Moralische Frage: Suizid verhindern, Ja oder nein?

@Thalassa

Du kannst dich ja umbringen wenn du das willst, wer sich wirklich killen will, den hält davn nix ab.
Der kann jederzeit sich tausend methoden ausm internet suchen und von uns gehen.

aber wie stellst du dir das nicht eingreifen vor?

Leute auf der straße liegen lassen wenn sie sterben und gleichgültig weitergehen wenn irgendwer oben auf nem häuserdach steht?

Nach dem krankenhausaufenthalt die leute einfach gehen lassen und viel spaß beim nächsten versuch wünschen?

Ne, das will ich nicht in der Gesellschaft in der ich lebe.

@Quinn-Moku

>>
Hat nichts mir Moral zu tun.
Wenn es einem Menschen elend geht, dann hat er das recht zu sterben.
Anderfalls wäre es ein verbrechen ihn das verweigern zu wollen.
Wenns nur depressionen sind oder so, kann man ihn wieder aufhelfen.<<

Natürlich hat das was mit Moral zu tun.
Und nein, einem menschen der sich elend führt den suizid auszureden oder ihn davon abzuhalten ist sicher kein verbrechen sondern etwas gutes.

Außerdem finde ich e störend , wie verharmlosend du von depressionen redest.
Als würden sich depressive nicht elend fühlen.

@Alarmi
also wenn ich das richtig sehe, gehst du keinem konflikt aus dem weg, außer er würde dein leid und leben bedrohen.

@Thalassa
ich auch, ich fliehevor vielem, vor schlechter musik aus der disco, vor schlechtem bier auf ner party, nervigen gesprächen mit oma(alle schon minimum 3 mal geführt), es ist eine lösung, doch unser @Alarmi versteht, anscheinend nicht das flucht IMMER eine Lösung is, doch ob es die richtige läsung ist, muss JEDER FÜR SICH SELBST entscheiden

@Alarmi
@shionoro


Ja sicher - ich meinte ja auch damit diejenigen, die dafür plädieren, solche Leute per Zwangseinweisung wegzusperren, sie mit Medikamenten vollzupumpen und dann stolz drauf sind, demjenigen das Leben gerettet zu haben und denen meist piepegal ist, wie das gerettete Leben für denjenigen danach aussieht!

Hm, schwierige Gewissensfrage, in der Tat!

Prinzipiell würde ich sagen kommt es immer darauf an wie nahe man jemandem steht und wie dessen Lebenssituation tatsächlich ausschaut.

Würde dennoch sagen, dass es sich lohnt für Betreffenden da zu sein und mit ihm zu sehen, ob es wirklich der Wunsch ist zu sterben, oder derjenige nicht vielmehr durch Hilfe von Aussen (Fachärzte, Therapie, Schuldenberatung ect pp) lernen kann sich selbst wieder aus der suizidalen Krise zu kämpfen!

Es gibt sicherlich Grenz und Einzelfälle in denen die Lebenssituation und die Gründe für den Wunsch nach Beendigung des eigenen Lebens sehr verfahren ist und ja im Prinzip will ich keinem das Recht absprechen über sein Leben selbst zu entscheiden, dennoch einfach abwarten und gewähren lassen?

Nein ich würde immer erstmal versuchen denjenigen wieder auf Spur zu bekommen!

@Thalassa

und ich gehöre zu diesen leuten.
Du machst dir glaube ich eine falsche vorstellung davon, wie der ganze prozess aussieht.
Wer eigengefährdend ist muss natürlich in die psychiatrie.

Gerade WEIL das reine retten des lebens nicht genügt, muss die psychiatrische behandung folgen.

blutfeder schrieb:also wenn ich das richtig sehe, gehst du keinem konflikt aus dem weg, außer er würde dein leid und leben bedrohen.

Das siehst Du genau richtig. Konflikte sind dazu da, aus der Welt geschafft zu werden. Davon, dass man sie vermeidet, werden sie nicht besser oder loesen sich in Luft auf!

Thalassa schrieb:Ja sicher - ich meinte ja auch damit diejenigen, die dafür plädieren, solche Leute per Zwangseinweisung wegzusperren, sie mit Medikamenten vollzupumpen und dann stolz drauf sind, demjenigen das Leben gerettet zu haben und denen meist piepegal ist, wie das gerettete Leben für denjenigen danach aussieht!

Jemand, dem in einer psychiatrischen Einrichtung nicht geholfen werden kann, wird es wieder versuchen und es auch irgendwann schaffen. Aber wie shionoro auch schon sagt, jemanden einfach machen zu lassen oder sterben zu lassen, nennt sich unterlassene Hilfeleistung.

shionoro schrieb:Wer eigengefährdend ist muss natürlich in die psychiatrie.

Wieso? Wenn ich niemandem schade mit meinem freiwilligen Ableben, dann geht das niemanden etwas an und ist meine ureigenste Entscheidung!

@shionoro

shionoro schrieb:Natürlich hat das was mit Moral zu tun.
Und nein, einem menschen der sich elend führt den suizid auszureden oder ihn davon abzuhalten ist sicher kein verbrechen sondern etwas gutes.

Doch hat es:
"Ist es moralisch sich das leben zu nehmen?"
"Ist es moralisch sich so sehr in das Leben anderer einzumischen?"
"Ist es moralisch jemandem dabei zu helfen?"
"Ist es moralisch...."
es gibt so viele fragen zum moralischen aspekt des Suizids

Das es etwas gutes ist, bestreite ich nicht, aus einem gewissen blickwinkel ist es etwas gutes, aber ist was das richtige?
aus dem richtigen blickwinkel ist alles etwas gutes, nur sollte man alles aus mehreren blickwinkeln betrachten

@Alarmi

Alarmi schrieb:jemanden einfach machen zu lassen oder sterben zu lassen, nennt sich unterlassene Hilfeleistung.

Das stimmt nicht. Sogar Beihilfe zum Selbstmord ist erlaubt.
Wikipedia: Sterbehilfe#Beihilfe zur Selbstt.C3.B6tung .28assistierter Suizid.29

@Alarmi

Ich denke nicht, dass Menschen vor Konflikten flüchten, sondern eher vor dem Gefühl der Auswegslosigkeit.

@Thalassa

es geht darum, dass wenn man es weiß, dass jemand Selbsttötungsabsichten hat, dies als unterlassene Hilfeleistung gild und strafbar ist, egal obs nun ein Arzt oder eine nahestehende Person ist, es ist juristisch eben so dargestellt!

@Thalassa

Doch, und so sollte es auch sein.
Wenn man immer sagt: das geht mich nichts an, dann kommen wir sehr schnell in eine gesellschaft in der ich nicht leben will.

Natürlich kann man es nicht einfach so zu lassen das ein emnsch, der so verzweifelt ist dass er sich töten will, einfach so ohne intervention in ruhe gelassen wird.

Der großteil der suizide wird in emotionalen schräglagen begangen, die nach ner therapie ganz anders aussehen können.

@gibraltar
Lies nochmal genau:

Die Rechtsprechung macht von dieser grundsätzlichen Straflosigkeit allerdings umstrittene Ausnahmen. So vertritt der Bundesgerichtshof eine Ansicht, nach der ein "Tatherrschaftswechsel" zu einer Unterlassensstrafbarkeit des Suizidhelfers führt, sofern diesem eine Garantenpflicht für die Rechtsgüter des Suizidenten zukommt. Weiterhin kommt auch eine Strafbarkeit eines Nichtgaranten wegen unterlassener Hilfeleistung in Betracht, denn die Rechtsprechung interpretiert den Suizidversuch generell als "Unglücksfall" im Sinne von § 323c StGB. Sofern für den Suizid Arzneimittel zur Verfügung gestellt werden, kann auch ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz vorliegen. Die ethisch-moralische Beurteilung des Verhaltens ist dabei von der strafrechtlichen Sicht deutlich zu trennen.

Ich wuerde mich ehrlich gesagt nicht auf die straffreiheit verlassen! Liegt doch sehr im Ermessen des Gerichts, ob man Dich nicht doch am Arsch kriegt!

@Alarmi

Alarmi schrieb:Das siehst Du genau richtig. Konflikte sind dazu da, aus der Welt geschafft zu werden. Davon, dass man sie vermeidet, werden sie nicht besser oder loesen sich in Luft auf!

viel spass
ich lebe ein gemütlicheres leben nach dem motto: "Kämpfe nur wenn du Gewinnen kannst und es auch willst!" und nur bei mir persönlich wirklich wichtigen dingen, folge ich dem motto "Wer nicht kämpft hat schon verloren!" beidem zu folgen ist kein wiederspruch

Thalassa schrieb:Wieso? Wenn ich niemandem schade mit meinem freiwilligen Ableben, dann geht das niemanden etwas an und ist meine ureigenste Entscheidung!

Weil es in den meisten Faellen eine voruebergehende Geschichte ist. Willst Du jeden Teenager, der sich aus Liebeskummer umbringen will, einfach mal eben so machen lassen?

In drei Wochen sieht die Sache schon wieder ganz anders aus!

@blutfeder

>>Doch hat es:
"Ist es moralisch sich das leben zu nehmen?"
"Ist es moralisch sich so sehr in das Leben anderer einzumischen?"
"Ist es moralisch jemandem dabei zu helfen?"
"Ist es moralisch...."
es gibt so viele fragen zum moralischen aspekt des Suizids

Das es etwas gutes ist, bestreite ich nicht, aus einem gewissen blickwinkel ist es etwas gutes, aber ist was das richtige?
aus dem richtigen blickwinkel ist alles etwas gutes, nur sollte man alles aus mehreren blickwinkeln betrachten
<<

Ich sagte ja dass das moralisch ist^^
Quin moku bestritt das.

Ich hatte viel mit suizidgefährdeten zu tun, so wohl privat bevor ich mich damit auskannte als auch in meinem zivi, und ich verfechte jederzeit brennend die praktik, dass eigengefährdete menschen unter aufsicht müssen bis die akute eigengefährdung aus dem weg ist

blutfeder schrieb:ich lebe ein gemütlicheres leben nach dem motto: "Kämpfe nur wenn du Gewinnen kannst und es auch willst!" und nur bei mir persönlich wirklich wichtigen dingen, folge ich dem motto "Wer nicht kämpft hat schon verloren!" beidem zu folgen ist kein wiederspruch

Nicht jeder Konflikt hat etwas mit Gewinnen und Verlieren zu tun!

skeptikerin schrieb:Ich denke nicht, dass Menschen vor Konflikten flüchten, sondern eher vor dem Gefühl der Auswegslosigkeit.

Nur der Tod ist ausweglos. Fuer alles andere gibt es in der Regel eine andere, bessere Loesung.

@Alarmi

Ich habe ja schon auf Seite XY geschrieben, daß es wirklich schwerwiegende Gründe sein müssen, wenn jemand aus dem Leben scheiden will - die Boygroups hatte ich auch erwähnt!