich meinerseits nicht machen, weil ich - zumindest hier im Forum derzeit - eine Minderheiten-Position zu vertreten scheine. Aber ausgerechnet von dieser fühlen viele hier sich eingeengt?...

@Ainee
Du hast dich also gut in die Gedankenwelt der anti-homo Erzieher hineingedacht: ("...Liebe ...zeige ich, indem ich sie vor dieser schrecklichen Sünde bewahre".)
Warum nennst du das trotzdem eine 'Keule'?

natü schrieb:Mir ist bei solchen emotional stark aufgeladenen Erzählungen aber trotzdem nicht wohl.
Sie erzeugen beim Zuschauer einen soialen Druck, der bis zur moralischen Nötigung gegen kann.

Wenn du oder andere Christen dann aber mit Sünde und Hölle kommen ... kann ich da als Zuhörer nicht ebenfalls genau so argumentieren?
Für mich ist der soziale und moralische Druck der Bibel weitaus stärker, denn angeblich werden dort Sünder mit der Hölle bestraft.

Klingt für mich nur nach einer Machtausübung und das ist es, was mich enorm stört.

natü schrieb:..Liebe ...zeige ich, indem ich sie vor dieser schrecklichen Sünde bewahre".

Verstehe, vor eine fiktive Sünde zu verhindern muss man seine Kinder seelisch quellen ihm/ihr erst Angst einreden und dann erwünschte Verhalten, von dem man "glaubt" es wäre "richtig" weil ein fiktive Wesen das angeblich so als "richtig" bestimmt haben soll, ihm/ihr eintrichtern :}

Mit Liebe hat das ganze wenig zutun aber wem sage ich das? :}

@natü
Ich verstehe diese Welt perfekt, keine Sorge! Ich war lange Zeit bei einer Satire von fanatischen Christen sehr aktiv.
Es ist mir ehrlich gesagt auch scheißegal ob du jetzt denkst Homosexualität wäre eine Sünde oder sonst was. Was mir nicht scheißegal ist, ist wenn deine Gefühle und Gedanken gegenüber Homosexualität in Handeln übergehen. Homosexuelle bekehren wollen, sagen es sei schlecht, sagen man kommt in die Hölle, am besten noch dagegen demonstrieren und sonst was.
Weißt du wie viele Homosexuelle sich das Leben wegen Menschen wie dir nehmen? Wegen etwas, wofür sie erstens nichts können und zweitens es auch nicht ändern können?

Das ist genau so als wenn ich sagen würde ich sagen ich diskriminiere dich jetzt, weil dein Zeigefinger zu lang ist.

@natu
Meine Pornosachen sind toll, die verletzen keinen und man kann sich noch befriedigen! Die Bibel hingegen ist hingegen leider weder kommentiert, geschweige denn als Fiktion gekennzeichnet. Die Bibel ist halt kein Roman, sondern wird einem als Sachbuch verkauft.

@Ainee
Was heißt: Das ist sehr schön? Willst du damit mein Argument als eine Ausflucht darstellen?
Es ist nicht 'schön', es ist tatsächlich so. Jesus hat es selbst gesagt, wie du weißt. (vgl auch Mt 5, 21: Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist:... Ich aber sage euch...)
Die Perspektive auf das AT von dem NT aus ist alles andere als meine Erfindung.

@skeptikerin
Ich muss mir aber doch hier im board keine Sorgen machen, da hier derzeit keiner an die Hölle glaubt
Sozialer Gruppendruck ist aber etwas ganz Reales. Darauf begründete ich meine Obige Einschätzung.

@natü
Ich wollte mit "Das ist sehr schön." sagen, dass ich es sehr schön finde, dass du das neue Testament dem alten vorziehst.
Meiner Meinung nach widerspricht das neue Testament nämlich der Diskriminierung von Homosexualität. Für dich widerspricht sich das aber scheinbar nicht.
Ich liebe nämlich niemanden, den ich diskriminiere. Damit akzeptiere ich einen Menschen nicht so, wie er ist und möchte ihn ändern. Ich würde ihn also lieben, wenn er geändert ist, aber nicht im jetzigen Zeitpunkt.
Ist wie in einer Beziehung!
Aus einer Beziehung wo der eine den anderen ändern will, die Personen das aber nicht wollen wird nix, höchstens noch Hass. Und hassen tun die Homophoben, so sehe ich das.

christliche

natü schrieb:Sozialer Gruppendruck

ist auch was reales wie man sehen kann :}

Frage mich wann man nach dem Hexenhammer "Homohammer" schreiben und aus Hexenbulle ne Homobulle machen wird :}

@SethSteiner
'Meine Pornosachen sind toll' Ich weiß nicht - wenn du meinst?
Biete sie doch mal dem Papst als Bibelersatz an. Er gilt als hochintelligent, vielleicht geht er auf deine Geschäftsidee ein. - Auch alte Leute sind noch zur Vernunft gekommen!

@natü
Und moralischer Druck wird nicht erzeugt, wenn jemand erzählt, dass er, falls Homosexualität ausgelebt wird, in der Hölle schmort?

Und mir geht es jetzt nicht um dieses Board, sondern um die allgemeine Aussage, die ja auch ausserhalb gültig ist.