Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

@Deepthroat23

In dem Fall sogar zehnmal so viele Asylbewerber wie Einwohner. Das geht natürlich auf keine Kuhhaut und offenbart ein weiteres mal, dass die Länder und Kommunen dieser überforderten Politik des Bundes ausgeliefert sind. Das ist weder für die Einwohner noch für die Asylbewerber eine vernünftige Entscheidung.

@Scox

Aus dem Artikel:

Als Vizekanzler Sigmar Gabriel dann noch am Busbahnhof von Bamako auf der Mattscheibe erscheint, schaut wirklich jeder hin. Allemagne pourrait avoir à accueillir jusqu'à un million d'immigrants – eine Million Flüchtlinge seien dieses Jahr in Deutschland willkommen, sagt er da in sinngemäßer und galant klingender Übersetzung.

Da helfen wohl nur noch international abgestimmte Medienkampagnen. Das Schlimme ist ja, dass sich auch Schlepper diese Verlautbarungen zu Nutze machen und damit Marketing betreiben.

@Aldaris

Nicht nur Mali, sondern auch Nordafrika (Maghreb) und die Sahelzone machen sich langsam in Richtung Deutschland auf. Es stellt sich die Frage, wie das am Ende noch alles organisiert werden soll? Schon jetzt kommt es in den Flüchtlingszelten in den Großstädten zu Problemen. Grippale Infekte breiten sich aus und die Lageso heizt mit ihrem undurchsichtigen Aufrufverfahren für die Bearbeitung der Asylanträge zusätzlich die Stimmung an:
http://www.welt.de/wirtschaft/article147571564/Hier-behandelt-man-uns-wie-Insekten.html

@Scox

Nicht nur dort, sondern auch woanders

Zusammengefasst: 100.000 Menschen verlassen Afghanistan - jeden Monat. Viele von ihnen wollen nach Deutschland. Tausende von Pässen werden ausgestellt und Tausende Dollar pro Person an die Schlepper bezahlt.

Deutschland ist Verzweifelten wie Qais wohlbekannt, per Deutsche Welle hält er sich über die Situation der Flüchtlinge auf dem Laufenden. Er hat sich die Bilder von den Bahnhöfen eingeprägt, wo Freiwillige die Hilfesuchenden empfangen.

"Deutschland ist ein gutes Land", berichtet er über seine Pläne, "zuerst bringt man mir dort Deutsch bei, dann suche ich mir eine Arbeit." Auch für die deutsche Kanzlerin hat er viel Lob parat. "Hier in Kabul nennen wir Frau Merkel die Mutter aller Flüchtlinge"

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-aus-afghanistan-fuer-asyl-in-deutschland-riskieren-sie-alles-a-1057400.html

Und dann auch noch, wie du schreibst, Westafrika...ich weiß echt nicht wie und wann das enden wird oder ob es überhaupt enden wird

@Vote_against

Vote_against schrieb:und Tausende Dollar pro Person an die Schlepper bezahlt.

Da drängt sich mir wieder die Frage auf, woher die die Kohle für sowas haben.
100.000 pro Monat haben tausende Dollar für Schlepper übrig. Woher nehmen die das Geld?

Vote_against schrieb:Und dann auch noch, wie du schreibst, Westafrika...ich weiß echt nicht wie und wann das enden wird oder ob es überhaupt enden wird

Klar wird das enden. Entweder in einem kompletten Aufnahmestopp. Oder in blanker Gewalt.
Je nachdem was zuerst eintritt. So wie im Moment, dass pro Monat Hunderttausende einreisen wird es nicht mehr lange weiter gehen.

@Deepthroat23

Ich ahne da nichts gutes, bei der bereits vorhandenen Masse und den äußerst kritischen Äußerungen aus Frankreich und England, wo man der Merkel mit ihrer Agenda mittlerweile wohl eher zu den Verrückten zählt.

Aber seis drum, ich werde sehen wie es in 14 Tagen aussieht, denn jetzt flüchte ich erst einmal morgen Früh nach Fuerteventura und nehme mir eine komplette Auszeit auch medial.

@Vote_against

Pass auf dass du bei deiner Rückkehr nicht an der Grenze abgewiesen wirst ;)

Schönen Urlaub! Bin ein bisschen neidisch.

Vote_against schrieb:h weiß echt nicht wie und wann das enden wird oder ob es überhaupt enden wird

Deiner ewigen Dramatik alle Ehre aber findest du nicht du übertreibst?

Ich liebe deine Beiträge, stell ich mir immer vor: “ Seht die Lilien“
Und der Mitleser “ Ahhhh jetzt geht der auch noch auf die Blumen los“

Längst schon kommen mir deine Antworten nicht als Angst sondern aus Angst schüren rüber. Und ich glaube so allein steh ich da nicht da.

Und bitte, ich gebe nur mein Empfinden rüber, ich kann nicht wirklich über dich urteilen, kenn dich doch nicht.

@Deepthroat23

Deepthroat23 schrieb:100.000 pro Monat haben tausende Dollar für Schlepper übrig. Woher nehmen die das Geld?

Entweder sind die Flüchtlinge aus der Mittelschicht und haben genug Geld angespart, oder sie haben einen Kredit aufgenommen oder es sich anderweitig organisiert.

Deepthroat23 schrieb:Klar wird das enden. Entweder in einem kompletten Aufnahmestopp. Oder in blanker Gewalt.

Es war bei den Transitzonen schon von "Schussbefehl" die Rede. Zwar nur die Rede, aber irgendwann kann die Situation tatsächlich eskalieren...

Edit: Man sollte aber auch nicht das Organisationstalent im Behördenschland unterschätzen.

@Ilvi

Ich glaube ich kann verstehen dass es manchmal so rüber kommt. Aber was soll ich machen, ich lese täglich Nachrichten und mich überschwemmen die Hiosbbotschaften. Dies löst Ängste und Sorgen in mir aus, die ich gerne kommuniziere.

Da ich aber auch selbst festgestellt habe, dass mich die derzeitige Nachrichtenlage vor Sorgen kaum mehr anständigen Schlaf finden lässt, habe ich mir jetzt kurzfristig eine völlige Pause verordnet, welche ich morgen Früh ab dem Flughafen dann auch für 14 Tage konsequent umsetzen werde. Denn meine Seele und meine Psyche brauchen dringend Abstand von all dem hier im Lande.

Und da ich nicht weiß ob ich heute auch noch schreiben werde (bin mit Koffer packen und diversen Vorbereitungen ausgelastet), verabschiede ich mich dann mal hiermit und wünsche euch auch eine gute Zeit und unserem Land wünsche ich die nötige Kraft die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

Bis bald

@Vote_against

Ich kenn das, ist mir vor Jahren ähnlich gegangen, seit dem schaue ich keine Nachrichten, sonder lasse meine Wahrnehmung spielen.

Würde ich auch jeden empfehlen der zu Ängsten neigt.

@Deepthroat23

Deepthroat23 schrieb: Woher nehmen die das Geld?

Teilweise werden Kredite aufgenommen, teilweise wird das Geld im Familienumfeld eingesammelt und dann gibt es noch diejenigen aus der Mittelschicht, die noch was angespart haben.

Scox schrieb:Edit: Man sollte aber auch nicht das Organisationstalent im Behördenschland unterschätzen.

Das Problem ist leider, dass das schon lange kein deutsches Problem (mehr) ist. Mindestens ist es ein europäisches Problem, aber eigentlich ein globales. Ich sehe nicht, dass die Konflikte in Syrien, dem Irak oder Afghanistan irgendwie gelöst werden. Ebenso wie die Konflikte und die Armut in vielen afrikanischen Staaten nicht mal eben so verschwinden, d.h. wir werden uns da langfristig auf größere Flüchtlingsströme einstellen - hinzu kommt noch der Klimawandel, der noch größere Ströme auslösen könnte. Wenn sich das alles so entwickelt, dann wird sich Europa abschotten. Davon gehe ich mittlerweile aus - bei gleichbleibendem oder stärker werdendem Strom.

@Scox
@canales

Mir fehlt irgendwie der Glaube daran, dass hunderttausende Afghanen einfach mal so ein paar tausend Dollar am Start haben oder einen Kredit für sowas bekommen bei einem jährlichen (!) Einkommen von durchschnittlich 585 Dollar.

@Deepthroat23

Deepthroat23 schrieb: Mir fehlt irgendwie der Glaube daran, dass hunderttausende Afghanen einfach mal so ein paar tausend Dollar am Start haben oder einen Kredit für sowas bekommen bei einem jährlichen (!) Einkommen von durchschnittlich 585 Dollar.

Dazu kommt, selbst wenn der Flüchtling hier schnell Arbeit findet, es wohl ziemlich lange dauert so eine Summe in Deutschland zu ersparen.
Mal abgesehen davon, das nicht jedesmal wenn ein Antragssteller die deutsche grenze passiert, auf wundersame weise eine neue Arbeitsstelle entsteht ala "Look Daddy, everytime a bell rings, an angel gets his wings."

@Aldaris

Letztens gab's es ein Interview im Springer-Käseblatt BILD mit NATO-Offizier Ben Hodges. Er sagte auch, man müsse die Ursachen bekämpfen - nämlich die Flüchtlingsboote am Ankommen hindern, sowie massivst gegen die Schleuser vorgehen. DAS sind die Ursachen der Völkerwanderung aus Sicht eines amerikanischen NATO-Befehlshabers. Un-fucking-glaublich.

Österreich vermeldete neulich noch, die Anzahl der Syrier nähme ab, die der Afghanen zu. Und das ist der Anfang:

Die Bundesregierung fürchtet wegen der Verschlechterung der Sicherheitslage in Afghanistan einen drastischen Anstieg der Flüchtlingszahlen. Einem vertraulichen Lagebild deutscher Sicherheitsbehörden zufolge verlassen schon jetzt monatlich etwa 100.000 Afghanen ihre Heimat, das sind 30.000 mehr als in den vergangenen Monaten.

[...]

Unter den Flüchtlingen sind bereits sehr viele Afghanen: Die Zahl der illegal nach Deutschland Eingereisten habe sich in den ersten acht Monaten 2015 im Vergleich zum Vorjahr verachtfacht, heißt es in dem Papier. Im laufenden Jahr wurden demnach bis Ende September in Deutschland rund 52.000 Flüchtlinge aus Afghanistan registriert. Damit sei das Land hinter Syrien und Irak das "drittzugangsstärkste Herkunftsland". Es sei davon auszugehen, dass Afghanistan als "Herkunftsland illegaler Migration" für Deutschland von "herausragender Bedeutung" bleiben werde.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlingskrise-regierung-fuerchtet-afghanischen-exodus-a-1057336.html

Ich mein', ich bin immer etwas vorsichtig bei den großen Zeitungen, da sie gern mit Emotionen spielen. Aber die Zahlen als solche sind schon beeindruckend.

@Deepthroat23

Die haben nix zu verlieren, von daher interessiert sie das nicht, woher die 6000 $ für die Route nach Good Ol' Germany. Hauptsache, sie haben sie.

@Scox

Scox schrieb:Hauptsache, sie haben sie.

Ja, aber: woher? Woher bekommt jemand, der keine 600 Dollar im Jahr verdient plötzlich 6000 Dollar?
Jemand der bei uns 10.000 Im Jahr macht, bekommt auch nicht einfach mal so einen Kredit über 100.000 Euro.
Und ich wage mal zu bezweifeln, dass die Banken in Afghanistan dazu geneigt sind, risikoreiche Kredite zu vergeben.

@Scox

Bei den afghanischen Flüchtlingen dürft wohl leider auch die Integration im Schnitt nicht so einfach werden, da unter anderem die Analphabeten-Quote recht hoch ist. Das ist aber auch allgemein etwas, was in manchen Diskussionen meiner Ansicht nach unterschätzt wird: Die Integration so vieler Menschen aus fremden Kulturen wird sehr viel Energie und Geld kosten, und es werden viele Menschen durch' Netz fallen. Ich befürchte, dass das unweigerlich zu Parallelgesellschaften führen wird.

@Deepthroat23

Ich gehe davon, dass anfangs besonders diejenigen kommen, die die Asche lockermachen können, heißt Ober- und Mittelschicht. Die Armen kommen eher später nach, weil sie länger brauchen, um die Asche zu organisieren und schwieriger Connections aufbauen können.

@Aldaris

Generell wird das mit der Integration von so vielen Muslimen nicht einfach. Man darf nicht vergessen, dass, anders, als Mutti es uns verzählen will, > 70% dauerhaft bleiben werden und Muslime in Zukunft deutlich stärker für ihre Interessen eintreten werden. Das birgt enormes Konfliktpotenzial innerhalb der Bevölkerung.

Ein Teil der Flüchtlinge wird sicherlich hier in der Gesellschaft ankommen. Bei vielen sehe ich durchaus den Willen, etwas zurückzugeben, zumal insbesondere bei den syrischen und afghanischen Flüchtlingen viele dabei sind, die Englisch sprechen und beruflich oder akademisch vorgebildet sind. Trotzdem hat Big B auch Recht, wenn er schon die neuen Ghettos am Horizont entstehen sieht. Denn ein Teil der Neuen in diesem Land wird eben zurückbleiben und die Gründe dafür sind mannigfaltig: Überforderung seitens der Behörden, Probleme am Arbeitsmarkt (u.a. auch wegen Selektion durch die Arbeitgeber), tlw. fehlende Alphabetisierung, religiöse Querelen etc.

Man darf sich da nichts vormachen - den kunterbunten Multi-Kulti-Spielplatz wird es nicht geben, sondern es wird so oder so zu sozialen Missständen kommen. Wie gravierend die sein werden, hängt davon ab, wie das Land sich organisieren kann und wie viel man aus der Vergangenheit gelernt hat bzgl. Integrationsbemühungen.

@Deepthroat23
Die Familienverbände dort sind erheblich größer als bei uns...desweiteren ist es gut möglich, dass bereits Familienangehörige im Ausland leben, in Syrien haben viele ihr letztes Vermögen verkauft (PKW, Schmuck usw.)...woher soll das Geld ansonsten kommen?

Ach wiedermal das altbekannte Gesülze über einen finanziellen Status der immer noch gar rein nichts mit dem bestehenden noch mit einem zukünftigen Asylgesetz zu tun hat.

Aber lassen wir den Schmalspurdenkern doch die Lösung das wahre Flüchtlinge an einem finanziellen Status erkennbar sind.