Feministen
17.01.2013 um 13:45
Passt auf, ich stell mir jetzt mal meine Kindheit vor und alles was ich da so geschaut habe und mach den vergleich was ich als junge und was ich als mädchen daraus gelernt habe/hätte:
Zunächst mal möchte ich sagen, dass meine familie im Umgang mit geschlechterrollen wenigstens bezogen auf mich ziemlich liberal war, das heißt, ich dürfte alles machen was ich wollte und wenn ich als kleiner junge gesagt habe, hey, ich will silor moon figuren haben oder polly pocket, dann hab ich die auch bekommen ohne dass irgendwer damit ein problem gehabt hätte, insofern lassen wir jetzt mal die vorbilder im RL außen vor sondern konzentrieren uns auf medien, okay?
fangen wir an:
Als ich klein war und noch kein inet hatte waren die größten medialen einflüsse auf mich anime, gänsehautbücher und fernsehen.
wäre ich ein Mädchen gewesen, was hätte ich gelernt?
Nun, aus disney geschichte hätte ich gelernt, dass alles okay ist solange ich tugendhaft bin und auf meinen traumprinzen warte (siehe aschenputtel, schneewitchen usw) und das, wenn dieser kommt, ich verpflichtet bin ihn zu heiraten wenn er was nettes für mich tut und mich wachküsst.
das zieht sich durch das gesamte kinderprogramm, aber bei disneyfilmen ist es besonders krass.
Auch bei anderen serien dürfen frauen zwar klug sein und zu einem gewissen grad, sind aber sogut wie nie genauso stark wie der mann, bzw. es ist nie die frau, die den bösewicht schlussendlich besiegt es ist immer der mann.
wenn es weibliche bösewichte gibt sind das meist frauen, die sich absolut selbst ausleben und selbstständig sind, während die guten weiblichen charaktere fürsorglich und mütterlich sind,oder aber wenigstens in irgendeiner form mit dem helden befreundet und seiner sache verpflichtet ohne große eigene ambition.
es gibt hier aber auch viele psitive beispiele, gerade aus meiner generation, denn:
Die ersten anime die rüberschwappten nach europa waren eigentlich mädchen anime.
Da gäbe es stern der seine, die rosen von versaille, georgie und ähnliches, die zwar alle aus den 70ern stammten und doch sehr konservative rollenbilder zeigten, aber allein daduch dass sie weibliche hauptcharaktere hatten dennoch weniger fragwürdig in der darstellung der frau waren als andere sendungen.
Was lernte ich z.b. aus georgie?
Szene: ein junge und georgis bruder prügeln sich, georgie rennt zu einer nonne und bittet sie um hilfe.
Die nonne sagt: lass die beiden, jungs freunden sich auf diese weise an, da sollten wir frauen uns nicht einmischen.
UND ES PASSIERT SO.
Die nonne sagt georgie weiterhin, dass sie sich im allgemeinen fraulicher verhalten soll und eigentlich keine schulbildung braucht.
Die serie ist nicht so schlimm wie man denkt, georgie verkleidet sich später als junge und tut einige dinge die wenigstens zur zeit der erschaffung der serie tabus waren, aber im endeffekt kann georgie nicht aus sich selbst heraus glücklich sein und braucht ihre brüder und ihren geliebten.
Fairerweise soll aber gesagt sein, dass die auch sie brauchen und emotional star von ihr abhängig sind, aber dennoch gab es da wie gesagt einige sehr fragwürdige szenen.
Besser gelaufen ist es in stern der seine, was im franzsischen bürgerkrieg spielt und einen weiblichen maskierten protagonisten hat, die im fechten jeden mann schlagen kann, und in lady oscar (die rosen von versaille) bietet sich ein ähnliches bild.
es gibt da noch einige andere beispiele, wie z.b. sailormoon und der ganze magical girl kram (der aber auch nicht unbedingt ganz unbedenklich ist weil die weiblichen charaktere fast alle falch sind, und die die es nicht sind am ende sterben weil sie vernünftig sind und nicht wie die hauptcharakterin naiv und eine 'gute frau' :p)
allerdings, der frauenpower boom war schnell vorüber, dann wurde er ausgefüllt mit one piece, dragon ball ud ähnlichen solcher sendungen (flint hammerhead, powerstone, monster hunter, es gibt unzählige).
Bevor ich dazu komme möchte ich noch etwas zu cartoons sagen:
Es gibt durchaus einige positive beispiele, wie alladin, oder auch gargoyles und chip und chap (dort besonders toll, weil die maus eine ingeneurin war), in denen nur wenige fragwürdige inhalte vorkommen aber starke frauenrollen existent sind, aber disny hatte zumindest zu dieser zeit den markt da stark in einer hand und an cartoons lief da ein märchen nach dem anderen.
Muss allerdings dazusagen, dass ich nie viel kika geschaut hab und wenige 'reale' kinderserien also mit schauspielern, dazu kann ich also nichts sagen.
das was ich bis jetzt so gesagt habe klingt eigentlich ziemlich gut, durchaus einige starke rollen, und sogar in anime einige weibliche hauptcharaktere, und disney geschichten basieren nunmal auf märchen.
Allerdings stellt sich auch hier die frage:
Bei all den dingen die ich aufgezählt habe wo es keinen weiblichen hauptcharakter gibt geht das ganze folgendermaßen:
Die Männer tun die coolen und gefährlichen dinge und sind rücksichtlos und abenteuerlustig, die frau ist in jedem fall diejeniege, die immer sagt 'nein, das ist zu gefärhlich, das ist dumm, das müssen wir nochmal durchdenken'.
sie ist auch sogut wie niemals diejeniege die ein ziel hat, sie ein anhängsel.
alladin ist der abenteurer, jasmin ist die prinzessin.
Goliath ist der anführer der gargoyles, eliza nur seine tochter, und dämonia, seine freie unabhängige frau die ihm paroli bieten kann ist böse und verbittert.
Frauen dürfen den tag retten und einzelne tolle aktionen bringen, aber primär um die männer zu retten wenn sie was cooles aber dämliches gemacht haben und dann zu sagen: emnsch seid ihr blöd.
Die Frau ist also da, um hinter dem mann aufzuräumen und zu zetern anstatt selbst etwas zu tun, oder aber, in lady oscar und georgie z.b., muss sich erst als mann verkleiden um soetwas tun zu dürfen (ausnahme hierbei, stern der seine).
das ganze hat sich, nachdem der mädchenanime boom vorüber war, verschlechtert.
In dragonball ist bulma, abgesehen von ihren erfindungen die notwendig sind, einzig und allein dazu da um zu schreien oder um nacktszenen zu triggern bzw. objektifiziert zu werden, bzw. als gag.
Es gibt keinen einzigen wirklich ernstzunehmenden weiblichen charakter bis sehr spät in dragon ball Z, und auch dort nur kurzzeitig.
In one piece ist es besser, wir haben zwei weibliche charaktere die schlagkräftig sind.
Aber auch hier: Beide müssen erst gerettet werden um dann vollends zur gruppe dazuzugehören, und in ihrer eigenen arc in der sie gerettet werden dürfen sie nichteinmal kämpfen, sie dürfen sich nicht wehren und müssen sich unter tränen retten lassen.
Später in der Serie wird es erst besser, dann schlimmer, wenn z.b. jedes mitglied der bande seinen kampf 1 gegen 1 bekommt und nur die beiden frauen leer ausgehen.
als mädchen lernen wir daraus: Ja, du darfst ein wildfang sein, du darfst auch den ein oder anderen mann besiegen, aber wenns ans eingemacht geht ist das männersache und wenn du nicht weiterkommst solltest du dich retten lassen von einem mann.
Dieses bild führt sich durch andere anime fort, in denen es zwar zunächst stark erscheinende frauenrollen gibt, die dann aber entweder sehr schnell relativiert werden wenn ein wirklich starker feind kommt, sie rund macht und erst durch den held besiegt werden kann, oder aber indem sie nie die chance haben zu zeigen was sie können.
Frauen sind in den meisten anime in denen es ums kämpfen geht dafür da den mann zu unterstützen, und haben fähigkeiten wie gedankenlesen, schilde aufbauen, heilen und ähnliches, oder sind eben wildfänge die zwar aggressiv kämpfen, aber eben nicht so stark wie die starken männer der serie.
Also klar die botschaft: Du kannst toll sein aber nie so toll wie ein toller mann, du kannst also stattdessen einfach einen solchen mann unterstützen und dich an ihn anhängen.
Kommen wir nun zu videospielen:
Ich muss mich whol nicht dazu äußern, dass in den meisten alten videospielen die eine story hatten eine frau ein preis, sogut wie nie aber ein held war.
Sei es mario, zelda (wobei es DA später besser wird), diverse alte rpg, usw usw, entweder es kam keine frau vor oder aber sie musste gerettet werden.
Oder, was besser ist, aber auch nichts zwangsläufig gut, es gibt zwar weibliche protagonisten, diese aber haben typisch weibliche fähigkeiten (wie zaubern), der mann aber, der held, ist der einzige der das schwert aus dem stein ziehen kann und damit der auserwählte der den letzten boss besiegen kann (secret of man), während, in diesem spiel, die frau das schwert verzaubern kann DAMIT der mann den boss besiegen kann.
das zieht sich so durch fast alle videospiele durch, selbst in metroid ist samus zwar badass, aber schlussendlich ein preis der sich für den spieler auszieht wenn man das spiel gut genug beendet.
Wir haben keine weibliche rolle die uns identifikationpotential bietet, höchstens weibliche rollen die wir beschützen möchten oder besitzen möchten unterbwusst.
Auch hier gibt es wieder sehr positive ausnahmen: IN chrono trigger ist lucca der character, der die gesamte show stiehtl, lucca macht dauernd coole sachen, sie ist erfinderin und macht ihre waffen selbst, sie ist diejeniege die die story antreibt und die meisten dialoge hat und sie ist zu keinem zeitpunkt einfach nur 'die freundin an der seitenlinie'
Leider bleibt aber bestehen, sie IST eine ausnahme.
bleibt jedenfalls, dass wir aus videospielen lernen dass frauen gerettet werden müssen von männern die durch coole fantasiewelten rennen und es kaum weibliche charkatere gibt mit denen sich ein mädchen identifizieren könnte die SELBST ein held sein will.
Ich denke eigentlich nicht, dass ich mich groß noch mit teeny filmen hier beschäftigen muss, ich denke jdem ist klar, was es daran zu kritisieren gibt.
Die frau ist dort immer der 'love interest', am ende des films muss stehen, dass der junge sie bekommt.
und sie wäre auch eine ziemlich fiese bitch wenn es anders wäre in dieser filmlogik, egal was der typ vorher alles falsch gemacht hat oder ob sie ihn liebt oder nicht, am ende muss die beziehung, der kuss und sex stehen.
Auch in diesen filmen ist die rolle der frau stehts passiv, sie muss ebindruckt werden, selbst tut sie aber nichts.
Die meiste Jugendliteratur die ich las basierte auf älteren abenteuergeschichten wie 'die schatzinsel' und hatte daher ebenfalls stereotype rollenbilder oder aber gar keine frauen.
da weiß ich allerdings nicht wie das heute ist, das muss ich zugeben.
Eine Lanze brechen möchte ich für gänsehaut, dort wurden jungs und mädchen genau gleich behandelt und waren abwechselnd hauptcharaktere in den drei reihen.
Jedenfals finde ich es nicht verwunderlich, dass bei dieser darstellung der frau in film, fernsehen udn videospiel mädchen und jungs stereotype übernehmen und sich an die bilder angleichen mädchten die dort gezeigt und auch gutgeheißen werden.
Damit möchte ich auch nicht sagen, dass diese serien usw. schlecht wären, ich mag sogut wie alle sachen die ich hier gerade aufgezählt hab sehr gern.
Es geht hier nicht um das einzelbeispiel, es darf ruhig spiele ohne frauen geben oder männliche egophantasien (wir alle lieben duke nukem, gebt es zu), aber in dieser allgemeinheit ist das ganze natürlich prägend in ein rollenbild was so in unserer gesellschaft eigentlich nicht mehr als naturzustand angesehen werden sollte.
Meiner Meinung nach verhindert es, dass viele frauen ihr potential ausleben