Das Leben mit und ohne Drogen - was ist eure Meinung?

halblang schrieb:Suppenhahn schrieb:
allgemeinen Lobgesängen pro Drogen aufzeigen

Welche Lobgesänge?

Lies dir alle 306 Seiten dieses Fadens durch, da wirst du fündig werden.

@Suppenhahn
Ja, aber du schreibst von "allgemeinen" Lobgesängen.

Ich glaube nicht, dass man etwas verallgemeinern sollte, wenn es ganz klare Gegenbeispiele gibt.

Selbst bin ich dafür, dass jeder Mensch die Freiheit hat das zu tun und zu nehmen was er will.
Nicht dass ich es gut heißen würde, aber weder ich noch irgendwer sonst sollte das für einen anderen Menschen entscheiden.
Noch dazu hab ich deutlich gemacht, dass ich es nicht unterstütze, wenn Cannabis bereits von Jugendlichen genommen wird.
Das versaut die Entwicklung.

Suppenhahn schrieb:wei Drogentote im näheren Umfeld und eine nicht unerheblich Anzahl im Umkreis, die sich mit Drogen ihr Leben ruiniert haben

Das tut mir leid.
Wobei ich da dem Menschen die Schuld für mangelnde Selbstkontrolle gebe.
Ein Hochhaus wird auch nicht abgerissen, nur weil sich da jemand zu Tode stürzt, noch wird der Erbauer dieses zur Rechenschaft gezogen weil er es so hoch gebaut hat.

Ich glaube nicht, dass Drogentote keine Wahl hatten. Denn die hatten sie: Erst gar nicht anzufangen.

"Harte Drogen" sind etwas, dass ich grundsätzlich gar nicht erst in Betracht ziehe, aber hierbei spreche ich wieder nur für mich.
Wenn andere meinen sie hätten es unter Kontrolle ist es ihr Risiko.
Ich kann sie nur darauf hinweisen, was passieren könnte aber habe kein Recht in ihr Leben einzugreifen bzw. ihnen etwas zu untersagen.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur über Zigaretten, Alkohol und Cannabis sprechen.
Laster die ich nicht brauche aber dennoch zu mir nehme (zumindest die letzten zwei).
Und auch hier empfehle ich jedem es mir nicht gleich zu tun, sondern weise nur darauf hin, dass es meine Entscheidung und Verantwortung ist wie ich mit mir umgehe und was ich einnehme.

Ich bin weder stolz darauf, noch fühle ich mich deshalb schlecht.

halblang schrieb:Ich glaube nicht, dass Drogentote keine Wahl hatten. Denn die hatten sie: Erst gar nicht anzufangen.

Problematisch nur, wenn es einem Kind in der Familie und im Umfeld der Familie vorgelebt wird. Alles was die Eltern machen ist für ein Kind selbstverständlich O.K.
Und ein Kind kann noch nicht selbst erkennen was gut oder schlecht für ihn ist.

@Suppenhahn
Ach fang bloß damit nicht an...

War ein Grund warum ich in meinem letzten Job gekündigt hab.
Erst mal war das ein Kindergarten wo Mobbing groß gehalten wurde, aber neben dem auf die Nerven gehen war es mein Gruppenleiter den ich einfach nicht respektieren konnte.

Mit seiner schwangeren Freundin ging er auf Parties jedes Wochenende und gab damit an was er sich für Zeug reingehauen hat.
Pilze, Extasy, Koks, da war das Gras ja noch das Harmloseste.
Und das Partymachen hat er wie das Kind geboren wurde nicht wirklich aufgegeben.

Dass ich ihn nie respektiert hab hat er mir immer übel genommen, aber ich hingegen war einfach fassungslos bezüglich seines leichtsinningen Lebensstils mit Frau und Nachwuchs.
Aber ein ernsthaftes Gespräch war unmöglich. Er war einfach ein abgebrühter Prolet sondergleichen, der immer Recht hatte und jede andere Meinung wurde unterdrückt.

Nicht nur durch die Eltern sondern überhaupt das persönliche Umfeld kann eine spätere Abhängigkeit begünstigen.

Ich bin im Osten von Berlin in Marzahn groß geworden. Da war es und ist es heute auch normal bereits im frühen Jugendalter Drogen zu konsumieren und sich regelmässig voll laufen zu lassen.
Und wenn man so aufwächst sind Drogen für einen das normalste der Welt.

Wenn ich dann aber an meinen Neffen denke der wohlbehütet aufm Dorf aufwächst mache ich mir keine Sorgen das er den selben Weg wie ich und einige seiner Verwandten gehen wird. Das Umfeld da tolleriert halt im Gegensatz zu meinem ehem. Heimatbezirk keine Drogen.
Kann ich mir zumindest nicht vorstellen.

Ich selbst hab mit 8Jahren angefangen Medikamente zu missbrauchen. Mir gings als kleiner Bengel schlecht dank mobbing und Deppression. Ich wusste nichtmal selbst was es mit den Medis auf sich hat. Habe nur gemerkt fühlen sich besser an als der Normalzustand.

Deswegen würde ich mit Schuld geben immer aufpassen

pharmi schrieb:Das Umfeld da tolleriert halt im Gegensatz zu meinem ehem. Heimatbezirk keine Drogen.

Die Dorfidylle, frei von Problemen mit und ohne psychoaktive Substanzen, scheint mir eine unausrottbare Illusion zu sein.

Nein, auch auf dem Land ist die Welt nicht in Ordnung. Auch hier gibt es Ausgrenzung und Mobbing. Auch hier gibt es legalisierte und illegalisierte Substanzen, ihre Händler und Konsumenten, Prostitution und andere Formen der Beschaffungskriminalität.

Nuir werden diese gern ignoriert oder herunter gespielt. Dabei muss man sich nur mal intensiver in den "heilen" Familien umsehen. Aber niemand traut sich, genauer hinzusehen. Stattdessen gibt man sich gern der eingangs genannten Illusion hin.

halblang schrieb:Dass ich ihn nie respektiert hab hat er mir immer übel genommen, aber ich hingegen war einfach fassungslos bezüglich seines leichtsinningen Lebensstils mit Frau und Nachwuchs.
Aber ein ernsthaftes Gespräch war unmöglich.

Verstehe ich das richtig, du wolltest ein Gespräch mit deinem Chef führen, wie er seinen (privaten) Lebensstil zu führen hat? Also wie er mit seiner Frau und seinem Nachwuchs umzugehen hat?

Ist das nicht absolut seine Sache?

@Doors
true words my man

@Doors
Klar gibt es aufm Dorf sowas auch. Aber ich glaube nicht in dem Ausmaß wie es in einer Großstadt der fall ist.

pharmi schrieb:Aber ich glaube nicht in dem Ausmaß wie es in einer Großstadt der fall ist.

:D Natürlich nicht absolut, da ein Dorf ja viel kleiner ist.

Aber schau dich mal in klassischen Dörfern um, was da allein gesoffen wird.
Und wenn ich an das Dorf eines meiner besten Freunde denke, waren da auch mindestens die Hälfte aller Jugendlichen unserer Generation noch anderen Drogen als nur Alkohol zu getan.

Auf dem Dorf fällt es nur möglicherweise nicht so auf, weil die Jugendlichen diskret zum Kiffen in den Wald gehen und nicht an einer brennenden Tonne auf der Straße rum stehen.

pharmi schrieb:Klar gibt es aufm Dorf sowas auch.

Ich glaube sogar, dort nicht weniger oft, als in Ballungsgebieten / Städten. Manche müssen sich die "langweilige Idylle" auch einfach schönsaufen. :D

drogen sind eine flucht bzw wenn ich drogen konsumiere um mir meine gegenwart erträglich zu machen habe ich ein problem. eigentlich alles was dich von den momentanen zustand abbringt ist eine sucht. wir deutschen haben eine kollektive sucht die sich arbeiten nennt. manche bleiben darauf hängen und arbeiten bis sie umfallen und preisen dass dann als das vollkomene leben an.

zur hölle damir

moric schrieb:Verstehe ich das richtig, du wolltest ein Gespräch mit deinem Chef führen

Mein Chef war unser Abteilungsleiter, nicht der Gruppenleiter.

Und ja, wenn er damit offen in der Firma angibt und wir durch seine Erzählung ungewollt Teil seines Privatlebens werden, sollte man schon darüber reden.
Immerhin war das der Grund warum ich absolut keinen Respekt aufbauen konnte.

Es gibt in der BRD nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen rd. 10 Millionen Alkoholgefährdete, 2 Millionen Menschen mit einer behandlungsbedürftigen Alkoholabhängigkeit und jährlich rund 75.000 Alkoholtote. Alkohol ist, neben Tabak, die Haupt-Krebsursache. Etwa jedes 4. Krankenhausbett ist mit einem Opfer organischer Schäden des Alkohols belegt. Jedes Jahr werden in der BRD etwa 10.000 Kinder mit alkoholbedingten Behinderungen geboren. Fast 3 Millionen Kinder wachsen in Familien mit Alkoholproblemen auf. Alkohol ist eine der Hauptursachen für Beziehungs- und Familienprobleme, für Beschaffungs- und Gewaltkriminalität sowie Arbeits- und Verkehrsunfälle.

Etwa jeder 10. Arbeitnehmer hat ein Alkoholproblem.

Jeder 10. Pilot, der Dich fliegt.

Jeder 10. Arzt, der Dich operiert.

Jeder 10. Gefahrgut-Trucker neben Dir auf der Autobahn.

Jeder 10. Mitarbeiter in der Kommando-Zentrale des AKWs in Deiner Nachbarschaft.

Jeder 10. Busfahrer, der Dein Kind zur Schule fährt.

Prost!

@Doors

scheiße alter, wenn der pilot der spast besoffen ist und dich fliegt, muss man ja mehr als beten um heile anzukommen

@Can

Er kann auch andere psychische Probleme haben. Erinnert sei an German Wings.

@Doors

ist trotzdem ein spast.. kollektiv nimmt man keine andere menschen mit in den tod. wenn es gut geht ist es ja noch in ordnung, aber da sollte man höllisch aufpassen. ist ja nicht so dass man gegen probleme was hat, aber wenn ich verantwortung für andere leben habe, muss strenger kontrolliert werden

@Can

Vor vielen Jahren hatte ich beruflich Kontakt zum Leiter einer Therapieeinrichtung für Suchtkranke. Da es schon lange her ist und ich keine Namen nenne, sei nur so viel sinngemäss zitiert:

"Wir behandeln hier schwerpunktmässig das fliegende Personal einer sehr grossen deutschen Airline. Da ist äusserste Diskretion geboten. Wenn Sie wüssten, wie hoch der Anteil der suchtkranken und psychisch auffälligen Mitarbeiter dort im Cockpit ist - dann würden Sie nie mehr mit denen fliegen."

Ich habe mich an seinen Rat gehalten. Später erfuhr ich dann, dass es bei anderen Fluggesellschaften nicht anders ist.

Doors schrieb:Etwa jeder 10. Arbeitnehmer hat ein Alkoholproblem.

Jeder 10. Pilot, der Dich fliegt.

Jeder 10. Arzt, der Dich operiert.

Jeder 10. Gefahrgut-Trucker neben Dir auf der Autobahn.

Jeder 10. Mitarbeiter in der Kommando-Zentrale des AKWs in Deiner Nachbarschaft.

Jeder 10. Busfahrer, der Dein Kind zur Schule fährt.

Das kann man einfach lösen: pro Betrieb nur noch 9 oder 11+ Mitarbeiter! :troll:

@Suppenhahn
Ich habe die Drogen verharmlost? Ich wurde hier schon als Prohibitionist abgestempelt, sowas wie Anti-Drogen Diktator (jedenfalls wurde irgendwann mal etwas mit Diktatur erwähnt), usw.

Dont worry, bis auf Cannabis bin ich gegen jegliche illegale Droge und bei Cannabis bin ich sowieso für eine strenge Regulierung ansonsten wäre ich auch gegen Cannabis bzw. Legalisierung dessen. Entweder strenge Regulierung oder gar nicht.