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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

28.871 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, EU, Freiheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 13:36
Ich frage mich ob die berühmten Tagebücher eines gewissen Herren nicht doch gefunden wurden. Ein anderer gewisser Herr hat sie dann gekauft und versucht ein Drehbuch herauszuarbeiten.
Auch wenn es später dementiert wurde (man wurde ja falsch verstanden), so führte man doch ernsthaft Nazideutschland ans Beispiel für ein funktionierendes "Präsidialsystem" an.

Wie das Vorbild hat man sich vor der Machtergreifung erstmal ein paar Monate in eine Zelle gesetzt.
Tja, irgendwann war es dann vollbracht, man kam endlich in eine Machtposition. Fortan arbeitet man am Status als Alleinherrscher.
Zwar gibt es deutliche Unterschiede bei den Steigbügeln (also die Probleme im Land die Wähler motivieren), beim geschickten Ausnutzen dieser rückt man aber wieder zusammen.
Man beginnt damit sein Wunschvolk zu beschreiben bzw ideaisierungsvorgaben zu machen.
Hart wie Kruppstahl, zäh wie......----->Gute Muslime können nicht....
Keinesfalls darf es fehlen sich an Feinbildern im Land festzubeissen. Ich räume ein, die moderne Führervariante verhält sich hierbei etwas geschickter, muss sich aber eben auch mit dem Informationsfluss durch moderne Medien herumschlagen. Das macht die Sache dann eben etwas komplexer.
Man beginnt dem Volk zu vermitteln man sei eine grosse Nation und lässt die Führungsansprüche einer solchen durchblicken. Bei "Herrenrasse" sind wir noch nicht angekommen aber zumindest über fragwürdiges Blut bei "Abweichlern" spricht man ja schon.
Einschnitte in Dinge Pressefreiheit oder Meinungsfreiheit sind dabei natürlich nützlich, aber viel zu langwierig um schnell die volle Wirkung zu entfalten

Huch, plötzlich kommt ein "Geschenk Gottes", in Form eines unglaublich dilletantischen Putsches, daher. (Was beim Reichstagsbrand tatsächlich geschah blieb bis heute auch unbeweisbar.)
In Deutschland folgten dann Notstandsgesetze und das Ermächtigungsgesetz....Ich erinnere nochmal an das Drehbuch.
Praktisch, jetzt kann man die Presse komplett Mundtot machen (Die aus dem Ausland ist egal, die hassen uns ja nur und berichten deshalb negativ) und es fällt leicht sich unliebsamer Konkurrenz zu entledigen und die komplette Führungs- und Verwaltungsebene linientreu zu besetzen. Die nunmehr gleichgeschaltete Presse schreibt einem das schon rund.
Hat den Vorteil, dass man in den unerkannten Gegnern so viel Angst verbreitet (Nachbarn werden ja zum denunzieren aufgefordert) dass diese jetzt artig den Mund halten.
Nun, jetzt hat man also "Säuberungsaktionen, Viren und Geschwüre und sogar einen Verräterfriedhof" Im Ausland des "Türkenhasses" (was in der persönlichen Erdogandefinition vermutlich das komplette westliche Ausland ist) tritt man nur noch mit Forderungen auf und kommt sich nichtmal blöd dabei vor wenn man Tatsachen durchsichtig verdreht und jeden Pups als politischen Weltskandal deklariert.
Inzwischen wird ja Terror in der Türkei sogar durch westliche Mächte gesteuert. Na klar, wie soll es auch sonst sein.

Mich würde im Übrigen Interessieren ob der Alleinherrscher schon Strafverfahren gegen einen gewissen Zeitungsherausgeber (die Heil Merkel Geschichte) und Foto bespuckende Bürger eingeleitet hat. Aus Erfahrung ist man ja recht sensibel bezügl. beleidigender Handlungen gegen führende Politiker. Oder gilt das nur wenn es im Ausland passiert?

Und wie kommt man ausgerechnet auf Merkel? Die agiert doch nun wirklich erschreckend handzahm und verliert kein böses Wort.

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 13:45
@kwondo
Dass das umgekehrt funktioniert dürfte wohl eher pragmatische Gründe haben, erleichtert es doch den Tourismus deutlich.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 14:18
Istanbul – Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan setzt seine Angriffe gegen den Westen im Zusammenhang mit dem Putschversuch in seinem Land in unverminderter Härte fort.
„Der Westen hat sich auf die Seite der Putschisten gestellt“, sagte Erdogan bei einer Dringlichkeitssitzung des Religionsrats in Ankara. „Sie haben sich nicht auf die Seite der Führung dieses Landes gestellt, das sich gegen den Putsch gewehrt hat.“ Erdogan zitierte einen verstorbenen Bekannten, der ihm mit Blick auf den Westen einst gesagt habe: „Wenn sie ihre Flugzeuge, Panzer und Kanonen haben (...), so haben wir unseren Allah.“ Der Präsident fügte unter dem Beifall der Religionsgelehrten hinzu: „Ja, wir haben unseren Allah. Und ohne Zweifel haben auch wir Panzer und Kanonen.“


Der verbreitet gerade soviel Hass...


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 14:24
@losdenno
Klingt so als wolle der große Diktator zu einem Djihad aufrufen.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 14:26
@losdenno

Und da soll noch einmal einer sagen das Gülen Anhänger verfolgt werden weil sie Islamisten sind...Erdogan ist doch genau auf der gleichen Linie.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 14:31
@OttmarZittlau
@Nerok

Gerade uns hier in Deutschland betrifft es innerhalb der EU am meisten, durch den großen Anteil an deutsch-türkischen Bürgern wird ein innerpolitisches Problem in der Türkei ebenso auf uns in Deutschland übertragen.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 14:32
@LDS
Zitat von LDSLDS schrieb:Und wie kommt man ausgerechnet auf Merkel? Die agiert doch nun wirklich erschreckend handzahm und verliert kein böses Wort.
Vielleicht gerade deswegen, weil man glaubt, es sich bei ihr erlauben zu können. Bei Staatsoberhäuptern wie Putin oder ähnlichen Kalibern, wäre man da wahrscheinlich etwas vorsichtiger bei der Auswahl der Missfallensbekundigungen.

Aber wenn man die Massen nur genug indokriniert und aufhetzt, fallen auch die letzten Hemmschwellen. "Wehe, wenn sie losgelassen..."

Falls aufgehetzte, instrumentalisierte Gruppen in der Türkei damit anfangen sollten, Parolen zu skandieren, wie:
"Tod Deutschland" oder "Tod Amerika" (wie bestimmte aufgehetzte Gruppen in Iran geschrien haben) dann weiß man, was die Glocke geschlagen hat.
Nicht dass ich daran glaube, dass es je soweit kommen wird. So unklug kann auch ein hitzköpfiger Erdogan nicht sein, dass er sich wagen würde, derartige Brüskierungen zu initiieren - oder etwa doch?

Der große Staatsmann Erdogan ist schnell gekränkt und beleidigt, wenn es nicht nach seiner Nase geht oder wenn ihm nicht genügend hofiert wird. Sollten ihm Deutschland bzw. die EU oder die USA die kalte Schulter zeigen , weil er irgendwann den Bogen überspannt, dann wird er sicherlich nicht klein beigeben, dazu ist er viel zu stolz und nationalistisch. Naja, man weiß es nicht.
Eins ist sicher auf dieser Welt und zwar, dass nichts sicher ist.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 14:36
Für mich wird es immer klarer, dass es nicht den geringsten Beweis für eine Beteiligung Gülens an dem Putsch gibt.
Washington hingegen rief Ankara auf, Beweise vorzulegen, dass der Prediger tatsächlich Drahtzieher des Putschversuchs war, statt lediglich Anschuldigungen vorzubringen. Erdogan sagte dazu Televisa: Man müsse "blind" sein, "um nicht zu verstehen, dass er hinter all dem steckt".

Der türkische Präsident fügte hinzu, wenn Ankara die Überstellung eines "Terroristen" verlange, müssten die USA dem auch nachkommen. Erdogans Worten zufolge forderte Washington zuletzt eine Reihe von Dokumenten für die Auslieferung. Dies sei aber ein "riesiges Hindernis" im Kampf des Landes gegen den Terrorismus. Es sei nicht hinnehmbar, dass die Türkei "sechs Monate oder ein Jahr" auf Gülen warten müsse, sagte Erdogan.
http://www.focus.de/politik/ausland/tuerkei-krise-im-news-ticker-amnesty-international-verbleib-vieler-gefangener-nach-putschversuch-unklar_id_5786794.html

Dazu passt auch:
Außenminister Mevlüt Cavusoglu, der an der Demokratiewache in Antalya teilnahm, sagte in seiner Rede vor der Menge, die USA müssten ohne auf Beweise zu bestehen, FETÖ-Anführer Gülen der Türkei ausliefern.
http://turkishpress.de/artikel/panorama/31-07-2016/tuerkei-demokratiewachen-bis-zum-7-august


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 14:59
@Auweia
ich erinnere mich noch an Cavusoglus Aussage das sie die USA mit Beweisen für Gülens Schuldigkeit überschwemmen werden...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-schickt-usa-dossiers-zu-fethullah-guelen-a-1103672.html
Die Regierung habe vier Dossiers zur "Auslieferung des Terroristenchefs" an Washington übermittelt, sagte Ministerpräsident Binali Yildirim im Parlament in Ankara. "Wir werden ihnen mehr Beweise vorlegen, als sie haben wollen."



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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 15:40
@kwondo
Zitat von kwondokwondo schrieb: Ich behaupte mal ganz frech, weil es Moslems sind und alles was aus Afrika kommt und oder Muslimisch ist, hier nicht erwünscht ist
Ich halte klar dagegen, niemand hat in wirklichkeit etwas in Europa gegen Muslime oder etwas gegen ihren Glauben, aber sehr viele haben sehr viel gegen den System was dahinter kommt.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 15:49
@Threadkiller2
Ich halte klar dagegen. VIele in Europa haben etwas gegen Muslime und generell gegen alles Fremde. Ähnlich wie in vielen anderen Teilen der Welt auch.

Aber wir haben auch viele hier in Europa die nichts gegen Ausländer usw. haben


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 15:55
@kintarooe
Zitat von kintarooekintarooe schrieb:Ich halte klar dagegen. VIele in Europa haben etwas gegen Muslime und generell gegen alles Fremde. Ähnlich wie in vielen anderen Teilen der Welt auch.
Nein gegen Fremde hat in Europa nicht wirklich jemand, zumindest nicht jemand der eigene Meinung vertritt, das einzigen
wo wir Probleme haben ist die Überfremdung und die ist wie du schreibst in anderen teilen der Welt zu finden, aber mit Fremden haben wir kein Problem.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 15:57
Auf ZDF Info läuft ne interessante Reportage über erdogans Fans in Deutschland...

Mit Biligil Üretmen, ein "Blogger"...


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def ehemaliges Mitglied

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 15:57
@kintarooe

Mir ist völlig egal ob jemand Muslim, Jude oder Mormone ist solange er mir damit nicht auf den Geist geht.

Der Islam ist die einzige Religion die der Meinung ist andauernd zu fordern und zu motzen ohne auf den Gedanken zu kommen, auch mal einen Schritt vom eigenen erhabenen Posten abzurücken.

Allerdings wird sich das nicht ändern und der Islam in D weiterhin meilenweit von einem aufgeklärten Islam entfernt sein, solange radikale Vereine wie DITIB vom Ausland gesteuert die Richtung vorgeben.

Es geht da um Machterhalt bzw. Aufgabe Selbiger zu Gunsten einer Modernisierung der Religion ... etwas, was die christliche Kirche in ihren dunklen Zeiten auch durchgemacht hat.
Wenn alte Säcke nicht bereit sind ihre Macht per Geschichtsbuch für die Gesellschaft zu opfern wird es in manchen Gegenden weiter wie im Mittelalter zugehen.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 16:02
@vincent

(redirected from "Migranten-Gewalt"-Thread)
Quark, er konstruiert Unterschiede auf völkischer Basis
Das ist falsch, zudem unterstellst du mir üblerweise Rassismus, was ich weit von mir weise. Ich habe geschrieben:
Du verwechselst hier Völkisches mit ethnischer Identität. Deshalb war auch "Österreich-Ungarn" niemals richtig in die Gänge gekommen.
Zum Lernen der Begriffe und ihrer Differenz:
Wikipedia: Völkisch
Wikipedia: Ethnie
und unterstellt pauschal allen eine Gesinnung, mit der er auch noch einen vermeintlichen Kriegszustand rechtfertigt.
Nunja, die Türken verstehen sich als Türken und die Kurden als Kurden, sind aber de facto Türken 2. Klasse. Erdogan hat ja bei einigen Abgeordneten türkischer Abstammung im dt. Bundestag sogar die "Reinheit ihres Bluts" angezweifelt. Ein Krieg muss erstens nicht erklärt werden und zweitens kein Gleichgewicht der Kräfte darstellen, um als solcher bezeichnet zu werden. Ist die Differenz der militärischen Mittel allzu groß, spricht man häufig von Terrorismus, weil dies die einzige Möglichkeit der stark unterlegenen Seite ist, der anderen Kriegspartei dennoch Schaden zuzufügen, insbesondere psychologischen und moralischen. Dass sich Türken und Kurden in der Türkei im Kriegszustand befinden, leugnet nur der ab, der den überwiegend friedlichen Kurden dort Zustimmung zu den Verhältnissen anstatt Resignation attestiert.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 16:05
Interessanter Artikel.....und nun ist auch der Westen am Einbruch des Tourismus Schuld.

http://www.heise.de/tp/artikel/49/49026/1.html
Und Erdogan beschuldigte die westlichen Regierungen, die Menschen davon abzuhalten, die Türkei zum Urlaub zu besuchen.
Der Typ lebt echt auf nem anderen Planeten.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 16:20
@Realo
Sorry, aber einfach zu sagen, es wäre falsch, ist doch kein vernünftiger Diskussionsstil. Ich hab dir doch die Bereiche verlinkt und angesprochen, in denen du Unterschiede konstruiert hast.
Das fängt damit an, dass du die Menschen in der Türkei in Türken und Kurden komplett unterteilst, ohne einen von beiden die Selbstbestimmung zu überlassen, sich zugehörig zu fühlen. Kurden nehmen sich durchaus auch als Türken wahr, eben weil sie sich mit dem Staat "Türkei" identifizieren.
Den Vergleich mit den Deutsch-Türken hier, hast du gar nicht aufgegriffen, denn das macht es nochmal deutlich.
Würdest du einem Ali, in Deutschland geboren, aus dritter Generation und mit der deutschen Staatsbürgerschaft, eine deutsche Identität absprechen? Genau das tust du mit den Kurden in der Türkei.

Und die exclusive Unterteilung alleine ist noch nicht mal alles. Du sprichst aufgrund dieser Unterteilung eine Gesinnung zu, Türken würden nicht die HDP wählen, was völliger Unsinn ist. Es ist eine türkische Partei, die sich vornehmlich um die Rechte der Kurden kümmert.

Du machst in dem gleichen Duktus weiter:
Zitat von RealoRealo schrieb:Nunja, die Türken verstehen sich als Türken und die Kurden als Kurden, sind aber de facto Türken 2. Klasse.
Siehe oben. Es kann deiner Meinung nach also keine Deutschen geben, die einen türkischen Background haben. Nichts anderes sagt das aus..

Über Erdogans bescheuerte Aussage brauchen wir gar nicht streiten, es ging mir mehr um deine nicht so kluge Aussage; und die ist leider gar nicht so weit weg von seiner, eben weil du die völkische Abstammung propagierst..
Zitat von RealoRealo schrieb:Ein Krieg muss erstens nicht erklärt werden und zweitens kein Gleichgewicht der Kräfte darstellen, um als solcher bezeichnet zu werden. Ist die Differenz der militärischen Mittel allzu groß, spricht man häufig von Terrorismus, weil dies die einzige Möglichkeit der stark unterlegenen Seite ist, der anderen Kriegspartei dennoch Schaden zuzufügen, insbesondere psychologischen und moralischen.
Ist alles richtig. Nur überträgst du diesen Krieg auf Menschen, die gar keinen führen.
Ich definiere Krieg als Zustand der Unmöglichkeit einer friedlichen Übereinkunft bzw. Koexistenz, die beiden Seiten hilft das Gesicht zu wahren und ihre Interessen einzubringen.
Hast du eine Ahnung, wie makaber deine Sicht eigentlich ist? Millionen Kurden in der Türkei können unmöglich friedlich dort leben? Es muss auf ein Krieg zwischen Kurden und Türken hinauslaufen? Alternativlos?
Zitat von RealoRealo schrieb:Dass sich Türken und Kurden in der Türkei im Kriegszustand befinden, leugnet nur der ab, der den überwiegend friedlichen Kurden dort Zustimmung zu den Verhältnissen anstatt Resignation attestiert.
Nein, wer ein friedliches Miteinander zwischen Kurden Türken, Deutsch-Türken und Deutschen komplett ausschließt, der befindet sich in einer tiefen völkischen Denkart und überträgt seine rassistischen Ressentiments auf andere.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 17:02
Zitat von vincentvincent schrieb:Würdest du einem Ali, in Deutschland geboren, aus dritter Generation und mit der deutschen Staatsbürgerschaft, eine deutsche Identität absprechen? Genau das tust du mit den Kurden in der Türkei.
Du vergisst bei deinen Argumenten immer die Historie. Die Kurden wohnten schon dort, wo sie jetzt wohnen, als es noch gar keine Türkei und keine Osttürkei gab. Die Türken zogen es halt vor, sich kriegerisch auszubreiten und das osmanische Reich zu begründen. Atatürk wollte den Scherbenhaufen, der davon am Ende übrig blieb, die Türkei, verwestlichen und gab die Parole aus: Es gibt keine Kurden, keine Georgier, keine Armenier, sondern es gibt nur Türken. Das ist es, was @paranomal negative Vergesellschaftung nannte.

Vor allem lässt sich das nicht mit den Deutschtürken hierzulande vergleichen, das sind alles Nachkommen von Immigranten. Es lebten eben nicht Türken hier, bevor die Germanen kamen und sie assimilierten. Lässt sich also durch nichts vergleichen. Kurden könnten sich in der Türkei erst dann als Türken "mit Unmigrationshintergrund" identifizieren, wenn sie voll gleichberechtigt wären und Autonomie in ihrem Gebiet hätten. Davon ist man noch Lichtjahre weit entfernt, besonders solange das türkische Militär in der Osttürkei "nach innen schießt".
Zitat von vincentvincent schrieb:Hast du eine Ahnung, wie makaber deine Sicht eigentlich ist? Millionen Kurden in der Türkei können unmöglich friedlich dort leben? Es muss auf ein Krieg zwischen Kurden und Türken hinauslaufen? Alternativlos?
Nicht alternativlos. Die andere Alternative ist eben die, die die meisten Kurden dort eingeschlagen haben: Resignation. Dafür dürfen sie unbehelligt leben, solange sie nicht zum Kollateralschaden einer militärischen Operation der türkischen Armee gehören.
Zitat von vincentvincent schrieb:Nein, wer ein friedliches Miteinander zwischen Kurden Türken, Deutsch-Türken und Deutschen komplett ausschließt, der befindet sich in einer tiefen völkischen Denkart
Ich hatte jetzt so viel dazu gesagt und auch Links eingebaut, dass du es offenbar nicht begreifen willst. Es ist darüber hinaus wie schon gesagt völlig daneben, Parallelen zwischen der Türkei und Deutschland herzustellen, so als wären "die Türken" hier quasi die Kurden Deutschlands. Und was war es denn, was mich im anderen Thread überhaupt aktiv werden ließ? Es war dies:
Deepthroat23 schrieb:
40.000 rechtsextreme Türken
in Köln. Die Pauschalisierung, alle die mit Erdogan und seiner Partei sympathisieren oder diese gar wählen, seien "rechtsextrem". Und nicht etwa, dass du das zurückwiesest, sondern du setztest eher noch einen drauf:
40.000 Rechtsradikale sind selbstverständlich ein Problem. Aber sie kamen aus mehreren EU-Ländern, sind auch ein Problem für diese; hauptsächlich aber sind sie ein "Problem" für die Türkei.
Warum ein Problem für die Türkei, und warum sie rechtsextrem sein sollen, hat mir bisher noch keiner erklärt. Ist Erdogan ein Rechtsextremer? Für mich ist er ein Faschist. aber alle anderen Varianten in der Türkei sind eher noch schrecklicher (Militärdiktatur oder Kalifat). Daher schrieb ich ja auch von der Wahl zwischen Pest und Cholera.

52% der Türken haben Erdogan gewählt. Behauptest du also, die Hälfte der Türken sein rechtsreadikal oder nationalchauvinistisch?

Ich hatte angedeutet, dass ich für die Türkei nur einen Ausweg sehe, nämlich politische (und wirtschaftliche) Isolierung. Erst dann wird dort für den dann folgenden Ansehensverlust und wirtschaftlichen Niedergang einer verantwortlich gemacht, nämlich Erdogan, und seinen Wählern könnten in einem unangenehmen Desillusionsprozess die Augen geöffnet werden. Vielleicht ergibt sich dann ja neben Erdogan-Faschismus, Militärdiktatur und Kalifat noch eine vierte Alternative: die eines völligen Neubeginns mit einer starken demokratischen Orientierung nach Westen. Aber ich sehe im Moment keine Partei dort, die solch ein Progamm auf ihrer Liste hätte.

Das liegt aber auch wohl daran, weil die Re-Islamisierung der Türkei in den letzten Jahrzehnten quasi importiert wurde (wenn auch aus keinem spezifischen Land, aber es ist ein Trend, den man von Casablanca im Westen bis Islamabad im Osten erkennt, dem sich die Türkeri leider nicht widersetzen konnte und dem auch Erdogan erlegen ist). Eigentlich gehören alle Religionen auf den Müllhaufen der Geschichte, damit wir endlich anfangen könnten Menschen zu werden und keine Bestien im Zeichen irgendeines Gottes oder "heiligen Buchs". Denkaufgaben, denen sich die Türken, selbst die hier ein gedeutschten, früher oder später definitiv stellen müssen.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 17:15
@def
Zitat von defdef schrieb:Mir ist völlig egal ob jemand Muslim, Jude oder Mormone ist solange er mir damit nicht auf den Geist geht.
Du bist aber nicht jeder Mensch in Europa..daher ist es auch falsch zu sagen, das niemand in Europa etwas gegen Muslime hat. In Europa haben eine ganze Menge Menschen etwas gegen Muslime und auch gegen eine ganze Menge andere.
Zitat von defdef schrieb:Der Islam ist die einzige Religion die der Meinung ist andauernd zu fordern und zu motzen ohne auf den Gedanken zu kommen, auch mal einen Schritt vom eigenen erhabenen Posten abzurücken.
Bin ich anderer Meinung. Der Islam ist so vielfältig, das es vermessen ist hier zu generalisieren. Zudem ist es Quatsch was du behauptest. Der Islam fordert garnichts...es sind verschiedene Gruppen und Menschen die etwas fordern.
Zitat von defdef schrieb:Allerdings wird sich das nicht ändern und der Islam in D weiterhin meilenweit von einem aufgeklärten Islam entfernt sein, solange radikale Vereine wie DITIB vom Ausland gesteuert die Richtung vorgeben.
Seit wann gilt Ditib denn als Radikal...Hast sicherlich noch nie eine Ditib Moschee besucht. Soll ich dich mal aufklären. Dei DITIB Moscheen sind realtiv unabhängig. Die nächste DITIB Mochsee in meiner Umgebung, die ich realtiv häufig besucht habe, wir ausschließlich von ihrer Gemeinde, bietet kostenlos Räume für Nachhilfe und Sprachkurse an. Steht im guten Kontakt mit der dortigen Bürgerschaft und organisiert Monatlich einen Tag der offenen Tür und ist generell ziemlich transparent. Auch habe ich die diversen Imame noch nie irgendetwas hetzen hören. Und in Deutschland ausgebildete Imame würde man auch mit Kusshand aufnehmen.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

03.08.2016 um 17:30
@Realo
Du willst jetzt ernsthaft historisch da rangehen? Bitte, das Siedlungsgebiet der heutigen Türkei ist seit etwa 1000 Jahren durch das Leben von Kurden UND Türken bestimmt. Interessant deshalb, weil deiner Meinung nach ein Zusammenleben unmöglich ist und demzufolge in den 1000 Jahren eine der beiden Völker eigentlich schon ausgelöscht sein müsste.
Bei dem Vergleich zu den Deutsch-Türken machst du einen krassen Denkfehler. Wie beschrieben, der Kontakt zwischen Kurden und Türken besteht seit ca. 1000 Jahren. Seit fast Hundert Jahren unter dem Dach, dem Staatsgebilde der Türkei mitsamt türkischer Sprache und größtenteils gemeinsamer Religion. Die Assimilierungen bzw. die Versuche sind zwar anzukreiden, ändern aber nicht den Punkt, dass eine selbstbestimmte Identifikation mit dem Staatsgebilde möglich und auch allgemeine Praxis ist. Die meisten oder sagen wir viele Kurden in der Türkei sind Türken, die kurdischstämmig sind. Das ist ihr Selbstverständis, was du ihnen absprichst.
Aber um wieder auf den Vergleich zu kommen. Türken können also in zweiter Generation sich schon mit einem kulturell fremderen Land identifizieren, Kurden aber in der etlichsten nicht mit der Türkei?

Die türkisch-kurdische Historie als unüberwindbares Hindernis darzustellen ist, als ob man sagen würde, kein vernünftiger Türke, Jude, Roma, Schwarzer etc. könne sich als Deutscher identifizieren, weil es das dritte Reich gab.
Zitat von RealoRealo schrieb:Kurden könnten sich in der Türkei erst dann als Türken "mit Unmigrationshintergrund" identifizieren, wenn sie voll gleichberechtigt wären und Autonomie in ihrem Gebiet hätten.
Von oben herab fremdbestimmt seine Identität festzulegen; das muss ein Kurde ganz sicher nicht akzeptieren.
Du hast von der Realität echt wenig Ahnung. Es gibt kurdische AKP-Anhänger, kurdische IS-Kämpfer, kurdische politisch Uninteressierte usw. usf.
Zitat von RealoRealo schrieb:Es ist darüber hinaus wie schon gesagt völlig daneben, Parallelen zwischen der Türkei und Deutschland herzustellen, so als wären "die Türken" hier quasi die Kurden Deutschlands.
So stelle ich das gar nicht da. Ich sage dir nur, dass du deine Argumentation konsequent anwenden müsstest, und den Deutsch-Türken hier dann die Deutsche Identität absprechen musst. Sie sind wie du immer wieder schön betonst, ein anderes Volk. Fast schon vom Naturzustand her sowieso im Krieg.

--

Wieso willst du denn jetzt in diesem Thread aber wieder über die Ereignisse in Köln sprechen, also den Thread wieder hier rübertragen nachdem wir ihn verlassen haben?
Aber gut, ich habe dir schon gesagt, dass nicht die AKP-Mitgliedschaft sie zu rechtsextremen macht, sondern dir weitere Gründe beschrieben. Die Rufe nach der Todesstrafe, enge Verbindung mit den Grauen Wölfen/MHP, Führer Kult, VTs. usw. usf. Das sind Merkmale einer rechtsextremen Gesinnung.

Und ja, Erdogan steht weit rechts.. antisemitisch, nationalistisch, und wenn man die Religion mit der Rasse tauscht, auch sonst ziemlich rassistisch.
Zitat von RealoRealo schrieb:52% der Türken haben Erdogan gewählt. Behauptest du also, die Hälfte der Türken sein rechtsreadikal oder nationalchauvinistisch?
Nö, keine Ahnung wieviel % genau. Aber ein guter Teil mit Sicherheit.
Davon ab sind Islamisten meiner Meinung nach auch rechtsextremisten. Wie oben beschrieben, ändert sich nur der Fokus von Rasse auf Religion. Und Islamisten sind viele unter den Wählern.


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