@faghira @KlausBärbel Habt ihr das schon gelesen?
Rätsel Pyramidenbau gelöst
Bei Ausgrabungen in Assuan gelang es einem Schweizer Team unter dem bekannten Altertumsforscher Cornelius von Pilgrim, eines der größten Rätsel um den Bau der Pyramiden zu lösen. Wie bewegten die Ägypter die oft tonnenschweren Steinquader durch die Wüste?
Die Gruppe vom Schweizerischen Institut für Ägyptische Bauforschung und Altertumskunde entdeckte eine Rampe, über die – so vermuten sie zumindest – seinerzeit die riesigen Granitblöcke gezogen wurden. Die Rampe stammt aus der 4. Dynastie, der Zeit der großen Pyramiden also. Je nachdem welcher Datierung man folgt, fällt die in die Zeit zwischen 2639 (2575) und 2504 (2475) vor Christus. Die Rampe ist etwa drei Meter breit und führt über eine hohe Düne bis an die Stelle, wo seinerzeit die Boote anlegten. Auf dem Fluss ging die Reise dann nach Norden in Richtung Gizeh. Die Forscher gehen davon aus, dass die Blöcke damals noch nicht im Steinbruch gewonnen wurden, sondern dass es sich größtenteils um Findlinge handelte. Die wurden nach Assuan gebracht und dort zunächst grob behauen. Die Feinarbeiten kamen erst nach dem Transport.
Eilig angestellte Untersuchungen – es handelt sich um eine klassische Notgrabung – ergaben, dass die Rampe praktisch ständiger Wartung bedurfte. Spätestens nach dem alljährlichen Nilhochwasser musste umfangreich ausgebessert werden. Damit das Ziehen der Blöcke ganz buchstäblich wie geschmiert lief, verwendete man höchstwahrscheinlich Nilschlamm als Gleitmittel. Trotzdem dürfte der Transport ein gewaltiger Kraftakt gewesen sein. Eine recht gute Vorstellung von der Größe der Blöcke gewannen die Forscher auch. In derselben Schicht wie die Rampe fanden sie auch einen der besagten Granitblöcke. Er hatte einen Durchmesser von zwei mal 1,5 Metern. Warum er zurückgelassen wurde, ist unklar.
Die eigentlichen Helden des Pyramidenbaus aber waren die einfachen Arbeiter. Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass zum Bau der Pyramiden weniger auf Technologie als vielmehr auf schiere Muskelkraft gesetzt wurde. Der Fund der Rampe ist da wie eine Bestätigung. Lange war man ja davon ausgegangen, dass Baumstämme als Rollen eingesetzt wurden. Holz allerdings war rar und hätte importiert werden müssen. Ähnlich steht es mit dem Baumaterial selbst. In mühsamer Kleinarbeit schlugen sie mit Kugelhämmern wohl an die 3,5 Millionen Kubikmeter Granit, zogen und vielleicht auch hoben die gut zweieinhalb Tonnen schweren Blöcke, errichteten einige der bemerkenswertesten Baudenkmäler der Geschichte. Im Falle Assuans fanden sich sogar ihre Unterkünfte. Sie wohnten in ärmlichen Baracken direkt neben der Rampe. Immerhin war es ein sicheres Einkommen.