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Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

12.170 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wahlen, Bundestagswahlen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

31.08.2021 um 11:46
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Was bringt dir denn einer wie Arno Dübel in der Arbeitswelt, wenn es eh bereits mehr Arbeitslose als offene Stellen gibt? Einem Langzeitarbeitslosen hilfst du nicht, wenn du ihn in Maßnahmen reinzwingst. Da geht es mir auch gar nicht in erster Linie um mehr Geld, sondern um ein Ende der Sanktionen.
@shionoro

Aus meiner Sicht bedeutet 'Ende der Sanktionen' eigentlich nur, ein BGE durch die Hintertür einzuführen und letztlich eine Klasse Abgehängter, die auf immer noch relativ basalem Niveau vor sich hinvegetieren, hinzunehmen und dauerhaft mit Geld zu beschwichtigen.
Deren Kinder haben dann noch schlechtere Karten usw. Letzten Endes nehmen wir dann dauerhaft eine Gruppe von ca 20-25% 'Asis' hin.

Denn: Menschen mit sozialen Problemen haben ja nicht weniger Probleme, wenn ihr Tag gar nicht mehr von außen strukturiert wird und sie mangels Beschäftigung so gut wie nur noch Umgang mit Menschen in ähnlichen Verhältnissen haben.
Sämtliche sozialen Folgen wie Verwahrlosung bleiben ja auch nach Ende von Sanktionen bestehen. Es ist ja nicht so, als ob die durch einen Amtstermin im Monat verwahrlosen.

Und natürlich wird es immer schwieriger, je länger man Menschen in so einer Situation belässt. Nach 30 Jahren wird da kaum noch eine erneute Integration gelingen. Die Frage muss doch lauten, warum in 30 jahren nichts passiert ist. Nach 4-5 Jahren würde man noch viele Menschen zumindest in ein staatliches Programm integrieren könnten.
Wie die FDP schon sagt: Nie gab es mehr zu tun....

Ich sgae das auch aus keiner arroganten Perspektive. Ich bin ziemlich sicher, wenn ich mal 20 Jahre auf dem Poco Sofa abgesessen hätte, wäre ich genau so.

Und echt traurig: Die Menschen verlieren ja auch jede Menge Lebenszeit.

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31.08.2021 um 11:49
@fischersfritzi

Klar, sonst kann man sowas besser maskieren. Aber mir fällt das durchaus oft auf, dass dieses ganze Liberale oder Konservative Gedankenkonstrukt ja vollkommen in sich zusammenfällt, wenn man es mit der Realität konfrontiert.
So wie das im Interview rüberkam, war Kubicki ja richtig sauer, dass dieser undankbare Pfleger ihm sagt, dass sein Konzept Quatsch ist.

Meiner Meinung nach läuft das oft so, dass liberale den Mund immer sehr voll nehmen, bis die böse Realität daher kommt.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aus meiner Sicht bedeutet 'Ende der Sanktionen' eigentlich nur, ein BGE durch die Hintertür einzuführen und letztlich eine Klasse Abgehängter, die auf immer noch relativ basalem Niveau vor sich hinvegetieren, hinzunehmen und dauerhaft mit Geld zu beschwichtigen.
Deren Kinder haben dann noch schlechtere Karten usw. Letzten Endes nehmen wir dann dauerhaft eine Gruppe von ca 20-25% 'Asis' hin.

Denn: Menschen mit sozialen Problemen haben ja nicht weniger Probleme, wenn ihr Tag gar nicht mehr von außen strukturiert wird und sie mangels Beschäftigung so gut wie nur noch Umgang mit Menschen in ähnlichen Verhältnissen haben.
Sämtliche sozialen Folgen wie Verwahrlosung bleiben ja auch nach Ende von Sanktionen bestehen. Es ist ja nicht so, als ob die durch einen Amtstermin im Monat verwahrlosen.

Und natürlich wird es immer schwieriger, je länger man Menschen in so einer Situation belässt. Nach 30 Jahren wird da kaum noch eine erneute Integration gelingen. Die Frage muss doch lauten, warum in 30 jahren nichts passiert ist. Nach 4-5 Jahren würde man noch viele Menschen zumindest in ein staatliches Programm integrieren könnten.
Wie die FDP schon sagt: Nie gab es mehr zu tun....

Ich sgae das auch aus keiner arroganten Perspektive. Ich bin ziemlich sicher, wenn ich mal 20 Jahre auf dem Poco Sofa abgesessen hätte, wäre ich genau so.
Inwiefern haben deren Kinder schlechtere Karten als jetzt? Eine große Gruppe Langzeitarbeitsloser arbeitet ja auch jetzt nicht, obwohl es noch sanktionen gibt. Wo sollen die auch arbeiten? Es gibt diese Arbeitsplätze nicht, oder sie nehmen sie jemand anderem weg, der motivierter ist als sie.
Ihre Kinder tangiert das nicht, für die müsstest du Geld locker machen und für gleiche Bildungschancen sorgen.

Sanktionen sorgen dafür, dass viele Menschen zusätzlich druck bekommen und in eine vermeidungshaltung reingedrängt werden. Da hast du leute, die eigentlich hilfe bräuchten bei ihrer Lebensgestaltung, aber beispielsweise ihre post nicht aufmachen, weil sie nicht in der lage sind, bürokratische Probleme zu lösen.
Statt, dass wir denen hilfe bereitstellen, bekommen sie sanktionen, und einige von ihnen enden dann auf der straße. Wem nützt das? Arbeitsfähiger machst du sie dadurch nicht. Schon gar nicht glücklicher.

Da führst du auch direkt das nächste vorurteil mit dem poco Sofa ins Feld und brichst das Problem wieder runter.

Außerdem würde mich anch wie vor interessieren, wie du den Scheiß, den Kubicki da erzählt hat, rechtfertigst.


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31.08.2021 um 12:02
@shionoro

Kubicki antwortet dem Mann doch nur, wie er sich vorstellt, dass man sich innerhalb der bestehenden Verhältnisse aufstellen soll.
Er ist immerhin ehrlich genug, nicht zu versprechen, dass die FDP ihm 1000 Euro mehr im Monat kredenzt. Herrn Kubicki sagt der Ausdruck Tarifautonomie halt etwas.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Inwiefern haben deren Kinder schlechtere Karten als jetzt? Eine große Gruppe Langzeitarbeitsloser arbeitet ja auch jetzt nicht, obwohl es noch sanktionen gibt. Wo sollen die auch arbeiten? Es gibt diese Arbeitsplätze nicht, oder sie nehmen sie jemand anderem weg, der motivierter ist als sie.
Ihre Kinder tangiert das nicht, für die müsstest du Geld locker machen und für gleiche Bildungschancen sorgen.
Ich sehe nicht, warum man einen Amtstermin nicht wahrnehmen kann. Andere arbeiten 40 Stunden die Woche und haben ja auch Amtstermine. Insofern ist das Argument mit dem Druck, der da ausgeübt wird, auch nur mimimi.
Und Wegfall von Sanktionen heisst ja auch Wegfall jeglicher Anbindung, außer ans Geld.

Ich würde es aber für sinnvoll erachten, LZ Arbeitslose in ein staatliches Programm zu nehmen. Das geht nun mal nicht ohne Anbindung und vielleicht auch nicht ohne einen kleine Druck in eine günstige Richtung.
Dass bisherige Maßnahmen oft sinnarm waren, müssen wir uns gar nicht drüber streiten.

Das hätte doch für LZ Arbeitlose auch viele Vorteile. Erst mal die Begegnung mit anderen Menschen, das darf man nicht unterschätzen. Zweitens hätten sie die Chance, wenn doch mal der 1. Arbeitsmarkt ruft, auch mal ein gutes Zeugnis ohne 4stellige PLZ beilegen zu können.

Wer bekommt wohl eher eine Chance:
Der Mann, der seit 20 jahren nicht gearbeitet hat oder der Mann, der zwar 18 Jahre nicht gerabeitet hat, aber in staatlicher Beschäftigung tagesaktuell zuverlässig ist?


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31.08.2021 um 12:09
@shionoro

Meine Grundidee entstammt nicht der FDP, es ist meine.

Und sie geht nicht von Bekämpfung der Faulheit aus, sondern von der simplen Tatsache, dass alle dauerhaften Transferempfänger total unglücklich sind und stark abbauen im Laufe der Jahre und dass das auch mit 100 Euro mehr im Monat nicht nennenswert anders wäre.

Dauertransfer macht halt nicht glücklich.


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31.08.2021 um 12:10
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Kubicki antwortet dem Mann doch nur, wie er sich vorstellt, dass man sich innerhalb der bestehenden Verhältnisse aufstellen soll.
Er ist immerhin ehrlich genug, nicht zu versprechen, dass die FDP ihm 1000 Euro mehr im Monat kredenzt. Herrn Kubicki sagt der Ausdruck Tarifautonomie halt etwas.
Er ist aber nicht ehrlich genug, zuzugeben, dass die FDP eigentlich gar nichts an der Pflegemisere ändern möchte und sich nur hinter allerlei Phrasen versteckt. Wie man im Interview sehen kann.
Kubicki sagt, man solle das Problem mit höheren Löhnen angehen. Gefragt wie hoch, nennt er eine Summe, die De facto bereits erreicht ist und nicht hoch genug ist. Und... Mehr hat Kubicki dann auch nicht, außer, dass er davor noch quasi den Pfleger beschuldigt, dass man nicht mehr so oft davon reden soll, dass die Arbeitsbedingungen bei der Pflege schlecht sind, um keine naiven jungen Pfleger zu vergraulen.

Das nennt sich dann Eigenverantwortung, übersetzt " nicht meine verantwortung, guck halt woe du bleibst". Nie gab es mehr zu tun, aber die FDP möchte halt nichts tun.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich sehe nicht, warum man einen Amtstermin nicht wahrnehmen kann. Andere arbeiten 40 Stunden die Woche und haben ja auch Amtstermine. Insofern ist das Argument mit dem Druck, der da ausgeübt wird, auch nur mimimi.
Und Wegfall von Sanktionen heisst ja auch Wegfall jeglicher Anbindung, außer ans Geld.

Ich würde es aber für sinnvoll erachten, LZ Arbeitslose in ein staatliches Programm zu nehmen. Das geht nun mal nicht ohne Anbindung und vielleicht auch nicht ohne einen kleine Druck in eine günstige Richtung.
Dass bisherige Maßnahmen oft sinnarm waren, müssen wir uns gar nicht drüber streiten.

Das hätte doch für LZ Arbeitlose auch viele Vorteile. Erst mal die Begegnung mit anderen Menschen, das darf man nicht unterschätzen. Zweitens hätten sie die Chance, wenn doch mal der 1. Arbeitsmarkt ruft, auch mal ein gutes Zeugnis ohne 4stellige PLZ beilegen zu können.

Wer bekommt wohl eher eine Chance:
Der Mann, der seit 20 jahren nicht gearbeitet hat oder der Mann, der zwar 18 Jahre nicht gerabeitet hat, aber in staatlicher Beschäftigung tagesaktuell zuverlässig ist?
Genau das ist ja das Problem, dass du das nicht siehst. Du realisierst nicht, dass es für viele Menschen schwer bis unmöglich ist, diese Amtsgeschichten selbstständig zu regeln (oder sich dafür Hilfe zu organisieren).
Darum sage ich ja, du ignorierst das Problem. Mit Druck erreichst du da gar nichts, außer dass du solche Leute in die Obdachlosigkeit oder enorme Stressreaktionen drückst.

Und sinnlose Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bringen den leuten auch nichts, denn da werden sie nicht lange auftauchen. Und dann wird man wieder mit leistungskürzungen reagieren wollen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Meine Grundidee entstammt nicht der FDP, es ist meine.

Und sie geht nicht von Bekämpfung der Faulheit aus, sondern von der simplen Tatsache, dass alle dauerhaften Transferempfänger total unglücklich sind und stark abbauen im Laufe der Jahre und dass das auch mit 100 Euro mehr im Monat nicht nennenswert anders wäre.
Die werden nicht glücklicher dadurch, wenn du ihnen die leistungen kürzt oder sie unter druck setzt.


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31.08.2021 um 12:15
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Du realisierst nicht, dass es für viele Menschen schwer bis unmöglich ist, diese Amtsgeschichten selbstständig zu regeln (oder sich dafür Hilfe zu organisieren).
@shionoro

Gutes Beispiel: Der Mann, der seine Psot nicht aufmacht, weil er mit der Erledigung des Inhaltes überfordert wäre.

Deine Antwort: Dann soll ihm keiner schreiben, hat er keinen Stress.

Ich frage aber eher: Warum ist das so? Wenn es ein sprachliches Problem ist, braucht er einen Sprachkurs.
Wenn es kein sprachliches Problem ist: Ist der so von Natur aus oder ist der so geworden? Und wenn er so geworden ist, kann man da etwas dran ändern? Dass das nicht einfach mit Sanktionen geht, sondern ggf kleinschrittig und vielleicht auch Geld kostet, ist eine andere Sache. Aber das sollte es uns wert sein.

Den einfach weiter vor sich hinvegetieren zu lassen und zu glauben, wenn wir H IV BGE nennen, dass der dann Opern komponiert und Skulpturen schafft, halte ich für ausgemachte Blödheit.


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31.08.2021 um 12:19
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Außerdem würde mich anch wie vor interessieren, wie du den Scheiß, den Kubicki da erzählt hat, rechtfertigst.
Ist es jetzt schon rechtfertigungsbedürftig wenn man jemanden, der einen körperlich und psychisch schwer belastenden Beruf ausübt oder antritt darauf hinweist, dass er den vermutlich nicht ohne Einschränkungen bis ins Rentenalter von bald 70 Jahren ausüben können wird und sich daher frühzeitig überlegen soll, wie es weitergeht? Wäre das auch bei Hirnchirurgen, Gerüstbauern, Dachdeckern oder Profisportlern verwerflich, oder nur wenn es die Helden aus der Pflege trifft?

Und inwiefern unterscheidet sich das von der Patentlösung "Lol, sollen sie doch umschulen, die wissen doch das der Verbrenner bald tot ist" die für die Automobilindustrie vorgesehen ist, wie hier gerade vor ein paar Tagen zu lesen war?


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31.08.2021 um 12:25
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Gutes Beispiel: Der Mann, der seine Psot nicht aufmacht, weil er mit der Erledigung des Inhaltes überfordert wäre.

Deine Antwort: Dann soll ihm keiner schreiben, hat er keinen Stress.
Das ist nicht meine Antwort. Meine Antwort ist, dass er Hilfe benötigt. Was natürlich Geld kostet. Aber trotzdem wäre es besser, ihm nicht zu schreiben, als ihm die leistungen zu kürzen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich frage aber eher: Warum ist das so? Wenn es ein sprachliches Problem ist, braucht er einen Sprachkurs.
Wenn es kein sprachliches Problem ist: Ist der so von Natur aus oder ist der so geworden? Und wenn er so geworden ist, kann man da etwas dran ändern? Dass das nicht einfach mit Sanktionen geht, sondern ggf kleinschrittig und vielleicht auch Geld kostet, ist eine andere Sache. Aber das sollte es uns wert sein.

Den einfach weiter vor sich hinvegetieren zu lassen und zu glauben, wenn wir H IV BGE nennen, dass der dann Opern komponiert und Skulpturen schafft, halte ich für ausgemachte Blödheit.
Bei vielen Fällen wird man aber akzeptieren müssen, dass sie niemals arbeiten werden. Und dass das auch erstmal in Ordnung so ist. Wenn du willst, dass es weniger solche Fälle gibt, musst du mehr in kinder, u.A. die Kinder von Leistungsempfängern, investieren.

Den vor sich hinvegetieren lassen, wie ud es beschreibst, ist eine bessere idee, als ihn durch leistungskürzungen und Maßnahmen auf die Straße zu treiben. Denn am vegetieren änderst du damit überhaupt nichts.

Ich hab das in der Familie jetzt gerade life beim Bruder meiner Schwägerin. Der wird niemals arbeiten. Kann er auch nicht, der Zug ist abgefahren, obwohl er erst 25. Der ist Drogensüchtig und war auch vorherschon mit allerlei psychischen Problemen belastet die auf der hartnäckige Kindheitstraumata zurückgehen. Da zu glauben, irgendeine Therapie wird ihn arbeitsfähig machen, ist blauäugig (ich hab lang genug in der psychiatrie gearbeitet um zu wissen, wie die erfolgsquoten für suchttherapien schon bei leuten sind, die nicht enorme psychische probleme haben).
Würde da die Schwester sich nicht kümmern, wäre der schon lange auf der Straße. Die sorgt halt dafür, dass er ne Wohnung hat und dass das Amt Ruhe gibt, weil sie seinen Briefverkehr übernimmt. Das würde der nie hinbekommen, der würde auch nicht hinbekommen, sich Hilfe oder eine Therapie, selbst wenn er sie machen würde, zu organisieren.

Der wird nicht arbeiten, egal was du mit dem machst, weil er keine Termine einhalten kann. Du kannst dich dann entscheiden, ob du das erstmal so hinnimmst und stattdessen versuchst, die Hilfe zu leisten, die geht (und dazu kann natürlich suchttherapie gehören, dazu sollte aber definitiv das gehören, was seine schwester tut, also vermittlung einer Wohnung usw.), oder die Leute einfach siechen zu lassen und ab und zu mal draufzuhauen wenn sie nicht auf Schriftverkehr antworten.

Ich bin da für Ersteres.


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31.08.2021 um 12:26
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich gehe aber davon aus, dass er das eben nicht gesagt hätte, wenn er sich im Vorfeld ein paar Gedanken dazu gemacht hätte.
Es wird ihm vermutlich im Gesprächsverlauf oder spätestens in der Rückschau auch aufgefallen sein, dass das totaler Humbug ist, was er da erzählt hat.
Das ist ja so blöd, dass es schon weh tut.
So komplett dämlich ist er ja sonst nicht.
Meist tut es ja ganz gut wenn sich solche Menschen mal nicht mit vorgefertigten Scripten auf zu erwartende Fragen vorbereiten können.
So wie dem Interview wird halt schnell klar wie die FDP eigentlich denkt. Das hat mit Blödheit und dergleichen nichts zu tun, die haben eben so ein Menschenbild.

Freiwilligkeit wollen die halt nicht für die Arbeitnehmer sondern nur für Unternhemer.
Und wenn die Banken sich verzocken dann soll bitte die Gesellschaft die Banken retten und die die da Arbeitslos werden sollen sich halt umschauen, gibt ja genug, man muss eben nur kreativ sein, dann läuft das schon.

Flaschen sammeln scheint aber nicht kreativ genug zu sein offensichtlich. Obwohl ich das auch wieder befremdlich finde. Müsste der FDP eigentlich gut ins Konzeot passen wenn da ein paar Menschen sich noch die Mühe machen den Dreck den die Unternehmen so produzieren weg zu räumen.


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31.08.2021 um 12:27
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Ist es jetzt schon rechtfertigungsbedürftig wenn man jemanden, der einen körperlich und psychisch schwer belastenden Beruf ausübt oder antritt darauf hinweist, dass er den vermutlich nicht ohne Einschränkungen bis ins Rentenalter von bald 70 Jahren ausüben können wird und sich daher frühzeitig überlegen soll, wie es weitergeht? Wäre das auch bei Hirnchirurgen, Gerüstbauern, Dachdeckern oder Profisportlern verwerflich, oder nur wenn es die Helden aus der Pflege trifft?

Und inwiefern unterscheidet sich das von der Patentlösung "Lol, sollen sie doch umschulen, die wissen doch das der Verbrenner bald tot ist" die für die Automobilindustrie vorgesehen ist, wie hier gerade vor ein paar Tagen zu lesen war?
Es ist rechtfertigungsbedürftig, wenn dein Konzept, einen gesellschaftlich enorm wichtigen Beruf wie die Pflege attraktiv genug zu gestalten, ist, dass du Pflegekräften sagst sie sollen schon bei Antritt sich darum kümmern, ein zweites Standbein aufzubauen.

Kann man halt so machen, bis keine Pflegekräfte mehr da sind. Dafür steht die FDP. Kein konzept aber Maul aufreissen. Und wenn die Alten dann vor sich hinsiechen, dann sagt man, die hätten sich eigenverantwortlich kümmern müssen, in Luxuspflegeheimen unterzukommen.


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31.08.2021 um 12:30
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn du willst, dass es weniger solche Fälle gibt, musst du mehr in kinder, u.A. die Kinder von Leistungsempfängern, investieren.
Jap, mehr Geld für Bildung! Viel mehr Geld. Aus eigener Erfahrung : 5. Klasse mit allem Schulmaterial inkl. Schulbücher locker 200 EUR die da privat investiert werden müssen für die Bildung des eigenen Kindes.
Kann sich auch nicht jeder einfach so mal eben leisten.


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31.08.2021 um 12:31
@McMurdo

Als Nachhilfelehrer weiß ich doch genau, welche Kinder die Nachhilfe kriegen. Das sind die kids von Eltern, die die Kohle dazu haben und dann zur Not die Kinder von der 5 wegkaufen können (oder von der 2 auf die 1 damit es mit dem Medizinstudium klappt).

Die Hartzi Kinder, die kriegen keine Premiumnachhilfe, da reicht es dann vielleicht für so ein Institut mit Zuschüssen, wenn die Eltern es hinbekommen, das zu bewerkstelligen.


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31.08.2021 um 12:33
@shionoro

Ich kenne den Bruder Deiner Schwägerin nicht und kann mir demzufolge kein Urteil erlauben.

Allerdings halte ich den Umkehrschluss: Weil der Bruder meiner Schwägerin 'ein aussichtsloser Fall' ist, werden die anderen dauerhaften Transferempfänger ganz ähnlich sein, auch nicht für sinnvoll.

Sicher wird man eine bestimmte Gruppe ins gar nichts vermitteln können, ich glaube aber nicht dass die mit der Gruppe der Transferempfänger identisch ist. Ich glaube sie ist sehr viel kleiner.


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31.08.2021 um 12:34
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Als Nachhilfelehrer weiß ich doch genau, welche Kinder die Nachhilfe kriegen. Das sind die kids von Eltern, die die Kohle dazu haben und dann zur Not die Kinder von der 5 wegkaufen können (oder von der 2 auf die 1 damit es mit dem Medizinstudium klappt).
Selbstverständlich, das Bildungsgefälle kommt ja nicht von ungefähr.
Da muss der Hartz 4 Empfänger halt mal kreativ werden das er sich da auch so ne Nachhilfe leisten kann. Soll er sich halt um Kinder kümmern, so stellt sich die FDP das ja vor.


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31.08.2021 um 12:36
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Da muss der Hartz 4 Empfänger halt mal kreativ werden das er sich da auch so ne Nachhilfe leisten kann. Soll er sich halt um Kinder kümmern, so stellt sich die FDP das ja vor.
Moment mal? Wird Nachhilfe nicht mehr durch die Arge übernommen? Und Geld für Schulsachen gab es doch auch mal? Wann haben sie das gestrichen?


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31.08.2021 um 12:37
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich kenne den Bruder Deiner Schwägerin nicht und kann mir demzufolge kein Urteil erlauben.

Allerdings halte ich den Umkehrschluss: Weil der Bruder meiner Schwägerin 'ein aussichtsloser Fall' ist, werden die anderen dauerhaften Transferempfänger ganz ähnlich sein, auch nicht für sinnvoll.

Sicher wird man eine bestimmte Gruppe ins gar nichts vermitteln können, ich glaube aber nicht dass die mit der Gruppe der Transferempfänger identisch ist. Ich glaube sie ist sehr viel kleiner.
Es ist definitiv sinnvoller, anzunehmen, dass Leute die ihre Post nicht aufmachen Hilfe benötigen, als anzunehmen, dass es eine bessere Idee wäre, ihnen die Leistungen zu kürzen weil sie faul sind.

Wir müssen da auch nicht glauben. https://www.deutschlandfunk.de/psychisch-kranke-im-hartz-iv-system-im-dschungel-der.724.de.html?dram:article_id=483359
Psychisch kranke Menschen wie Robert M. sind keine Seltenheit im Hartz-IV-System. Wie viele es genau sind, ist unklar. Die vorläufig letzte Studie des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg von 2013 schätzte den Anteil der Betroffenen auf rund ein Drittel der erwerbsfähigen Personen, die Hartz IV beziehen. Seit Vorlage dieser Studie könne der prozentuale Anteil gestiegen sein, sagt IAB-Forscher Peter Kupka, einer der Autoren:

„Seitdem sind halt zwei Entwicklungen eingetreten: Das eine ist, dass die Zahl der Leistungsberechtigten insgesamt zurückgegangen ist, aber auf der anderen Seite sind eben auch diejenigen dringeblieben, die besondere Problemlagen haben. Insofern wissen wir jetzt nicht genau, wie groß der Personenkreis derjenigen ist, die jetzt noch mit psychischen Problemen im SGB II sind. Wir gehen davon aus, dass der Anteil mindestens so hoch ist wie er 2011/2012 gewesen ist. Da könnten wir so knapp im Millionenbereich sein.“
Im hartz 4 System sind heute zu einem sehr großen Anteil menschen, die eben 'übrig geblieben' sind. Menschen mit besonderen Problemlagen, auf die nicht eingegangen wird und die ggf. eigentlich gar nicht in der Lage dazu sind, bürokratischen aufwand zu betreiben, geschweigedenn mit Druck umgehen können.

Da immer von den Faulheit zu reden oder davon zu reden, dass die Druck brauchen, ist Quatsch, ist durch die Realität nicht zu rechtfertigen.


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31.08.2021 um 12:40
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Moment mal? Wird Nachhilfe nicht mehr durch die Arge übernommen? Und Geld für Schulsachen gab es doch auch mal? Wann haben sie das gestrichen?
'Nachhilfe' wird übernommen. Gute Nachhilfe nicht. Da werden dir nur die günstigen institute bezahlt, die oft keine 1 zu 1 betreuung machen.
Außerdem wird nur gezahlt, wenn Förderbedarf da ist. Heißt, Eltern mit Geld können durchaus Nachhilfe kaufen, die von der 4 auf die 2 verbessern, damit die noten für das Studium aufgehübscht werden.
Aber hartzis müssen da schon ein Defizit nachweisen (also die 5), damit die überhaupt anspruch haben. Außerdem:
Die Kosten der Lernförderung werden übernommen, solange bei dem Kind ein entsprechender Förderbedarf besteht. Das Jobcenter darf die Dauer der Nachhilfe nicht pauschal zeitlich begrenzen. Dies hat das Sozialgericht Dortmund mit Urteil vom 20.12.2013 (Aktenzeichen: S 19 AS 1036/12) bestätigt. Laut Gericht stehe die vom Jobcenter vorgenommene Begrenzung des Anspruchs der durch das Bundesverfassungsgericht angemahnten Verwirklichung von Chancengerechtigkeit für Kinder arbeitsloser Eltern entgegen. Jedoch kann das Jobcenter die Zahlungen einstellen, wenn es trotz Nachhilfe zu keiner Notenverbesserung kommt. Das hat das Sozialgericht Frankfurt am Main mit Beschluss vom 05.05.2011 (Aktenzeichen: S 26 AS 463/11 ER) im Falle eines Schülers entschieden. Die Leistungen des 16-Jährigen hatten sich trotz Nachhilfeunterricht sogar verschlechtert. Dies ließe den Schluss zu, dass die erfolgte Nachhilfe keine geeignete Hilfe war.
Quelle: https://www.iflw.de/blog/nachhilfe-nachhilfelehrer/kostenlose-nachhilfe-bildungspaket/

Wenn dein blödes Kind halt nach der Nachhilfe trotzdem eine schlechte Note schreibt, gibt es keine Nachhilfe mehr. punkt. Ist zu doof, kann man nix machen.


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31.08.2021 um 12:47
Neben der Finanzierung von Klassenfahrten, Schulausflügen, Schulbedarf, gemeinschaftlicher Mittagsverpflegung oder Vereinsbeiträgen kann das Jobcenter auch die Kosten für ein Nachhilfeangebot übernehmen. Um Leistungen aus dem Paket abzurufen, ist ein entsprechender Antrag notwendig. Nachhilfe erhält, wer schulisch hinterherhinkt und kein schulinternes Angebot zur Verfügung hat.
Quelle:https://hartz4widerspruch.de/news/kostenlose-nachhilfe-fuer-schulkinder-von-hartz-4-empfaengern/

Wie es ausschaut, gibt es das ja alles. Man müsste nur noch Zuschüsse für die Eltern beantragen, die überfordert sind ein Formular auszufüllen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn dein blödes Kind halt nach der Nachhilfe trotzdem eine schlechte Note schreibt, gibt es keine Nachhilfe mehr. punkt. Ist zu doof, kann man nix machen.
Oder zu faul, da knn man auch nichts machen. Würdest du deinem stinkfaulen Kind jahrelang Nachhilfe zahlen?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:'Nachhilfe' wird übernommen. Gute Nachhilfe nicht. Da werden dir nur die günstigen institute bezahlt, die oft keine 1 zu 1 betreuung machen.
1:1 Betreuung? Jetzt gehts aber los. Meine Güte, das kann man machen wenn man das Geld hat. Ich kenne Kollegen die ihre Kinder in der Schülerhilfe hatten, wenn es mal in einem Fach hakte, die waren da sehr zufrieden.


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31.08.2021 um 12:51
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wie es ausschaut, gibt es das ja alles. Man müsste nur noch Zuschüsse für die Eltern beantragen, die überfordert sind ein Formular auszufüllen.
"Gibt es" reicht aber nicht.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Oder zu faul, da knn man auch nichts machen. Würdest du deinem stinkfaulen Kind jahrelang Nachhilfe zahlen?
Wir sehen: Wieder willst du nicht wahrhaben, dass es da ein systemisches Problem gibt, stattdessen beschuldigst du die Kinder.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:1:1 Betreuung? Jetzt gehts aber los. Meine Güte, das kann man machen wenn man das Geld hat. Ich kenne Kollegen die ihre Kinder in der Schülerhilfe hatten, wenn es mal in einem Fach hakte, die waren da sehr zufrieden.
Ja, sinnvolle nachhilfe kann man machen, wenn man das geld hat. Ansonsten bleiben dir nur solche Nachhilfeinstitutsstunden, wo 3 Jahrgänge gleichzeitig von einem Lehrer "unterrichtet" werden. Toll. Das kannst du machen "wenn es mal in einem fach hakt", das kannst du nicht machen, wenn du ein Kind mit grundlegenden Lernproblemen oder tiefgreifenden Defiziten hast.

Aber wie du es selbst sagst: Gute Nachhilfe ist eine Frage des Geldes. Die mit Geld können ihren Kindern eine zwei Kaufen, auch wenn die nicht besonders schlau und ziemlich faul sind.
Die ohne Geld bekommen vom Jobcenter Probleme, wenn sie ihren Grundschüler bei der Note 4 unterstützen wollen, bis ein Gericht eingreift:

https://www.hartziv.org/news/20200527-hartz-iv-jobcenter-muss-nachhilfe-fuer-kinder-zahlen.html
Das Gericht reagierte mit dem Urteil auf den Antrag eines zehnjährigen Grundschülers. Der Junge besuchte die vierte Klasse einer Grundschule in Niedersachsen und wies Lernschwierigkeiten in den Fächern Mathematik und Deutsch auf. Trotz aller Bemühungen stand er in den Fächern auf der Note 4 – ausreichend. Da seine Familie Hartz IV Leistungen bezog, beantragte er beim zuständigen Jobcenter die Kostenübernahme für eine Lernförderung in Form von Nachhilfestunden. Doch das Jobcenter wollte die Nachhilfe nicht zahlen und der Fall landete vor Gericht.
Jobcenter: Nachhilfe sei nicht effektiv

Das Jobcenter argumentierte, dass der Junge in den betreffenden Fächern auf der Note 4 stand und das Lernziel somit als „ausreichend“ erreicht zu betrachten sei. Eine Lernförderung sei trotz widersprechender Bescheinigung der Grundschule nicht notwendig, da keine Versetzungsgefahr bestünde. Eine kurzfristige Nachhilfe sei zudem nicht effektiv, da der Junge bereits in der Vergangenheit Nachhilfe erhielt und diese wenig Einfluss auf seine Noten hatte.
Sowas findest du ja richtig, bestimmt war der kleine Junge faul. Diesmal haben Eltern geklagt. Meist ist es so, dass Hartz 4 Empfänger das nicht tun, weil sie nicht dazu in der Lage sind, ob wegen Stress oder fehlender rechtlicher Kenntnisse. Die Grundhaltung, die da gegenüber den Kindern von Leistungsempfängern eingenommen wird, ist aber klar. Klar feindselig.


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31.08.2021 um 12:59
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Moment mal? Wird Nachhilfe nicht mehr durch die Arge übernommen? Und Geld für Schulsachen gab es doch auch mal? Wann haben sie das gestrichen?
Die Lernmittelfreiheit in Niedersachsen ist schon seit 15 Jahren abgeschafft. Das heißt man darf jedes Jahr ordentlich in die Tasche greifen. Gilt soweit ich informiert bin für die Mehrheit der Bundesländer.


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