@Tussinelda Die Geschichte mit dem Essen fand ich auch ziemlich fragwürdig. Das hat er aber offenbar schon selbst eingesehen, so wie ich das mitbekommen habe. Er war übrigens wohl auch nicht verantwortlich für Organisation und Ort, also kann man ihm eigentlich keine Vorwürfe machen.
Die Würdigung von ehrenamtlichen Helfern ist wichtig und richtig, der Rahmen muss aber auch stimmen. Klar.
Die Würdigung ehrenamtlicher Helfer ist sogar äußerst sinnvoll, um Prozesse beispielsweise von Resignation oder Enttäuschung zu verlangsamen und ihnen vorzubeugen. Menschen mögen es nunmal, wenn man ihnen sagt und zeigt, dass sie etwas gut gemacht haben.
Dass man ihre Tätigkeit zu schätzen weiß. Das motiviert sie, weiterzumachen.
Was du kaum verhindern kannst, sind Erschöpfungsprozesse, aber auch Professionalisierungsprozesse. Professionalisierung verhindert zu einem Gutteil zu hohe emotionale Erschöpfung. Wenn man jedes Mal, bei jedem Schicksal, voll mitgeht emotional, dann brennt einen das aus und verhindert schließlich die Hilfsfähigkeit.
Wichtig ist es, die richtige Balance zu finden.
Was
@kofi leistet und unter welchen Bedingungen, wissen wir alle nur so am Rande und oberflächlich.
Deshalb wäre ich auch vorsichtig mit der Äußerung von Empörung und Betroffenheit sowie mit Kritik ihm gegenüber.
Wir haben kein Recht, ihm vorzuschreiben, wie er sich zu verhalten hat.
Das entscheidet zunächst einmal er allein. Vor allem vor dem Hintergrund, dass niemand ein Patentrezept besitzt für Umgang mit Asylbewerbern oder Integration.
Bei anderen Angelegenheiten gilt:
Erziehung muss auch gewisse Konsequenzen beinhalten, wenn es Regelverstöße gibt. Und sei es nur, dass man dann halt eine Vergünstigung - Vergünstigungen sind etwas, was einem nicht sowieso
zusteht - dann halt nicht bekommt.
Banales Beispiel: der Fernseher auf'm Zimmer wird mutwillig zerstört, also darf man halt nicht mit auf den Ausflug in den Zoo.
Erziehung kann auch durch positive Bestärkung geschehen. Jemand ist jeden Tag der erste beim Sprachkurs oder am Ausbildungsplatz?
Dann gibt man ihm einen Schuß mehr Gehalt, einen freien Tag mehr oder sonstwas, was ihm gefällt. Es lohnt sich für ihn. Und andere sehen, dass sich entsprechendes Verhalten ebenfalls lohnt, was sie dazu animieren kann, ihr eigenes Verhalten anzupassen. Das ist Erziehung.
Erziehung geschieht nicht einfach von oben herab, indem man sagt:,,Tu dies, lass das, sonst gibt's Stress."
kofi schrieb:Da gab es mal diese eine Situation. Wir hatten ne Teamparty. Oder eben so einen Abend. Es wurde Essen geliefert. Wir haben gut gegessen und getrunken. Nur? Kinder haben draußen gegen die Tür gebollert. Konnten durch die Scheibe an der Tür rein kucken. Die haben draußen geschrien, nach Schokolade, nach Einlass. Einer hat nach meinem Namen geschriehen, ich wär sein Freund. Deswegen könne er rein.
Optimist schrieb:das ist schon richtig. Aber was "Zweiklassengesellschaft" betrifft , die haben wir doch sowieso - ob mit oder ohne Flüchtlinge.
