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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

17.014 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, Ukraine, Kriegsverbrechen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

22.03.2024 um 12:28
@Fellatix
aus deinem Link:
STANDARD: Ein russischer oppositioneller Youtuber sagte mir einmal, dass seiner Ansicht nach eines der Hauptprobleme darin besteht, dass in Russland jeder denkt, dass sein Nachbar pro Putin sei und Anti-Putin-Leute deshalb gar nie ins Gespräch über ihren Politfrust kommen.

Snyder: Empirisch kann ich das nicht sagen, aber den Punkt hat Václav Havel in seinem Essay "Die Macht der Machtlosen" schon gemacht. Dass es nicht wichtig sei, was man glaube, sondern dass man so tut, als würde man etwas glauben. Und dann müssen die anderen auch so tun, und irgendwann tun wir dann alle so.
genauso war es auch in der DDR - diese Beschreibung trifft es 100%
Damals hatten alle Angst vor Repressalien und in Russland wird es kein Deut besser sein.
Was die Menschen jeweils wirklich denken, kann man nicht so leicht erfahren.

Weiter oben schrieb jemand: Russland ist eine Black-Box.
Sehe ich auch so - aus obigem Grund.

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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

22.03.2024 um 13:38
Jetzt ist es endlich ganz offiziell: Russland befindet sich nun also doch, laut Kreml-Sprecher Peskow, im Krieg.

https://www.welt.de/politik/ausland/article250692608/Dmitri-Peskow-Kreml-spricht-erstmals-offiziell-von-Krieg-in-der-Ukraine.html


Interessant ist da folgender Satz: "„Rechtlich betrachtet ist es eine militärische Spezialoperation, aber de facto ist es zu einem Krieg geworden“, betonte der Kreml-Sprecher"

Wenn Russland von Recht spricht, meint es dann was? Das Völkerrecht kann ja wohl nicht gemeint sein...


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

22.03.2024 um 13:57
Zitat von sphereherespherehere schrieb:Wenn Russland von Recht spricht, meint es dann was?
Gar nichts.

Da kann man sich lieber mit ner Raupe im Garten unterhalten. Das hat mehr Substanz.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

22.03.2024 um 15:01
Zitat von sphereherespherehere schrieb:Wenn Russland von Recht spricht, meint es dann was? Das Völkerrecht kann ja wohl nicht gemeint sein...
Falscher thread . Meldungen von & aus dem Kreml sind maximaler Zynismus von Mördern & dementsprechend zu behandeln.
Interessanter ist doch das man die Ukraine auffordert die Füße still zu halten während kinzhal über die Köpfe fliegen.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

22.03.2024 um 15:47
Ein Kriegszustand ist die Bedingung für eine Generalmobilmachung und da Putin so glänzend bei der Wahl gewonnen hat, wäre das doch für ihn vielleicht der richtige Moment, diesen bald auszurufen.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

22.03.2024 um 16:00
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Wenns nach whataboutism geht sollten wir als ehemaliges nazideutschland komplett die schnauze halten, danach geht's aber nicht .
Ich sehe das so, wenn wir das "nazi" vor Deutschland weglassen so, dass gerade wir mitreden können. Die, denen die Geschichte von Deutschland bewusst ist und die daraus Lehren ziehen. Und zwar die, dass es wichtig ist einzugreifen, bevor etwas in dieser Art noch einmal passiert.
Auch, wenn es unangenehm sein kann und Einschränkungen oder weniger Luxus für eine Zeit bedeuten kann. Aber verhindern kann, dass es noch schlimmer wird und wieder wegen einer größenwahnsinnigen Person und ihrem Gefolge und vielen Duckmäusern völlig ausufert.
Gerade wir Deutschen können da mitreden. Wenn wir denn fähig waren aus unserer Geschichte wirklich zu lernen.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

22.03.2024 um 18:09
Tja oh Wunder

Russland macht sich die Welt wie es gefällt.

Ist es jetzt ein Krieg.

Glückwunsch an das russische Volk, die können dann im Briefkasten mal schauen ob sie verreisen


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

22.03.2024 um 18:29
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ist es jetzt ein Krieg.
Jetzt ist es noch ein vergleichsweise "kleiner" Krieg. Mit der Aussage will ich nicht das Leid in der Ukraine herabwürdigen oder missachten. Aber, wenn der Russe diesen Krieg gewinnt oder einen Gewinn daraus zieht und gelernt hat, dass der Westen mehr oder weniger zusieht und Wattebällchen wirft, sich selber auch militärisch nicht endlich aufrüstet, dann kann das meiner Meinung nach "größer" werden.
Nicht morgen, nicht in einem Jahr. Aber in 10 oder 15 oder 20.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

22.03.2024 um 21:53
Zitat von sphereherespherehere schrieb:Wenn Russland von Recht spricht, meint es dann was? Das Völkerrecht kann ja wohl nicht gemeint sein...
Sicher ist das russische Recht gemeint. Diese Aussage dürfte auch nicht an den Westen sondern eher ans eigene Volk gerichtet sein. Und da dürfte die Unterscheidung nicht ganz unbedeutend ausfallen. Schon allein was eine mögliche Generalmobilmachung betrifft, aber auch was die bereits Mobilisierten, die Freiwilligen und v.a. die Vertragssoldaten betrifft. Gerade Letztere dürften ja nach ein paar Jahren die Armee auch wieder verlassen. Aber falls doch Krieg herrscht, also auch nach russ. Recht, dann dürfen sie das nicht.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

23.03.2024 um 00:52
@Jedimindtricks

Dazu noch

Beitrag von Jedimindtricks (Seite 855)

Nicht nur auf AfD und BSW konzentrieren ...

Aus dem Innenleben einer anderen Partei, Vortrag "Russland - Wie weiter?" im Mai 2024 in Freiberg, eine Veranstaltung des SPD Ortsvereins:
Vortrag und Disskussion mit Frau Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz

Moderation Alexander Geißler

Karten im Vorverkauf 15 Euro im Taschenbuchladen

Eine Veranstaltung des SPD Ortsverein Freiberg und dem Taschenbuchladen
Quelle: https://taschenbuchladen.de/events/gabriele-krone-schmalz-russland-wie-weiter/

Poster, von da

Spoiler
Krone Schmalz spd - Copy


Mehr zu Gabriele Krone-Schmalz, Kommentar mit dem Titel Putins Ramsch, nachdem der Beck-Verlag ihre Bücher nicht mehr verlegte.
Die reißerisch aufgemachten Paperbacks redeten die nichtrussischen Mächtigen und vor allem die vermeintlich mächtigen Medien systematisch schlecht. Im schmutzigen Meinungskrieg gegen den Mainstream waren sie der Brückenkopf der verschwörungstheoretischen Gegenöffentlichkeit. Daran verdient zu haben sollte ein Grund für Rechenschaftslegung sein. In geeigneter Form: Hier steckt der Stoff für ein Buch.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/beck-verlag-druckt-bestseller-von-krone-schmalz-nicht-mehr-nach-17859050.html

Die Bücher werden weiter verlegt, allerdings von dem den Nachdenkseiten nahestehenden Westend Verlag.

Wikipedia: Westend Verlag

Mehr zu Gabriele Krone-Schmalz auch hier:
Experten kritisieren "Putin-Versteherin"
Entsetzen über Vortrag von Krone-Schmalz
Quelle: https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100072508/-putin-versteherin-entsetzen-ueber-vortrag-von-krone-schmalz-in-reutlingen.html

Und mehr über ihre Desinformation, von einer echten Wissenschaftlerin, die die Desinformation Punkt für Punkt belegt. Für die es interessiert, ist aber etwas länger:
Franziska Davies·
Desinformationsexpertin
Russland, die Ukraine und Frau Krone-Schmalz

Der ehemaligen Moskau-Korrespondentin der ARD Gabriele Krone-Schmalz hat der Bildschirm zu Prominenz verholfen. Teilen der Öffentlichkeit gilt sie als „Russland-Expertin“. Jüngst sprach sie in Reutlingen über „Russland und die Ukraine“ sowie über den Krieg. Ihre Botschaft ist simpel: Der „Westen“ sei schuld, er habe Russlands Interessen ignoriert, die NATO erweitert und Russland zur Reaktion genötigt. Diese These kann sich nicht auf Fakten stützen. Sucht man die Fakten im Vortrag von Krone-Schmalz und in ihren Büchern, überprüft man ihre Argumente und die Beweisführung, so finden sich etliche Beispiele für Verdrehungen, Halbwahrheiten, den manipulativen Gebrauch von Quellen sowie Falschaussagen. Die Einlassungen von Frau Krone-Schmalz sind empirisch und methodisch unhaltbar. Sie betreibt Desinformation.
Quelle: https://zeitschrift-osteuropa.de/blog/desinformation/


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

23.03.2024 um 01:18
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Sicher ist das russische Recht gemeint
Gibt es denn umsetzbares russisches Recht? Also Recht jenseits von: ich pack mal jeden in den Bunker oder Gulag, der mir nicht passt?

@Fellatix
Ich lese das übrigens immer von dir und schätze es sehr. Ist viel dabei, was ich in der Früh beim Aufwachen und NTV gucken nicht mitkriegen würde.
Manchmal weiss ich aber einfach nicht, was ich dazu sagen soll. Ich habe Bayern und damit Deutschland mal so sehr geliebt. Ich habe an die Werte und das System geglaubt. Mir war es völlig rille, ob sich Kohl vielleicht bissel was mehr einsteckt, es war eine saugeile Zeit. Du hast was geleistet, konntest in Bayern auch nicht ganz konforme Meinungen äußern und dir als Frau alleine ne Hütte abzahlen. Wenn du bereit warst, dafür zu arbeiten und nicht nur rumzuflennen, wie gerne du ein Haus hättest.
Und jetzt?

Ich bin ja raus aus dem Land seit fast acht Jahren. Aber die Deutschen haben mehr Angst vor Putin, als die Bulgaren. Warum? Es gibt hier immer noch sehr viele russlandfreundliche Menschen. Aber es wird in öffentlichen Netzwerken in meinem Oblast immer wieder aufgerufen, Hotels und Villen von Russen abzubrennen. Und dann auch umgesetzt. Man kann sich natürlich darüber streiten, ob das der richtige Weg ist. Ich finde es falsch.
Aber ich liebe mein Mafialändchen dafür, bzw meinen Oblast - in anderen Oblasten sieht es anders aus - dass die meisten sagen: verreck, Scheißrusse. Wir sind der Oblast an der rumänischen Grenze. Wir haben die unbegleiteten Kinder gekriegt. Wir haben die Ukrainer gekriegt, die sich keine Flucht in ein Land leisten konnten, wo es ihnen gleich gut geht wie Deutschland. Sie arbeiten in unserem Oblast in Dosenfabriken und sowas.

Und wenn ich dann lese, der Westen hat was damit zu tun, dass Russland angreifen "musste", ich frage mich: haben diese Menschen verstanden, was gerade passiert? Haben sie Butcha gesehen? Haben sie je ein Kind gesehen, das es zwar bis in unsere Auffangstation in Durankulak geschafft hat, aber dieser Kind hat nichts mehr. Seine Eltern sind tot. Und das Kind hat das ansehen müssen.

Aber Taurus liefern, ach, das geht ja nicht. Könnte Putin verärgern?


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

23.03.2024 um 01:38
Mir persönlich ist es völlig egal, was dieser Krieg mich kostet. Ich will, dass das mit den Kindern aufhört. Ich hatte Mama und Papa. Ich hatte einen Hund. Ich hatte ein Kaninchen. Und diese Kinder müssen ansehen. dass die Mutter vergewaltigt wird, teilweise mehrfach. Manchmal auch diese Kinder.

Und was tun wir dagegen? Um es wirklich zu stoppen?


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

23.03.2024 um 06:08
@Karakachanka

Frau Krone-Schmalz ist ja keine Unbekannte, es ist bekannt, was sie treibt. Sie strengte sogar einen Rechtsstreit an (um eine befristete Wissenschaftlerin einzuschüchtern), den sie aber verlor und sie musste die Kosten tragen.
His­to­ri­kerin Davies darf ihre Mei­nung weiter äußern
Davies kritisierte die Journalistin Krone-Schmalz wegen Falschaussagen und Kreml-Nähe, die reagierte mit einer Abmahnung. Vor Gericht erklärte man den Streit nun für erledigt, Krone-Schmalz trägt die Kosten.
Quelle: https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/lg-koeln-28o35522-meinungsfreiheit-persoenlichkeitsrecht-kritik-krone-schmalz-davies-russland-kreml-journalismus-wissenschaft-oeffentliche-debatte/

Das ging auch durch die Medien.
"Muss sich das gefallen lassen"
Gabriele Krone-Schmalz verliert vor Gericht gegen Kritikerin
Quelle: https://www.t-online.de/region/koeln/id_100116828/kritik-fuer-naehe-zum-putin-regime-gabriele-krone-schmalz-verliert-vor-gericht.html

Karl-Hermann Leukert schrieb anlässlich dazu eine besonders launige Kolumne, über Krone-Schmalz - ich benutze seine Worte - als Diva im Business der Putin-Versteherei, und ja, traurig, dass es scheinbar auch ein Business ist. Eine kurze Kostprobe:
Beruflich hat sie dort seit 1991 (!) nichts mehr zu tun. Davor war sie ein Gesicht im Moskauer ARD-Studio, stand aber immer im Schatten des weitaus profilierteren Russland-Kenners Gerd Ruge. Warum ausgerechnet GKS mit dem Etikett „Russland-Expertin“ durch Deutschland reist wie seinerzeit in den Karl-May-Schmökern Hadschi Halef Omar durchs wilde Kurdistan, kann nur verstehen, der weiß, dass in diesem Land die Frequenz öffentlicher Auftritte und das Verfassen von Büchern sozusagen aus dem Bauch heraus schon allein über den Expertenstatus entscheidet.
Quelle: https://www.salonkolumnisten.com/diva-im-club-der-kollaborateure/

Insofern kann sich der SPD-Ortsverein da nicht damit rausreden, dass er nicht wüsste, wen er da einlädt. Ich will das nicht größer machen, als es ist, aber denke schon auch, dass es ein Symptom ist. Ich machs kurz (habe schon hier und da was dazu gesagt) und sage, ich denke, die SPD müsste da mal auf die Couch. Der SPD-Parteivorsitzende (Klingbeil) hatte ja mal eine Aufarbeitung angekündigt, aber dann kam nicht mehr viel, also blieb es dabei, also bei einer Sonntagsrede.

Frau Davies gab dazu auch ein längeres Interview, das ich empfehlen kann. Das ist schon vom letzten Jahr, und daran hat sich m. E. bis dato nichts geändert:
Generell würde ich mir, jetzt wieder als Staatsbürgerin, wünschen, dass die Kommunikation der Bundesregierung eine andere wäre, gerade bei einem Thema, das aus verständlichen Gründen auf viel Unbehagen stößt. Denn Kriege machen Angst und auch die Vorstellung, dass man Kriegspartei werden könnte, macht Angst. Hier wäre eine offensivere Kommunikationsstrategie nötig, die vermittelt, was gerade geschieht, welche politischen Entscheidungen getroffen werden und warum es auch im deutschen Interesse ist, dass die Ukraine gewinnt. Die öffentliche Kommunikation und die politische Handlungsmöglichkeit bedingen sich ja gegenseitig. Für manche politischen Projekte und Entscheidungen muss offensiv geworben und ihre Relevanz erklärt werden, anstatt einfach hinzunehmen, dass die Bevölkerung dagegen ist oder zumindest an ihnen zweifelt.
Sie reflektiert da auch intelligent die Rolle der Medien.
Teile der Medien, gerade die publikumswirksamen Formate wie die Talkshows, haben eine wirklich desaströse Einladungspolitik betrieben und ich habe nicht den Eindruck, dass sich etwas geändert hat. Ich fand es aber auffällig, dass die leidenschaftlichsten Putin-Verteidiger:innen wie Hubert Seipel, Gabriele Krone-Schmalz oder Alexander Rahr, die alle bis zum 24. Februar 2022 in diesen Formaten sehr präsent waren, dann plötzlich gar nicht mehr eingeladen wurden. Das spricht für mich dafür, dass die Redaktionen wussten, was sie tun. Leider werden auch heute noch Menschen eingeladen, die keine explizite Ukraine-Expertise haben, und Menschen aus der Ukraine oder Oppositionelle aus Russland werden immer noch viel zu wenig gehört. Ich finde es sehr frustrierend, dass immer wieder der Bildungsauftrag eine kleinere Rolle spielt als die Hoffnung auf Krawall und Unterhaltungswert. Gleichzeitig haben aber viele Journalist:innen in den letzten Jahren hervorragende Arbeit in Bezug auf Russland, die Ukraine und Belarus geleistet und bezeichnenderweise genau diejenigen mit Ortskenntnissen. Sie haben sehr genau verstanden, was in Russland und in der Ukraine passiert, mussten sich aber vom hiesigen Publikum und teilweise auch von ihren Kolleg:innen den Vorwurf gefallen lassen, eine einseitige, angeblich zu russlandkritische Berichterstattung zu betreiben.
Quelle: https://zeitgeschichte-online.de/interview/es-ist-wichtig-dass-sich-wissenschaftlerinnen-am-oeffentlichen-diskurs-beteiligen

Wenn ich jetzt mal schaue, da wurde diese Woche also im ZDF das neue Mützenich-Thema diskutiert (also ging seine Strategie irgendwie schon auf) und wer saßen da?

https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/krieg-einfrieren-vor-putin-kapitulieren-maybrit-illner-vom-21-maerz-2024-100.html

Die beiden Parteivorsitzenden von SPD und BSW. Ok, dazu dann Ronzheimer (für ein wenig Kontra und Krawall gegen Klingbeil) und Sabine Adler als ausgewiesene Expertin und dann noch ein russischer Oppositioneller zugeschaltet. Aber wer fehlte? Eine Stimme aus der Ukraine war jedenfalls nicht dabei. Bei diesem Thema schon mehr als unglücklich.

Auch deshalb bin ich dir dankbar dafür, dass du hier deine persönliche Perspektive aus Bulgarien mit einbringst.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

23.03.2024 um 13:12
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Gibt es denn umsetzbares russisches Recht? Also Recht jenseits von: ich pack mal jeden in den Bunker oder Gulag, der mir nicht passt?
Ja, selbstverständlich. Putin könnte sich vieles sehr viel einfacher machen, wenn er so wie von dir vorgeschlagen agieren würde. Aber den Schein zu wahren hat anscheinend sehr große Bedeutung für ihn und sein System. Die werden schon wissen warum sie das machen. Natürlich wird Putin im Einzelfall einfach seinen Willen durchsetzen, egal was Recht und Gesetz sagen. Aber sonst eben nicht.

Und da sind Aussagen wie von Peskow eben doch bedeutsam. Nicht für uns hier im Westen, aber für die Russen selber. Und an die war diese Aussage ja auch gerichtet. Solange es eine "Spezialoperation" bleibt, kommt keine Generalmobilmachung. Wenn es also lediglich "de-facto" ein Krieg ist, aber "rechtlich" dann doch nicht, können die Russen beruhigt sein. Sie werden dann eben nicht vom Platz weg rekrutiert um an der Front zu kämpfen oder bei Lada Panzer zusammenzuschrauben.

Auch für die Vertragssoldaten hat das eine grosse Bedeutung. Bei einer Generalmobilmachung müssten die bis zum "Sieg oder Tod" kämpfen. Aber so gibt es zumindest theoretisch die Chance das sie vorher nach Hause gehen dürfen. Das dürfte sich auf die Rekrutierungszahlen auswirken.

Für uns hier im Westen ist die Bezeichnung "Spezialoperation" natürlich ein Hohn. Es IST ja auch ein Krieg und nichts sonst. Aber für die Russen selber hat das schon eine reale Bedeutung.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

23.03.2024 um 13:19
Zitat von FellatixFellatix schrieb:als Diva im Business der Putin-Versteherei
Trifft es ziemlich gut. Mir kommt bei der immer wieder die Galle hoch. Ein weiterer Akteur im Propaganda BS des Kremls. Ich konnte noch nie verstehen, was manche an der und ihren "Expertisen" finden.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

23.03.2024 um 18:14
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Aber Taurus liefern, ach, das geht ja nicht. Könnte Putin verärgern?
Dazu noch, wenn auch indirekt. Catherine Belton ist eine der besten Kennerinnen von Putins Netzwerk und Machtapparat. Siehe auch ihr Buch, inkl. der da verlinkten Rezensionen:
Putins Netz
Wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste
Quelle: https://www.perlentaucher.de/buch/catherine-belton/putins-netz.html

Wenn auch der Black Box Aspekt, sind ihre Einschätzungen doch zumindest Zeit wert. Da am WE woanders ein Interview mit ihr, stieß ich auf dieses - freie und frei lesbare - Interview von vor einer Woche auf t-online. Da sind gute Einschätzungen (es ist nicht nur Putins Krieg, er hat die Eliten wieder auf seiner Seite, da gab es letztes Jahr Zweifel), auch zu den Reaktionen auf Nawalnys Ermordung in der russischen Bevölkerung (erstaunlich, wie viele da hingingen, zur Beerdigung, und wie viele gab es noch, die Angst hatten?), zum Prigoschin-Aufstand (ja, Putin verschwand da zuerst erst mal, hatte das auch woanders gelesen), zu Putins Verhalten in Krisensituationen und zu einem möglichen Nach-Putin Szenario (ja, dafür braucht es eine schwere Niederlage und das würde es wahrscheinlicher machen, dass fortschrittlichere Elemente in den Sicherheitsdiensten aktiver werden), auch zur hybriden Kriegsführung und zum Spiel mit Ängsten (GB und F hatten Marschflugkörper geliefert, was passierte? Nichts). Hier nur die eine Stelle dazu:
In Deutschland tobt ein Streit über die Lieferung von Taurus an die Ukraine, zuletzt sorgte ein von Russland abgehörtes Gespräch von Offizieren der Luftwaffe über das Waffensystem für Aufruhr. Meinen Sie das mit Schwächen?

Da ist ein Beispiel. Die Russen überwachen und studieren uns genau. Im Zuge meiner Tätigkeit für die "Washington Post" haben wir Einsicht in Dokumente des Kremls bekommen, die zeigen, wie das Team des Ersten stellvertretenden Chefs der Kremlverwaltung, Sergei Kirijenko, etwa politische Spin-Doktoren, Beamte der UN sowie deutsche und französische Medien überwacht: Sie suchen nach Schwachstellen.

Wie genau werden diese Schwachstellen ausgenutzt?

Vor allem in Form von Kampagnen in den sozialen Medien. Dort werden sie auch verstärkt, um Uneinigkeit zu erzeugen. Die Gesellschaft soll gespalten und polarisiert werden. Das Luftwaffenleak hat dieses Ziel noch einmal demonstriert: Viele Deutsche sind seitdem verunsichert und verängstigt, weil die Russen das abgehörte Gespräch im Zuge ihrer Propagandakampagne zum rechten Zeitpunkt innerhalb der Taurus-Debatte veröffentlicht haben. Damit ist Taurus für die Ukraine unwahrscheinlicher – dies ist zumindest das Ziel Russlands.
Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100357746/ukraine-krieg-ist-putin-zu-weit-gegangen-kreml-expertin-zu-russland.html

Auch so gesehen, war der Taurus-Leak ein voller Erfolg. In Miniatur-Form konnte man das auch bei der Taurus-Umfrage hier im Forum beobachten (nach zuerst plus pro, mittlerweile Gleichstand). Ist egal, aber ^^ ist interessantes Interview.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

23.03.2024 um 20:10
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Aber ich liebe mein Mafialändchen dafür, bzw meinen Oblast - in anderen Oblasten sieht es anders aus - dass die meisten sagen: verreck, Scheißrusse. Wir sind der Oblast an der rumänischen Grenze. Wir haben die unbegleiteten Kinder gekriegt. Wir haben die Ukrainer gekriegt, die sich keine Flucht in ein Land leisten konnten, wo es ihnen gleich gut geht wie Deutschland. Sie arbeiten in unserem Oblast in Dosenfabriken und sowas.
Ich würde der Ukraine alles liefern was sie brauchen, ich hätte kein Problem wenn die Nato da mit reingeht, aber jedem Russen den Tod zu wünschen und ihn per se scheisse finden, weil er Russe ist - nee, das geht nicht. Neben meiner Schule war Anfang der 90er ein Containerdorf mit "Spätaussiedlern" und ich hatte viele Freunde da, manche bis heute. Ich finde diese Aussage tatsächlich problematisch.

Aber, ja, man ist ja immer gleich Russland-Versteher, wenn man nicht jeden Russen sofort scheiße findet, einfach nur weil er Russe ist.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.03.2024 um 15:37
Zitat von BefenBefen schrieb am 19.03.2024:Kann man denn die Überschrift des Threads mal ändern? Der hybride Krieg findet mittlerweile gegen Europa statt, die Ukraine hat ihn bereits heiß.
Ist das in Bearbeitung @nocheinPoet ?
Das die Ukraine " nur " Mittel zum Zweck ist um die globalen Verhältnisse zu verschieben dürfte mittlerweile Konsens sein . Was noch nicht Konsens ist wie man damit umgeht...


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.03.2024 um 16:52
Nehmen wir an die Ukraine sieht sich irgendwann zu einer Kapitulation gezwungen. (Trump wird gewählt es kommt nicht genug Artilleriemunition) Gibt es irgendeine Möglichkeit Massaker wie in Butscha zu verhindern? Sprich wäre nach eine Kapitulation Russland möglichweise "freundlicher" weil der Krieg gewonnen ist?


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

25.03.2024 um 16:59
Zitat von 7roses7roses schrieb:Nehmen wir an die Ukraine sieht sich irgendwann zu einer Kapitulation gezwungen. (Trump wird gewählt es kommt nicht genug Artilleriemunition) Gibt es irgendeine Möglichkeit Massaker wie in Butscha zu verhindern? Sprich wäre nach eine Kapitulation Russland möglichweise "freundlicher" weil der Krieg gewonnen ist?
Nein. Die Alternative zum Verhindern wäre ein militärisches Eingreifen „des Westens“ wie damals im Kosovo.


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