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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

24.07.2015 um 15:37
@aero
Zitat von aeroaero schrieb:Aber warum sollte die suchmannschaft das zelt nochmal so weit kaputt schneiden obwohl dort die anderen, in panik, herausgestürzt sind ?
Ich gehe ja davon aus, dass mit Ausnahme der (zum Zeitpunkt des Geschehens schon älteren?) kleinen Lüftungsschnitte die großen Schnitte erst durch die Suchmanschaft entstanden sind. Das ist auch gut nachvollziehbar, wie ich finde. Wer möchte schon gern durch den Eingang kriechen und im Schein seiner Taschenlampe in das Gesicht eines Erfrorenen starren. Außerdem hätte es ja zu Erste-Hilfe-Maßnahmen kommen können, denn zum Zeitpunkt des Aufschneidens wussten die Retter ja noch nichts über das Schicksal der Wanderer. Da könnte natürlich jede Sekunde zählen.

@stefan33
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Es ging um das morgendliche Wecken. Derjenige, der den Weckdienst hatte, bekam eine zweite Uhr, da die Uhren wohl öfters mal stehenblieben.
Danke für die Info. Logisch finde ich die Aussage (aus dem Buch) jedoch nur sehr bedingt. Um die Uhr abzulesen, muss die Person, die die anderen wecken soll, ja bereits wach sein und hätte zum Beispiel mit einem Blick durch einen der Schlitze ja ohnehin die aufkommende Morgendämmerung festgestellt. Schlief er aber, hätten ihm auch fünf Uhren nichts gebracht (Armbanduhren mit Wecker gab es ja wohl noch nicht? Und wenn ja, hätten sie eben an den Gelenken ihrer Besitzer geweckt.). Wäre zum Wecken nicht sowieso ein Wecker für alle (in der Mitte des Zeltes) sinnvoll gewesen?

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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

24.07.2015 um 15:44
Ja, so richtig verstehe ich es auch nicht.
Ich habe es aber mehrfach so gelesen, im anderen Buch auch.

Wie auch immer, mit dem mysteriösen Vorfall hat es wohl nichts zu tun.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

24.07.2015 um 20:09
@stefan33
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Wie auch immer, mit dem mysteriösen Vorfall hat es wohl nichts zu tun.
Das kann man nicht wissen. Jede scheinbar noch so winzige Kleinigkeit könnte ein völlig anderes Licht auf die komplette Geschichte werfen. So redet mir meine Intuition beharrlich ein, wir hätten alle Informationen, um den Fall zu lösen (und sind einfach noch nicht auf die Lösung gekommen). Normalerweise hat meine Intuition recht. ;)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

24.07.2015 um 20:37
Das mit dem Infraschall glaube ich auch nicht so richtig.
Wenn man das spürt und einem immer unwohler wird, würde ich mir immer noch wenigstens schnell Schuhe und Jacke anziehen, bevor ich den Ort verlasse, oder?

Ich habe das noch nie gespürt, aber schon öfters davon gelesen, dass man davon langfristig regelrecht verrückt werden kann. Bestimmte Maschinen, Fabriken, Windräder, Klimaanlagen usw. kommen dafür in Frage.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

24.07.2015 um 23:45
@stefan33
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Wenn man das spürt und einem immer unwohler wird, würde ich mir immer noch wenigstens schnell Schuhe und Jacke anziehen, bevor ich den Ort verlasse, oder?
Davon kann man eigentlich ausgehen. Ich hatte ja schon mal den Link hier gepostet:

Youtube: Creepy Wind
Creepy Wind
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Das ist zwar noch kein reiner Infraschall, aber schon tief genug, um eine Vorstellung davon zu bekommen.

Andererseits - wie wäre es denn, wenn nur eine(r) die Nerven verloren hätte und rausgerannt wäre (die Sockenspur?) und die anderen gefolgt wären, um sie/ihn wieder einzufangen? Das könnte einen überstürzten Aufbruch erklären, schließlich wußte man, dass die Lebenserwartung draußen - zumal mit mangelnder Bekleidung - nicht sehr hoch war. Ob man sich in der Situation die Zeit zum Einkleiden und Ausrüsten genommen hätte, wage ich nicht zu beurteilen.

@all


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 00:37
@Chairon
Das mit dem infraschall macht iwie schon Sinn - kann mir vorstellen das man da irre wird. Aber bleibt die Frage: warum dann weg vom Zelt und dann Feuer machen und dann zumindest der Versuch, wieder zurück! Zum Zelt zu kommen... Dieser Schall muss doch überall sein. Ich glaube schon, das da eine Gefahr AM Zelt war und das zumindest die drei versuchten, zurückzukommen was ja bedeutet, dass die Gefahr dann nicht mehr da war?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 11:24
@lightbride

Es kommt drauf an. In dem "Eine(r)-rastet-aus-und-läuft-in-Richtung-Wald"-Szenario wären die anderen natürlich sofort hinterhergestürzt, ohne noch etwas Spezielles mitzunehmen. Wenn die Person dann erst am Waldrand überwältigt und gestoppt werden konnte (wobei die Verletzungen entstanden sein könnten), mag es dort zu Fehlentscheidungen gekommen sein: erst mal Feuer machen und sich vor dem beschwerlichen Rückweg ein wenig aufwärmen; die Person beruhigen; eine Schneehöhle anlegen ...

Obwohl es organisatorisch bei neun Leuten naheliegt, drei Dreiertrupps zu bilden, könnte es initial auch vernünftig gewesen sein, zwei Leute das verwirrte Mitglied beaufsichtigen zu lassen, während die anderen wer-weiß-was taten.

Wie bei jeder Hypothese kann auch diese (nicht zwingend von mir favorisierte) nur als Gerüst für weitere Indizien dienen und in den Wettstreit mit den möglichen Alternativen treten. Wenn wir Glück haben, bleibt am Schluss nur ein Ablauf als wahrscheinlichster übrig. :)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 15:07
Eichar hat ja die Infrasound Theorie aufgebracht. [...]
Das ist aber auch bloß Theorie. Gemessen wurde das dort nicht.
diese theorie verhält sich ähnlich der lawinentheorie. theoretisch gibt es die unwahrscheinliche möglichkeit dafür, aber sie konnte zum einen nicht nachgewiesen werden (jemals) und zum anderen gab es die voraussetzungen dafür in besagter nacht auch nicht.

(ich weiss leider nicht mehr wo, aber ich habe gelesen, dass eichar selbst nicht an diese theorie glaubte, aber den buchdeal schon abgeschlossen hatte und somit unter druck stand, irgendwas zu veröffentlichen. obs der wahrheit entspricht, keine ahnung. fest steht aber, dass er nicht der erste war, der die theorie aufgebracht hat. sie war in russland schon länger bekannt, aber 'not popular'.)
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Das mit den Uhren steht im Eichar Buch auf S. 257.
Es ging um das morgendliche Wecken.
danke erstmal fürs raussuchen.
Zitat von ChaironChairon schrieb: Logisch finde ich die Aussage (aus dem Buch) jedoch nur sehr bedingt.
dem schliesse ich mich an. sinn würde es nur dann machen, wenn jemand tatsächlich wache schob. in oss' buch wurde das am rande angesprochen. es hiess, bei solchen expeditionen waren nachtwachen unüblich, weil jeder einzelne aus der gruppe tagsüber fit sein musste, die wanderung sonst nur unnötig aufgehalten hätte.
möglich wäre aber vielleicht, dass man sich in der wache stündlich abwechselte, so dass jeder genügend schlaf bekam.
Zitat von ChaironChairon schrieb:In dem "Eine(r)-rastet-aus-und-läuft-in-Richtung-Wald"-Szenario wären die anderen natürlich sofort hinterhergestürzt, ohne noch etwas Spezielles mitzunehmen.
die frage ist, wenn nur einer ausrastet, schafft er es tatsächlich, das zelt zu zerschneiden, bevor die anderen ihn aufhalten können? ich glaube eher nicht. und ich fände es auch nicht plausibel, wenn die gesamte gruppe hinterherstürzt, um eine einzelne person wieder "einzufangen". sicherlich wäre jemand zurückgeblieben und hätte versucht, das zelt zumindest erstmal notdürftig wieder zu flicken.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 15:55
Zitat von bucchibucchi schrieb:ich weiss leider nicht mehr wo, aber ich habe gelesen, dass eichar selbst nicht an diese theorie glaubte, aber den buchdeal schon abgeschlossen hatte und somit unter druck stand, irgendwas zu veröffentlichen.
Das könnte passen.
Das Buch ist zuerst recht gut und ausführlich, dann zum Ende hin aber knapp und die Infrasound Theorie nimmt nur ein paar Seiten ein.
Auf die Verletzungen geht er auch nur ganz kurz ein, sie sind dann eben in die Schlucht gefallen.

Überhaupt ist seine Rekonstruktion am Ende wirr. Es hätten sich drei Gruppen gebildet, die sich nicht wiedergefunden hätten. Die Schluchtgruppe hätte dann ganz zum Schluss das Feuer gesehen, einer wäre hingegangen und hätte die zwei Toten gefunden und deren Kleider mitgenommen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 16:40
Zitat von stefan33stefan33 schrieb: Es hätten sich drei Gruppen gebildet, die sich nicht wiedergefunden hätten. Die Schluchtgruppe hätte dann ganz zum Schluss das Feuer gesehen, einer wäre hingegangen und hätte die zwei Toten gefunden und deren Kleider mitgenommen.
die spuren den hang hinab zeigen ja ziemlich eindeutig, dass alle zusammen 'geflohen' sind. ich glaube, dass die gruppenbildung erst am feuer entstand, nachdem es die ersten toten gegeben hatte.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 17:47
okay, ich hab zum thema spuren nochmal das buch durchforstet und weil da wieder eine ganze menge zusammen gekommen ist, fass ichs grob zusammen und zitiere nur das wichtigste/bisher nicht oder nur selten hier erwähnte:

direkt um das zelt herum war der schnee durch das viele rumgelaufe festgetreten, so dass dort keine spuren sichergestellt werden konnten (weshalb man nicht völlig ausschliessen kann, dass ausser der gruppe noch jemand/etwas anderes dort gewesen sein könnte). ca. 30-40 meter weiter fand man dann aber einmal spuren von 6-7 leuten und parallel davon, in ca. 20 meter abstand, noch einmal 2 paar spuren. weiter abwärts fanden sich jedoch alle zusammen. anhand der verschiedenen abdrücke war zu erkennen, ob stiefel, valenki, socken oder gar nichts getragen wurde.

zum verständnis, warum es sein kann, dass nach all der zeit die spuren noch zu erkennen waren:
Brusnitsin’s statement (again taken from the criminal case) explains the raised footprints:
 
‘Footprints can be preserved in the mountains because of the way the wind works there. You see the prints not as lowered imprints, but rather as raised columns, because the snow under the print is left compacted and cannot be eroded by the wind, but the area around it is scoured by the wind. Then the sunrise makes the print area become even firmer, and in this way it can be preserved for the entire winter.’
es gibt verschiedene aussagen darüber, wie weit den hang hinunter die spuren zu sehen waren, aber alle sind sich einig, dass sie zwischendurch verloren gingen und erst zum waldrand hin wieder sichtbar wurden. rund um das feuer an der zeder war grösstenteils wieder alles festgetreten.
From Captain Chernyshov’s official statement: ‘It’s possible to surmise that other people had since been by the fire…The trees near the fire had been cut with knives, but we found no knives with the bodies.’
weitere spuren fand man dann im wald und schliesslich entlang der schlucht. leider wird nicht erwähnt, wie viele spuren es hier waren (oder ob es unregelmässigkeiten gab, die für einen sturz in die schlucht sprechen würden).

wie hier schon mehrfach diskutiert, wurde angenommen, dass die gruppe nicht fluchtartig das zelt verlassen hatte, sondern 'organisiert' und in 'normalen schritten' gelaufen ist.
Yuri Koptelov, the rescue team member who found the first two bodies, recently made a drawing of the general picture of the footprints. He said the main footprints were lowered imprints and that they looked like eight people ‘were standing for some time in one line’.
~
Captain Chernyshov (testimony for the criminal case):
 
‘For about thirty or forty metres I saw very good human footprints walking abreast in parallel chains, as if they were holding each other.’
~
Slobtsov’s statement, taken from the criminal case file, is as follows:
‘The footprints descended down to the valley of the Lozva. They were not walking in single file but were abreast in a horizontal line, sometimes closer and converging, sometimes not.’
die skispuren, die die gruppe bei ihrer ankunft hinterlassen hatte, waren übrigens beim auffinden des zeltes nicht mehr zu sehen. generell fand man ihre skispuren nur noch in windgeschützten (wald)gebieten, in offenen plätzen waren sie durch den wind nicht mehr erkennbar.
das zelt wurde ca. 300 meter von der hangspitze entfernt aufgebaut. je höher der hang, desto weniger schnee gab es (der wind trug alles richtung tal).
During the criminal case, the investigator asked Captain Chernyshov some questions about the tracks next to the tent:
 
Question: Were there any other prints or animals next to the tent, or next to the bodies?
Answer: No, none. I didn’t see any wolf or dog prints myself. Yes, there was one track a long way from the tent, next to some stones, but it was the print from our search dog.
Question: Was it possible someone approached the tent without leaving tracks? For instance, the Mansi? Could they have got there with or without prints?
Answer: If the Mansi approached the tent on their skis, they would never have left prints. The slope above the tent is bare. Their skis don’t leave prints up there.
interessant finde ich auch noch diese aussage zum zelt:
The part of the tent facing south, the entrance part, was sound, while the part facing north was destroyed. This is confirmed by the testimony of George Atmanaki, one of the members of the rescue teams, who said, ‘the entrance flaps were unbuttoned, but somewhat obstructed by their kit – a bucket and backpacks. The other end of the tent was completely torn and you could see some blankets and a fur jacket stuffed into the hole.’



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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 18:55
Das Meiste, das hier auf den letzten Seiten angesprochen wird, wurde bereits früher im Thread weitergehend geklärt.

@stefan33
@Chairon
@lightbride

Z.B. Infraschall löst nur bei einigen wenigen Menschen schwerwiegende psychische Veränderungen aus.
Es gibt auch bisher keine Berichte über Unfälle etc. durch Infraschall.

@Menedemos liefert eine gute Zusammenfassung über die wahrscheinlichste Ursache des Unglücks.

Die beste Informationsquelle ist für mich nach wie vor die Untersuchung des St. Petersburger Bergsport-Vereins (140 Seiten, russisch):

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=ru&tl=de&u=http%3A%2F%2Fwww.alpklubspb.ru%2Fass%2Fdyatlov.htm

(auf "Übersetzen" klicken, noch besser: ins Englische übersetzen lassen)

Hier werden nämlich nur Informationen aus gesicherten Quellen verwendet und diese Informationen werden von Fachleuten wie erfahrenen Bergsteigern, Lawinenexperten und Unfallchirugen etc. bewertet.

Aufgrund der Autopsie-Berichte kommen sie z.B. zu dem Schluß, dass die vorgefundenen Verletzungen sehr gut dadurch entstanden sein können, dass ein Schneebrett auf das Zelt rutschte und dass u.U. auch alle Verletzten noch selbst laufen konnten.
Nur Thibeaux-Brignolle könnte auch bewusstlos gewesen sein und seine Kopfverletzung hätte wahrscheinlich zu seinem Tod geführt, wenn er nicht schon vorher - wie alle anderen - erfroren wäre.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 19:40
Pluspunkte der Schneebrett Theorie sind:
- Gute Erklärung für die Verletzungen
- Gute Erklärung für das Aufschneiden des Zeltes
- Gute Erklärung für das fluchtartige Verlassen

Wesentlicher Minuspunkt:
- Viele sehen eine Lawine/Schneebrett als praktisch unmöglich an auf diesem Hügel.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 19:43
@bucchi
Zitat von bucchibucchi schrieb:die frage ist, wenn nur einer ausrastet, schafft er es tatsächlich, das zelt zu zerschneiden, bevor die anderen ihn aufhalten können?
Ich gehe ja sowieso davon aus, dass die größeren Schnitte vom Suchtrupp stammen. Die Wahrscheinlichkeit dazu setze ich bei 80-90 % an. Ganz ausschließen kann man das "Der-Durchgeknallte-hat-das-Zelt-zerschnitten"-Szenario jedoch nicht komplett. So könnten sich die Männer mehr oder weniger vor den Ausgang gehockt haben (um einen Ausbruch zu verhindern), während die Frauen/die andere Frau dem/der Betroffenen gut zuzureden versuchte(n). Dabei könnte es zu der Messeraktion gekommen sein. In diesem Fall wären vielleicht deshalb mehrere Anläufe nötig gewesen, weil die Person, die das Zelt aufschnitt, auch die anderen im Auge behalten musste (und wahrscheinlich in diesem Augenblick sehr misstrauisch gewesen wäre).
Zitat von bucchibucchi schrieb:sicherlich wäre jemand zurückgeblieben und hätte versucht, das zelt zumindest erstmal notdürftig wieder zu flicken.
Da gab es ja dann wahrscheinlich nichts zu flicken. Selbst wenn, würde ich die Notwendigkeit der Verwirrten-Überwältigung derjenigen der Zeltreparatur deutlich höher einstufen, noch dazu in einer allgemeinen Hektik.
Zitat von bucchibucchi schrieb:die spuren den hang hinab zeigen ja ziemlich eindeutig, dass alle zusammen 'geflohen' sind. ich glaube, dass die gruppenbildung erst am feuer entstand, nachdem es die ersten toten gegeben hatte.
Ich denke, dass die zwei bis drei Wanderer am Feuer noch gelebt haben, als die anderen sich aufteilten, und erst später gefunden wurden.
Zitat von bucchibucchi schrieb:aber alle sind sich einig, dass sie zwischendurch verloren gingen und erst zum waldrand hin wieder sichtbar wurden.
Das würde zu der Theorie passen, dass sie das Zelt nicht mehr wiederfanden und es erst bei Sonnenaufgang wieder entdeckten. Aber da wäre es schon zu spät gewesen.

Der einzige Grund, warum mir der Gedanke mit dem Infraschall-Geräusch gefällt, ist der, weil man dann mit Fug und Recht behaupten könnte, der Betroffene sei buchstäblich durch den Wind gewesen. ;)
Zitat von bucchibucchi schrieb:f the Mansi approached the tent on their skis, they would never have left prints.
Also hätten die Mansi, Soldaten, Gulag-Flüchtlinge und einer oder mehrere der ursprünglich Expeditionsteilnehmer fröhlich und beliebig weit dort herumtreiben können. Nicht sehr hilfreich.
Zitat von bucchibucchi schrieb:he entrance flaps were unbuttoned, but somewhat obstructed by their kit – a bucket and backpacks
Das würde bedeuten, dass entweder das Zelt langsam und bedächtig verlassen wurde oder doch die großen Schnitte von der ersten Gruppe stammen.
Zitat von bucchibucchi schrieb:The other end of the tent was completely torn and you could see some blankets and a fur jacket stuffed into the hole.’
Stellt sich die Frage, ob es schon zum Zeitpunkt des Ereignis so war oder ob das Zelt erst durch den andauernden Wind eingerissen wurde.

@Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb:Aufgrund der Autopsie-Berichte kommen sie z.B. zu dem Schluß, dass die vorgefundenen Verletzungen sehr gut dadurch entstanden sein können, dass ein Schneebrett auf das Zelt rutschte und dass u.U. auch alle Verletzten noch selbst laufen konnten.
Dafür würde sprechen, dass die Verletzungen bei den Betroffenen auftraten, die hangaufwärts gelegen hätten, während sie den Druck auf die anderen gebremst hätten. Dagegen spräche allerdings, wie ich schon schrieb, dass nach einem (aufgrund der topographischen und klimatischen Bedingungen ohnehin sehr unwahrscheinlichen) Schneebrett das Zelt der sicherste Ort in einem riesigen Umkreis war. Warum sollten sie es verlassen, nachdem sie von einem Brett getroffen worden waren. Und warum haben sie weder Kleidung noch Ausrüstung mitgenommen. Warum lag eine Taschenlampe auf dem Zeltdach? Hätte sie vor einem Schneebrett dort schon gelegen, wäre sie heruntergefallen. Wurde sie erst nachher dort abgelegt, warum hat der Besitzer nicht wenigstens sie mitgenommen, wenn er schon ansonsten keinen Wert auf Ausrüstung gelegt hätte?

@stefan33


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 20:39
@stefan33
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Viele sehen eine Lawine/Schneebrett als praktisch unmöglich an auf diesem Hügel.
Nun, die Experten, die in dieser Publikation des St.Petersburger Bergsport-Vereins zitiert werden und die selbst schon mal am Dyatlov-Pass vor Ort waren, sind der Meinung, dass es an dieser Stelle sehr wohl zu Lawinen oder dem Abgang eines Schneebretts (was nicht das Gleiche wie eine Lawine ist) kommen kann.

Dazu kommt, in manchen Jahren kam es dort tatsächlich zu Lawinen und man muss aufgrund des Vergleichs des letzten Fotos der Gruppe (vom Zeltaufbau) mit dem Foto vom Auffindeort des Zelts davon ausgehen, dass das Zelt inzwischen samt dem darunterliegenden Schnee 100 bis 200 m tiefer, in flachere Bereiche, gerutscht war.

Die Mitglieder der damaligen Untersuchungskommission hatten alle keine Ahnung vom Bergsport oder den Bedingungen in den Bergen und zu dieser Zeit hatte man ganz allgemein wenig Kenntnisse über Lawinen etc.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 20:42
Zitat von TajnaTajna schrieb:und man muss aufgrund des Vergleichs des letzten Fotos der Gruppe (vom Zeltaufbau) mit dem Foto vom Auffindeort des Zelts davon ausgehen, dass das Zelt inzwischen samt dem darunterliegenden Schnee 100 bis 200 m tiefer, in flachere Bereiche, gerutscht war.
Das stimmt nun 100% nicht!
Das Zelt war immer noch richtig verspannt und der Eingangsbereich stand noch aufrecht.
Auch einige Stöcker/Ski standen noch aufrecht.
Da ist nichts runtergerutscht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 20:57
@stefan33

Das Zelt ist zusammen mit dem Untergrund aus Schnee runtergerutscht, der Platz, an dem das Zelt aufgebaut wurde, weist eine höhere Steigung auf, was man auf einer besseren Abbildung des Fotos vom Aufbau auch erkennen kann und wenn das nicht so wäre, dann hätten sie auch keine Stufe in den Schnee schneiden können.

@Chairon
Dagegen spräche allerdings, wie ich schon schrieb, dass nach einem (aufgrund der topographischen und klimatischen Bedingungen ohnehin sehr unwahrscheinlichen) Schneebrett das Zelt der sicherste Ort in einem riesigen Umkreis war. Warum sollten sie es verlassen, nachdem sie von einem Brett getroffen worden waren. Und warum haben sie weder Kleidung noch Ausrüstung mitgenommen.
Die Frage ist, woher hast du deine Informationen über die topographischen und klimatischen Bedingungen (Quellenangabe)?
Möglicherweise sind sie falsch?

Wieso sollte man sich, begraben unter Tonnen von Schnee, wenn einem allein durch dieses Gewicht das Atmen fast unmöglich wird, neben mehreren Schwerverletzten, besonders sicher fühlen?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 21:17
@stefan33
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Pluspunkte der Schneebrett Theorie sind:
Meines Erachtens nach gibt es noch einen weiteren Hinweis darauf, nämlich die Schneemassen, die das Zelt ja doch teilweise verdecken. Das Zelt steht nämlich, entgegen einiger Behauptungen, nicht frei.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 22:27
@Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb:Möglicherweise sind sie falsch?
Kann sein. Möglicherweise sind aber auch deine Infos falsch. Ich habe ein halbes Dutzend Bilder vom Ort des Geschehens gesehen, auf denen das Gebiet fast flach ist. Aber selbst wenn die Sache im Hochgebirge passiert wäre und tatsächlich meterhoch Schnee auf dem Zelt gelegen hätte, warum nimmt man dann beim Herausgraben nicht wenigstens ein paar Kleidungsstücke oder Stiefel mit? Egal, wie anstregend das Graben wäre - die Alternative war der sichere Kältetod! Es war absolut unausweichlich, dass bei deutlichen Minustemperaturen ein Überleben in Socken oder dünner Kleidung unmöglich(!) war. Und zunächst wären ja alle noch im Zelt gewesen - man brauchte buchstäblich nur die Hand auszustrecken, um lebensnotwendige Gegenstände zu greifen.

Sorry, aber für mich ist ein Schneebrett (selbst wenn es eines gegeben haben könnte) als alleinige Ursache unwahrscheinlicher als ein Yeti in einem Hubschrauber. :)

@off-peak


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

25.07.2015 um 22:29
@Tajna

Die Jungs und Mädels vom Bergsportverein wollen eine "Standardlösung" des Falls herbeireden. Nicht nur, daß selbst russische Lawinenexperten eine Lawine am Kholat nur unter außergewöhnlichsten Umständen für denkbar halten, sondern auch die Bilder des aufgefundenen Zelts sprechen dagegen. Die Gegenstände im Zelt und ihre Position war nicht verwüstet, es sind keinerlei der typischen Schneebrockenfelder, die Lawinen- und Schneebrettabgänge auszeichen, auffindbar und die Ski und Skistöcke stehen noch genauso da wie auf den Fotos vom ersten Februar.
Da ist hundertprozentig KEINE Lawine abgegangen.
Und was die Story des Vereins endgültig versenkt, sind die Verletzungen der Wanderer. Ich habe mir mal vor einiger Zeit die Mühe gemacht und mit einem befreundeten Arzt über die Verletzungen der Dyatlowgruppe geredet. Wer behauptet, Dubinina, Zolotarew und Thibeaux hätten nach Zufügung ihrer Verletzungen noch 1500m bis ins Tal zurückgelegt, hat von Medizin und Biologie keinen blassen Schimmer!
Deren Verletzungen waren so schwer, daß die Drei ausschließlich mit raschem Sterben "beschäftigt" waren. Thibeaux ist durch die Einblutungen ins Hirn sofort ohnmächtig geworden und wohl nicht mehr aufgewacht. Gelaufen oder auch nur bewußt bewegt hat er sich nach seinem Schädelbruch jedenfalls 100% nicht mehr.
Dubinina und Zolotarew haben nach ihrer Verwundung vielleicht noch eine Viertelstunde unter höllischen Schmerzen gelebt. Wenn sie sich überhaupt noch einmal fortbewegt haben, dann nicht sehr weit. Daher bin ich mir auch sicher, daß alle 3 (und Kolevatow) in der Schlucht abgeladen wurden. Das Verletzungsbild paßt überhaupt nicht zum Auffindeort. Sturzschäden hätten riesige blaue Flecken verursacht, die es aber nicht gab.


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