Habt ihr was gegen Homosexualität?

@Regenerate
Ja aber anscheinend sind wir auf dem besten Weg dahin. Es fängt ja schon an, dass man sich als homosexueller Mensch am besten verstecken soll. Na gut, die Mädels dürfen weiterhin draussen rumlaufen, das scheint ja wenigsten noch die Fantasie einiger heterosexuellen Menschen anzuregen. Immerhin etwas....

Btw, ich mache mir keine Gedanken warum und wieso. Ist halt einfach so. Genauso wie man braune statt blonde Haare bekommen hat.

@Doors
Nur leider ist es anscheinend nicht egal, solange es noch Vorurteile und Anfeindungen gibt, egal wie gering sie auch scheinen mögen und solange es heißt, es wäre nicht normal.

@Cerberus_

"Normalität" ist ein von zu vielen Faktoren abhängiger diffuser Begriff. Daher bemühe ich mich, ihn nicht zu verwenden. Nicht für mich, nicht für andere.

@Doors
So sehe ich das auch, nur viele, viel zu viele, sehen das anders und werfen grob damit um sich.

Solange es noch so ist, ist es immer gut, wenn dann doch irgendjemand aufsteht und mal was sagt. Auch wenn es vielen nicht passt.

@Cerberus_

Cerberus_ schrieb:Ja aber anscheinend sind wir auf dem besten Weg dahin. Es fängt ja schon an, dass man sich als homosexueller Mensch am besten verstecken soll. Na gut, die Mädels dürfen weiterhin draussen rumlaufen, das scheint ja wenigsten noch die Fantasie einiger heterosexuellen Menschen anzuregen. Immerhin etwas....

Nja in den westlichen Ländern muss man sich eigentlich nicht verstecken. Sicher werden einige blöd angeschaut oder es fallen dumme Sprüche. In den östlichen Ländern muss man sich besser verstecken, da es dort zu langen Freiheitsstrafen oder der Todesstrafe kommen kann.

Warum einige Männer was gegen Schwule haben, aber nicht gegen Lesben (was ja beides Homosexuell ist) verstehe ich nicht wirklich. Aber vermutlich weil es eben Frauen sind. Genauso wie einige Frauen Lesben nicht mögen, aber Schwule.

@Doors

Doors schrieb:Ob nun "angeboren" oder "erworben" - die sexuelle Orientierung anderer kann mir doch so egal sein wie deren tatsächliche oder vermutete Ursache.

Schön wäre es. Aber wir haben halt nunmal eine Gesellschaft, wo die Sexualität einen Menschen beurteilt.

@Regenerate

Menschen beurteilen Menschen. Meist auch noch falsch.

@Regenerate
Die Situation in anderen Ländern ist mir bewusst, die habe ich ja auch miteinbezogen, wenn auch nicht explizit benannt.
Was mich immer wieder berührt, ist die Tatsache, das man in den westlichen Ländern auch wieder auf dem Weg dahin ist. Noch sind wir nicht da, aber die Tendenz ist leider hin zum negativen.

@Doors

So schaut es leider aus...

@Cerberus_

Ich lese viel Nachrichten. Und habe daher auch mitbekommen, wie z.b gegen den Bildungsplan einer Schule eine Petition eingereicht wurde wegen der Homosexualität-Aufklärung. Auch die Proteste in Frankreich wegen der Homo-Ehe (oder Adoption).

Man darf aber nicht vergessen, dass es nicht die ganze Bevölkerung ist. Ein Land mit z.b 82 Millionen Menschen wo "nur" 2 Millionen abstimmen oder protestieren, muss es nicht so sein, dass alle dagegen sind.

Es gibt wichtigere Probleme auf der Welt, als sich immer in die Sexualität einzumischen.

@Regenerate
Wenn es mal so wäre. Auch wenn es nur ein kleiner Prozentsatz ist reicht es schon. Daraus kann mehr werden. Sieht man ja in anderen Ländern. Dazu kommt dann die schweigende Duldung wenn etwas passiert.

@Cerberus_

Also bisher hab ich nicht den Anschein, als verändere sich alles zurück ins Negative. Aber einen faden Beigeschmack hat es durchaus.

Doors schrieb:Menschen beurteilen Menschen. Meist auch noch falsch.

Na sowas aber auch...

Und es kommt noch besser: Menschen haben verschiedene Meinungen und Ansichten, die mitunter gänzlich kontrovers sein können.
Ganz böse...muss dringend gearbeitet werden

@Regenerate
Ist wahrscheinlich einfach persönliches Empfinden.

@_Themis_
Solange die Menschen ihre Meinungen nicht mit Gewalt oder Repressalien durchsetzen ist das ja durchaus in Ordnung.

@Cerberus_

Dem schließe ich mich an, in die eine wie in die andere Richtung.

@Regenerate

Regenerate schrieb:Seiner Meinung nach geht es nicht immer um Sex.

Sex ist generell eine wichtige Triebkraft bei Menschen, und auch Homosexuellen geht es um Sex. Ich würde sogar sagen, dass Sex das ist, was Homosexualität ausmacht, im Gegensatz zu "reinen" Männerfreundschaften oder Frauenfreundschaften, welche platonisch ohne Sexgedanken vonstatten gehen.

@univerzal

univerzal schrieb: Gerade deshalb ist die Diskussion weiterhin wichtig.

Für wen? Für wen ist die Diskussion wichtig?

@FF

FF schrieb:ganz sicher wollen sich die Gene nicht fortpflanzen, ebenso wenig wie sich Viren oder Bakterien verbreiten wollen

Hä, was?? Selbstverständlich wollen sie das, beziehungsweise es ist ihnen genetisch eincodiert.

Hier, zum Nachlesen, falls du mich anzweifelst: Wikipedia: Gene-centered view of evolution

@KillingTime

Eben, die ganze Evolution ist auf Fortpflanzung ausgelegt

@Regenerate

Regenerate schrieb:Warum einige Männer was gegen Schwule haben, aber nicht gegen Lesben (was ja beides Homosexuell ist) verstehe ich nicht wirklich.

Bei Pornofilmen sind im Gehirn die Spiegelneuronen aktiv. Diese versetzen den Zuschauer in die Lage, das Geschehen mitzuerleben, als wenn er nicht nur Zuschauer wäre, sondern sogar direkter Teilnehmer. (Entsprechende Links unterschlage ich an der Stelle, kann sie aber bei Bedarf nachreichen).

Manche Männer schauen gern Lesbenpornos. Wen das also sexuell erregt, da steht zu vermuten, dass sie sich in die Rolle der entsprechenden Lesbe "hineinfühlen" können, was darauf hindeutet, dass eben jene Männer doch nicht so "hetero" sind, wie sie gern hätten.

@_Themis_

_Themis_ schrieb:die ganze Evolution ist auf Fortpflanzung ausgelegt

Grundsätzlich schon, allerdings tragen auch Homosexuelle ihren Teil dazu bei, die Fortpflanzung ihrer Gene (nämlich die Gene ihrer Geschwister) zu unterstützen. Wer verlangt, dass sich jeder Mensch selber fortpflanzen soll, ist entweder ungebildet/unwissend, oder ein religiöser Hardliner.

@KillingTime

Ich verlange nicht dass sich jeder fortpflanzen soll. Ganz im Gegenteil, bei vielen würde ich mir wünschen dass schon seine/ihre Eltern darauf verzichtet hätten...
;)

_Themis_ schrieb:bei vielen würde ich mir wünschen dass schon seine/ihre Eltern darauf verzichtet hätten...

Solange du das nicht mit Malthus begründest, you're welcome.

@KillingTime
Für wen? Für wen ist die Diskussion wichtig?

Na für alle Beteiligten, pro wie kontra. Dauer und Seitenanzahl sprechen ja eine klare Sprache.

Ich führer gerade ein naja "niveaulose" Diskussion in einem lesbischen Forum. Ich hoffe hier einfach auf ein besseren Ausgang.


Was meint ihr zur der Sache "outing" das immer weniger Schüler sich nicht outen wollen aus Angst etc. vor Freunden,Mitschüler etc?

Outings an der Schule sind selten

Für homosexuelle Jugendliche ist es oft schwierig, sich an ihrer Schule zu outen. Foto: ReutersBild vergrößern
Für homosexuelle Jugendliche ist es oft schwierig, sich an ihrer Schule zu outen. - FOTO: REUTERS
Nur wenige homosexuelle Lehrer outen sich in der Schule, wenn sie von Kollegen oder Schülern nach ihrem Privatleben gefragt werden. Auch nur wenige Jugendlichen haben den Mut dazu. Sie fürchten, gemobbt zu werden. Doch die eigene Sexualität auf Dauer zu leugnen, kann psychisch krank machen.

Um sich an seiner neuen Schule gleich am ersten Arbeitstag zu outen, musste Ulf Höpfner nicht viel tun. Nach einer kurzen Vorstellung in der Klasse fragte er einfach, ob es noch Fragen gibt. Sofort wollten die Schüler des Diesterweg-Gymnasiums in Wedding von ihrem neuen Mathe- und Physik-Lehrer wissen, ob er verheiratet sei, wie alt er sei und ob er Kinder habe. „Schüler haben ein Anrecht zu erfahren, wer ihre Lehrer sind“, sagt Höpfner, der sich in der Arbeitsgemeinschaft Schwule Lehrer der Bildungsgewerkschaft GEW engagiert, also antwortete er: 41 Jahre, nicht verheiratet, aber einen Partner. Nein, keine Kinder. Wer weitere Fragen habe, könne zu ihm kommen.

An vier Berliner Schulen hat Höpfner in den letzten 13 Jahren unterrichtet, vor Wedding war er in Steglitz, Neukölln und Friedrichshain. Immer sei es dasselbe gewesen, von circa 40 bis 100 Lehrern sei eine Handvoll schwul, bisexuell oder lesbisch, aber er sei der einzige, der gegenüber Kollegen, Schülern und Eltern geoutet war. Oft wusste es das private Umfeld, aber nur vereinzelte Kollegen, oder die Kollegen wussten es, aber die Schüler nicht. „Das ist Privatsache“ oder „das weiß eh jeder“, hörte er als Begründung. „Bei Homosexualität liegt die Betonung immer noch auf der Sexualität“, nicht auf all den anderen Lebensbereichen, sagt Höpfner, das schrecke gerade Pädagogen von einem Outing ab.

Die Ergebnisse einer Studie zur Akzeptanz sexueller Vielfalt an Berliner Schulen im Auftrag der Senatsverwaltung legen nahe, dass Homosexualität immer noch ein Tabu ist, sobald es um die eigenen Schüler und Lehrer geht. Nur fünf Prozent der befragten Sechstklässlerinnen gaben an, eine lesbische oder bisexuelle Lehrerin zu kennen. Sieben Prozent wussten von einem schwulen oder bisexuellen Lehrer an ihrer Schule. Bei Neunt- und Zehntklässlern waren es 14 beziehungsweise 28 Prozent. Die große Mehrheit der befragten Lehrer kannte keine homosexuellen Schüler oder war sich sogar sicher, keine homosexuellen Schüler zu haben. Schätzungen zufolge sind fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung homosexuell, das entspricht mindestens einem Kind pro Klasse. Man habe ja kein Problem mit Homosexualität, hat auch Höpfner schon öfter von Schulleitern und Lehrern gehört, aber an der eigenen Schule gäbe es eben niemanden, deswegen brauche man nicht darüber zu reden. Wo allerdings nicht geredet wird, werden sich auch nur wenige bekennen.

Furcht vor einem Outing
Nicht offen leben zu können, führt für Schüler und Lehrer zu einer großen psychischen Belastung und zu ständiger Vorsicht, nichts Falsches oder zu viel zu erzählen. Es bedeutet falsche Annahmen über die eigene Person, die von heterosexuellen Mann-Frau-Beziehungen ausgehen, nicht richtigzustellen. Es kann heißen, die erste Liebe oder die langjährige Partnerin zu verleugnen. Schüler, Lehrer, Schulleiter fürchten, sich angreifbar zu machen, wenn sie in der Schule oder breiteren Öffentlichkeit mit Homosexualität in Verbindung gebracht werden. Das hängt häufig auch mit dem sozialen Status im Kollegium zusammen. Ein junger Lehrer erzählt, manche wollten „möglichst unauffällig“ ihr Referendariat durchstehen und sich erst outen, wenn sie sich an der Schule sicherer fühlen. Gerade weniger beliebte Lehrer und Schüler fürchten zusätzliche Konflikte oder Ausgrenzung durch ein Outing.


Die Mehrheit der Jugendlichen erlebe nach einem Outing homophobe Beschimpfungen oder körperlicher Gewalt, sagt Yan Feuge von der Bildungsinitiative Queerformat, die Schulen zu Themen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt weiterbildet. Diese Jugendlichen seien stärker suizidgefährdet und anfälliger für Schulverweigerung und Drogenabhängigkeit. Ihre Probleme würden aber häufig übersehen. „Ich rede auch nicht über mein Privatleben“, hört sie oft in ihren Fortbildungen für Lehrer. Heterosexuelle würden oft übersehen, wie selbstverständlich sie sich durch kleine Bemerkungen als heterosexuell zu erkennen geben. Sie erzählen zum Beispiel, wie sie ihre Freizeit und Feiertage verbringen. „Berufs- und Privatleben lassen sich nicht gänzlich trennen“, sagt Feuge, immer schwingen die eigenen Lebensentwürfe und Wertvorstellungen mit. Eine offen homosexuelle Lehrerin könne zeigen, „dass dieser Lebensentwurf lebbar, dass man nicht ein Leben lang unglücklich ist.“ Dazu brauche es das entsprechende Schulklima.

Für alle Fragen offen
Ulf Höpfner unterrichtet mittlerweile seit fünf Jahren am Diesterweg-Gymnasium. Das Outing gegenüber seinen Schülern praktiziert er weiterhin, indem er signalisiert, dass er offen für Fragen ist. Wenn er eine Klasse neu übernimmt, würden ihn die Schüler innerhalb weniger Wochen auf seinen Partner ansprechen oder andere Fragen stellen. „Das müssen wir nicht so groß besprechen“, sagt er, wenn die Fragen ihm zu privat werden, „allgemeine Fragen kann ich aber gerne beantworten“.

Dass nicht alle Lehrer wie er permanent Aufklärungsarbeit leisten wollen oder können, kann er verstehen. Er will seinen Schülern aber auch nicht vermitteln, dass es ein Tabu sei zu fragen. „Und wie ist das eigentlich mit Herrn …?“ ist eine Frage, die auch immer wieder komme. Er antworte darauf, dass die Schüler den Kollegen schon selbst fragen müssen, und schlucke, wenn die Schüler dann sagen, das gehe doch nicht.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/homosexualitaet-outings-an-der-schule-sind-selten/8499590.html


Sehr sehr toller Artikel, sowas sollte nicht nur an Berliner Schulen geben, nein - sowas sollte bundesweit gesehen. Viele Jugendliche haben Angst nach dem Outing vor Beschimpfungen, Ablehnung, sich im Sportunterricht umzuziehen - zu duschen etc.