Gewinnt der islamistische Terrorismus?

@6.PzGren391
Was genau muss ich belegen? Was gerade in Frankreich passiert? Kann man z.B. bei der FAZ und der Süddeutschen nachlesen. Oder wer frankzösich kann eben in französischsprachigen Tageszeitungen. Die Justizministerin ist inzwischen zurückgerudert, aber der Geist ist aus der Flasche. Gesagtes ist gesagt und kann nicht mehr wirklich zurückgenommen werden.

Silverwind schrieb:Die Justizministerin unterstützt dies um keine Aufstände von den vielen im Land lebenden Muslimen zu provozieren und bestätigt, dass das Töten der 16-Jährigen nun mal gerecht sei, da Kritik am Islam ein Verbrechen sei und als solches zu ahnden sei.

Das zb. Ich wollte damit übrigens nicht sagen dass ich das nicht glaube. Ich habe davon auch schon gehört

Silverwind schrieb:Chef einer Stelle die sich eigentlich gegen Islamphobie richtet, dass die 16-Jährige mit den Konsequenzen nach islamischem Recht leben bzw. sterben müssen.

ich finde das in der Presse nicht

Mila ernte nun die Konsequenzen ihres Tuns: „Sie hat es gewollt“. Nur die Morddrohungen lehnte er ab.

https://www.mena-watch.com/vorsitzender-des-franzoesischen-islamrats-rechtfertigt-drohungen-gegen-schuelerin/

Silverwind schrieb:Was genau muss ich belegen?

das bitte.
und das:

Silverwind schrieb:Die Justizministerin unterstützt dies um keine Aufstände von den vielen im Land lebenden Muslimen zu provozieren und bestätigt, dass das Töten der 16-Jährigen nun mal gerecht sei,

Mein Französisch ist nicht das Beste, aber so habe ich es verstanden. Vielleicht finden auch alle Menschen dort die Drohungen und Anfeindungen in Ordung, nur den Tod der Jugendlichen will keiner (öffentlich) gut heißen. Aber wer die Drohungen rechtfertigt, kann meiner Meinung nach nicht gleichzeitigt die Umsetzung der Drohungen in die Tat ablehnen. Das eine geht untrennbar mit dem anderen einher.

Silverwind schrieb:Mein Französisch ist nicht das Beste, aber so habe ich es verstanden

ja eh.
hat schon seinen Grund, warum du nichts verlinkt hast.

Ich kann nur finden das die Justizministerin die tatsächliche "Kritik" wie folgt kommentiert:

Justizministerin Nicole Belloubet (LREM) fachte die Diskussion mit einem Radiogespräch weiter an. Sie kommentierte den Vorfall, als werfe sie Mila ihre kritischen Worte zum Islam vor. „Religionsbeleidigung ist eine Verletzung der Gewissensfreiheit“, sagte Belloubet im Sender Europe 1

Wobei ich tatsächlich Schwierigkeiten habe, die Äußerungen wirklich als Kritik und nicht als hatespeech einzuordnen.

Ich zitiere mal aus dem selben Artikel:

Ich hasse Religion, der Koran ist voller Hass… Eure Religion ist Scheiße“, äußerte die 16 Jahre alte Schülerin

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/islamkritik-in-frankreich-schuelerin-erhaelt-morddrohungen-16608795.html

Für mich zeigt die Äußerung in keinster Weise, das die Justizminister die Drohungen für Gerechtfertigt hält, erst Recht nicht das hier der Tot gefordert wird.

cejar schrieb:und nicht als hatespeech einzuordnen.

hatespeech ist gegen Personen und Gruppen.
das hat sie bewusst nicht getan.

In London hat der 20-jährige Islamist Sudesh A. 2 Personen mit einem Messer/Machete verletzt, eine davon lebensgefährlich.
Sudesh A. war erst vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden.

Die Zeitung „The Guardian“ berichtete, der Mann habe wegen Verbreitung islamistisch-extremistischer Propaganda eingesessen. Nach Informationen des Senders SkyNews kam er im Januar nach Verbüßung etwa der Hälfte einer rund dreijährigen Haftstrafe frei.

https://www.welt.de/politik/ausland/article205541407/Terror-in-London-Angreifer-von-Spezialeinheit-in-Zivil-ueberwaeltigt.html

Er trug bei der Messerattacke eine Sprengstoffgürtelattrappe. Er wurde erschossen.

„Ich habe gerade die Straße überquert, als ich einen Mann mit einer Machete und silbernen Behältern an der Brust gesehen habe“, schilderte ein Jugendlicher der Nachrichtenagentur PA. Der Mann sei von einer Person in ziviler Kleidung verfolgt und mit mehreren Schüssen getötet worden. Vermutlich habe es sich um einen verdeckten Ermittler gehandelt, sagte der Jugendliche.

https://www.welt.de/politik/ausland/article205541407/Terror-in-London-Angreifer-von-Spezialeinheit-in-Zivil-ueberwaeltigt.html

weitere Infos hält die Süddeutsche Zeitung zur Person des Attentäters bereit:

Täter war verurteilter Islamist

Der Polizei zufolge handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter offenkundig um einen erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassenen 20-Jährigen. Er war 2018 zu drei Jahren Haft verurteilt worden, weil er Material für einen islamistisch motivierten Terroranschlag gesammelt und Propaganda verbreitet hatte. Laut der Zeitung The Independent soll er einmal sogar seine Freundin aufgefordert haben, ihre Eltern zu enthaupten, weil diese Ungläubige seien. Trotzdem kam er Ende Januar vorzeitig auf freien Fuß.

https://www.sueddeutsche.de/politik/london-terrorverdacht-terrorismus-1.4782195

https://www.deutschlandfunk.de/kulturkampf-in-frankreich-radikale-islamisten-erobern.886.de.html?dram:article_id=468466

dieser Artikel verdeutlicht die entwicklung in Frankreich sehr anschaulich.

Ich würde es jedenfalls nicht als hatespeech werten, wenn ein junges, 16 jähriges Mädchen bekundet, dass es diese Art, nämlich den salafistisch geprägten Islamismus hasst.

Die Ermittlungen zu dem Vorwurf des hate speech wurden im Ürbrigen eingestellt.

cejar schrieb:Wobei ich tatsächlich Schwierigkeiten habe, die Äußerungen wirklich als Kritik und nicht als hatespeech einzuordnen.

siehe oben. Religioskritik ist erlaubt.

Mila, deren Nachname nicht öffentlich bekannt ist, habe durchaus eine Religion beleidigt, aber nicht deren Anhänger", erklärt die französische Zeitung "Le Monde". Dies sei nach französischem Gesetz zulässig

https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/frankreich--schuelerin-bekommt-morddrohungen-nach-islam-beleidigungen-9116542.html

Diese statements, die nicht von teenagern sondern von PErsonen in höchsten Ämtern stammen, schockerien weit mehr:

Der Generaldelegierte des französischen Islamrates, Abdallah Zekri, zeigte Verständnis für die Drohungen gegen die Schülerin. "Das Mädchen weiß, was sie sagt. Sie hat die Religion beleidigt, jetzt muss sie die Folgen ihrer Worte tragen", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" aus einem Interview Zekris mit dem Radiosender Sud Radio. Sogar Justizministerin Nicole Belloubet äußerte sich kritisch. "Religionsbeleidigung ist eine Verletzung der Gewissensfreiheit", sagte sie.

https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/frankreich--schuelerin-bekommt-morddrohungen-nach-islam-beleidigungen-9116542.html

Obwohl/ nachdem das Mädchen Morddrohungen bekam.

Seidenraupe schrieb:dass es diese Art, nämlich den salafistisch geprägten Islamismus hasst.

hat sie das wirklich so formuliert?

An diesem Thread sieht man auch sehr deutlich, wieso (ich ganz persönlich der Meinung bin, dass) der islamische Fundamentalismus langfristig gewinnen und herrschen wird. Denn wenn sich jemand kritisch gegenüber dem fundamentalen Islam zeigt, wird grundsätzlich angezweifelt ob die Äußerung erlaubt war und ob die Person das auch wirklich so gesagt hätte. Es schwingt immer gleich unterschwellig der Vorwurf mit, da hätte jemand „Hatspeech“ begangen. Und mit Hassverbrechen muss man sich ja inhaltlich nicht auseinandersetzen. Oftmals wird bei der Gelegenheit dann auch wieder die alte Forderung nach einem Verbot von Islamkritik gerufen, denn jede Kritik am Islam sei per Definition ein Hassverbrechen. So berauben wir uns jeder Möglichkeit eine offene Diskussion zu führen, wie wir in Zukunft leben wollen und ob wir eventuell doch Grenzen der Toleranz benötigen. Mittlerweile sind wir soweit, dass es große Teile der Gesellschaft befürworten, wenn 16-jährige Mädchen massiv bedroht werden. Noch will zwar niemand die Drohungen in die Tat umgesetzt sehen, aber die Drohungen selbst sind scheinbar schon irgendwie ok, weil „selbst schuld“ – man weiß ja was einem blüht, wenn man was gegen den Islam sagt. Diese Entwicklung macht mir Angst, ich frage mich wie lange es noch dauert bis man auch mit der Umsetzung der Drohungen kein Problem mehr hat und diese als gesellschaftliche Norm akzeptiert.

Bishamon schrieb:hat sie das wirklich so formuliert?

ich schließe das aus dem gesamten Kontext, dass sie die Version der salafistischen Islamauslegung vor Augen hatte.
Dass sie das Islamverständnis vor Augen hatte, welches Schwulen und Lesben kein Recht einräumt, ihre Sexualität zu leben. Wer die gesellschaftlichen Zustände in Frankreich vor Augen hat, wie ich vorher oben verlinkt hatte, wo Salafisten um 150 (vermutlich städtische) Gebiete übernommen haben wo sie ihre Regeln radikal durchsetzen, kommt leicht zu der Annahme, dass sie die salafistische Ausprägung vor Augen hatte.

Dass ihr sofort ein massiver Blasphemievorwurf gemacht wird, beestätigt diese Annahme.

Es gibt mMn nämlich keine gesellschaftl Ablehnung von einem Religionsverständnis, das die Religion friedlich lebt. Sehr wohl aber eine breite gesellschaftliche Ablehung des Salafismus und seiner rückwärtsgewandten Moral-und GEsellschaftsvorstellungen und ihrer radikalen Anhänger, die den Dschihad befürworten.
Eine junge Frau darf das Scheiße finden und sie darf drastische Worte wählen wenn sie darauf hinweist, dass es dazu Stellen im Koran gibt -- schließlich berufen sich die Salafisten beim Dschihad genauso auf den Koran.



Sie wurde , wenn ich das richtig verstanden habe, von einem Muslim beleidigt als sie sich, selbst wohl lesbisch, per livestreaming über die Schönheit der arabischen Frauen austauschte.

Wie die Schülerin es darstellt, kam es im Zuge einer Diskussion über arabische Frauen zu diesen Äußerungen. Mila hatte dieses Gespräch mit einer Freundin live auf Instagram gestreamt. Dann habe sich ein muslimischer Mann eingeschaltet und sie beschimpft. Mit dem Video, das nun für Ärger sorgt, wollte Mila darauf reagieren, erzählte sie der Zeitung "Liberation". Seit dem Video in ihrer Instagram-Story wird die junge Frau im Internet übel beschimpft und erhält Morddrohungen. Der Fall zieht seine Kreise bis in das französische Kabinett.

https://www.stern.de/panorama/gesellschaft/frankreich--schuelerin-bekommt-morddrohungen-nach-islam-beleidigungen-9116542.html

@Silverwind
@Bishamon

Man kann einfach eine Gegenprobe machen:

Man beleidige mit gleichen Worten die christliche , buddhistische oder eine andere Religion und warte ab, wie die Anhänger, die Religionsvertreter und JustizministerInnen darauf reagieren.

Nur zu, es wird keine tagelangen Morddrohungen gegen mich geben wenn ich schreibe die christliche Religion sei Scheiße und die Bibel voller Gewalt.
Meine Adresse wird jetzt nicht im Internet veröffentlicht :), ich habe keine Mordaufrufe zu befürchten

Seidenraupe schrieb:ich schließe das aus dem gesamten Kontext,

ah ja. Sie hat es also nicht so formuliert.

Seidenraupe schrieb:salafistischen Islamauslegung

um gegen Lesben zu hetzen, braucht es keine salafistische Auslegung.
Die konservative Auffassung des islamischen Rechts reicht.

Seidenraupe schrieb:Dass ihr sofort ein massiver Blasphemievorwurf gemacht wird,

hat mit der Beleidigung von Allah zu tun. Wird aber in den Artikeln nicht näher erläutert.

Charlie Hebdo, mit eigenen, sehr schmerzhaften Erfahrungen was Kritik am Islam anbelangt, hat sich der Geschichte angenommen.


https://charliehebdo.fr/2020/01/societe/laicite/affaire-mila-faire-peur-pour-faire-taire/

mit google übersetztes Zitat:

Mila, eine 16-jährige Gymnasiastin, drückte ihre Abneigung gegen Religionen und insbesondere den Islam während eines Live-Auftritts auf Instagram aus. Diese Abfolge, in der Mila, wie wir uns erinnern, nur ein Grundrecht auf Kritik an Dogmen ausübt, die sozialen Netzwerke enorm in Mitleidenschaft gezogen hat und für ihn Beleidigungen und Morddrohungen wert war. Coco hat eine kleine Anthologie daraus für Sie gemacht.

Bishamon schrieb:hat mit der Beleidigung von Allah zu tun

Gegenfrage:
Hat sie Allah oder den Propheten direkt beleidigt?

Und selbst wenn, rechtfertigt die Gottesbeleidigung oder die Beleidigung des Propheten in einem laizistischen Land wie Frankreich TODESDrohungen gegen ein 16 jähriges Mädchen?

Rechtfertig es, Menschen zu erschießen?
NEIN.

Die Antwort kann (außerhalb islamischer Staaten) immer nur NEIN lauten.

Seidenraupe schrieb:Hat sie Allah oder den Propheten direkt beleidigt?

Und wenn dem so wäre, wem gibt es das Recht sie zu bedrohen??

Seidenraupe schrieb:Hat sie Allah oder den Propheten direkt beleidigt?

keine Ahnung. Der genaue Wortlaut wird nicht erwähnt.
Nur beschrieben wie etwa "Gotteslästerung".
ZB:

https://www.welt.de/vermischtes/article205513587/Affaire-Mila-in-Frankreich-16-Jaehrige-nach-derber-Islam-Kritik-bedroht.html

@Bishamon
Und wenn ich zehn mal sage Allah ist scheisse, hat niemand das Recht mich zu bedrohen. Und ich denke außer im islam stört es auch kaum jemanden wenn man Gott, wie immer man ihn nennen mag, scheisse findet.
Jedenfalls wird man nicht gleich bedroht und soll nach religiösen Recht bestraft werden.

6.PzGren391 schrieb:, hat niemand das Recht mich zu bedrohen

ja eh

6.PzGren391 schrieb:außer im islam stört es auch kaum jemanden

Deutschland hat einen Blasphemieparagraphen. Denn die CSU regelmässig verschärfen möchte.