Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@cheroks

tja, nicht nur einseitig sondern umfangreich informieren....kann ich Dir nur DRINGENDST empfehlen, aber offensichtlich kriegst Du nichtmal DAS selbst hin!

http://www.zeit.de/news/2017-01/16/tuerkei-arbeitslosigkeit-in-der-tuerkei-auf-hoechstem-stand-seit-2010-16150405

http://de.tradingeconomics.com/turkey/unemployment-rate


https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/hohe-inflation-hohe-arbeitslosigkeit-die-tuerkei-gehoert-jetzt-zu-den-fuenf-miserabelsten-laendern-der-erde_H1012105509_391528/

https://www.dailysabah.com/deutsch/wirtschaft/2017/02/15/arbeitslosigkeit-in-der-tuerkei-steigt-auf-121-prozent

@lawine

kleiner Tipp zusätzlich....schau mal bzgl. der Immobilienbranche....mit welchen Tricks die türkische Regierung da versucht, Devisen ins Land zu holen.....es ist quasi ein Offenbahrungseid!

CurtisNewton schrieb:tja, nicht nur einseitig sond erumfangreich informieren....kann ich Dir nur DRINGENDST empfehlen

was war daran einseitig, ich habe statista zietiert, wohl eines der besten und kompotentesten Quellen zu sowas und die statista Quelle geht von 2007 bis jetzt, was daran einseitig sein soll ? :D na jut. 

und laut eben dieser Statista quelle ist seit 2007 die Arbeitslosenqoute +- ungefähr gleich geblieben.

ich würde ja verstehen wenn es einen deutlichen anstieg gäbe sagen wir so 5-10% oder mehr (wie in manchen EU Ländern) aber ist nicht der Fall, von daher..

@CurtisNewton
ich kenne die "one million dollar - deals" ;)


es ist aber an cheroks, sich infos über die türkische wirtschaft zu besorgen, die nicht auf Seite 1 der türkischen Probagandablätter stehen

@cheroks

ok, selbst wenn 2017 noch nicht rum ist und in statista keine Monatsbetrachtung ersichtlich ist, die klar macht, dass es in den ersten Monaten dennoch zu einem enormen Anstieg kam (muss ja so sein...denn die "Säuberungen" gehen ja permanent weiter).... siehe Quellen, die ich grad gepostet habe....

...dann von mir aus zu den nächsten Punkten

- Inflationsrate
- Wert der türkischen Lira

Was sagst Du dazu?

Immer noch alles supi in der Türkei?

Und was sagst Du zu Deiner perfiden Haltung gegenüber Deinen Landsleuten, die in der Tourismusbranche arbeiten? Dass Du sie einfach als unwichtig / nicht so wichtig abkanzelst?

Es wird wieder keine Antwort von Dir kommen, Du wirst Dich gleich wieder einfach davon stehlen.
Da den Türken ja die Ehre so wichtig ist und hoch angesehen wird (akzeptiere ich teilweise auch)....muss ich Dir leider sagen: DU hast keine! GAR keine!

cheroks schrieb:und laut eben dieser Statista quelle ist seit 2007 die Arbeitslosenqoute +- ungefähr gleich geblieben.

bei der gegenwärtigen Lage in der Türkei ist es sicher kein Problem, die Arbeitslosenquote weiter zu senken.

Erdogan muss nur weiter säubern... :(
fast 100.000 Beamte hat Erdogan entlassen , ohne Lohn und Brot auf die Straße gesetzt oder oder  gleich in Gefängnisse gesteckt.

Diese Menschen erscheinen in keiner Arbeitslosenstatistik. Heißt: die Statistik ist "aufgehübscht".

sollten die Stellen -was ich nicht weiß!! neu besetzt werden, findet Erdogan sicher getreue Anhänger unter den Arbeitslosen . Folge: die AL bleibt auf gleichem Niveau oder sinkt leicht.


kleines Beispiel zur Anschauung:

Bäcker Ahmed aus einem kleinen Dorf  hat 10 Angestellte
in dem Dorf, wo der Bäcker und seine Angestellten leben, arbeiten 100 Menschen, 15 sind arbeitslos

von Ahmeds Angestellten werden 3 von Erdogan "hinweggesäubert" und verschwinden im Gefängnis

Ahmed stellt von den 15 Arbeitslosen 1 ein (warum nur 1 statt 3 ,erklär ich dir gleich) , es gibt  - Erdogan sei Dank - nun nur noch 14 Arbeitslose im Dorf von Ahmed.

toll, oder?? die Wirtschaft brummt -- könnte man meinen.

blöd nur, dass die Arbeitslosigkeit zwar gesunken ist (um 1), der Bäcker nun aber weniger Umsatz macht.

denn die Familien von den 3 Verhafteten können sich ohne den Verdienst ihrer Männer und Väter nur noch das billige Brot aus dem Supermarkt leisten. vielleicht wird in irgendeiner Brotfabrik nun eine Billiglohnkraft eingestellt, die ein paar Billigbrote mehr herstellen muss :(

ob in die Rechnung noch Gefängniswärter einfließen? möglich. dann brummt die Wirtschaft wieder, weil ein zusätzlicher Arbeitsloser in Lohn und Brot steht ...

Ich möchte kein Spielverderber sein, aber hier wird ignoriert, dass die Türkei inzwischen 2,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat, die größtenteils nur Schwarzarbeit annehmen können, aber damit auch die Arbeitslosenquote beeinflussen.
Das sollten auch die, die eine unbegrenzte Zuwanderung in Deutschland nicht befürworten, zumindest im Hinterkopf behalten, wenn sie mit den Arbeitslosenquoten in der Türkei argumentieren.

@FF

Das ist kein Argument. Menschen, die nicht arbeiten dürfen oder können werden bei der Arbeitslosenquote nicht berücksichtigt und beeinflussen diese damit auch nicht.

@Rho-ny-theta
Schwarzarbeiter vernichten aber offizielle Arbeitsplätze, also beeinflussen die Flüchtlinge auch die Statistik.

@FF

Das ist Spekulation im Dunkelfeld, die führt zu nichts. Schwarz- bzw- Grauarbeit gab es auch vorher. Lassen wir das.

Nun ja.. das mit der boomenden Wirtschaft in der Türkei ist eher eine oberflächliche Betrachtung. Die Zukunft könnte... wenn der gegenwärtige Kurs Erdogans weiter verfolgt wird ...  düster aussehen. Entsprechend platzt der von @lawine zitierte Ballon recht schnell.


„Die Wirtschaft des Landes läuft für türkische Verhältnisse sehr schlecht“, beschreibt Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutsche Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die Lage. Die Auslandsinvestitionen brachen im vergangenen Jahr um fast ein Drittel ein, das Wirtschaftswachstum 2017 könnte bestenfalls mit rund drei Prozent halb so groß wie vor zwei Jahren ausfallen und die Arbeitslosenrate betrug zuletzt rund zwölf Prozent.


Dass es mit dem Wachstum der türkischen Wirtschaft momentan dennoch vergleichsweise gut aussieht, sollte nach Treiers Worten nicht täuschen. Wenn es weiter mit den Beziehungen der Türkei zu Deutschland und der EU so bergab gehe wie zuletzt, könnte das nur "die Ruhe vor dem Absturz" sein, sagt er voraus. Es gebe aber, ganz im Gegensatz zur provozierenden Rhetorik des Präsidenten, inzwischen viele Bemühungen türkischer Stellen, Investoren aus Deutschland und andern Ländern zu umwerben.

http://www.handelsblatt.com/politik/international/nazi-vergleich-erdogan-spielt-mit-der-wirtschaft-seines-landes/19478702.html (Archiv-Version vom 08.03.2017)

Investoren ziehen sich zurück, der Tourismus ist eingebrochen.. usw. usf.
Besser @cheroks liest mal den ganzen Artikel. Ich hoffe, das man noch die Wende schafft, denn die Auswirkungen der Politik treffen auch die moderaten Türken.

@Rho-ny-theta
Die Türkei zahlt Flüchlingen ein Gnadenbrot und erlaubt Arbeit nur sehr eingeschränkt, also bleibt ihnen nichts anderes übrig als Schwarzarbeit. Das kann bei 2,5 Millionen nicht ohne Einfluss auf die Wirtschaft bleiben, auch wenn man annimmt, dass davon viele zu jung sind, um arbeiten zu können.

https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/laenderprofile/229963/situation-syrischer-fluechtlinge

@FF

Die Türkei erhält aber für die Flüchtlinge ein horrendes Geld von Seiten der EU.
Ca. 800 000 000 € sind wohl schon geflossen.
Da sollte mehr wie ein Gnadenbrot herausspringen.


Im übrigen haben wir mit der Schwarzarbeit ähnliche Probleme und auch unsere Arbeitslosenstatistik ist arg aufgehübscht. Von daher sehe ich keine Diskussionsgrundlage über schwarzarbeitende Flüchtlinge in der Türkei.

@FF
auf den ersten Blick hast du REcht . ja, billige Arbeitskräfte mögen einen Verdrängungswettbewerb in Gang setzen.
auf den 2. Blick siehts anders aus: 2,5 Mio Flüchtlinge wollen ernährt, gekleidet, untergebracht , versorgt, medizinisch betreut werden etc.....

das schafft normalerweise mehr (legale) Arbeitsplätze als es vernichtet.

für eine boomende Wirtschaft sprechen eine Arbeitlosenquote von 12 %, die Abwertung der Lira und die hohe Inflation jedenfalls nciht.
egal ob die Türkei/türkische Wirtschaft wächst und wächst und wächst wie ein user zu berichten wusste

@lawine
@Gwyddion
Ja, es gibt viel Geld von der EU. Das schafft aber nicht unmittelbar Arbeitsplätze und wenn, dann in ganz anderen Sektoren als denen, die von den Flüchtlingen besetzt werden können.
Die Arbeitsmarkt-Problematik bleibt also.

@FF
Das Geld sollte den Flüchtlingen zu Gute kommen... es schafft auch Arbeitsplätze ( Catering, Sicherheitsdienste, Facility usw. ) und wenn die Flüchtlinge auch noch Taschengeld bekommen... fließt dieses in den Wirtschaftskreislauf der Türkei zurück. Erhält also Arbeitsplätze.
Ich denke mal... es hält sich die Waage mit dem, was Flüchtlinge überhaupt an Arbeitsplätzen schwarz besetzten.

Es ist ja bei uns auch nicht anders. Wenn ein Handwerker eine Schwarzarbeit ablehnt... dann übernimmt ein anderer. Der Kunde der schwarz arbeiten lassen will... wird dies tun. Mit oder ohne Flüchtlinge.

@FF

FF schrieb:Ja, es gibt viel Geld von der EU. Das schafft aber nicht unmittelbar Arbeitsplätze

Doch, ähnlich wie hier über den Konsum. Im Gegensatz zu den Flüchtlingen hier sind in der Türkei mehr Familien, somit ist die Zahl der "Schwarzarbeiter" eher begrenzt.
Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt dürften somit nicht so stark ins Gewicht fallen.

@FF
siehe oben: die Problematik der hohen Arbeitslosigkeit ist nicht der einzige Indikator, der gegen wachsende Prosperität spricht.

je lauter Probangandamedien eine leuchtende Wahrheit verkünden und ein tolles Land über den Klee loben, um so misstrauischer sollte man eigentlich sein..

das Problem , dass den Türken bald auf die Füße fallen wird, sind die zig zehntausend entlassenen Staatsdiener: vom Polizisten bis zum Universitätsprofessor.

irgendwann sind die ""stillen Resserven" eines Landes erschöpft.
wer die geistige Elite eines Landes einsperrt oder ihrer Arbeitsplätze beraubt, wird sich bald wundern, wohin das führt.
damit wird zB der Grundstein für eine schlecht ausgebildete Generation gelegt.

@Gwyddion
Es kommt auf den Maßstab an. Wie viele Jobs gehen an Schwarzarbeiter, wie viele werden dafür geschaffen, die Flüchtlinge zu versorgen?
Ich bin nicht überzeugt, dass sich das ausgleicht. Zumal es sich um verschiedene Sektoren auf dem Arbeitsmarkt handelt.

@lawine
Ich gebe nur einen Faktor zu bedenken. Man kann nicht einerseits klagen, dass wir die Flüchtlingswelle nicht verkraften können und andererseits die viel größere Flüchtlingswelle in der Türkei ignorieren und sagen, dass die Arbeitsplätze schafft.