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Brexit und danach?

9.630 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Brexit, Brexitus, Gerxit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brexit und danach?

22.08.2017 um 21:28
@Bauli

Die Council Tax muss jeder bezahlen, egal ob die Immobilie über mortgage finanziert wird oder eben gemietet wird. Soweit ich weiß, wird die NHS aber nicht daraus bezahlt, sondern aus der National Insurance und indirekten Steuern (Tabak, Alkohol). Council Tax ist eben alles was mit der lokalen Verwaltung zu tun hat.

Der Spruch mit den 350 Mio Pfund pro Woche stand doch auf dem Bus. Aber nicht nur auf dem Bus, ich hatte zuletzt Werbevideos verlinkt. Tatsächlich wurde damit sehr aggresiv geworben, das war der Wahlspruch der Leave Campaign.

Die Logik dahinter, dies sei angeblich die Summe, die an die EU gezahlt wird. Das stimmt natürlich nicht, denn es geht der Britenrabatt ab, außerdem kommt ein großer Teil zurück, in Wirklichkeit ist es etwa ein Drittel. Davon bleibt natürlich auch nichts übrig, im Gegenteil der Brexit reißt bereits jetzt ein Loch in den Haushalt.

Über ein Drittel der Brexit-Wähler haben das aber eben geglaubt, dass die Summe für die NHS frei wird.

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Brexit und danach?

23.08.2017 um 00:00
Bundesbankvorstand Dombret sagt im Interview mit dem Spiegel, dass einige Banken vollständig ihren Betrieb von London wegverlegen werden, nicht nur die Bereiche, die mit dem Euro zusammenhängen. Profiteure sind Frankfurt und Dublin. Die Deutsche Bank soll z.B. zunächst 4000 Stellen nach Frankfurt verlegen, JP Morgan 1000 Stellen nach Dublin.

Der Spiegel-Artikel ist hinter einer paywall, daher link zum Independent:

http://www.independent.co.uk/news/business/news/brexit-latest-frankfurt-dublin-banks-relocate-jobs-front-runners-uk-divorce-european-union-eu-a7906516.html


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23.08.2017 um 11:54
Der Pfundkurs hat mit 1.085 zum EUR heute morgen einen neuen Tiefstand seit dem Referendum erreicht. Der historisch niedrigste Stand war am 30.12.2008 bei 1.02 als Folge der Finanzkrise. Das Pfund hat sich damals allerdings schnell erholt, nur vom 17.12.2008 bis zum 5.1.2009 war das Pfund historisch gesehen gesehen niederiger als heute.


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23.08.2017 um 15:45
Zitat von BauliBauli schrieb:Klassifizierung des Hauses a-f
hat mit dem Haus auch nichts zu tun, es geht um das Wohngebiet, und wieviele Kosten dort anfallen.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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23.08.2017 um 16:14
@Anaximander
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:hat mit dem Haus auch nichts zu tun, es geht um das Wohngebiet, und wieviele Kosten dort anfallen.
Nein, ein Haus der Klasse C kann eine bessere Bausubstanz haben und ein besseres Umfeld, als das Haus der Klasse D. Klasse D wird trotzdem höher versteuert. Es kommt auf die Art des Hauses insgesamt an. Deswegen gibt man Anhaltpunkte ab, wie: 3 Schlafzimmer oder 5 Schlafzimmer.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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23.08.2017 um 16:15
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Die Council Tax muss jeder bezahlen, egal ob die Immobilie über mortgage finanziert wird oder eben gemietet wird. Soweit ich weiß, wird die NHS aber nicht daraus bezahlt
Doch, die NHS wird dadurch auch mitfinanziert. Frage beim Rathaus nach.


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23.08.2017 um 16:27
Ok ist richtig

https://www.gov.uk/council-tax-bands


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23.08.2017 um 19:32
Theresa May ist jetzt anscheinend bereit, dem EuGH zumindest eine indirekte Rolle (etwa wie bei den EFTA-Staaten) bei Disputen zuzugestehen, dabei hatte sie früher eine solche Rolle als rote Linie bezeichnet:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-london-will-europaeischen-gerichtshof-weiter-respektieren-a-1164226.html

Ein Hinweis darauf, dass das UK nicht kompletten Drittlandstatus anstrebt, was auch als Rückzieher gesehen wird, mMn müsste da aber noch wesentlich mehr an Zugeständnissen kommen.

Das Positionspapier ist aber noch nicht auf der Regierungsseite veröffentlicht, soweit ich sehe.


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25.08.2017 um 11:45
122.000 EU-Bürger sind im Finanzjahr März 2016 bis März 2017 ausgewandert, etwa ein Drittel mehr als in den Vorjahren. Unter dem Strich ergibt sich zwar weiterhin eine Nettoeinwanderung von EU-Bürgern, allerdings ergibt sich bei der EU-8 Gruppe (Beitrittsstaaten ab 2004, d.h. Polen und osteuropäische Staaten) eine erstmalig nur noch äußerst geringe Nettoeinwanderung, was sowohl an der höheren Auswanderung als auch auch an der geringeren Einwanderung liegt. Einwanderer, die zum Arbeiten kamen hatten überwiegend ein festes Stellenangebot, ansonsten sind natürlich auch viele Studenten unter der "Einwanderergruppe".

https://www.ons.gov.uk/peoplepopulationandcommunity/populationandmigration/internationalmigration/bulletins/migrationstatisticsquarterlyreport/august2017

Die deutet darauf hin, dass die xenophobe Stimmung v.a. gegen Osteuropäer abschreckend wirkt.

Außerdem haben sich Behauptungen von Theresa May, Nicht-EU-Bürger würden häufig ihr Studentenvisum überziehen, als falsch herausgestellt, was insgesamt Zweifel an kolportierten Migrationszahlen ausgelöst hat.


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25.08.2017 um 12:41
Borat Johnson, der zuvor der Meinung war, die EU solle sich verpfeifen, räumt jetzt ein, dass das UK die Austrittssumme zu zahlen hat, ohne genaue Zahlen zu nennen:
But I’m certainly saying that we have to meet our legal obligations as we understand them and that’s what you’d expect the British government to do.
https://www.theguardian.com/politics/2017/aug/25/boris-johnson-concedes-uk-will-have-to-pay-for-brexit


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25.08.2017 um 18:23
Frankfurt rechnet damit, dass nach dem Brexit einige zehntausend neuer Stellen in der Stadt geschaffen werden:

http://uk.reuters.com/article/us-britain-eu-frankfurt-jobs-idUKKCN1B50O6

Insbesondere benötigen die internationalen Schulen neue Lehrer:

http://www.independent.co.uk/news/business/news/brexit-latest-news-frankfurt-international-schools-places-bankers-children-city-london-uk-move-jobs-a7907771.html


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25.08.2017 um 20:17
@Anaximander
Grüße an den englischen Spion - ich lese deine Nachrichten gerne hier.
Aufgrund deiner Links habe ich in einem Immo Fonds Frankfurt investiert ;)


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25.08.2017 um 20:29
@Abahatschi

;)

Hedgefond-Manager kaufen jetzt Pfund an, ist aber sicherlich risikobehaftet (nächste Gesprächsrunde in der kommenden Woche)


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26.08.2017 um 23:34
Labour legt sich jetzt deutlicher auf einen soft Brexit-Kurs fest. Wenn es nach dem Willen von Labour geht, soll eine 2-4 Jahre dauernde Übergangsperiode geben (die EU hat diese auf maximal 3 Jahre angesetzt), in welcher das UK Teil der Zollunion und des Binnenmarkts bleibt und die Freizügigkeit und Rechtsprechung des EuGH akzeptiert. Die Tories sind ebenfalls für eine Übergangsperiode, aber laut gemeinsamen Artikel von Fox und Hammond im Telegraph außerhalb der Zollunion (aber irgendwie doch drin) und des EuGH (die EU wird das aber nicht akzeptieren). Der Druck der Wirtschaaft für eine Übergangslösung ist jedenfalls sehr hoch.

Für die die permanente Regelung hält sich Labour außerdem den Verbleib in der Zollunion und im Gemeinsamen Markt ausdrücklich offen (Norwegen-Modell):

https://www.theguardian.com/global/2017/aug/26/labour-calls-for-lengthy-transitional-period-post-brexit

Buchmacher bewerten die Wahrscheinlichkeit einer vorgezogenen Neuwahl vor 2022, und somit wohl vor dem permanenten Brexit, auf immernoch knapp 80%. Labour liegt in Meinungsumfragen vorne, und die Tories haben keine Koalitionspartner mehr (Labour könnte sich dagegen sowohl von der SNP als auch den LibDems unterstützen lassen).


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Brexit und danach?

27.08.2017 um 22:12
Auch auf Spiegel Online nachzulesen, Corbyn bestätigt den neuen Kurs:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/grossbritannien-labour-vollzieht-brexit-kurswechsel-theresa-may-in-bedraengnis-a-1164799.html

Dies wurde erstmals durch einen offenen Brief von Sir Keir Starmer, dem Labour Shadow Brexit Secretary bekannt, der schon länger in diese Richtung argumentiert hat:

https://www.theguardian.com/commentisfree/2017/aug/26/keir-starmer-no-constructive-ambiguity-brexit-cliff-edge-labour-will-avoid-transitional-deal

Morgen gehen die Verhandlungen weiter. Trotz einiger Signale, dass das UK über eine Begleichung der Brexit-Schulden nachdenkt (aber nicht in der Höhe, wie von der EU fordert), ist mit einer schnellen Einigung nicht zu rechnen. Vielmehr will Davis Barnier dazu drängen, die Schulden-Frage mit Handelszusagen zu verknüpfen. Barnier hat dafür aber kein Mandat. Die EU kann es sich außerdem nicht leisten, zu Fragen des Austrittsabkommen überzugehen (auch dieses wäre noch kein zukünftiger Handelsvertrag), denn sonst wäre die Brexit-Summe möglicherweise nicht mehr rechtlich einklagbar. Im Klartext würde das Austrittsabkommen wahrscheinlich eine Reihe weiterer "nicht-verhandelbarer Forderungen" beinhalten. Ob das alles mit den Tories zu machen ist, ist fraglich, es gibt zu viele Hardliner in den eigenen Reihen, vielleicht spekuliert die EU auf Newahlen.

Das Pfund ist zum Wochenabschluss erstmalig (seit dem Referendum) unter 1.08 Euro gefallen.

May ist seit Wochen abgetaucht, bemüht sich aber jetzt persönlich in Japan darum, den Abzug geplanter Investitionen zu vermeiden. Japan hatte mit Blick auf das EU-Freihandelsabkommen, von das UK dann nicht mehr profitieren würde, überwiegend im UK investiert.


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29.08.2017 um 13:48
Auch die australische ABC, eigentlich den Briten freundlich gegenüberstehend, sieht in der mittlerweile dritten Verhandlungswoche immer noch keinen entscheidenden Durchbruch. Die französische Seite gibt zu verstehen, dass es weiterhin unklar ist, wie der Trennungsprozess vollzogen werden soll. Dies liegt an innenpolitischen Streitigkeiten, der vermasselten Neuwahl, mangelndem Rückhalt in der Bevölkerung, der roboterhaften, autoritären und intriganten Art von Theresa May sowie dem Schreckgespenst von Boris Johnson. Auch Theresa's Wanderung im "field of weed" führt zu keiner neuen Erkenntnis. Ob am Ende die magische Hand doch noch zu einem Ergebnis führen wird?

Youtube: Teresa May and the Holy Grail
Teresa May and the Holy Grail
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29.08.2017 um 16:21
Das Pfund erleidet einen neuerlichen Wertverlust, vergleichbar mit den unmittelbaren Auswirkungen der Finanzkrise in 2008/9. Mit 1.075 gegenüber dem Euro ist es sehr nahe am historischen Tiefstwert von Ende 2008. Der Euro gilt mittlerweile als sicherer Hafen für Anleger. Gleichzeitig führt das schwache Pfund nicht zu einem Export-Boom, da sich Investoren zunehmend entscheiden, die Gewinne außerhalb des UKs anzulegen, da die wirtschaftliche Situation im UK zu unsicher ist (schreibt der Telegraph, nicht der Guardian).

http://www.telegraph.co.uk/business/2017/08/29/pound-falls-eight-year-low-against-euro/


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29.08.2017 um 17:41
Alle UK Positionspapiere sind hier veröffentlicht:

https://www.gov.uk/government/collections/article-50-and-negotiations-with-the-eu

Das Positionspapier zur Rechtsprechung findet sich ganz untern. Die Rede ist nunmehr nur noch von keiner "direkten Rechtsprechung" durch den EuGH. Vorgeschlagen wird statt dessen ein Arbitration Court (wie bei CETA) oder Joint Committee (wie bei EFTA).


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Bauli ehemaliges Mitglied

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29.08.2017 um 20:53
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:oder Joint Committee (wie bei EFTA).
Wäre sicherlich überlegenswert. Dann zahlen die Briten genauso wie die Schweiz einen Beitrag zum Binnenmarkt, um daran zu partizipieren.

Dann wäre das UK aber nicht so frei, wie sie vor dem Brexit-Referendum den Wählern versprochen hätten.

Aber letztendlich scheint den verantwortlichen Briten klar zu sein, das sie um einen Zugangsbeitrag nicht drumherum kommen.

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Das wird im Endeffekt die Produktpreise verteuern und die Masse an Umsatz einschränken auf Waren und Leistungen.


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