Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

frivol schrieb:Nach dem 12-Punkte-Friedensplan vom Februar hat Präsident Xi jetzt mit Selenskij telefoniert und will einen chinesischen Sonderbeauftragten nach Kiew schicken. Vielleicht möchte China wirklich helfen den Krieg zu beenden? Ich denke wenn auch China Druck auf Putin macht, das könnte den Ausschlag geben.

China sehe ich parteiisch zu Gunsten Russlands, sodass China nichts ernsthaft zur Lösung des Konflikts beitragen wird oder kann aber vielleicht hält es Putin von den schlimmsten Wahnsinnstaten ab, das wäre immerhin etwas.

Was die Offensive angeht, nicht bevor die Schlammsaison zu Ende ist. Ob es ein Erfolg wird oder nicht wird man sehen, den verbreiteten Optimismus von vielen teile ich inzwischen nicht mehr, Russland scheint (auch innenpolitisch) nicht zu kollabieren, damit kann der Krieg noch mehrere Jahre andauern. Das ist nur mein Bauchgefühl als interessierter Laie, wir werden es bald sehen.

militarynerd schrieb:Was die Offensive angeht, nicht bevor die Schlammsaison zu Ende ist.

Naja, erste Anzeichen sind doch recht vielversprechend. Die amphibische Operation über den Dnepr hat die Russen scheinbar kalt erwischt, auch wenn sie immer noch standhaft verkünden, dass es keinen Brückenkopf gibt und alles unter Kontrolle ist.
Ähnlich hat es letztes Jahr bei Lyman angefangen, als die Ukrainer auf einmal über den Oskil rüber sind.
Ich sehe das derzeit nicht als die große Offensive, aber die Russen haben da die Wahl zwischen Pest und Cholera. Ignorieren sie den Brückenkopf, wie sie es jetzt machen, wuseln denen plötzliche hochmotivierte ukrainische Kräfte im Rücken rum und stören die eh schon angeschlagene Logistik weiter.
Reagieren sie drauf, müssen sie Kräfte verlegen, was Zeit kostet und Personal bindet und sie weichen damit Frontabschnitte auf, die sich für schweres Gerät ggf. deutlich besser eignen, als das Sumpfland auf der linken Seite des Dnepr in der Region Kherson.
Die Ukrainer könnten den Brückenkopf auch weiter ausdehnen und sind irgendwann an einem Punkt, an dem sie auch dorthin schweres Gerät bringen können.
Ich denke, das ganze nimmt Fahrt auf und Russland beißt sich immer noch an Bachmut fest. Die Nummer erinnert frappierend an Stalingrad.

Ich habe dazu 2 Videos gesehen die schon was aussagen auch wenn ich das sehr pro-ukrainisch sehe.

https://youtu.be/2OulIM7rcqU

https://youtu.be/_JGpg2hNdfs

@

StUffz schrieb:StUffz

Im Prinzip wie du sagst, vieles dient dazu Verwirrung zu stiften. Und man hat das Gefühl das Russland reagieren kann wie es will, irgendwie verlieren sie immer. Fragt sich eben wie viel.

Putin versucht wohl immer noch die Baltischen Staaten zu unterwandert und heim ins Reich zu holen.

https://www.fr.de/politik/baltikum-putin-geheimplaene-russland-estland-litauen-lettland-nato-eu-angriff-hybrid-ukraine-krieg-92238622.html (Archiv-Version vom 27.04.2023)

Mit der Baltischen Plattform plant Russland ebenfalls die Baltischen Staaten zu unterwandert.
Http://www.n-tv.de/politik/Russland-plant-Scheinorganisation-fuer-mehr-Einfluss-in-Europa-article24082394.html

Das ist aber interessant, kurz bevor Nordstream in die Luft geflogen ist war ein russisches Spezialschiff mit einen U- Boot, mit Greifarmen in der Gegend.

https://www.n-tv.de/politik/Russisches-Spezialschiff-war-kurz-vor-Nord-Stream-Explosion-vor-Ort-article24085173.html

Mir ist es schon fast egal ob die Russen das waren die zu diesem Zeitpunkt sinnfreierweise ihre eigene Leitung gesprengt haben. Nur die permanente Lügerei und Umdrehung der Tatsachen - nicht nur bei Nordstream - kotzt mich an.
Perfekt wäre wenn die Dänen noch die Verweildauer an der betrefremden Stelle belegen könnten.

@hidden
Den Russen nützt die gesprengte Pipeline doch viel mehr.
Sie wollten doch das Nordstream 2 in Betrieb genommen wird.
Ausserdem kann man sie so nicht verklagen, hätten sie trotz bestehender Verträge die Gaslieferungen von sich aus eingestellt wäre dies möglich.

querdenkerSZ schrieb:Den Russen nützt die gesprengte Pipeline doch viel mehr.
Sie wollten doch das Nordstream 2 in Betrieb genommen wird.
Ausserdem kann man sie so nicht verklagen, hätten sie trotz bestehender Verträge die Gaslieferungen von sich aus eingestellt wäre dies möglich.

Die Russen müssen erst einmal den Krieg verlieren, dann kann man die auch verklagen.

querdenkerSZ schrieb:Ausserdem kann man sie so nicht verklagen, hätten sie trotz bestehender Verträge die Gaslieferungen von sich aus eingestellt wäre dies möglich.

K.A. ob das der Grund ist, aber komischerweise würde eine NS1-Leitung verschont und funktioniert wahrscheinlich sogar noch.

hidden schrieb:K.A. ob das der Grund ist, aber komischerweise würde eine NS1-Leitung verschont und funktioniert wahrscheinlich sogar noch.

Nein, beide Nordstream 1 Leitungen sind zerstört. Eine Nordstream 2 Leitung ist noch intakt, für Nordstream 2 hat aber Deutschland die Genehmigung nicht erteilt, also kann man Russland nicht regresspflichtig machen, wenn es nicht liefert.

Hätte aber Deutschland in der Folge die Genehmigung doch noch erteilt, nur um noch an etwas russisches Gas zu kommen, hätte Putin seine Durchsetzungskraft demonstriert. Glücklicherweise ist das nicht geschehen. Putin hat sich sehr verspekuliert, was die Abhängigkiet Deutschlands betraf.

querdenkerSZ schrieb:Das ist aber interessant, kurz bevor Nordstream in die Luft geflogen ist war ein russisches Spezialschiff mit einen U- Boot, mit Greifarmen in der Gegend.

Da war seinerzeit ziemlich viel unterwegs, ob die Russen Wind von dem Anschlag bekommen haben und das Schiff der Grund ist warum nicht alle Leitungen gesprengt wurden?

Warum kommt man mit der Geschichte erst jetzt, eventuell weil die Story mit der Segelyacht doch nicht so glaubhaft ist?

THX1138 schrieb:Da war seinerzeit ziemlich viel unterwegs, ob die Russen Wind von dem Anschlag bekommen haben und das Schiff der Grund ist warum nicht alle Leitungen gesprengt wurden?

Warum kommt man mit der Geschichte erst jetzt, eventuell weil die Story mit der Segelyacht doch nicht so glaubhaft ist?

Die ganze Sache ist nicht neu sondern noch älter als die "Yacht-Geschichte", desweiteren war in unmittelbarer Nähe (örtlich wie auch zeitlich) zu den Pipelines nicht sehr viel Schiffsverkehr ca. 25 Schiffe und zwei davon ohne AIS (automatisches Identifikationssystem) und genau diese beiden passen von der Größe her zu russischen Marineschiffen die in Kaliningrad stationiert sind.

Der Artikel ist vom 14.11.2022

https://www.stern.de/politik/ausland/nord-stream-leck--satellitenfotos-sollen--dunkle-schiffe--im-gebiet-zeigen-32909702.html

THX1138 schrieb:ob die Russen Wind von dem Anschlag bekommen haben und das Schiff der Grund ist warum nicht alle Leitungen gesprengt wurden?

Da man bei NS2 2x die gleiche Leistung gesprengt hat, war es wohl vmtl eher ein "Bedienerfehler"

Vor allem, wenn sie "Wind davon bekommen haben", wieso haben sie es dann nicht verhindert?

Zz-Jones schrieb:Da man bei NS2 2x die gleiche Leistung gesprengt hat, war es wohl vmtl eher ein "Bedienerfehler"

Das ist mir neu, das zweimal die gleiche Leitung gesprengt wurde. Das muß ein Versehen gewesen sein, würde aber erklären warum es noch eine intakte Leitung gibt und da kein weiteres Kalkül dahinter steckt.
Zudem wirft das kein gutes Licht auf den Sabotage-Trupp der die Aktion durchgeführt hat.

querdenkerSZ schrieb:Das ist aber interessant, kurz bevor Nordstream in die Luft geflogen ist war ein russisches Spezialschiff mit einen U- Boot, mit Greifarmen in der Gegend.

So sieht das Spezialschiff aus

Original anzeigen (0,4 MB)

Wikipedia: SS 750 (Schiff, 1990)

Zz-Jones schrieb:Da man bei NS2 2x die gleiche Leistung gesprengt hat, war es wohl vmtl eher ein "Bedienerfehler"

hidden schrieb:Das ist mir neu, das zweimal die gleiche Leitung gesprengt wurde. Das muß ein Versehen gewesen sein, würde aber erklären warum es noch eine intakte Leitung gibt und da kein weiteres Kalkül dahinter steckt.

Ich denke hier ist ein Versehen oder ein Fehler nahezu auszuschließen. Klar, man soll nie nie sagen, aber die beiden Lecks an NS-2 Strang A liegen gut 40 Seemeilen auseinander. Die anderen drei Lecks von NS-1 und NS-2 liegen relativ nahe beieinander. Die Sprengladungen wurde also absichtlich so plaziert, einmal südöstlich und einmal nordöstlich von Bornholm. Außerdem wurde zeitverzögert gesprengt. Die erste Sprengung von NS-2-A fand gut elf Stunden vor den anderen drei Sprengungen statt. Sieht also nach einem Plan und Absicht aus.

Ahmose schrieb:Die erste Sprengung von NS-2-A fand gut elf Stunden vor den anderen drei Sprengungen statt. Sieht also nach einem Plan und Absicht aus.

Was für ein Plan sollte das denn gewesen sein, bei dem man die bereits schon zerstörte Leitung dann noch ein weiteres Mal sprengt?
Das ergibt doch gar keinen Sinn und wie man ja an NS1 sieht, reichte eine Sprengung doch auch vollkommen aus.

Vielleicht wurden die beim 1. Versuch gestört und brachen die "Spezialoperation" ab.
Ganz blöde wären die wirklich wenn die beim 2. Versuch das dann durcheinander gebracht haben, zumal eine NS2-Röhre sicherlich dicker ist als eine NS1-Röhre.

Auch wenn ich es den Russen zutrauen würde, ein plausibles Motiv sehe ich nicht. Mit der Zerstörung der Pipelines wurden Russland Handlungsoptionen genommen, warum hätte Putin das tun sollen?

Aber anderes Thema, für wie bedeutend haltet ihr die Zerstörungen der Treibstofftanks auf der Krim?

https://www.nzz.ch/international/ukraine-krieg-explosion-in-tanklager-auf-russisch-besetzter-krim-ld.1735899