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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

51.773 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.11.2017 um 15:46
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Außerdem hatte auch ein anderer user hier im Forum schon einiges erzählt, wie es in den Unterkünften ist. Kann man alles als Lügen abtun.
Du meinst Kofi. Warum sollte er lügen? Von dem ist das hier:

https://rheinneckarblog.de/16/spinelli-ist-eine-schande-fuer-mannheim/80409.html

kleiner Textauszug:

6 Duschen für 3.000 Menschen?

Nur sechs Duschen sollen funktionsbereit sein - für 3.000 Menschen. Sie lesen richtig. Vor einer Woche wussten wir von "nur" 1.000 Menschen, die hier zunächst untergebracht werden sollten. Jetzt sollen es drei Mal so viele sein. Und sechs Duschen. Wir können das nicht überprüfen - wir erhalten durch staatliche Behörden, die massiv das Presserecht unterlaufen, keinen Zugang.

Der Weg zu den Hallen ist vollständig eingezäunt und weit über einen Kilometer lang. Hinter einem Rangierbahnhof liegen die belegten Hallen - da kommen ungute Assoziationen auf.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.11.2017 um 15:46
@Optimist
Du solltest den link auch lesen. Stichwort Berlin Tempelhof, steht auch ein Mini kleines Stückchen nach dem post, den Du zitiert hast. Aber Du liest und recherchierst ja sehr selektiv, falls Du recherchierst


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.11.2017 um 16:03
@Tussinelda
Recherchen hin oder her...
... ich glaube auch, dass es Unterkünfte in sehr schlechten Zuständen gibt....
... zudem geht es mir nicht nur um die Kloos (wenn  diese verdreckt sind, weil  es zu wenige sind, dann kann ich den Punkt verstehen). Mir geht's ganz allgemein um dir Ordnung und Sauberkeit in den Unterkünften und dass da doch vielfach Reinigungskräfte angestellt sind, anstatt dies die Bewohner selbst machen müssen.

Mir geht's generell um die fehlende Bereitschaft mancher Menschen, selbst  anzupacken und stattdessen Andere ihren Dreck, den sie selbst verursacht hatten, wegmachen lassen (zum Teil wohl wegen Pascha-Allüren, weil man zu faul ist, weil man es nicht anders kennt oder was weiß ich).

Ich finde solch eine Einstellung einfach nicht gut.
Diese Einstellung sieht man gehäuft bei Menschen aus bestimmten Kulturräumen, nämlich in solchen wo es pauschal heißt, "ist Frauensache". Und wenn keine Frauen zur Hand sind, dann ist es eben Aufgabe des Staates.

Hierzulande gibts auch Männer mit gestrigen Einstellungen, das weiß ich auch. Jedoch  hier gilt das wenigstens nicht als  allgemeiner gesellschaftlicher Konsens dass nur Frauen fürs Putzen zuständig sind, in  manch anderen Ländern aber schon.
Und auch wenn es hier Frauen gibt, welche ihre Männer pampern, alles abnehmen, finde ich das genauso wenig zielführend, auch im Hinblick der Vorbildwirkung auf ihre  Kinder (welche dann genau solche Paschas werden könnten).

In Flüchtlingsunterkünften (Heime oder auch Wohnungen - z.T. ganze Blöcke), leben nun mal größtenteils Männer, welche mehrheitlich mit solch einem Denken erzogen worden sind.

Wie gesagt, nach wie vor habe ich bis jetzt noch diese Meinung:
Mir kann niemand erzählen, dass es in der Gegenwart in den Unterkünften nun alles paletti ist, dass es niemanden mehr gibt mit Pascha-Allüren,  sich niemand mehr dem Putzen verweigert (dies stattdessen selbstherrlich auf Andere abwälzen will).

Wenn solchen Menschen  alles nachgesehen und entschuldigt wird,  ist das natürlich für die Betreffenden  schön und bequem, darauf können sie sich ausruhen.
Aber in Sachen Integration ist das mMn ganz und gar nicht hilfreich.



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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.11.2017 um 17:13
@Optimist
guck mal hier, auch schon älter ;)
http://www.main-echo.de/regional/stadt-kreis-aschaffenburg/art11846,3938234
In der Stadt und im Land­kreis Aschaf­fen­burg gibt es Not­un­ter­künf­te für Asyl­be­wer­ber - und im­mer wie­der kommt vor al­lem in den so­zia­len Netz­wer­ken, in Le­ser­brie­fen und Ge­sprächen die Fra­ge auf, warum die Flücht­lin­ge nicht selbst die Hal­len put­zen.

Das habe vor allem mit den Hygienevorschriften zu tun, sagen Landratsamt-Pressesprecher Horst Bauer und Jürgen Herzing (SPD), Leiter des Projekts Erbighalle in Aschaffenburg, wo seit über drei Monaten Asylsuchende leben. Derzeit sind 117 Menschen dort untergebracht.
.....
In den dezentralen Unterkünften seien die Asylbewerber für die Reinigung der Räume, einschließlich der Küchen sowie der Toiletten und Bäder, komplett selbst verantwortlich.
aber auch da gibt es Probleme, da es nämlich keinen Versicherungsschutz gibt, die Krankenversicherung ist nicht flächendeckend und die Unfallversicherung auch nicht. Du siehst, es ist nicht so einfach, wie es sich so manche vorstellen. Es müssen dann nämlich die Kommunen aufkommen, falls etwas passiert
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wie gesagt, nach wie vor habe ich bis jetzt noch diese Meinung
das ist dann keine Meinung, sondern ein vorübergehender Zustand, so scheint mir


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.11.2017 um 17:39
edit: falls der link ein Bezahllink ist bei manchen (bei mir nicht, ich bin da nicht angemeldet) hier ein anderer:
https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:gBwub9CxtfIJ:www.main-echo.de/regional/stadt-kreis-aschaffenburg/art11846,3938234+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.11.2017 um 17:48
@Tussinelda
danke für den Link (hab nur den 1., nicht den nachgereichten, gelesen)
Okay, das klingt einerseits schon plausibel. Andererseits:
Das habe vor allem mit den Hygienevorschriften zu tun...
... ich weiß ja nicht...
im Sanitärbereich kann ich das noch nachvollziehen, nicht aber in den Hallen, beim normalen Putzen.
In den dezentralen Unterkünften seien die Asylbewerber für die Reinigung der Räume, einschließlich der Küchen sowie der Toiletten und Bäder, komplett selbst verantwortlich.
Das klingt gut.
aber auch da gibt es Probleme, da es nämlich keinen Versicherungsschutz gibt
das ist eben D mit seiner "Regelierungswut". In manchen Bereichen ja ganz gut, wenn auf Nr. Sicher gegangen wird. Aber beim Sauberhalten eines Bereiches, z.B. Abfälle aufsammeln bzw. gleich in einen Abfallbehälter werfen, Kehren usw. sehe ich eine Unfallgefahr weniger gegeben.

Der 2.Punkt der mir in den Sinn kam:
In dem Link wird nichts darüber gesagt, wer dann wohl beim Reinigen der Hallen mithilft oder in dezentralen Unterkünften die Reinigung übernimmt?

Ich meine, auch wenn mehrheitlich Männer in den Unterkünften sein werden, ganz ohne Frauen sind sie dennoch nicht. Ein paar wird es überall geben wenn sie auch in der Minderheit sind.
Ob die Frauen es dann wieder sind, welche hauptsächlich eingespannt werden?
Oder ob auch Männer mit Hand anlegen? Diejenigen welche kleine Paschas sind, werden es sicherlich nicht tun, könnte ich mir vorstellen.
Nun wäre also die Frage, wieviel Prozent in solchen Heimen sind kleine Paschas?

Meine Meinung/Fazit vom vorigem Post ist somit noch nicht ganz ausgeräumt (was die Bereitschaft der Paschas betrifft...)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.11.2017 um 18:06
Zitat von lawinelawine schrieb:steht doch in meinem Beitrag?
ja, nach dem editieren ;)

@Optimist
ähm ja, vielleicht findest Du ja eine Statistik, welches Geschlecht wann wo putzt, ich denke es wird wohl einen Putzplan geben, wie sollte es sonst funktionieren? Und dann muß eben geguckt werden, wie der eingehalten wird, das gab es schon, auch mit Sanktionen, falls nicht geputzt wird. Das betraf aber nur Waiblingen, so weit ich weiß

was hat das alles mit Asylgesetzen zu tun, also Dein Putz-Ablenkungsmanöver?


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

13.11.2017 um 18:13
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:was hat das alles mit Asylgesetzen zu tun, also Dein Putz-Ablenkungsmanöver?
Eben gar nichts. Deswegen wäre es schön wenn ihr die kleine Putz-Debatte damit jetzt auch beendet.
@Optimist
@Tussinelda


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 10:18
Hallo @Realo

Gelogen habe ich nie, nur belegt habe ich selten, da es eben rechtlich gesehen nicht ganz einwandfrei ist. Also nehme ich auch mal an. Es gibt ja auch Schweigevereinbarungen, offiziell per Unterschrift auf einem Papierstück oder inoffiziell per Vertrauensbasis oder Versprechen.Im Internet dann Internas zu verbreiten ist dann eigenzlich nicht so sinnvoll.

Die Landesregierung mag solche Berichterstattung ohnehin nicht.

Die Bewohner/innen un deinem Artikel wie sicherlich alle in den Unterkünften Mannheims haben zuletzt viele Verbesserungen bekommen. Nicht ausreichend, aber trotzdem bessere. Zum Beispiel wurden Schlafbereiche in deinem Artikel mit einer gewissen Anzahl an Personen durch Zäune mit Planen drüber abgegrenzt. Das war auch für Familien besser. Ohnehin wurden Familien und Alleinreisende getrennt untergebracht, um aller Arten Probleme wie sexuellen Missbrauch usw. von Frauen und Kindern etwa zu verhindern.

Ich nehme mal an, bei den Duschen gab es auch Verbesserungen.  Letztendlich hat die Landesregierung die Wohngebäude in Stand gesetzt, die Leute mussten umziehen und die Hallen wurden aufgelöst.

Es ist teilweise sinnvoll, dass Pressevertreter keinen Zugang erhalten. Die Stadtgesellschaft muss nicht haargenau wissen. Und wenn, gehört eine tiefgründige Hintergrundbeleuchtung dazu, die es aber selten gibt. Außerdem ist das, was die Menschen in den Unterkünften am wenigsten brauchen Linke, die ihnen viel zu viele Versprechungen und Hoffnungen machen oder rechte Pöbler, die einfach alles übertreiben. Gestützt auf Halbwahrheiten und verkürzte Presseberichte.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 10:44
Zitat von kofikofi schrieb:Es ist teilweise sinnvoll, dass Pressevertreter keinen Zugang erhalten. Die Stadtgesellschaft muss nicht haargenau wissen.
Hmmm... Demokratie schon passé? Aufklärung ein Teil der Vergangenheit? Ich komm ins Grübeln...

(Bezeichnender Weise sind die Bilder aus dem Lager intzwischen alle gelöscht; ich hatte mir den Bericht aber damals auf eigene Dateien abgespeichert und damit auch die Bilder von den einstigen Zuständen damals.)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 11:55
@Realo

Ich habe ja das Wort teilweise verwendet. Manche Situationen muss man aus der Situation heraus verstehen oder tiefgründig beleuchten und nicht ein Foto schießen oder ein Video machen und die tatsächliche Situation verkürzt oder verzerrt darstellen.

Vor allem mit immer denselben Optionen: Entweder ist der eine widerlicher Rassist oder der andere ein undankbarer, unintegrierbarer Flüchtling.    


Dabei ist mein persönliches Denken und das vieler anderer, bestimmt auch deins, da anders. Ich habe über Monate eine Flüchtlingsfamilie begleitet, da ist auch der Müll aus dem Fenster geflogen. Die Kinder haben, wo sie gerade standen, die Hose runter gezogen und ihr Geschäft verrichtet.

Hintergrundbeleuchtung: Mindestens die Mutter ist Analphabetin, die Familie kennt Obdachlosigkeit aus ihrem Heimatland bzw. große Armut. Sie haben in D ihre vermutlich ersten vier Wände und Annehmlichkeiten wie eine Toilette. Was sie aber alles erstmal für sich einordnen müssen. Durch (enge) Begleitung kann man vieles bewegen. Deswegen sollte es mehr Sozialarbeiter in den Unterkünften geben.

Das Sozialverhalten der Kinder war zu Beginn unterirdisch, der Vater mega misstrauisch. Aber durch gute Begleitung, durch manchmal (was manche vielleicht als rassistisch betrachten würden) ruppiges Behandeln der Kinder oder eben ab und an streng sein hat sich bis zum Weggang der Familie viel im Sozialverhalten der Kinder zum Guten bewegt. Wild sein Geschäft verrichten unterlassen, bitte und danke sagen, vor allem zu älteren Personen nicht "fuck you" sagen, das einander anspucken unterlassen usw.

Journalisten stören da einfach, wenn sie falsch oder verkürzt darstellen und/oder auch teils sinnlosen blinden Aktionismus oder Hau-ruck Aktionen bei politisch Verantwortlichen auslös en.

Ich bin mir auch sicher, dass es in Hamburg Billstedt auch solche sozialen Probleme gibt. Flüchtlinge können in ihren Heimatländern aus sozial schwierigen, schwachen Verhältnissen kommen wie Einheimische aus Hamburg- Billstedt usw. auch. Das muss man aber VORHER alles wissen und ahnen, bevor die Menschen nach D kommen und sich nicht hinterher unwissend oder unahnend geben.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 12:10
Zitat von kofikofi schrieb:Hintergrundbeleuchtung: Mindestens die Mutter ist Analphabetin, die Familie kennt Obdachlosigkeit aus ihrem Heimatland bzw. große Armut. Sie haben in D ihre vermutlich ersten vier Wände und Annehmlichkeiten wie eine Toilette. Was sie aber alles erstmal für sich einordnen müssen. Durch (enge) Begleitung kann man vieles bewegen. Deswegen sollte es mehr Sozialarbeiter in den Unterkünften geben.
ja und wenn Du diese Hintergrundinformationen auch immer schön dazu geliefert hättest, es nicht pauschal in den Raum gestellt hättest (wie manches Mal), auch erwähnt hättest, dass dies EINE Familie war, die Du näher begleitet hast, dann hätte man so einiges sicher gar nicht falsch verstehen können ;)

Und diesen Anspruch sollte man auch an Journalisten stellen, dazu muß man ihnen aber die Möglichkeit geben, es überhaupt zu beobachten, zu erleben, um dann zu berichten. Und klar zu machen, dass man durchaus auch andere Familien, Menschen erlebt.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 14:51
@Optimist
Auch aus eigenem Erleben (das bringt aber nichts dieses zu schildern, weil man mir dann Lügen unterstellen könnte).

Außerdem hatte auch ein anderer user hier  im Forum schon einiges erzählt, wie es in den Unterkünften ist. Kann man alles als Lügen abtun. Ich glaube ihm das, er betätigt sich sicher nicht aus bösem Willen als  "Nestbeschmutzer" wo er doch selbst Migrationshindergrund hat, kann ich mir zumindest nicht vorstellen.
Ich fand und finde es wichtig, etwas über die Menschen zu erzählen. Zum Beispiel eben, dass es bei dem ganzen Thema um "junge Männer" auch durchaus Familien mit Kindern gibt oder bei der Diskussion um undankbare, unintegrierbare Flüchtlinge auch das genaue Gegenteil davon gibt. Letztendlich ist das alles menschlich, es ist einfach nicht verhinderbar, dass es auch schlechte Menschen unter Menschen geben kann. Man muss als Gesellschaft nur (aus welcher Sicht auch immer) angemessen darauf reagieren. (was auch immer angemessen sein mag)

Auch wird nicht immer alles so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Wir erleben sowohl muslimische Jungen, die ihre Schwester an den Haaren am Boden entlang zerren aber auch Jungen, die mit anderen Mädels mit Puppen spielen. Kürzlich erst gesehen, die Mama mit Kopftuch bringt ihre Kinder in die Kinderbetreuung zum spielen mit den ehrenamtlichen Helfern und die Kinder gehen in die Ecke mit den Mädels und spielen mit den Puppen. Naja, die Mutti war da schon weg, aber hätte jederzeit rein kommen können. Also aus Sicht der Jungen, zumindest, wenn das für sie wichtig ist. Das ist jetzt nicht mein Thema, also Feminismus, Gender usw. Aber beeindruckt war ich schon.

Zugegeben stellt das auch irgendwo meine Sicht über den Islam auf den Kopf und zeigt mir, dass die deutsche Gesellschaft, wenn sie doch nur will, große Integrationskraft entfalten kann. Nicht, dass Jungs anfangen mit Puppen zu spielen, sondern, dass Menschen aus konservativ geprägten Weltregionen, Kulturen sowie Religionen und ihre Kinder in einem Prozess dabei unterstützt werden können, hiesige Diskussionen, Mentalitäten oder kulturelle Eigenheiten zu verstehen oder selbst umzusetzen. Den Jungen wurde Ball spielen angeboten, aber sie wollten mit den Mädels Puppen spielen. Wie alt waren/sind denn die beiden Brüder? Irgendwas zwischen 6 und 10 vielleicht. Sie verharren nicht in ihrem Weltbild, dass sie in der Gesellschaft ihres Heimatlandes kennen gelernt haben, sondern öffnen sich. Wahnsinn.

Natürlich muss man aufpassen auf die Kinder, falls, nur falls, die Eltern doch quer schießen.

Mein Vater zum Beispiel hätte sicherlich seine (männlichen) Kinder mit seiner neuen Frau für sowas geschlagen. Mein Vater hatte immer schon die Meinung, nur die harte Hand eines Vaters bereitet die eigenen Kinder bzw. seine Söhne auf die Herausforderungen des Lebens vor. Macht sie zu "echten Männern". Für sowas haben wir aber das Jugendamt (das auch bei meinem Vater auf den Busch geklopft hat) und für Frauen unter Flüchtlingen genauso Beratungsstellen und Betreuung. Es muss aber auch ein politischer Wille vorhanden sein, aktiv zu werden. Nur, weil mein Vater Migrant ist, haben meine Halbgeschwister es nicht mehr verdient, geschlagen zu werden, weil die deutschen Behörden Ängste haben, da einzugreifen.

Es ist gut oder fand ich gut, dass die deutschen Behörden zumindest bei den Kindern unter Flüchtlingen rasch tätig werden. In meiner Unterkunft waren zu Beginn allein reisende Kinder und Jugendliche mit allen anderen untergebracht, aber das geht absolut nicht. Bald wurden die allein reisenden Kinder und Jugendlichen in speziellen Wohnheimen unter Betreuung des Jugendamtes untergebracht.

Wie schon geschrieben, Familien und Alleinreisende werden standardmäßig getrennt, Alleinreisende dürfen die Wohngebäude der Familien nicht (ohne Aufsicht) betreten. Die deutschen Behörden sind jetzt schneller und wachsamer (hab ich den Eindruck), wenn es um Gewalt innerhalb der Familie, geht. Dabei geht es auch um den Lernprozess, nicht alles als "Kultur" abzutun. Oder Relativierungen, Erklärungen zu finden. Schlagen, ob Frau oder Kind, ist Tabu. Generell den Gegenüber zu schlagen ist nicht Teil einer allgemeinen Konfliktbewältigung in diesem Land.

Da die Menschen, wie bekannt, mehrere Länder auf ihrer Flucht nach D überquert haben, ist es letztendlich eine bewusste, aktive Entscheidung, diese hiesigen Lebensgewohnheiten bei Grenzübertritt stillschweigend zu akzeptieren. Aber wie geschrieben, auch so eine gewisse Erfahrung zeigt, dass eine gute Vorbildung oder Herkunft aus einer sozial stabileren, besseren Schicht im jeweiligen Heimatland die Dinge für den Einzelnen vereinfacht. Sei es durch besseres Sozialverhalten, durch erst gar nicht schlagen, wen auch immer oder Einstellungen, die einfach ne gute Grundlage für eine gute Integration oder ein gutes Leben in D sind.

Zum Beispiel eben beim Thema Müll und Schmutz: Es ist wohl eher so, dass solche Leute ihren Müll auch nicht aus dem Fenster werfen, eben selbst ihren Müll in die Mülltonne werfen und die Toilette ordentlich benutzen. Ihre Wohnung/ihr Zimmer und und die Umgebung sauber halten. Zum Beispiel die Wände nicht verschmieren, dass ihren Kindern beizubringen. Deutsch lernen (wollen).


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 17:59
@kofi

Danke dir für deinen sehr interessanten Erfahrungsbericht. :)
Zugegeben stellt das auch irgendwo meine Sicht über den Islam auf den Kopf und zeigt mir, dass die deutsche Gesellschaft, wenn sie doch nur will, große Integrationskraft entfalten kann. Nicht, dass Jungs anfangen mit Puppen zu spielen, sondern, dass Menschen aus konservativ geprägten Weltregionen, Kulturen sowie Religionen und ihre Kinder in einem Prozess dabei unterstützt werden können, hiesige Diskussionen, Mentalitäten oder kulturelle Eigenheiten zu verstehen oder selbst umzusetzen. Den Jungen wurde Ball spielen angeboten, aber sie wollten mit den Mädels Puppen spielen. Wie alt waren/sind denn die beiden Brüder? Irgendwas zwischen 6 und 10 vielleicht. Sie verharren nicht in ihrem Weltbild, dass sie in der Gesellschaft ihres Heimatlandes kennen gelernt haben, sondern öffnen sich. Wahnsinn.
das ist wirklich sehr schön und beeindruckend.
Natürlich muss man aufpassen auf die Kinder, falls, nur falls, die Eltern doch quer schießen.
...
Es muss aber auch ein politischer Wille vorhanden sein, aktiv zu werden. Nur, weil mein Vater Migrant ist, haben meine Halbgeschwister es nicht mehr verdient, geschlagen zu werden, weil die deutschen Behörden Ängste haben, da einzugreifen.
Weshalb haben die Behörden Ängste da einzugreifen?
Befürchtung  als Rassisten zu gelten?
Falls ja, das ist eben das Ding in unserer Gesellschaft, dass dies  anscheinend zu vielen (bzw. auch mal den Falschen)  und auch bei unpassenden Gelegenheiten unterstellt wird.
Dann kommt halt solch ein "mit Samthandschuhen anfassen" raus, was eher schadet als nützen kann.
Wie du auch schon oft geschrieben hattest, es müsste ganz klar und präzise kommuniziert werden, was in unserer Gesellschaft geht und was nicht - ohne  immer auf PC zu schielen.
Das bedeutet ja andererseits nicht, dass man dann solche Leute wie deinen Vater schlecht, ungerecht oder sonstwas  behandeln würde, nur weil man ihm sagt, was geht und was nicht.
Muss halt alles im richtigen Ton erfolgen (mit Respekt...)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 18:13
Zitat von OptimistOptimist schrieb:dass dies anscheinend zu vielen (bzw. auch mal den Falschen) und auch bei unpassenden Gelegenheiten unterstellt wird.
Erstens wird nichts unterstellt, und zweitens werden nur die Rassisten genannt, die sich auch rassistisch äußern, was man in jedem einzelnen Fall belegen kann in Zeiten des Internets.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Dann kommt halt solch ein "mit Samthandschuhen anfassen" raus, was eher schadet als nützen kann.
Wenn du schon keine Ahnung hast, solltest du nicht permanent so einen Dummhetz schreiben. "Mit Samthandschuhen" werden eher jene Patridioten angefasst, die sich jeden Montagabend in Dresden versammeln, um ihren Hass herauszuplärren. Die dürfen das, denn bei uns gilt Meinungsfreiheit bis zum Rand der Volksverhetzung, dann aber machen sich auch langsam die Paragrafen bemerkbar.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:- ohne immer auf PC zu schielen.
Na unter dem Problem leidest du ganz sicherlich nicht. :troll:


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14.11.2017 um 18:30
@Realo
solltest du nicht permanent so einen Dummhetz schreiben
Weißt du, sehr oft schaue ich mir DEINEN "Dummhetz" mir gegenüber nicht mehr an (kannst froh sein, dass mir das "melden" nicht liegt). In fast jedem Post von dir persönliche Anwürfe - und das von einem angeblichen Soziologen (das nehme ich dir bald nicht mehr ab bei diesem Niveau)

Darum ging es (das ist kein Dummhetz!!):
Es muss aber auch ein politischer Wille vorhanden sein, aktiv zu werden. Nur, weil mein Vater Migrant ist, haben meine Halbgeschwister es nicht mehr verdient, geschlagen zu werden, weil die deutschen Behörden Ängste haben, da einzugreifen.
Kannst ja mal erklären, weshalb deiner Meinung nach die Behörden Ängste haben... aber bitte ohne Dummhetz.

Zu allem anderen kein Kommentar, bringt bei dir nichts (nicht bei solch einem Gesprächsniveau)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 18:37
Zitat von kofikofi schrieb:Wir erleben sowohl muslimische Jungen, die ihre Schwester an den Haaren am Boden entlang zerren aber auch Jungen, die mit anderen Mädels mit Puppen spielen. Kürzlich erst gesehen, die Mama mit Kopftuch bringt ihre Kinder in die Kinderbetreuung zum spielen mit den ehrenamtlichen Helfern und die Kinder gehen in die Ecke mit den Mädels und spielen mit den Puppen. Naja, die Mutti war da schon weg, aber hätte jederzeit rein kommen können. Also aus Sicht der Jungen, zumindest, wenn das für sie wichtig ist. Das ist jetzt nicht mein Thema, also Feminismus, Gender usw. Aber beeindruckt war ich schon.

Zugegeben stellt das auch irgendwo meine Sicht über den Islam auf den Kopf und zeigt mir, dass die deutsche Gesellschaft, wenn sie doch nur will, große Integrationskraft entfalten kann. Nicht, dass Jungs anfangen mit Puppen zu spielen, sondern, dass Menschen aus konservativ geprägten Weltregionen, Kulturen sowie Religionen und ihre Kinder in einem Prozess dabei unterstützt werden können, hiesige Diskussionen, Mentalitäten oder kulturelle Eigenheiten zu verstehen oder selbst umzusetzen. Den Jungen wurde Ball spielen angeboten, aber sie wollten mit den Mädels Puppen spielen. Wie alt waren/sind denn die beiden Brüder? Irgendwas zwischen 6 und 10 vielleicht. Sie verharren nicht in ihrem Weltbild, dass sie in der Gesellschaft ihres Heimatlandes kennen gelernt haben, sondern öffnen sich. Wahnsinn.
es ist für Dich "Wahnsinn", dass muslimische Jungen mit Puppen spielen und mit ihren Schwestern oder gar Beides? Und warum sollte die Mutter (mit Kopftuch!! muss extra erwähnt werden), etwas dagegen haben? Wie kommst Du auf so etwas? Und was hat das mit Gender und Feminismus zu tun? Das sind genau solche "Ansichten", die genau die existierenden Vorurteile verdeutlichen. Als ob muslimische Jungs nicht mit Puppen spielten, als ob nicht muslimische, weil sie nicht muslimisch sind, deshalb mit Puppen spielen würden. Es sind Kinder, die spielen, die haben manchmal scheiss Eltern und manchmal nicht, ganz unabhängig von der Religion. Und ganz unabhängig von der Religion spielen die mit Spielsachen.

@Optimist
haben denn die Behörden Angst, einzugreifen? Kannst Du das irgendwie belegen?
Zitat von kofikofi schrieb:Da die Menschen, wie bekannt, mehrere Länder auf ihrer Flucht nach D überquert haben, ist es letztendlich eine bewusste, aktive Entscheidung, diese hiesigen Lebensgewohnheiten bei Grenzübertritt stillschweigend zu akzeptieren.
wie bitte? Wie hängt das eine denn mit dem anderen zusammen? Erkläre mir das mal bitte.
Zitat von kofikofi schrieb:Aber wie geschrieben, auch so eine gewisse Erfahrung zeigt, dass eine gute Vorbildung oder Herkunft aus einer sozial stabileren, besseren Schicht im jeweiligen Heimatland die Dinge für den Einzelnen vereinfacht. Sei es durch besseres Sozialverhalten, durch erst gar nicht schlagen, wen auch immer oder Einstellungen, die einfach ne gute Grundlage für eine gute Integration oder ein gutes Leben in D sind.

Zum Beispiel eben beim Thema Müll und Schmutz: Es ist wohl eher so, dass solche Leute ihren Müll auch nicht aus dem Fenster werfen, eben selbst ihren Müll in die Mülltonne werfen und die Toilette ordentlich benutzen. Ihre Wohnung/ihr Zimmer und und die Umgebung sauber halten. Zum Beispiel die Wände nicht verschmieren, dass ihren Kindern beizubringen. Deutsch lernen (wollen).
Aha, also wenig Bildung=asozial? Wer gebildet ist, der schlägt nicht? Ist sauber und verschmiert keine Wände? Na ob man das so pauschal sagen kann, wage ich zu bezweifeln...aber Vorurteile scheinen schwer loszuwerden......


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 18:41
@Optimist

Mein Vater glaubt wie soviele Flüchtlinge auch an das, womit er aufgewachsen ist. Du kriegst seine Einstellung zu Vielweiberei, Homosexualität und Erziehung aus ihm nicht mehr heraus.

Der springende Punkt ist jetzt: Im Prinzip hat jetzt alles irgendwo ne rassistische Note. Kommt das Jugendamt zu meinem Vater und erzählt dem was über Erziehung, kann man das interpretieren als wollen "die Deutschen" alles besser wissen. Das kommt so rüber, als wird nicht auf Augenhöhe diskutiert. Aber andererseits muss das Jugendamt eingreifen, auch, wenn es um ausländisch geprägte, konservative Einstellungen geht.

Manche Leutz unter den Flüchtlingen, die fühlen sich ernsthaft beleidigt, wenn das, an was sie glauben, in Frage gestellt wird. Aber als Gesellschaft müssen wir manches in Frage stellen. Weil manches eben hiesig Lebensgewohnheit und/oder Konsens ist. Auch wenn das beim Gegenüber vllt schief ankommt.

Als deutsche Behörde oder Sachbearbeiter wäre ich vllt auch zurückhaltend, egal was man macht, es ist falsch.

Aber im Endeffekt kommen Flüchtlinge, wie andere Ausländer, nach D und nicht wir zu ihnen. Wir können sie als Gesellschaft bei ihrem Eingliederungsprozess begleiten, ihnen aber das Lernen nicht abnehmen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 18:48
Zitat von kofikofi schrieb:Als deutsche Behörde oder Sachbearbeiter wäre ich vllt auch zurückhaltend, egal was man macht, es ist falsch.
Wenn es egal is was man macht, da es immer falsch ist, dann kann man es aber auch gleich "richtig" machen und muss sich nicht unnötig zurück halten.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

14.11.2017 um 18:48
Zitat von kofikofi schrieb:Manche Leutz unter den Flüchtlingen, die fühlen sich ernsthaft beleidigt, wenn das, an was sie glauben, in Frage gestellt wird. Aber als Gesellschaft müssen wir manches in Frage stellen. Weil manches eben hiesig Lebensgewohnheit und/oder Konsens ist. Auch wenn das beim Gegenüber vllt schief ankommt.
nee, manches ist schlicht Gesetz und da darf man eben niemanden schlagen. Da kann auch keine Rücksicht genommen werden, erst recht nicht, wenn es um besonders schutzbedürftige geht.
Zitat von kofikofi schrieb:Im Prinzip hat jetzt alles irgendwo ne rassistische Note.
nee, hat es nicht, wenn man alle gleich behandelt, dann gibt es kein Problem, wenn man allerdings bei muslimischen Familien sich schon wundert, dass da Jungen mit Puppen spielen, dann bekommt man den Eindruck, es wird da "anders" hingeschaut, als bei anderen Bevölkerungsgruppen.

Jetzt wüsste ich gerne noch, was das alles mit Asylgesetzen zu tun hat?


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