Antisemitische Aufmärsche und aufkeimender Antisemitismus in Europa

Da stimme ich dir zu...aber da muß man, meine Meinung, auf den Grund gehen, wie es soweit kommen konnte...

ilke schrieb:da muß man, meine Meinung, auf den Grund gehen, wie es soweit kommen konnte

Da wir aber bei diesem Grund nichts machen können, wird er irrelevant und wir bleiben bei der bekannten Tatsache.

Aus meiner eigenen Erfahrung: Ich persönlich hatte im realen Leben noch keinen einzigen Moslem getroffen, der nicht antisemitisch eingestellt war. Das bedeutet zwar nicht, dass es keine nicht-antisemitische Moslems gibt, sagt aber viel über die Gesamtlage. Das wichtigste Problem ist aber wie oben gesagt dass die diese Einstellung in der übrigen Bevölkerung auf einen äußerst fruchtbaren Boden fällt.

@Ctrl-C

Ctrl-C schrieb:...Ich persönlich hatte im realen Leben noch keinen einzigen Moslem getroffen, der nicht antisemitisch eingestellt war. ...

Ich ebenso wenig. Obwohl ich selber mit vielen Muslimen, sowie Christen befreundet bin. Selbst die, die selber nicht besonders gläubig sind, (ich muss zugeben, ich lebe selbst nicht religiös), sind irgendwo dann doch judenfeindlich eingestellt.

"Na ja, du kannst ja nichts für deine Herkunft."

Musste ich mir nicht selten sagen lassen.

Ich ebenso wenig. Obwohl ich selber mit vielen Muslimen, sowie Christen befreundet bin. Selbst die, die selber nicht besonders gläubig sind, (ich muss zugeben, ich lebe selbst nicht religiös), sind irgendwo dann doch judenfeindlich eingestellt.

Die selbe Erfahrung habe ich auch gemacht.

Man ist schon überrascht oder besser entsetzt im engeren Freundeskreis zu hören:

"Na ja, du kannst ja nichts für deine Herkunft."

Ich habe mir schon oft die Frage gestellt wodurch die alten Ressentiments an die Oberfläche kommen.
Meine unbewiesene Erklärung, die ich anbieten könnte ist, dass Antisemitismus schon sehr früh in der Kindheit, eventuell in der Koranschule anerzogen wird. Wahrscheinlich ist den meisten gar nicht bewusst, welchen Schaden sie durch solche oder ähnliche Bemerkungen anrichten.

DIE RECHTE hat falsche Flugtickets One Way nach Israel an Juden verschickt. Link reiche ich nach..

Antisemitische Stereotypen sind in der deutschen Bevölkerung weit verbreitet, die militante Rechte pflegt nach wie vor antijüdische Feindbilder aus der Zeit vor 1945 und eine undifferenzierte Israeldebatte tut ihr übriges. Der ständige Fingerzeig auf den Antisemitismus innerhalb der muslimischen Gemeinde ist aber ein typisches Beispiel für deutsche Bigotterie, dabei ist der innere Widerspruch dieser Geisteshaltung so offensichtlich, das ihn selbst ein lernbehinderter Schimpanse greifen kann.

Hier also der Link: http://www.publikative.org/2015/02/19/die-rechte-schickt-boarding-paesse-an-juden/ (Archiv-Version vom 20.02.2015)

Obrien schrieb:Der ständige Fingerzeig auf den Antisemitismus innerhalb der muslimischen Gemeinde ist aber ein typisches Beispiel für deutsche Bigotterie, dabei ist der innere Widerspruch dieser Geisteshaltung so offensichtlich

'Deutsche Bigotterie' Kannst du das ausführen? Wenn man als 'Deutscher' darauf hinweist, dass sich innerhalb der Muslime offensichtlich ein Erstarken des Antisemitismus zeigt, spricht das dann für eine 'Deutsche Bigotterie'?

@Aldaris

Für sich genommen tut es das nicht, aber Eingedenk der Tatsache, das viele Deutsche selbst antisemitische Vorurteile haben, schon. Das ist in etwa so, als würde sich Hugh Hefner über den sittlichen Verfall der Sexualmoral beklagen oder Ronald Schill in Brasilien koksen :D

@Obrien

Ja, auch viele 'Deutsche' haben antisemitische Vorurteile, das stimmt. Ich hätte bei der Bigotterie zuerst an PEGIDA etc. gedacht, die ja sogar das jüdisch-christliche Abendland verteidigen wollen, aber Rechtsextreme unter sich haben. ;)

Allerdings gehen gerade viele Straftaten und Verbrechen von Muslimen, oder solche die es sein wollen, aus. Das ist leider traurige Tatsache.

Ronald Schill am Strand von Brasilien Dope kaufen.

Der wohnt immerhin im Elfenbeinturm eines 'Ghettos' in Brasilien. Mitbringen lässt der sich sicher mal was :D

@Aldaris

Ja, diese christlich-jüdische Tradition, die da immer wieder behauptet wird hat einen Großteil jüdischen Lebens in Deutschland ausgelöscht, daher ist diese Formulierung schon fast geschmacklos, da sie ja eigentlich sowas wie eine gesellschaftliche Harmonie impliziert, die es nie gegeben hat. Im übrigen ist diese "christliche-jüdische" Tradition auch ein Paradebeispiel dafür, das selbst völlige Assimilation und Integration nicht vor Ausgrenzung und Vorurteilen schützt. Auf der ersten Seite wurde eine Doku gepostet, die das ganz hervorragend unter Beweis stellt. Da gibt es eine jüdische Rechtsanwältin, die sich abgesehen von ihrer Religion in keinster Weise von anderen Deutschen unterscheidet aber dennoch wegen ihrer Religion angefeindet wird und Abgenrzung erfährt.

Im übrigen zeigt die Doku auch, den Antisemitismus innerhalb der muslimischen Gemeinde und das Idiotie universell ist.

Obrien schrieb: Auf der ersten Seite wurde eine Doku gepostet, die das ganz hervorragend unter Beweis stellt.

Welche erste Seite meinst du?

@Aldaris

Ah, sorry, das war Seite 2

Beitrag von Subcomandante (Seite 2)

Obrien schrieb:Für sich genommen tut es das nicht, aber Eingedenk der Tatsache, das viele Deutsche selbst antisemitische Vorurteile haben, schon.

Wie viele sind hier "viele Deutsche"??

@nananaBatman

Kommt auf das Vorurteil an, nachdem man die Leute befragt. In der geposteten Doku werden verschiedene Zahlen genannt. Da ich keine Lust habe, sie nochmal anzuschauen, verlinke ich zum entsprechenden Wiki-Artikel.

Wikipedia: Antisemitismus (nach 1945)#Latenter Antisemitismus

Spricht für sich selbst..

Antisemitismus in Deutschland: Zentralrat der Juden rät vom Tragen der Kippa ab

Ist es in Vierteln mit vielen muslimischen Einwohnern gefährlich, sich eindeutig als Jude zu zeigen? Der Präsident des Zentralrats der Juden findet ja - und rät vom Tragen der traditionellen Kopfbedeckung ab.

Berlin - Der Präsident des Zentralrats der Juden warnt vor dem Tragen der traditionellen jüdischen Kopfbedeckung in "Problemvierteln": Juden sollten sich zwar nicht aus Angst verstecken, sagte Josef Schuster im Inforadio des rbb. Die meisten jüdischen Einrichtungen seien zudem gut gesichert. Die Frage sei aber, "ob es tatsächlich sinnvoll ist, sich in Problemvierteln, in Vierteln mit einem hohen muslimischen Anteil, als Jude durch das Tragen der Kippa zu erkennen zu geben."

[...]

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/zentralrat-der-juden-raet-von-der-kippa-in-problemvierteln-ab-a-1020593.html

@Aldaris

Das verstehe ich an Deutschland irgendwie nicht. Ich bin ja immernoch SPD Mitglied, da gibt es ein muslimischen Genossen, der hat auf seiner Facebookseite grenzwertige, antisemitische Kommentare gebracht, neben allerlei anderem zweifelhaften Posts und Kommentaren. Ich hab die interne Diskussion verfolgt und war schockiert.

Juden/Judentum ist ein sensibles, brenzliges Thema in Deutschland. Historisch ist jeder Deutsche dazu angehalten, sich gegen Antisemitismus zu stellen. Aber wenn es um Muslime geht, werden selbst die Juden hinten angestellt.

Ich habe die SPD Genossen gefragt, warum die nicht den Mund aufmachen und näher nachfragen, wenn generell jemand nah am antisemitischem Inhalt ist. Kein Kommentar.

Ein anderer, der gesagt hat kann er nicht mittragen, muss man untersuchen sowas, wurde sozusagen kaltgestellt, omg.

Also so langsam...ob das Thema Juden/Judentum, Homo, Gender, Feminismus etc.. Also man sollte sagen, es ist schön, dass der oder ein Islam mit seinen Glaubensangehörigen sein Zuhause in Deutschland/Europa gefunden hat, aber es gibt Themen, da sollte die deutsche/europäische Deutungshoheit einfach überwiegen.

Juden mit Kippa und Schwule auf CSD Wagen sollten überall, in jedem Stadtviertel der Bundesrepublik, ungestört rumlaufen/rumtanzen können.

Ich hab SPD Leute gefragt, wie sie das den Menschen, die sie zumindest wählen, einfach so versprechen können, aber mit solcher Entwicklung kaum Wort halten können. Dabei ahnen sie es doch selber. Man schwindelt Wähler/innen voll ins Gesicht an.

Aber zu sowas bekommt man keine Antwort...das ist recht desillusionierend.

Übrigens teilt der Zentralrat der Muslime die Einschätzung des Zentralrates der Juden:

Antisemitismus: Zentralrat der Muslime nennt Ängste von Juden "berechtigt"

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/antisemitismus-muslime-zentralrat-versteht-aengste-von-juden-a-1020784.html

Und weiter: Kippa-Debatte: Regierung droht Antisemiten mit der "ganzen Härte des Rechtsstaats"

Wie sicher leben Juden in Deutschland? Der Zentralrat rät, in Problemvierteln auf die Kippa zu verzichten. Nun reagiert die Bundesregierung und verspricht Schutz.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kippa-debatte-bundesregierung-will-juden-schuetzen-a-1020933.html

@kofi

kofi schrieb:Genossen, der hat auf seiner Facebookseite grenzwertige, antisemitische Kommentare gebracht, neben allerlei anderem zweifelhaften Posts und Kommentaren. Ich hab die interne Diskussion verfolgt und war schockiert.

Schick doch bitte mal den Link, gerne auch PM, eventuell kann ich dir helfen.

Ist zwar schon ein paar Wochen alt, aber hier ausnahmsweise auch mal ein Positiv-Beispiel, wo sich jungen Muslime mit Juden solidarisieren und eine Synagoge symbolisch schützen, in Norwegen. War anlässlich der Attentate in Kopenhagen (Omar Abdel Hamid El-Hussein) Mitte Februar:

1300 junge Muslime in Norwegen bilden «Friedensring» um Synagoge

Oslo (dpa) - Nach den Terroranschlägen in Dänemark haben rund 1300 junge norwegische Muslime einen "Friedensring" um eine Synagoge in Oslo gebildet. Sie hielten sich am Abend an den Händen, um ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde zu bekunden. Man wolle zeigen, dass man ihnen beistehe, sagte eine der Initiatoren. Bei einem der Anschläge in Kopenhagen am vergangenen Wochenende hatte ein 22-Jähriger eine Synagoge angegriffen und einen jüdischen Wachmann erschossen. Zuvor hatte er einen Mann vor einem Café getötet. Am Sonntagmorgen erschoss die Polizei den Täter.


http://www.sueddeutsche.de/news/panorama/terrorismus-1300-junge-muslime-in-norwegen-bilden-friedensring-umsynagoge-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-150222-99-00527 (Archiv-Version vom 10.07.2015)