Moralische Frage: Suizid verhindern, Ja oder nein?

Okay, das mit dem Cybermobbing, welches ins RL übergeht, sehe ich ein.

shionoro schrieb:es ist ja vollkommen okay wenn ich musik darüber höre wie alle menschen sterben un die apokalypse eigentlich was schönes ist, wenn as ganze nur ein gedankenspiel ist um seine frustration zu kanalisieren.

Solche Musik höre ich auch, ab und zu. Aber wie du schon sagst, als Gedankenspiel und nicht weil es so sein soll.

@shionoro

gerade die Kombination Pubertät und die damit einhergehende Unsicherheit über eigene Lebensziele, Selbstverwirklichung und dem nachgeben dieser Gedankengänge, für jemanden der gefestigt ist, ist ja klar dass dies nur ein Werk eines Künstlers ist, die jungen Menschen sind aber sehr empfänglich für die Stimmungen die damit transportiert werden und glauben sich dann in den Texten 1:1 wieder zu erkennen...das kann dann mal böse ausgehen...

@Anchorach
@DieSache

tragisch war z.b. der fall als die band weena morloch nen song namens kugel im gesicht rausbrachte in dem der sänger (ein soziopath) darüber sang, in gedanken der ganzen welt eine kugel ins gesicht zu jagen, dass die leute nciht wissen, dass er 'wirklich krank' ist in abgrenzung zu 'haha du bist voll krank' und er sich seinen ängsten hingibt und alle tötet.

der song war aber als auseinandersetzung damit gemeint, wie dicht manche menschen davor stehen auszuticken, und sollte nciht zelebrieren dass man das tun sollte.

Es war eine gefühlsmomentaufnahme.

Der amokläufer von Emsdetten allerdings benutzte in einem youtube video genau diesen song und die band bekam probleme und kam auf den index für ne weile.

Sowas kann natürlich auch passieren, da kann man allerdings natürlich den künstler nicht verantwortlich machen oder ihm eine schuld geben.

@DieSache

Richtig.
Ich sehe allerdings die auseinandersetzung mit dem Problem nur auf künstlerischer ebene.

Ich kann weder musik verbieten, noch kann ich jugendlichen verbieten die zu hören oder sie ihnen madig machen.

Was es braucht sind künstler, mit denen sich jugendliche ebenso identifizieren können, die aber einen ausweg anstatt eine zelebrierung bieten.

und das nicht nur bei der gothic und metal fraktion, sondern auch beim hip hop usw..

ich kann jugendlichen identifikationspotential bieten wenn ich gangster rap mache, ich kann es aber auch tu indem ich andere botschaften mit einer ähnliches wortahl und problemstellung benutze um andere problemlösungen zu finden.

@shionoro

denke jeder der sich künstlerisch betätigt, oder irgendwelche Werke veröffentlicht hat auch eine Verantwortung und sollte durch sein Handeln dann eben bewisen, dass er/sie diese Verantwortung auch zu tragen bereit ist, Eigenverantwortung des Schöpfers ;)

@DieSache

wobei ich es z.b. in diesem fall ablehnen würde irgendeine mitverantwortung für die tat dem künstler zuzuschreiben.

Man ist verantwortlich dafür was man sagt, nicht dafür, wie es verstanden wird

denoch gibt es einen unterschied zwischen der eigenverantwortung des künstlers und der mitverantwortung der umgebung derer, die sich diese kunst auch reintun
die verantwortung des künstlers ist es, eine botschaft zu übermitteln... wie diese aussieht ist dem künstler natürlich überlassen und zeigt auch, womit dieser sich befasst
empathische künstler (was wohl viele sind) erfassen damit gefühle anderer, um diese in ihren werken mitzuteilen
die verantwortung von denen, die diese kunst anhören/sehen/wieauchimmer ist jene, zwischen sich selbst und dem künstler zu unterscheiden... damit eben auch zwischen eigenem erleben und dem erleben des künstlers klare grenzen stecken zu können

eben der fall von gedankenspiel, emotionaler beteiligung und wirklich direktem bezug dazu

Bei der Msuik, die ich höre, heist es von den Medien die wäre "Futter und Nahrung" für Amokläufer.
Klar machen sie heftige Musik, in der auch Gewaltzenarien, detailgeträu beschrieben werden. Es gab ein Lied über Gruppensuizied, wie sich gegenseitig helfen, der eine ne Knarre mitbringt, die dan jeder mal für sich benutzen darf.

Sie müssen nun am Ende ihrer Videos, Disclaimer verfassen, in denen steht, dasd sie die Musik nur aus Entertaingründen machen. Das finden sie aber scheiße, deswegen heißt es in ihren Disclaimern:

Bei sämtlichen abgebildeten Waffen im Video handelt es sich um ohne erforderlichen Altersnachweis frei erhältliche Modellwaffen und Requisiten.
Der Text dient alleine der Unterhaltung und soll weder Gewalt verherrlichen noch zur Nachahmung anregen.
Es ist bedauerlich, in der heutigen Zeit und in diesem Land derartige Disclaimer verfassen zu müssen, doch offensichtlich gibt es immernoch Menschen, die die Texte füre bare Münzen nehmen und die verwendeten Stilittel nicht erkennen. Und damit meinen wir nicht die "gefährdungsgeeigneten Jugendlichen"

Also ich halte es so, ich konsumiere die Kunst die ich vertrage und die mir gefällt, wirds mir zu düster, oder bemerke ich dass mich was zu sehr triggert, oder runterzieht lass ich die Ohren und Augen davon ;)

Soll heißen wenn Zensur, dann die des eigenen Verstandes und den hat man hoffentlich troz aller Jugend auch als Teeny ;)

Kc schrieb:Was du schreibst, klingt doch recht kaltherzig und verachtend gegenüber Menschen.

Dass ich Menschen verachte, die sich nicht "gemeinschaftsfähig" verhalten ist Menschenverachtend?

Sorry, aber dann reden wir aneinander vorbei. Ich liebe alles, was lebt, das ist sogar eins meiner größten Probleme. Aber genauso, wie ich manche Tiere als gefährlich empfinde, empfinde ich auch viele Menschen als gefährlich und kontra-produktiv. Es gibt ne Sorte von Menschen, die ihre ganze Schlechtigkeit ins Aussen tragen und andere Menschen zum Schlechtsein antreiben. Und es gibt noch viele weitere Abartigkeiten.

Schauen wir uns mal Jugendliche an, meinetwegen aufm Schulhof. Dort wird sich zusammengerottet gegen Schwächere, aber niemals gegen Stärkere oder Überlegene. Was sagt uns das?

On Topic:
es haben sich schon viele weise Menschen das Leben genommen, weil sie erkannt haben was wir alle nicht erkennen wollen, um nicht vollends irre zu werden.
Auf dieser Welt herrscht ein Blickwinkel aufs Menschsein vor, der vollkommen neben der Spur läuft. Wir sehen uns selber als Krone der Schöpfung, als wunderbare Lebensform, doch allein der Blick in die Geschichte verrät das genaue Gegenteil.

xtom1973 schrieb:Schauen wir uns mal Jugendliche an, meinetwegen aufm Schulhof. Dort wird sich zusammengerottet gegen Schwächere, aber niemals gegen Stärkere oder Überlegene. Was sagt uns das?

Naja, was soll uns das sagen?
Dass diese Schulrowdys es nicht verdient haben, zu leben?

Kc schrieb:Naja, was soll uns das sagen?

Dass das Zusammenrotten gegen Schwächere nur eins unserer schlechten Prinzipien ist.

@xtom1973

tja Kinder leben aber immer erstmal das nach, was sie vorgelebt bekommen, wenn du wirklich was mit daran verändern willst, dann bist auch du künftig gefragt positiveres vorzuleben nur Andere zu kritisieren bringt nichts, da auch du, sprich der Einzelne Teil der Gesellschaft (b)ist!

@xtom1973

Schlechte Prinzipien, wie du es nennst, sollten doch aber nicht einfach dazu führen, dass man Menschen für minderwertig hält.

Kc schrieb:Schlechte Prinzipien, wie du es nennst, sollten doch aber nicht einfach dazu führen, dass man Menschen für minderwertig hält.

Das kommt wie bei jeder Sache darauf an, welche Kriterien man als wichtigste betrachtet.

DieSache schrieb:tja Kinder leben aber immer erstmal das nach, was sie vorgelebt bekommen, wenn du wirklich was mit daran verändern willst, dann bist auch du künftig gefragt positiveres vorzuleben nur Andere zu kritisieren bringt nichts, da auch du, sprich der Einzelne Teil der Gesellschaft (b)ist!

Vorbild zu geben hat nur in einer lernfähigen Umgebung Sinn.

Also ich kenne persönlich zwei Leute aus dem näheren Umfeld, die Suizid vollendet haben. Ich kann sagen, dass die zwei Personen es nicht angekündigt hatten (jedenfalls hab ich davon nix mitbekommen). Ein Abschiedsbrief war vorhanden. Bei einem Fall gab es eine Androhung und er hat es daraufhin wirklich gemacht, obwohl man kurze Zeit später schon vor Ort war, da war es zu spät.
Die genaueren Umstände erkläre ich hier nicht, da ich die Privatsphäre der verstorbenen Personen nicht verletzen will. Ich kann aber sagen, dass es in beiden Fällen aus Verzweiflung geschehen ist.

Es war plötzlich von heute auf morgen. Man wusste zwar, dass es ihnen nicht gut geht, aber der Suizid hat alle überrascht und geschockt. Erinnere mich noch genau an den Tag als man es mir mitgeteilt hat. Ausgerechnet mit einer Person mit der man groß geworden ist.

Deswegen sollte man nicht immer denken, dass wenn jemand von Suizid redet, dass derjenige dann nur Aufmerksamkeit will. Ich weiß aus den persönlichen Erfahrungen, dass nicht jeder es vorher ankündigt zum einen und zum anderen, dass welche die es ankündigen es auch Ernst meinen können.

Allem in allem um auf die Grundfrage zurückzukommen...

Ich würde einen Menschen der Suizid begehen würde versuchen davon abzuhalten. Egal welche Umstände den Menschen dazu bringen den Freitod zu wählen, es ist immer tiefe Verzweiflung. Und ich denke, man sollte dem Menschen beistehen und ihm helfen. Besonders auch bei Freunden.

@Anchorach

Im Falle Deines besten Freundes wäre es das beste wenn man für ihn da ist, ihm zuhört, mit ihm was unternimmt. Vermutlich fühlt er sich ziemlich alleine in seiner Situation bzw. der Schmerz ist zu groß, was auch immer vorgefallen ist. Zeige ihm, dass er Dir wichtig ist und Du ungerne auf Deinen besten Freund verzichten willst, dass Du für ihn da bist, wenn e rDich braucht, so wie Freunde für einen da sind.

Da steckt man leider in einem Ethisches Dilemma!

Einerseits verstehe ich nicht wie man es rechtfertigen will über die Handlungswege anderer zu beurteilen oder gar zu entscheiden!
Da Problem ist das die heutige "Medizin" in diesem Bereich eigentlich keine Hilfestellung ist..
Man kann Glück haben und an gute Ärzte geraten, das ist allerdings leider nicht sehr oft der Fall!

Andererseits weiss man natürlich nicht ob diese Person ihre Handlungsweise wirklich versteht und mit freiem Willen vollziehen kann..
Das liegt dann eben an DIR.. Das musst du abwegen..

Aber ich bin abgesehen von dieser abwegung absolut dagegen, leute davon abzuhalten freitod zu begehen, wenn sie das möchten..

Gruß

Jemandem vom Selbstmord abhalten, oder gewähren lassen?

Insbesondere bei Medizinern ist mir gewähren lassen noch zu wenig. Als unheilbar kranker Mensch musste ich leider sehr häufig feststellen, dass der Wunsch nach einem selbstbestimmten Tod für die Angehörigen und Mediziner ignoriert oder abgeschlagen wird. Man erhält keine Unterstützung oder Ratschläge stattdessen hört man nur immer die gleichen Durchhalteparolen von Leuten die nicht mit dem Problem leben müssen. Also erträgt man es entweder weiter oder steht völlig alleine vor einem oft ziemlich hässlichen Selbstmord versuch.

Was ich damit sagen möchte, natürlich sollte man frustrierte Teenies mit Herzschmerz nicht bestärken ,aber der Freitod an sich ist ein viel zu großes Tabu. Und in manchen Fällen meiner Meinung nach auch ein völlig legitimer Wunsch.

Abhalten. Ich selbst hatte mal versucht mich umzubringen, hat nicht funktioniert. Es war eine blöde Idee. Nicht weil ich weiterleben möchte sondern weil alle anderen unheimlich darunter leiden...