Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

Realo schrieb:Ich ertrag den Zynismus in der Bevölkerung langsam nicht mehr.

du kannst doch vor Ort helfen gehen. oder in Asylbewerberunterkünften helfen. mit deiner Ausbildung als Soziologe kannst du an den Brennpunkten des GEsschehens aktiv helfen statt eine  schwindende Aufnahmebereitschaft zu beklagen.

Etwa 280 000 Flüchtlinge sind 2016 nach Deutschland gekommen, berichtet Innenminister Thomas de Maizière. 2015 waren es noch 890 000.
Die Zahl der Asylanträge lag 2016 bei insgesamt 745 545. Schutz erhielten gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention 36,8 Prozent der Asylbewerber, über die entschieden wurde

http://www.sueddeutsche.de/politik/asylbewerberzahlen-fuer-zahl-der-fluechtlinge-in-deutschland-extrem-gesunken-1.3328336

Tussinelda schrieb:Hilfst Du bei Abschiebungen?

ne aber schon mal bei ner Steuererklärung für syrische Neubürger oder wenn ne Autofahrt dringend nötig ist.

@lawine
Beides kann man nicht? Und muss man aktiv sein, um Kritik zu üben? Hilfst Du bei Abschiebungen?

neugierchen schrieb:bis hin das wir noch unterstüze können das sich gar nicht so viele auf den Weg machen müssen.

Und gerade das findet ja nicht statt, zumal keiner Geld genug hat, um die Probleme in den Herkunftsländern zu lösen. Das betrifft aber nur Armutsflüchtlinge. Kriegsflüchtlinge ist wieder ein anderes Ding und darauf haben wir auch keinen Einfluss, wenn immer wieder ein neues Fass aufgemacht wird wie zuletzt gegen Qatar, das neues Öl ins Feuer gießt. Manchmal erscheint es mir so, dass der Krieg in Nahost künstlich am Leben gehalten wird, damit die Waffenlobby weiter munter produzieren und liefern kann. Aber da ist ein anderes Thema.

lawine schrieb:du kannst doch vor Ort helfen gehen. oder in Asylbewerberunterkünften helfen.

Dazu bin ich leider schon zu alt (>60). Meine Tochter hilft aktiv. Ich selbst bemühe mich schreibend um etwas Aufklärung und gegen Populismus.

@Realo ich wusste nicht, dass man mit ü60 zu alt zum Helfen ist.
bei uns sind deutlich jüngere und deutlich ältere Menschen engagiert- halt jede und jeder, dem es eine Herzensangelegenheit ist, Menschen zu helfen, die als Asylbewerber neu hier angekommen sind und sich integrieren wollen

@Realo
Naja, ein paar Katarer als "Wirtschaftsflüchtlinge" wäre nicht das schlechteste ....

Im Ernst, natürlich hast Du recht, aber auch Kriegsflüchtlingen kann man vor Ort helfen. Österreich hat da ein paar gute Beispiele wie schnell projektbezogen Geld fließen kann.

Das mit der Waffenindustrie stimmt natürlich obwohl Saudi Arabien inzwischen selbst produziert, natürlich mit deutschem Know How.

Iran ist zum Glück sehr gemäßigt, das genaue Gegenteil von Saudi Arabien, da sollten wir lieber Katar ein wenig Unterstützung angedeihen lassen.

Geld wird aber auch nicht mehr wenn man es hier ausgibt.

@lawine
sag mal, machst Du hier jetzt Vorwürfe, weil jemand nicht hilft, sich zu alt fühlt oder zu alt ist, um zu helfen, sich aber trotzdem wagt, seine Meinung öffentlich kundzutun? Wer nicht hilft, dem ist es keine "Herzensangelegenheit Menschen zu helfen"? Gehts eigentlich noch?

Optimist schrieb:mir ist es ja nun langsam klar. dass ihr Asyl (worum es hier im Faden geht) und (Wirtschafts-)Migration gerne vermischen wollt, bzw. ALLE welche es wollen, hier aufnehmen wollt.

Nein, ich frage mich nur warum gerade eine Minderheit der Menschen die nach Deutschland kommen gerade nicht einwandern dürfen sollen?

schnitzel schrieb (Beitrag gelöscht):Du bist nicht aktiv in der Flüchtlingshilfe? Du trommelst hier doch immer am lautesten.

In einer arbeitsteiligen Welt wie unserer ist es auch nicht nötig alles selbst zu machen. Dennoch kann man sich durchaus berechtigt über Misstände beschweren. Ich muss ja auch kein Straßenbauer sein um mich massiv über schlechte Straßen aufzuregen.

@Realo
@kofi
Ansprüche an andere zu stellen ist wirklich nicht das Threadthema ....

Es geht auch niemanden etwas an wie fit sich jemand fühlt und ob er sich noch woanders einsetzt. Hier zu schreiben und zu lesen ist doch schon viel. Meinungen einbringen, diese mit anderen Meinungen abgleichen, unbedachtes mit aufnehmen und so die eigene schärfen, unanfechtbarer machen ...

Ich kann auch nur sagen das ich mein schlechtes Gewissen mich nicht aktiver einzubringen monetär durch zweckbezogene Spenden beruhige. Ich hoffe damit besser helfen zu können als wenn ich mir Arbeitszeit abknöpfe und mich nur durch meine Arbeitskraft einbringe.

McMurdo schrieb:Nein, ich frage mich nur warum gerade eine Minderheit der Menschen die nach Deutschland kommen gerade nicht einwandern dürfen sollen?

Vielleicht weil wir kein Einwanderungsgesetz haben und sich viele Leute nicht auf das Niveau einer Bananenrepublik begeben wollen. In Deutschland sollte es noch opportun sein sich an geltendes Gesetz zu halten. Ansonsten Anarchie für alle, auch keine Steuerzahlungen mehr für Millionäre.

neugierchen schrieb:Vielleicht weil wir kein Einwanderungsgesetz haben und sich viele Leute nicht auf das Niveau einer Bananenrepublik begeben wollen. In Deutschland sollte es noch opportun sein sich an geltendes Gesetz zu halten. Ansonsten Anarchie für alle, auch keine Steuerzahlungen mehr für Millionäre.

Das wir hier in Deutschland zu diesem Thema bessere Gesetze brauchen ist wohl offensichtlich. Davon abgesehen fällt mir aber kein plausibler Grund ein.

@McMurdo
Das fordern hier sehr viele, ein vernünftiges Einwanderungsgesetz. Für die Umsetzung kämpfen und Legalität fordern. Dann gibt es auch keinen Streit mehr ums Asylgesetz. Das ist doch die Krux, das dieses missbraucht wird bis zum geht nicht mehr weil flankierende Gesetze fehlen.

@neugierchen


Naaa, dass ist nicht der Gedanke. Ich hab in keinem deiner Beiträge gelesen, weder direkt noch indirekt, dass du Menschen falsche Hoffnungen machst. Und das ist im Prinzip das, um was es (meiner Meinung nach) geht. Und das ist durchaus Thema, inwiefern die Asylgesetzgebung Menschen falsche Vorstellungen vermittelt. Wenn Bürger/innen in D gut gemeint falsche Vorstellungen vermitteln.

Unter migrantischen Gesichtspunkten habe ich bei dir was greifbares. Etwas, womit ich arbeiten kann. Aber bei Realo kann Mensch im Dunkeln tappen. Vor allem, wenn nach viel Reden plötzlich der Umschwung folgt in Richtung "ne, ich nicht".

Ich finde Transparenz einfach schon wichtig. Wer nichts versprechen kann, sollte auch nix versprechen. Und das meine ich allgemein. Das ist für Asyl (finde ich) der allerwichtigste Gedanke. Wir können den Menschen, die zu uns kommen, nichts versprechen. Wir können ihnen Schutz und Hilfe versprechen. Aber die Erfahrung zeigt, dass die Erwartungshaltung ab und an höher ist.

Ich finde das einfach bedauerlich zu hören:" Die Deutschen sind Lügner!" Flüchtlinge erzählen, die Deutschen bekommen Geld von der UNO und sowas, Flüchtlinge sind nur Geld, sonst nix.

Hätten sie jetzt von dir deine Aussagen gehört, was fpr Erwartungen sollen sicj da einstellen, verstehste was ich meine? Schutz und Hilfe, mehr wird erstmal nicht versprochen.

@neugierchen

Und letztlich schreiben wir ja über Menschen mit Gefühlen und Einstellungen. Hotspots usw. muss man alles diskutieren. Aber letztlich leitet die oder alle Menschen das Prinzip Hoffnung.

Und wir sollten nicht mit Hoffnung spielen "refugees welcome" oder sowas, sondern möglichst genau vermitteln, was wir ihnen anbieten können. D ist eben nicht so reich, wie gedacht. Auch in D gibt es Armut. Aber DAS muss den Menschen auch mal vermittelt werden.

Leitfrage: Wie kann man vermitteln, was Asyl letztlich leisten kann und was nicht?