Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@CurtisNewton

CurtisNewton schrieb:Aus humanistischer Sicht war das damals schon bescheuert

Die hatten eben schon damals eine rosarote Brille auf, die Humanisten. Und selbst die konnten und können sie nur tragen, wenn jemand willens und in der Lage ist, sie notfalls auch mit recht inhumanen Mitteln gegen noch inhumanere Typen zu schützen.
Deswegen mag ich diese betont kultivierten Humanisten und Pazifisten so. Sie machen sich nie die Hände schmutzig und überlassen die Dreckarbeit anderen Leuten, auf die sie dann noch runtergucken.

Ich denke nicht, dass man Erdogan mit salbungsvollen Worten zu einer Art pragmatischer Vernunft bringen kann. Das Stadium hat der schon hinter sich.

Wobei Erdogan m. E. nicht unbedingt das Übel selbst ist, sondern nur ein Symptom für die zunehmende Arabisierung und Islamisierung der Türkei, die es Leuten wie ihm ermöglicht, sich an der Macht zu halten.

Angenommen, man würde ihn gezielt ausschalten, als minimalmögliche kriegerische Handlung in Fortsetzung erfolgloser Diplomatie, würde sein Apparat weiterfunktionieren.

Wenn es nicht gelingt, die Türkei von Westeuropa aus durch wirklich drastische wirtschaftliche Maßnahmen so unter Druck zu kriegen, dass sich das Volk selbst von Erdogan und Konsorten befreit, kann man das Land getrost abschreiben.
Und genau da sehe ich schwarz, weil diese Maßnahmen sicher aus Profitgier unterlaufen werden würden bzw. weil in dem Moment, wenn das nicht geschehen sollte, andere Staaten aus der islamis ( -ti-) schen Ecke einspringen.

Good bye Europa, Du warst ein schöner Traum.

MfG

Dew

@Dew
Also mit Good by Europa würd ich nun nicht gleich kommen, die Türkei ist nicht der wichtigste Teil Europas. Aber es wäre sehr schön gewesen, ein Land, in dem vorwiegend Muslime leben, in der EU zu haben. Das wäre ein gutes Beispiel für den nahen Osten gewesen.
Es hat nicht sollen sein, Erdowahn hat entschieden, man geht den Weg zu einer islamischen Diktatur.

Hape1238 schrieb:Also mit Good by Europa würd ich nun nicht gleich kommen

Aus der Sicht der Türkei stimmt's aber wohl bis auf weiteres. :D

@Tripane
Ja, aus Sicht der Türkei ist das richtig. Aber da kann man nur in Richtung Türkei sagen: Man kann nicht Alles haben... ;)

Ankara. Recep Tayyip Erdogan hat nun offenbar doch die Schleusen geöffnet: Seit dem 15. August hat die türkische Küstenwache ihre Aktivitäten gegen die Schlepper und Menschenschmuggler in der Ägäis fast auf null reduziert. Dies gab die türkische Küstenwache jedenfalls auf ihrer offiziellen Homepage bekannt. Die Folge: Die Zahl der Flüchtlinge und Migranten, die aus der Türkei auf die griechischen Inseln fliehen, ist seither sprunghaft angestiegen.

http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/europa/europaeische_union/912264_Erdogan-oeffnet-die-Schleusen.html (Archiv-Version vom 05.09.2017)

@deniss
@Hape1238
@Tripane
@Dew
@CurtisNewton
@Sixtus66
@Rick_Blaine
@Kc
@yuva
@querdenkerSZ
@SethP
@all

Davon scheint in den Deutschen Medien nichts zu stehen oder hab ich das nur nicht mitbekommen? Im Fernsehen kam zumindest nichts ... wegen der Wahlen vielleicht?

Weshalb wird Erdo das jetzt ausgerechnet tun? Weil Merkel schärfere Töne anschlägt? Oder auch wegen der Wahlen?

@Optimist
Eher weil Merkel jetzt schärfere Töne anschlägt. Wegen den Wahlen glaub ich eher nicht. Wie es aussieht, bleibt eh alles beim Alten.

@Hape1238

Wie es aussieht, bleibt eh alles beim Alten.

Wie meinst du das?
Lt dieser Meldung wird sich doch etwas verändern ... in Griechenland kommen wieder mehr Asylbewerber an? (irgendwann könnte das dann wieder D betreffen, wenn Griechenland es nicht mehr schafft - wie 2015 bei Ungarn...)

@Optimist
Mit "bleibt alles beim Alten" meinte ich die Wahl.
Ansonsten immer ruhig bleiben. Wenn die Türken was bekannt geben... muß nicht stimmen. Ansonsten wirds teuer.

@Hape1238
Ich mach mal lieber hier weiter (passt evtl besser) Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden? (Seite 1272) (Beitrag von Optimist)

Welche Humanisten in der Antike?

@Optimist

Seiner Logik entsprechend möchte RTE vermutlich allen beweisen, wie abhängig Europa von ihm ist. Und was für fürchterliche Konsequenzen es hat, dem Sultan nicht zu Willen zu sein.

@Hape1238

sorry da kann ich dir nicht zustimmen. es wird die wahlen beeinflussen und zwar es wird die afd stärken. es waren letztens afd mitglieder gäste bei dem kleinen erdi, der kleine erdi hat ja den aufruf gestartet, an seinen gehirnlosen volkskörper hier in deutschland, keine cdu, spd, fdp und grüne zu wählen.
also der besuch bei erdi durch die afd, der aufruf bestimmte parteien nicht zu wählen und jetzt, das aussetzen des flüchtlingskomplott und das 3 wochen vor der BTW.
für mich riecht es ganz stark auf eine einflussnahme auf die wahl durch den kleinen erdi.

@dasewige
FDP hat er meines Erachtens nicht genannt.
Seine "Zielgruppe" darf also zwischen FDP, Linke, AFD und diverese Splitterparteien wählen. ;)

dasewige schrieb:für mich riecht es ganz stark auf eine einflussnahme auf die wahl durch den kleinen erdi.

Allerdings wüßte ich nicht, was der kleine Erdi sich von einer Stärkung der AfD zu erhoffen hätte. Glaube nicht, dass Typen wie er dem AfD-Ideal eines Wunschnachbarn nahekommen.

@Tripane

Tripane schrieb:Allerdings wüßte ich nicht, was der kleine Erdi sich von einer Stärkung der AfD zu erhoffen hätte

da hast du schon recht, die stärkung der afd ist ihm egal, aber die vermeintliche destabiliesirung deutschlands, würde ihm schon gefallen.

@dasewige
@Tripane

Erdogans Ziel ist es, dass die hier lebenden Deutschtürken in aller erster Linie Türken bleiben. Er ist aktenkundig mit Aussagen wie der, dass Assimilation in die deutsche Gesellschaft ein Verbrechen gegen die Türken sei. Dementsprechend möchte er, dass die Stimmung in Deutschland ausländerfeindlicher wird, damit weniger Türken der Versuchung erliegen, sich an diesem "Verbrechen" zu beteiligen.

@Rho-ny-theta
@dasewige

Rho-ny-theta schrieb:Erdogans Ziel ist es, dass die hier lebenden Deutschtürken in aller erster Linie Türken bleiben. Er ist aktenkundig mit Aussagen wie der, dass Assimilation in die deutsche Gesellschaft ein Verbrechen gegen die Türken sei.

Da stimme ich zu. Aus seiner Sicht sind das wohl mühsam eingeschleuste Besatzungstruppen. Vielleicht drückt er auch deswegen so verkrampft aufs Eskalationspedal, weil er fürchtet, diese könnten irgendwann vergessen, um wieviel besser sie es unter ihm hätten.

Dementsprechend möchte er, dass die Stimmung in Deutschland ausländerfeindlicher wird, damit weniger Türken der Versuchung erliegen, sich an diesem "Verbrechen" zu beteiligen.

Würde dazu passen. Glaube aber nicht, dass die Rechnung aufgehen würde. Auch nicht mit einer starken AfD. Erst recht nicht mit einer starken AfD. Einfach deswegen, weil diese die Unterscheidung zwischen "Freund und Feind" (um es mal drastisch zu formulieren) deutlicher forcieren würde, als andere Parteien. Es ist nicht anzunehmen, dass türkei-nationalistische Erdogan-Fans unter der AfD in Deutschland ein leichteres Spiel hätten.

@Tripane

Vielleicht ist dieser AFD-Bezug auch konstruiert und er hat tatsächlich eher diese Türkenpartei gemeint.

@Rho-ny-theta

Deine Ansicht teile ich absolut.

Aber was bedeutet das? Was sagt es aus?

Es zeigt doch eindeutig, dass es ihm NICHT darum geht, dass Türken hier friedlich und freundschaftlich leben können, sondern dass es ihm allein um das Türkentum geht. Welche Konflikte er für im Ausland lebende Türken durch seine Haltung, seine Aussagen und sein Verhalten auslöst, ist ihm offensichtlich weniger wichtig.

Ich hoffe, die türkischen Mitbürger hier in Deutschland und auch in anderen Ländern, erkennen bald, dass sie ihm im Grunde scheissegal sind, er ihnen und ihrem Leben lediglich schadet.

@CurtisNewton
@Tripane

P.S.: Mit "Türkenpartei" meinte ich die hier, mir ist nur der Name nicht eingefallen:

Wikipedia: Allianz Deutscher Demokraten

Gegründet wurde die Partei von Remzi Aru direkt nach der Bundestagsresolution zum türkischen Völkermord an den Armeniern 2016. Seiner Ansicht nach ist keine Partei mehr für – insbesondere türkische – Migranten in Deutschland wählbar.

Experten sehen eine klare Nähe zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dessen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP)