Wofür leben Obdachlose

Es ist im Moment eiskalt draußen und viele Obdachlose schlafen draußen.
Da Frage ich mich, was ist deren Sinn im Leben. Haben sie noch Träume oder haben sie sich aufgegeben?

Was denkt ihr darüber?

Die wollen einfach nur überleben. Ich glaube nicht, dass die noch besonders viele Träume haben.

Das kann man nicht pauschalisieren. Es gibt solche und solche.

Schwer zu sagen was in ihnen vorgeht und ob sie noch Hoffnung haben oder nicht, aber gibt sicher einige die einfach nur noch vor sich hin Leben und ihren Kummer im Alkohol ertränken.
Gibt unter den Obdachlosen auch etliche die eine Hohe Bildung haben, allein bei uns in der Gegend gab es 3, deren Geschichte ich kenne und die in sehr guten Berufen waren, bis sie ihren Job verloren und keine Hilfe vom Amt haben wollten und das Leben auf der Straße bevorzugt haben, weshalb sie dies machten ist mir allerdings ein Rätsel.

Die Obdachlosen tun mir immer wahnsinnig leid. Besonders jetzt bei dieser wahnsinnigen Kälte.
Zum Glück gibt es in größeren Städten ja auch Busse, die Obdachlose Nachts einsammeln. Damit sie nicht erfrieren.

Ich denke auch, es gibt solche und solche. Manche können vielleicht auch gar kein geregeltes Leben mehr führen. Weil sie nur noch das Leben auf der Straße kennen.

Ich hab mal von einem Obdachlosen gehört, der sich bewusst für das Leben ohne festen Wohnsitz und ein Leben auf der Straße entschieden hat. Er geht sogar Arbeiten und verdient sich mit Gelegenheitsjobs sein Geld. Kennt total viele Leute, dadurch kann er im Notfall auch mal unterkommen, wenn es draußen zu kalt ist. Das kann schnell gefährlich werden. Ihm fehlt auch ein Zeh, weil ihm der abgefroren ist. Er will einfach nich gebunden sein an einen Ort oder braucht es nicht, ich weiß es auch nicht genau. Aber er ist kein Mensch, der mit sich und seinem Leben abgeschlossen hat und deswegen auf der Straße haust. Er tut es, weil er es will.

Vagabunden sind mir mitunter die liebsten Zeitgenossen. Von so manchen kann man gut was lernen.

Ich denke, ein gewisser Teil kommt einfach mit der Gesellschaft nicht (mehr) klar. Einige nehmen bewusst keine Hilfe (in Form einer Sozialwohnung etc.) an, weil sie sich einfach rausziehen wollen aus diesem ganzen System. Denn meistens ist diese ausgestreckte Hand an haufenweise Forderungen, Bedingungen und faule Kompromisse geknüpft, die mancher nicht erfüllen / leisten / eingehen kann oder will.

Ich habe vor allem Respekt vor den Menschen, die sich freiwillig für ein Leben auf der Straße entscheiden und das selbst in solchen extremen Wintern durchziehen. Das sind echte Überlebenskünstler. Schließlich ist es, auch unabhängig vom Winter, nicht leicht und nicht ungefährlich so zu (über)leben, besonders in Großstädten. Es ist eine Form von Freiheit / Unabhängigkeit bei gleichzeitig voller Verantwortung nur für sich selbst.
Ich wäre dafür ganz ehrlich zu verweichlicht und würde jämmerlich eingehen, bzw vorher doch wieder angekrochen kommen und Unterstützung suchen.

@Südlicht

Südlicht schrieb:Einige nehmen bewusst keine Hilfe (in Form einer Sozialwohnung etc.) an, weil sie sich einfach rausziehen wollen aus diesem ganzen System.

Man sollte erst mal klären was man genau unter "Obdachlose" versteht.
Freaks wie die der "Schenker" Bewegenung und Öff Öff ???

Die sich "freiwillig" ohne "festen Wohnsitz" durchs leben schlagen dürfte die absolute Minderheit sein.
Den größeren Teil dürfte Alkohol und Drogen dazu bringen.

Kranke (dazu zählen Alkohol und Drogenabhängige) bedürfen der Hilfe der Gesellschaft.
Nur annehmen, das müssen sie von sich aus.
Leider gehört es zu dem Krankheitsbild, das sie sich dessen nur bedingt bewusst sind.

Und wenn sich einige dessen bewusst werden .. .. ..
Tja Drogen und Alkohol lassen nicht so schnell los.
Da bingt eine kleine Bude vom Sozialamt nicht viel.

Leben wollen alle Menschen. Auch die Obdachlosen haben einen Willen dazu.
Nur sie bekommen es alleine nicht hin.
Und zwangshelfen darf man nicht.

Grüße
Nex

ih bin ehrenamtlich in diesem bereich tätig u. alles was ich da so lese ist hauptsächlich totaler humbug, das zeigt mir nur wie wenig die meisten ahnung davon haben.
obdachlos wird man nie freiwillig. wißt ihr, wieviele h4-empfänger am rande ihrer existenz leben? mein letzter fall bekam zuletzt exakt 50,- essensgutschein im monat vom amt, sonst nix mehr nach 1,5 jahren h4.
es werden immer mehr obdachlosenheime in gewissen landkreisen gebaut, warum? weil die leute dort h4 wohnungen bekommen, es gibt dort keine aussicht auf arbeit, außer sie fahren stundenlang was unerschwinglich ist u. sie sitzen somit dort fest. u. wer sich nicht selbst aus dem system befreien kann ist darin gefangen. nat. gibts schmarotzer auch, aber die gibts überall. aber der hauptteil muß so leben.

obachlosigkeit wird hauptsächlich vom system verursacht, abgesehen jetzt von drogenabhängigen, usw. das ist ein eigener bereich.

ich finde persöhnlich den Tread hier ein wenig geschmacklos....

jedem kann soetwas mal passieren.

@Sicus danke! ich wollts nicht sagen, aber bin derselben meinung. statt über sowas zu fachsimpeln wovon man keine ahnung hat sollte man mal auf die straße u. helfen u. viell. mal einem obdachlosen ein warmes bett und eine mahlzeit anbieten, soferne er es will.

@angeleyes14

Richtig so meinte ich das

das hab ich vorhin vergessen: das problem ist auch, daß den meisten nie ein umzug genehmigt wird. dann bekommen sie noch vorwürfe vom amt, sie hätten sich nie dort beworben, was überhaupt nicht stimm und dann wird einfach das geld mehr u. mehr gestrichen. hab dzt. 2 fälle.
dann klauen die manchmal, weil sie sonst nix zu essen haben u. dann kommen sie in knast, da hab ich dzt. einen fall.

Wofür leben Leute die nen Einfamilienhaus haben und jeden Tag zur Arbeit rennen? Also ich weiß ja nicht.

@angeleyes14

so ist nu mal halt in unsere Gesellschaft, es kümmert sich jeder nur um sich, leider...

@Sicus ja, stimmt. da bin ich einer der wenigen "paradiesvögel". gibt aber immer mehr, die sich für die schwächeren einsetzen. und ja, es ist unser kapitalistisches system, daß das verursacht. wenn ich an die ganzen scheidungsfälle denke, männer werden bis zum existenzminimum gepfändet, kenne da auch einige fälle. es ist ein faß ohne boden :(

@angeleyes14
Ja wie gesagt leider, ist nur traurig was es so gibt und meines erachtens sollte man nicht noch darüber fachsimpeln wie es anderen menschen geht die leider gottes kein dach über dem kopf haben :(

@Sicus jep! und der tragendste aspekt an der geschichte ist immer der psychische, der spielt oft oder überhaupt die tragensdte rolle. wenn man erlebt, wie die dann immer weiter abstürzen obwohl man ihnen mut zuredet u. hilft wies nur geht, das ist oft sehr zermürbend und tragisch.