@gastric 80mio deutsche können nicht täglich ausreichend mit tierischen produkten versorgt werden und gleichzeitig die situation der tierchen verbessern.
Mir ging es darum, dass nur ein bewusster Fleischkonsum der überwältigenden Mehrheit von Omnivoren an den Haltungsbedingungen etwas ändern könnte, im Gegensatz zum Komplettverzicht einer verschwindend kleinen Minderheit von Veganern, die auch in Zukunft nie mehr als wenige Prozent der Gesamtbevölkerung betragen wird. Deswegen finde ich es viel sinnvoller bei Omnivoren einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln zu schärfen, anstatt als Veganer gegen Windmühlen zu kämpfen.
Erst wenn die überwältigende Mehrheit der Käufer nach Biohaltung verlangt und dafür auch bereit ist, dementsprechend höhere Preise zu zahlen, werden sich die Haltungsbedingungen signifikant verbessern. Das würde dann zwangsläufig dazu führen, dass eben nicht mehr 80 Mio Deutsche täglich nach tierischen Produkten verlangen, sondern vielleicht nur noch an drei, vier oder fünf Tagen in der Woche, weil sie sich eine tägliche Fleischmahlzeit schlicht und einfach nicht mehr leisten könnten. Ob das nun wirklich begrüßenswert wäre, muss jeder für sich selber entscheiden. Ich persönlich käme gut damit zurecht, da ich bei Lebensmitteln ohnehin schon immer mehr auf Qualität als auf den Preis geachtet habe. Dafür gönne ich mir gewisse kostspieligere Genüsse eben dementsprechend seltener. Eine fünfköpfige Familie, die von Hartz IV leben muss, wird das aber höchstwahrscheinlich ganz anders sehen.
Eine Gesellschaft komplett ohne tierische Produkte, wie sie den meisten Veganern vorschwebt, ist dagegen ein irrationales Hirngespinst, welches nie erreichbar sein wird. Eine Nachfrage nach Fleisch, Fisch, Milch, Eiern und anderen tierischen Produkten wird es nämlich bei der Mehrheit der Bevölkerung immer geben.
Ich sagte btw schon immer, dass teilzeitveganismus (=bewusster konsum) die wahrscheinlich beste lösung sei.
Bingo! Dann sind wir ja einer Meinung! Allerdings stellt sich mir dann die Frage, wozu der ganze Veganismusquatsch denn überhaupt gut sein soll? So viel Aufhebens um Schweinegelatine in Gummibärchen machen nämlich außer Veganern höchstens noch radikale Islamisten!
Außerdem ist der Begriff "Teilzeitveganismus" ein Widerspruch in sich. Leute, die nur sehr selten tierische Lebensmittel konsumieren, bezeichnet man gemeinhin als Flexitarier. Ich glaube die Frage danach tauchte erst kürzlich schon mal auf, wobei sich aber jeder der veganen Mitdiskutanten um eine Antwort gedrückt hat. Warum wohl? Weil ein stark reduzierter, dafür aber viel gezielterer und bewussterer Konsum von tierischen Produkten sehr viel mehr bewirken würde, als es die vegane Ersatzreligion jemals erreichen könnte!