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Brexit und danach?

9.630 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Brexit, Brexitus, Gerxit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brexit und danach?

09.01.2020 um 20:28
Die offentliche Hand braucht jetzt dringend 30.000 zusaetzliche Staatsdiener, um nach dem Brexit mit dem buerokratischen Mehraufwand zurecht zu kommen.
https://www.telegraph.co.uk/news/2016/11/15/brexit-plan-is-months-away-as-civil-service-needs-30000-extra-st/

Zum Vergleich: Die EU beschaftigt in etwa 55.000 Mitarbeiter.

BoJo und Cummings kriegen jetzt ihr Buerokratiemonster, aus dessen Faengen sie sich eigentlich befreien wollten.

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Brexit und danach?

11.01.2020 um 10:33
Bloomberg schätzt die bisherigen Kosten des Brexit-Votums auf 170 Mrd Dollar. Dieses Jahr kommen schätzungsweise weitere 70 Mrd Dollar hinzu. Also sämtlich Kosten noch bevor das UK die EU überhaupt verlassen hat.

https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-01-10/-170-billion-and-counting-the-cost-of-brexit-for-the-u-k


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Brexit und danach?

13.01.2020 um 17:40
Heute wurde bekannt, dass die britische Wirtschaft im November um 0.3% geschrumpft ist. Der Wechselkurs des Pfund, der sich nach der überraschend klaren Wahl etwas erholt hatte, brach daraufhin ein. Das Wachstum im letzte Quartal 2019 betrug nur 0.1%, praktisch eine Stagnation.

In den weiteren Nachrichten war schon lange vermutet worden, dass die britische Discount-Fluggesellschaft Flybe den Brexit vielleicht nicht überleben wird, ähnlich wie im letzten Jahr Thomas Cook. Die Fluggesellschaft steht jetzt in Verhandlungen mit der Regierung für eine Rettung in der letzten Sekunde, was aber als unwahrscheinlich gilt.

https://www.investingcube.com/flybe-at-the-brink-of-collapse-highlighting-the-perils-of-brexit/


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 09:31
Etwa die Hälfte aller britischen Firmen erwartet für das Jahr 2020 eine Rezession, ein Drittel befürchtet sogar einen Einbruch um 4%, also fast wie zu Zeiten der Finanzkrise. Der wichtigste Faktor ist dabei der Brexit.

https://www.independent.co.uk/news/business/news/uk-economy-recession-2020-survey-a9281666.html


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 10:33
Die Bank of England hält es daher für wahrscheinlich, dass die Zinssätze demnächst weiter gesenkt werden müssen, auf ihre historischen Tiefstände, damit so die schwächelnde britische Wirtschaft gestützt werden kann. Damit wären dann aber auch die Möglichkeiten der Bank of England weitgehend ausgereizt, was für den Zeitpunkt des tatsächlichen Eintritts des Brexits nichts gutes verheißt.

https://www.theguardian.com/business/2020/jan/09/bank-of-england-governor-mark-carney-hints-at-imminent-interest-rate-cut


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14.01.2020 um 10:38
Könnte England, wenn sie merken dass der Brexit doch ne blöde Idee war eigentlich relativ zeitnah auch wieder in die EU eintreten oder ist das erstmal ausgeschlossen?


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 10:44
@Schnapspraline

Innenpolitisch stelle ich mir das schwierig vor, es müsste zumindest erstmal zu einem Regierungswechsel kommen, das ist angesichts der derzeitigen Mehrheit innerhalb der kommenden fünf Jahr nicht zu erwarten. Die Tories werden schlecht zugeben können, dass die Idee schlecht war. Und Johnson schon mal gar nicht.

Ein Wiederbeitritt wäre nach ein paar Jahren sicherlich unkompliziert, es müssten aber doch ein paar Dinge verhandelt werden, so wird das UK zwar wahrscheinlich am Pfund festhalten können, aber der Britenrabatt wird wegfallen, das wäre den anderen Ländern nicht zu vermitteln.


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 10:48
@Anaximander

Ich könnte mir vorstellen dass ein Regierungswechsel ziemlich schnell kommen könnte wenn das Land durch den Brexit wirtschaftlich immer schlechter da steht. Sieht ja jetzt schon nicht so gut aus und wer weiß wie sich das noch entwickelt.


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 10:55
@Schnapspraline

Persönlich gehe ich eher von einem deutlich reduzierten Wachstum aus, eine Rezession in näherer Zukunft ist natürlich gut möglich, wäre aber auch nicht ungewöhnlich und wird davon abhängen, was für einen Brexit es gibt.

Wenn bereits nach wenigen Jahren der Brexit revertiert wird, hätte die Bevölkerung nichts gelernt. Schon jetzt schwören sich führende Brexiteers wie Rees Mogg darauf ein, dass erst in 50 Jahren die positiven Aspekte eintreten und bis dahin eben das Tal der Tränen zu durchschreiten ist.

Bei der gegenwärtigen Mehrheit glaube ich eher nicht, dass es zu einem Richtungsstreit, wie unter May kommt, das Land wird also regierbar bleiben.

Es sei denn vielleicht, es gibt zusätzlich noch eine globale Finanzkrise.


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 10:59
Wenn die positiven Aspekte erst in 50 Jahren eintreten sollen kann ich mir durchaus vorstellen dass die Bevölkerung das eben nicht mittragen will. Andererseits kann man auch nicht einfach wieder rein, wieder unzufrieden sein und wieder austreten wollen. Bei den Briten bin ich mir momentan bei gar nichts sicher. Warten wir erst einmal ab was für ein Brexit kommt bzw ob der jetzt auch wirklich dann kommt, oder wieder verschoben wird.


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 11:07
@Schnapspraline

Das Hauptargument der Brexiteers bleibt, dass das UK eine bessere Arbeitslosenquote, v.a. Jugendarbeitslosenquote hat, als Griechenland und Spanien. Liegt aber daran, dass es im UK viele subventionierte Geringverdiener (tax credits) und prekäre Jobs (zero hour contracts) gibt sowie ein sehr geringes Arbeitslosengeld I. Man ist also gezwungen jeden Job anzunehmen, also auch von einem Bürojob in die Gig-economy zu wechseln.

Das UK ist eine alternde Gesellschaft, Rentner, die bereits eine Bleibe abbezahlt haben, sind bereit, finanzielle Einbußen hinzunehmen, denn sie sind dadurch nicht akut in ihrer Existenz bedroht.


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 16:24
Erwartungsgemäßt hat das blonde Moppelchen das schottische Gesuch nach einem erneuten Unabhängigkeitsreferendum abgelehnt, und zwar nicht nur für die nähere Zukunft, sondern rundheraus, mit dem Hinweis, dass das Referendum von 2014 eine Generationentscheidung gewesen sei. Sturgeon sieht darin eine Verletzung der Demokratie, Schottland werde gegen seinen Willen gezwungen, aus der EU auszutreten, das Brexit-Referendum habe die Lage von damals, als der EU-Verbleib Schottlands fraglich schien, fundamental geändert.

https://www.bbc.com/news/uk-scotland-scotland-politics-51106796

Tatsächlich ist anders als in Spanien ein Unabhängigkeitsreferendum nicht von der Verfassung nicht vorgesehen, denn es gibt ja keine Verfassung, also gilt das UN-Recht auf Selbstbestimmung. Der Konflikt wird sich weiter zuspitzen, Sturgeon darauf hoffen, dass die Schotten immer wütender werden.


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 17:11
All diese Vorprognosen haben nur ein Ziel. Nämlich den Brexit zu verhindern. Stimmen tun die Alle nicht. Eigentlich ist auch kein gut fundamentiert. Wie auch. Gibt ja keine Erfahrungswerte. Oder Vergleichswerte. Ich bin der Auffassung, dass das Pfund längerfristig zulegen wird. Hätte die SNB kein Euro Stützkäufe getätigt wäre der Sfr doppelt so stark. Und der Euro unter Dollarwert gehandelt. Kann dem Pfund auch so ergehen.


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 17:50
@schluesselbund

Du bist Schweizer?


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 17:56
@Anaximander

Warum diese Frage?


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 18:00
@schluesselbund

Es gibt einige Schweizer, welche den Brexit positiv sehen, da er die EU schwächen könnte. Ich verstehe aber nicht die Logik, warum es dem Pfund wegen des Brexit irgendwann besser gehen könnte - so verstehe ich Dein Argument - denn das UK ist gar nicht in der Eurozone, sondern hat eben seine eigene Währung. Das gleiche zeigt das Beispiel Schweiz, das praktisch Mitglied im Gemeinsamen Markt der EU ist - dadurch wird der Franken stark, ähnlich auch die dänische Krone. Das UK will aber das alles verlassen, daher sehe ich keine Hinweise darauf, wie dies dem Pfund nutzen könnte - auch wenn es natürlich möglich ist, dass sich der Kurs irgendwann wieder erholt.


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 19:08
@Anaximander

Erstmal verstehe ich nicht warum der Brexit die EU schwächen soll. Und wie soll das gehen? Das UK ist nicht in der Eurozone? Wo dann? Richtig ist, das UK hat eine eigen Währung. Von daher nicht Mitglied der Währungsunion. Die Schweiz ist nicht Mitglied am Gemeinsamen Markt der EU. Sie beteiligt sich daran. Genau so wird es nach dem Brexit für das UK auch sein. Wie für China und Amerika auch. Darum kann es das Pfund stärken. Tut es beim SRF Dänischer Norwegischer Krone genau so. Aber als nicht Mitglied in der EU gibt es noch weiter Faktoren welche die Währung stärken können. Bei einem verbleib des UK sehe ich keinen Hinweis wie dies dem Pfund nutzen könnte. Eines ist auch klar, bevor das UK in die EU eingetreten ist war das Pfund viel stärker als heute.
Noch was. Es wird nur berichtet was das Kosten soll, aber was Kostet bringt auch ein Gewinn. Wie hoch ist der?


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 19:38
@schluesselbund

Unter Eurozone versteht man diejenigen EU-Mitglieder, die den Euro als gemeinsame Währung benutzen. Das UK gehört nicht dazu, denn dort gibt es das Pfund.

Wikipedia: Eurozone

Die Schweiz ist praktisch Mitglied des Gemeinsamen Markts, zwar über bilaterale Verträge, die aber praktisch äquivalent sind und v.a. auch die Freizügigkeit mit einschließen.

Das UK will die Personenfreizügigkeit nicht, daher ist deren Fall mit der Schweiz auf keinen Fall vergleichbar.

China und die USA haben noch nichtmal einen Freihandelsvertrag, das ist also nochmal ein Unterschied.

Norwegen ist ebenfalls Mitglied im Gemeinsamen Markt. Das ist klar, für diese Länder steigt der Wert der Nationalwährung an, das hat Vor- und Nachteile.

Das UK war vor dem Brexit nicht Teil der Eurozone und wird es durch den Brexit auch nicht. Davon ist kein Vorteil zu erwarten, es ist aber ein Nachteil zu erwarten, da der Brexit das allgemeine Wirtschaftswachstum deutlich schwächen wird. Daher kann man davon ausgehen, dass das Pfund, obwohl der Wert natürlich auch wieder steigen kann, insgesamt schwächer dasteht, als ohne Brexit.

Es sind keine ökonomischen Gewinne, die der Brexit bringen könnte, bekannt geworden. Befürworter argumentieren zwar mit Freihandelsverträgen, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass das UK den status quo über die EU als globaler player behalten kann; selbst wenn, so ist der wichtge europäische Markt sicher negativ betroffen. Also sind keine wirtschaftlichen Vorteile erkennbar. Das einzige Modell ist das Minford-Modell, bei dem das UK einseitig alle Zölle aufhebt, dies würde aber zu einer Vernichtung des britischen Handwerks führen, und ist allein deshalb nicht realisierbar.


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 19:53
Der Brexit könnte einige EU-Länder schwächen, besonders diejenigen mit starkem Handelsvorlum mit den Briten, also auch Deutschland. Ein Freihandelsvertrag würde einiges davon auffangen. Außerdem gibt es für Europa auch Chancen, indem britische Unternehmen nach Europa umsiedeln müssen, um den EU-Markt zu behalten oder überhaupt überleben zu können, etwa die Autoindustrie, oder zumindest Geschäftsstellen in Europa errichten müssen.


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Brexit und danach?

14.01.2020 um 21:02
Michel Barnier hat heute vor dem EU-Parlament bestaetigt, dass es infolge des Johnson-Deals zu Warenkontrollen an der nordirischen Grenze kommen wird.
Das betrifft jene Gueter, die von Grossbritannien nach NI transportiert werden.
Johnson behauptete natuerlich im Wahlkampf das Gegenteil.

Also auch diese Kroete muss er schlucken, wenn er in den Verhandlungen zuegig voran kommen will.

https://www.theguardian.com/politics/live/2020/jan/14/boris-johnson-faces-fresh-questions-on-brexit-and-northern-ireland-deals?page=with:block-5e1ddca08f088d80a182ac74#block-5e1ddca08f088d80a182ac74


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