Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

deswegen meinte ich ja, wenn du kein Türke bist, wirst du mit so etwas nicht konfrontiert
und dann kommt es so rüber, als würde man sich solchen Dinge die man schreibt aus den Fingern saugen, die nicht der Wahrheit entsprechen.
Aber ich mache den Menschen auch kein Vorwurf wenn nicht in der Situation steckt kann schlecht nachempfinden.
Und seit Erdogan die Türkei regiert tritt es wieder vermehrt auf. vor Ihm war es etwas entspannter .
ich kann ja schlecht so ein Vorstellungsgespräch aufzeichnen, um den Menschen es zu beweisen, muss ich auch nicht.
und ich werde keine Stelle antreten wo man erstmal mit meiner Herkunft liebäugelt.
Man soll mich einstellen weil ich für den Job Qualifiziert bin und nur deshalb.
Und das Recht nehme ich mir dann auch raus dann zu sagen, ihr Betrieb passt nicht zu mir,
wenn ich vorher ne Stunde lang die Politik von Erdogan rechtfertigen muss.
dann werde ich irgendwann auch pissig

und das was du zu deinen Erfahrungen in Punkto Kneipen zb. schreibst, hat man selbst schon in ähnlicher Art und Weise selber miterlebt.

Cacaleyze schrieb:Da denke ich mir echt, obwohl ich die AKP zu tiefst nicht leiden kann, wird man als Türke wirklich darauf reduziert ob man Anhänger Erdoğans ist oder nicht?
Wieso scheint das so wichtig zu sein? Ich kenne unzählige AKPler, die von grundaus gute Menschen sind.

das ist auch so eine Sache für sich.
Bist du Pro Erdogan ist es falsch, bist du Kontra Erdogan ist es auch falsch.
Es wird immer über demokratisches Denken geredet und die, die für Ihn sind werden auf irgendeine Art und Weise doch abgewertet und für verrückt erklärt wie kann man nur.
Das ist irgendwo ja auch nicht richtig.
Alle schreien nach Demokratie aber erwarten im selben Atemzug eine Rechtfertigung wie man so einen Menschen wählen kann.
dann frag ich mich wo ist dann Demokratie,Meinungsfreiheit und der Rest.......

Heute gesehen im deutsch-türkischen journal (dtj):

Ahmet Fevki Dursun, schreibt in seinem Blog-Beitrag, warum er Erdogan liebt und weshalb er sich auf einen möglichen Auftritt des türkischen Staatspräsidenten in Deutschland besonders freut.

Hasswelle, die nicht mehr auszuhalten ist

Jetzt wurde – zwar bislang inoffiziell – angekündigt, dass der türkische Präsident Erdogan im Ruhrgebiet auftreten möchte und schon wird eine Hasswelle losgetreten, die nicht mehr auszuhalten ist. Leute, seht endlich ein. Er liebt uns, wie kein zweiter Politiker es je getan hat. Er kommt wieder und diesmal gibt es auch keine Wahl zu gewinnen. An alle, die argumentieren, wir Türken in Deutschland wären nur deshalb so interessant für Erdogan, weil er unsere Stimmen braucht. Was sagt ihr dazu? Erdogan behandelt uns wie Menschen. Vorher waren wir die Arbeiter in Deutschland und die DM-Männecken in der Türkei. Auch der Euro hat nichts an unserem Image in der entfernten Herzens-Heimat verändert. Erst Erdogans Worte „Ihr seit vollwertige Türken, lasst euch nicht assimilieren“ hat uns Deutsch-Türken den verdienten Wert gegeben. Meine Verwandten in der Türkei behandeln uns seitdem anders. Natürlich auch deswegen, weil die Türkei unter Recep Tayyip Erdogan viel stärker geworden ist. Die Wirtschaft wächst, die Menschen haben mehr Geld und brauchen die Türken in Deutschland nicht mehr beneiden. Sie bemitleiden uns mittlerweile sogar, weil wir in einer fremden Heimat ein zuhause gefunden haben.

https://dtj-online.de/der-boss-kommt-zur-not-auftritt-in-unseren-herzen-84953 (Archiv-Version vom 26.06.2017)

die innere Politik der Türkei sollte meiner Meinung nach nicht in Deutschland ausgetragen werden.
ich wurde vor Erdogan auch wie ein Mensch behandelt, jetzt durch ihn eher negativer.
Aber da ist nicht Erdogan alleine Schuld dran.
teilweise Trifft er auch einen wichtigen Nerv der hier lebenden Türken,
oft bist du hier immer noch der Ausländer, egal ob du hier geboren bist, oder wie gut du integriert bist.
Verallgemeinern kann man es nicht,aber es passiert noch zu oft.

kofi schrieb:Auch der Euro hat nichts an unserem Image in der entfernten Herzens-Heimat verändert. Erst Erdogans Worte „Ihr seit vollwertige Türken, lasst euch nicht assimilieren“ hat uns Deutsch-Türken den verdienten Wert gegeben.

Da sieht man, was 50 Jahre Integrationsprogramme gebracht haben... zu der inneren Haltung, die hier zum Ausdruck kommt, fällt mir am ehesten Manns "Der Untertan" ein - der hat noch hündisch dem Kaiser gehuldigt, heute halt dem Sultan.

Was ist für dich ein Integrierter Türke???

@Mondrose

der sich zu unsere verfassung bekennt, mehr braucht es nicht.

@Mondrose

Ein integrierter Irgendwas sollte nicht in 3. oder späterer Generation das Land seiner Vorfahren als "Echte Heimat" anerkennen, für das Deutschland nur ein geringerwertiger Ersatz ist.

@Mondrose
....vielleicht nicht eine Stunde lang, aber mich als Arbeitgeber würde auch interessieren ob der türkischstämmige Bewerber dem erdoganschen Weltbild anhängt.

Viele Deutsche kennen ihre Verfassung selbst nicht.
man lebt nach der Verfassung und akzeptiert es, trotzdem bleibt man der Ausländer irgendwo.

Rho-ny-theta schrieb:in integrierter Irgendwas sollte nicht in 3. oder späterer Generation das Land seiner Vorfahren als "Echte Heimat" anerkennen, für das Deutschland nur ein geringerwertiger Ersatz ist.

also verstehe ich das richtig, wenn du jetzt als Deutscher vor 3 Generationen in die Türkei gegangen wärst, sagst du dann im nachhinein
ich bin Türke und gibts dein Deutsch sein auf???

Rho-ny-theta schrieb:Ein integrierter Irgendwas sollte nicht in 3. oder späterer Generation das Land seiner Vorfahren als "Echte Heimat" anerkennen, für das Deutschland nur ein geringerwertiger Ersatz ist.

Stimmt. Allerdings ist an diesem Mißstand auch Deutschland schuld. Nicht weil zu wenig Sozialarbeiter in den Türkenvierteln rumlaufen, sondern weil es sich nicht mal selbst durchringen kann, eine unverkrampfte Haltung zu Dingen wie Heimat, Nation und Zugehörigkeit etc. zu sichen.

@Mondrose

ich bin Türke und gibts dein Deutsch sein auf???

damit haben wir Deutschen überhaupt kein Problem...ich Verwandte in den USA und den Niderlanden und die sehen sich als Amis bzw. Holländer und schon die 2. Generation spricht fast oder überhaupt kein Deutsch mehr.........

Warum kann ich nicht beides sein was spricht dagegen sich zb. Deutsch und Türkisch zu fühlen, wenn man doch in beiden Kulturen aufgewachsen ist.
warum soll ich das eine aufgeben um das andere zu sein.
Und das ist Wunschdenken das man dann als Integriert eingestuft wird wenn man die Verfassung kennt und Deutschland auch als Heimat ansieht. behandelt wird man aber oftmals ganz anders.

@Mondrose

Ich verstehe, was du meinst. Irgendwo hast du wohl nicht ganz so Unrecht. Aber ehrlich gesagt bedauere ich diese oder eine gewisse Art von Jammerei.Wer soll sich denn genau angesprochen fühlen? Ich bin kein Freund davon, ständig mit dem Finger auf andere, in unserem Falle auf den deutschen Bernd oder die Renate, zu zeigen. An irgendeinem Punkt ist Mensch selbst für sich verantwortlich. Die Schreiber hier sind vermutlich alles Deutsche, aber was haben @Rho-ny-theta , @querdenkerSZ und/oder andere mit dir oder türkischstämmigen insofern zu tun, als sie Schuld sind an irgendwas? Haben sie dir oder anderen persönlich was getan oder ist deren reine Existenz Schuld an der Lebenssituation vieler türkischstämmigen in D ?

Vor allem gibt es viele verschiedene Migranten und Migrantenkinder aus allen möglichen Ländern, aber der Umgang mit dem Leben in Deutschland scheint von Gruppe zu Gruppe anders gehandhabt zu werden. Viele türkischstämmige oder viele Muslime schauen irgendwie darauf, was der Gegenüber für sie tun kann bzw. verlassen sich wohl gerne auf andere. Die anderen sollen alles richten. Während das Gros der Migranten und Migrantenkinder an sich wohl eher auf sich selbst schaut und die Verantwortung für sich selbst übernimmt.

Erdogan scheint das insofern widerzuspiegeln, als nimmt er die Verantwortung der Leutz für sich, die die Deutschen nicht auf sich nehmen, eben gefühlt auf sich. Erdogan tritt wohl als Kümmerer auf, die Leute legen ihr Leben in seine Hände und verlassen sich auf ihn. Das ist in gewissem Sinne doch das, was man oft den Deutschen vorwirft: Obrigkeitshörigkeit. Die Türken wollen nicht selbst denken und handeln, brauchen jemanden, der ihnen sagt, was sie tun sollen. Und das ist am besten ein quasi diktatorischer Präsident.

Rho-ny-theta schrieb:Da sieht man, was 50 Jahre Integrationsprogramme gebracht haben... zu der inneren Haltung, die hier zum Ausdruck kommt, fällt mir am ehesten Manns "Der Untertan" ein - der

In diesem Sinne @Rho-ny-theta, in Deutschland hat Mensch viel zu lange die Leutz selber entscheiden lassen, inwiefern sie sich integrieren. Es braucht konkrete Vorgaben bzw. die zu integrierenden brauchen eine Vorstellung davon, was die Aufnahmegesellschaft von ihnen erwartet.

@Mondrose

Warum kann ich nicht beides sein was spricht dagegen sich zb. Deutsch und Türkisch zu fühlen, wenn man doch in beiden Kulturen aufgewachsen ist.

klar kannst du beides sein wenn du dich der Kultur in der du lebst angepasst hast .....
nur wenn man auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen will dann geht das in die Hose....und übrigens meine Verwandten haben keine Probleme wenn man sie hier in Deutschland als Ami oder Holländer bezeichnet...

@Balthasar70

Balthasar70 schrieb:.vielleicht nicht eine Stunde lang, aber mich als Arbeitgeber würde auch interessieren ob der türkischstämmige Bewerber dem erdoganschen Weltbild anhängt.

Mit welcher Begründung,
wäre ich jetzt ein Amerikaner, dann hätten wir dann wahrscheinlich eine Stunde über Trump geredet oder wie.
das glaubst du doch wohl selber nicht.....

@kofi

kofi schrieb:Vor allem gibt es viele verschiedene Migranten und Migrantenkinder aus allen möglichen Ländern, aber der Umgang mit dem Leben in Deutschland scheint von Gruppe zu Gruppe anders gehandhabt zu werden. Viele türkischstämmige oder viele Muslime schauen irgendwie darauf, was der Gegenüber für sie tun kann bzw. verlassen sich wohl gerne auf andere. Die anderen sollen alles richten. Während das Gros der Migranten und Migrantenkinder an sich wohl eher auf sich selbst schaut und die Verantwortung für sich selbst übernimmt.

Erdogan scheint das insofern widerzuspiegeln, als nimmt er die Verantwortung der Leutz, die die Deutschen nicht auf sich nehmen, eben gefühlt auf sich. Erdogan tritt wohl als Kümmerer auf, die Leute legen ihr Leben in seine Hände und verlassen sich auf ihn. Das ist in gewissem Sinne doch das, was man oft den Deutschen vorwirft: Obrigkeitshörigkeit. Die Türken wollen nicht selbst denken und handeln, brauchen jemanden, der ihnen sagt, was sie tun sollen. Und das ist am besten ein quasi diktatorischer Präsident.

Also das ist mal der grösste Schwachsinn den ich seit langen gehört habe sorry,
Die Türken können sehr wohl selbst denken, genauso könnte ich ja behaupten, die Deutschen sind Knechte der Medien und Berichterstattung,
das Menschen wie du behaupten türken bräuchten jemanden der für Sie denkt.
das ist es doch wieder die  Denkweise das alle Türken Erdoganisiert sind.
Hey und wenn ich hab doch das Recht ihn zu wählen( ich bin gegen Ihn) warum erwartet ihr eine Rechtfertigung dafür.
Redet über Demokratie und habt selbst keine Ahnung davon.
Wenn ich jetzt ein Anhänger von Trump bin muss ich das auch begründen.
Wenn du Merkel wählst fragt dich auch keiner warum hast du Sie gewählt oder.
Seltsam das man das bei Erdogan tun muss/soll.
Jeder kann frei entscheiden wen er wählt und wen nicht.
und wenn ich aufgrund meiner Entscheidung mich rechtfertigen muss ist es nicht demokratisch.
man wird ja verbal dazu genötigt gegen Ihn zu sein.
Und ich betone nochmal ich bin kein Anhänger von Erdogan.

@Mondrose
Mir ist ehrlich gesagt egal wann und von wo man eingewandert ist. Wähle ich mir eine Heimat aus, so werde ich mich dort anpassen. Das bedeutet keinesfalls die Aufgabe der eigenen Identität. Die Besonderheit bei vielen türkischstämmigen Menschen der Folgegenerationen ist mE dieses "ich bin ein Türke".
Wenn ich in D geboren und aufgewachsen bin, meine Eltern auch und kenne die biologische Herkunft eigentlich nur aus Fernsehen und gelegentlichen Urlauben, so finde ich diese Einstellung schräg.
Und tatsächlich leiden viele integrierte Menschen unter den Vorurteilen die ihnen jene bescheren für die Deutsche einfach Kartoffeln sind und die sich in Parallelgesellschaften versammeln.
Im Ausland wird ein Deutscher auch ganz gern auf Hitler angesprochen....und das ist nichtmal was aktuelles.
Aber um auf das Threadthema zu kommen, Erdogan verkörpert so einiges was man aus der deutschen Geschichte kennt und verhält sich diametral zu dem was wir Deutschen unter Demokratie, Menschenrechten und freier Welt verstehen. Er zerrt innertürkische Probleme in deutsche Städte, beleidigt uns ganz bewusst und versucht, und das recht erfolgreich, Keile in unsere Gesellschaft zu treiben.
Folglich möchte man ihn ungern hier haben, geschweige denn eine Bühne geben.
Klischeefragen weden dir im Übrigen weltweit gestellt,
Dürfte in der Natur des Menschen liegen.

@LDS
ich stimme dir in jedem Satz zu 100% zu.
ausser bei dem Satz ich bin Türke, sagst du, ich bin Deutsche, sagt man aber du kommst doch aus der Türkei:-)
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