Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine
11.11.2025 um 10:29RumgetrolleJedimindtricks schrieb:Es bleibt so , im Kontext, falsch . Was hätte es denn deiner Meinung gebracht da allein reinzugehen in die Ukraine. Sofakrieger , hm ?
RumgetrolleJedimindtricks schrieb:Es bleibt so , im Kontext, falsch . Was hätte es denn deiner Meinung gebracht da allein reinzugehen in die Ukraine. Sofakrieger , hm ?
Biden hat Putin letztlich eingeladen die Ukraine vollumfänglich 2022 anzugreifen, er betonte die USA wird nichts machen und Russland wird den Krieg in wenigen Tagen gewinnen.parabol schrieb:Biden hat immer jeden militärischen Einsatz der USA in der Ukraine ausgeschlossen, selbst bezüglich der Waffenlieferungen gabs keine klare Aussage, darauf konnte sich Putin verlassen.
Von Abschreckung hast Du offenbar noch nichts gehört?Jedimindtricks schrieb:Es bleibt so , im Kontext, falsch . Was hätte es denn deiner Meinung gebracht da allein reinzugehen in die Ukraine. Sofakrieger , hm ?
Puh,wieder was dazu gelernt, ich Dummerchen habe immer gedacht, das der Stalinismus als logische Folge des Kommunismus und damit linker, unterdrückerischer Denkweise, entstanden ist.SvenLE schrieb am 30.10.2025:Der Fadchismus seit Stalin hat das Land und deren Menschen geprägt.
Das ist mir auch neu.MajorQuimby schrieb:Puh,wieder was dazu gelernt, ich Dummerchen habe immer gedacht, das der Stalinismus als logische Folge des Kommunismus und damit linker, unterdrückerischer Denkweise, entstanden ist.
Iljin war ein verwegener Denker, zugleich ein entschlossener Gegner Lenins und der Kommunisten. Aber irgendwie war er auch ein Bolschewik – nur einer von Ultrarechts. Die Radikalität der Bolschewiki machte auch ihn zum Extremisten – aber eben von der Gegenseite, zum überzeugten Reaktionär. Iljin wurde als Ideologe der „Weißen Armeen“, also der konterrevolutionären, zaristischen Militärs wie die Generäle Denikin oder Wrangel angesehen, die gegen die Kommunisten kämpfen. Von der Tscheka, dem Vorläufer des KGB, wurde Iljin mehrfach verhaftet und dem Todesurteil ist er nur entkommen, weil sich Lenin selbst für ihn einsetzte, weil er vor Philosophen Respekt hatte. So musste Iljin nicht vor das Erschießungskommando, sondern durfte ins Exil, wo er eine wichtige Nummer unter der weißrussischen, zaristischen Emigration wurde. Iljin geht erst nach Deutschland, bis er sich 1938 auch mit den Nazis überwarf, worauf er in die idyllische Schweiz auswich. „Putins Philosoph eines russischen Faschismus“ nennt ihn der Historiker Timothy Snyder in der „New York Review of Books“.Quelle: https://cms.falter.at/blogs/rmisik/2022/04/11/putins-brauner-philosoph/
Sznyders Essay in deutscher Übersetzung finden Sie hier.
Es wirkt auf dem ersten Blick geradezu absurd und verrückt: Da trommelt Putin in seinen Propagandareden andauernd, er kämpfe gegen „Nazis“ in der Ukraine und „Nazis“ im Westen – und dann verehrt er einen Philosophen, der seinerseits ein faschistischer Ideologe war? Ja, es ist auch auf dem zweiten Blick absurd, am dritten auch. Noch absurder ist nur, dass manche hiesige Linke Putin für einen bewundernswürdigen Antiimperialisten halten.
In seinen Schriften im Exil zwischen den zwanziger und den fünfziger Jahren beschwor Iljin mit schier zwanghaftem Fleiß die „Wiedergeburt“ Russlands, des „Vaterlandes“. Russland, das war für ihn „Gott, Vaterland und der nationale vozhod“, was soviel heißt wie Souverän, Zar, Anführer oder eben nur oberste Autorität. Das Staatsoberhaupt ist eben nicht bloß Person, sondern die Verkörperung der staatlichen Macht, der „Einzige“, der auch über den morschen Apparaten des Staates steht. Iljin hatte über das Recht gegrübelt, und kommt jetzt nach und nach zur Ansicht, dass im Zusammenspiel von Macht und Recht die oberste Macht nicht ans Recht gebunden ist. Genau die Rolle, in der sich auch Putin sieht (siehe Folge II dieser Serie).
Die Individuen schätzte Iljin nicht sehr, sie hielt er letztlich für dumm, jedenfalls nicht in der Lage für kollektives, rationales und planvolles Handeln. Demokratie und Entscheidungen durch Wahlen oder Abstimmungen lehnte er ab. Insbesondere für Russland, denn „Demokratie“, „Liberalität“ oder „Freiheit“ passten nicht zu Russland und seiner „eurasischen Identität“.
Ab dem Jahr 2005 begann Putin damit, Iljin selbst als Hofphilosophen des Kremls zuQuelle: https://www.eurozine.com/gott-ist-russe/?pdf
rehabilitieren. In diesem Jahr zitierte er Iljin in seinen Botschaften an die
Föderalversammlung und sorgte dafür, dass dessen sterbliche Überreste nach Russland
zurückkehrten. Auch Surkow begann, ihn zu zitieren. Er übernahm Iljins Vorstellung,
wonach „russische Kultur die kontemplative Betrachtung des Ganzen“ sei, und
bezeichnete sein eigenes Werk als die Schaffung eines Narrativs von einem unschuldigen
Russland, das von permanenter Feindseligkeit umgeben ist. Surkows Abneigung
gegenüber dem Faktischen reicht genau so tief wie bei Iljin, und wie dieser macht auch
er theologische Gründe dafür geltend. Dmitri Medwedjew, der Vorsitzende von Putins
Partei Einiges Russland, legte Iljins Bücher der russischen Jugend ans Herz. Iljin wurde
zitiert vom Vorsitzenden des Verfassungsgerichts, vom Außenminister und von
Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche. (...)
Wie Kritiker von Iljins zweitem Buch es in den 1920er Jahren formuliert hatten, war der
emigrierte Philosoph ein „Tschekist für Gott“. Iljin wurde, körperlich und seelisch, in das
Russland zurückgebracht, das er hatte verlassen müssen. Und genau diese Rückkehr
war, mit ihrer ganzen Gleichgültigkeit gegenüber Widersprüchen und Missachtung von
Tatsachen, der reinste Ausdruck von Respekt für sein Vermächtnis. Kein Zweifel, Iljin
war ein Gegner des Sowjetsystems, aber sobald die UdSSR 1991 aufgehört hatte zu
existieren, war dieses System Geschichte – und die Vergangenheit war nichts weiter als
kognitives Rohmaterial für eine Fiktion ewiger Tugendhaftigkeit. Selbst die Mängel des
Sowjetsystems wurden somit zu notwendigen russischen Reaktionen auf die
vorangegangene Feindseligkeit des Westens.
In Russland ist Iljin nicht die einzige einheimische Quelle faschistischer Ideen, die von
Putin zustimmend zitiert wird, aber seine Werke scheinen die politischen Bedürfnisse am
stärksten zu befriedigen und die „geistigen Ressource“ für die kleptokratische
Staatsmaschinerie zu liefern. Als sich der russische Staat 2017 schwer damit tat, der
bolschewistischen Revolution vor 100 Jahren zu gedenken, wurde Iljin zu ihrem
heroischen Widersacher befördert. In einem Fernsehdrama über die Revolution
prangerte er das Übel an, den Russen gesellschaftlichen Fortschritt zu versprechen.
Die anhaltende russische Kampagne gegen die „Dekadenz“ der Europäischen Union steht
im Einklang mit Iljins Weltbild, genauso wie die betonte Männlichkeit von Putins
Russland. Iljin sexualisierte, was er als ausländische Bedrohungen erlebte. Er
bezeichnete Russland zunächst als Homosexuellen, unterzog sich dann mit seiner
Freundin einer Therapie und gab schließlich Gott die Schuld. Putin ließ sich jahrelang in
männlichen Posen ablichten, ließ sich dann von seiner Frau scheiden und gab der
Europäischen Union die Schuld an der Homosexualität in Russland.
Als sich die Ukrainer Ende 2013 versammelten, um eine europäische Zukunft für ihr
Land zu fordern, beschworen russische Medien das Gespenst einer „Homodiktatur“. Iljins
Argumente waren überall, als russische Truppen 2014 mehrfach in die Ukraine
eindrangen. Als die Soldaten im Januar 2014 ihren Einberufungsbefehl für den Einmarsch
auf der Krim erhielten, erhielten alle höheren Beamten und die Regionalgouverneure ein
Exemplar von Iljins Unsere Aufgaben. Nachdem die russischen Truppen die Krim besetzt
hatten und das russische Parlament für die Annexion gestimmt hatte, zitierte Putin Iljin
erneut als Rechtfertigung.
Gabriel hat bis heute nicht kapiert, wann Russland den Krieg begonnen hat und meint mit Diplomatie hätte das verhindert werden können.Fellatix schrieb:Um so erschreckender, dass somanche SPD Granden (nicht nur Gerhard) das wohl bis heute nicht verstanden haben.
Selbst der tiefschwarze Zyniker in mir gesteht der Politik der letzten 20 Jahre eine grenzenlose Naivität zu. Sprich ein "wir versaufen die "Friedensdividende" und lösen alle Probleme mit nem Stuhlkreis". Ist das eine Entschuldigung? Nein, aber eine Erklärung.Röhrich schrieb:Hier muss man sich doch fragen, welche Berater die damals hatten und wie deren Beziehungen zu Russland vielleicht waren und sind?
Weil es Menschen sind, die teils ihr ganzes Politikerleben damit verbracht haben zu glauben, das sie auch dem richtigen Weg sind. Und mal ehrlich, wer von uns ändert freiwillig und auch noch gerne liebgewonnene Angewohnheiten?Röhrich schrieb:Warum fällt es Politikern so schwer Fehler einzugestehen?
Ja, eine traurige Erkenntnis, das Böse ist immer und überall und der Mensch ist von Natur aus schlecht. Traue niemandem.Desperadoo schrieb:Selbst der tiefschwarze Zyniker in mir gesteht der Politik der letzten 20 Jahre eine grenzenlose Naivität zu.
Das hast du falsch verstanden. Ich unterstelle diversen Politikern Dummheit aber eben keine Boshaftigkeit. Allerdings nur wenigen. Insofern hast du nicht wirklich Unrecht....hidden schrieb:Ja, eine traurige Erkenntnis, das Böse ist immer und überall und der Mensch ist von Natur aus schlecht. Traue niemandem.
Nö, vielleicht solltest du aber nochmal drüber nachdenken, dir ist offenbar nicht bewusst in welcher Situation sich die Ukraine befindet und die Forderung des Abzugs sämtlicher russischer Truppen, Rückgabe der Krim und Zahlung von Reparationszahlungen inkl. Auslieferung Putins ist völlig fern jedweder Realität des Schlachtfeldverlaufs. So kommt es natürlich zu keinen Verhandlungen und der Westen wird Putin mit solchen Aussichten auch kaum "an den Verhandlungstisch bringen", man sollte zumindest einigermaßen realistische Forderungen haben, vor allem als der Verlierer.Desperadoo schrieb am 30.10.2025:Na da bedankt sich doch jeder Verhandlungspartner. Willst du über diese Aussage nicht nochmals nachdenken?
Russland muss aktuell auch nicht über eine General-Mobilmachung nachdenken, sie finden offenbar noch immer genug Soldaten mit der Zuckerbrot-Methode. Die Lage ist auch so schon katastrophal für die Ukraine:Desperadoo schrieb am 30.10.2025:Hat er das? RU hatte schon vor dem Krieg gravierende demographische Probleme. Dazu kommt, das er trotz Diktatur und Propaganda scheinbar eben nicht einfach mobilisieren kann. Warum sonst gab/gibt es keine Mobilmachung?
Lol, das ist jetzt fast ironischAlaeron schrieb:Aussichten auch kaum "an den Verhandlungstisch bringen", man sollte zumindest einigermaßen realistische Forderungen haben, vor allem als der Verlierer.
Russland hat enorme Probleme bei der Rekrutierung neuer Idioten, die sich für nur 20.000 Euro über den Haufen schießen lassen. Einerseits geht den Regionalverwaltungen das Geld für die Prämien aus, andererseits haben immer weniger Leute Lust auf den Mist. Faktisch können die Russen es sich jetzt schon nicht mehr leisten, noch mehr Arbeitskräfte dem Arbeitsmarkt zu entziehen. Derzeit gibt es pro Bewerber 6 offene Stellen.Alaeron schrieb:Russland muss aktuell auch nicht über eine General-Mobilmachung nachdenken, sie finden offenbar noch immer genug Soldaten mit der Zuckerbrot-Methode. Die Lage ist auch so schon katastrophal für die Ukraine:
Deswegen die automatische Verlängerung der Verträge? Und vielleicht solltest du dich mal mit dendmographischen Problemem RUs vertraut machen? Nur mal als Anhat. Und bitte spar dir einfach "Aber die UA hat die gleichen Probleme....". Denn das ist nicht das Thema!Alaeron schrieb:Russland muss aktuell auch nicht über eine General-Mobilmachung nachdenken, sie finden offenbar noch immer genug Soldaten mit der Zuckerbrot-Methode.
Danke, gleichfalls. Ich denke oft genug über die beschissene Situation der UA nach. Dennoch denke ich auch darüber nach was passiert, wenn Sugar Vladi "gewinnen" sollte. Versuchs auch mal...Alaeron schrieb:Nö, vielleicht solltest du aber nochmal drüber nachdenken, dir ist offenbar nicht bewusst in welcher Situation sich die Ukraine befindet
Du findest, daß das übertriebene Forderungen sind? Ok, du hast recht. Ich finde langsam auch, das man sich Verhandlungen sparen kann. Einfach Sugar Vladi geben, was er will. Danach die Augen zu machen - wenn man ihn nicht sehen kann, sieht er einen selber auch nicht...Alaeron schrieb:und die Forderung des Abzugs sämtlicher russischer Truppen, Rückgabe der Krim und Zahlung von Reparationszahlungen
Quelle, daß das eine, dazu noch unverhandelbare Forderung ist? Aso bitte eine ernsthafte...Alaeron schrieb:inkl. Auslieferung Putins ist völlig fern jedweder Realität des Schlachtfeldverlaufs.
Jep, deswegen Soldaten aus Kenia, Kuba, NK, gerüchteweise iwas aus dem nahen Osten? Und hier nochmals der Hinweis, daß du dich vielleicht mal mit den demographischen Problemen in RU befassen solltest.Alaeron schrieb:Russland muss aktuell auch nicht über eine General-Mobilmachung nachdenken, sie finden offenbar noch immer genug Soldaten mit der Zuckerbrot-Methode.
Das würde ich bezweifeln.Alaeron schrieb:Russland muss aktuell auch nicht über eine General-Mobilmachung nachdenken, sie finden offenbar noch immer genug Soldaten
Die Ukraine hat natürlich ähnliche Probleme, da haben sich bereits auch alle gemeldet zur Verteidigung, die freiwillig bereit sind an die Front zu gehen.Alaeron schrieb:Die Lage ist auch so schon katastrophal für die Ukraine
Die derzeitige Möglichkeit Putin an den Verhandlungstisch zu bekommen ist über den Energiesektor, die Ukraine zerstört Raffinerien, Pipelines und Ölhäfen. Und Trump hat russisches Öl praktisch vom Weltmarkt genommen, neue Verträge bekommt die russische Ölindustrie derzeit nicht, auch nicht von Indien oder China.Alaeron schrieb:So kommt es natürlich zu keinen Verhandlungen und der Westen wird Putin mit solchen Aussichten auch kaum "an den Verhandlungstisch bringen", man sollte zumindest einigermaßen realistische Forderungen haben, vor allem als der Verlierer.
Also die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Entweder ein kaltes, feuchtes Russenloch oder Kugelfang in der Ukraine. 👍Röhrich schrieb:Das würde ich bezweifeln.
Mittlerweile wird jedem Verdächtigen an einer Straftat nahegelegt sich freiwillig zu melden, um der Strafverfolgung zu entgehen.
Das lässt dann auch einen gewissen Spielraum zu, um potenzielle Rekruten zu finden, egal ob die straffällig geworden sind oder nicht, die als neuer Einwegsoldat in die Ukraine müssen.SomertonMan schrieb:Entweder ein kaltes, feuchtes Russenloch oder Kugelfang in der Ukraine. 👍
Mittlerweile hat die Ukraine auch Kamele den Russen abgenommen. Die nehmen alles zum Transport her, was kein Sprit „frisst“..stuffz schrieb:dann muss man irgendwann zu fuß zur Front. Naja, machen sie ja jetzt schon so....
Bitte? Kannst Du dazu eine Quelle nennen?SvenLE schrieb:Mittlerweile hat die Ukraine auch Kamele den Russen abgenommen.
Könnte aber auch ganz andere Gründe haben, denn die Taktik von Kleingruppen um Gebiete zu infiltrieren funktioniert auf leisen Sohlen oder mit einem eMoped und vielleicht Pferd.SvenLE schrieb:Die nehmen alles zum Transport her, was kein Sprit „frisst“.