Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

@Realo

Abahatschi schrieb:die Bezüge in der Eu gehören so vereinheitlich dass ihre Höhe nicht mehr zu ein "Verschwinden" animieren

Realo schrieb:Wie willst du das machen, wenn in jedem Land die Kaufkraft unterschiedlich ist.

Realo schrieb:Über die Bezüge müsste also EU-weit im Voraus erst mal verhandelt werden

was gäbe es da groß zu verhandeln?
würde es nicht reichen, zu sagen, in jedem Land wird sounsoviel Prozent vom Bip oder vom durchschnittlichem Einkommen gezahlt?

Oder wenn das zu schwierig oder unlösbar ist, dann halt doch so:

Dann "müssen" wir bei Sachbezügen bleiben wenn sich das finanziell nicht lösen lässt.

wie will man denn sonst eine Vereinheitlichung, welche notwendig ist, erziehlen?


@peekaboo

Optimist schrieb:Alles was Politik verzapft müssen immer die "Kleinen" ausbaden

peekaboo schrieb:Stimmt. Alles was zb. die Politiker des Rechten Spektrums verzapfen, werden wohl wieder die Kleinen ausbaden müssen. Daran besteht kein Zweifel für mich.

ist ja sehr schön, dass du nur an das rechte Spektrum gedacht hast. Ich dachte an das gesamte Spektrum, denn auch andere Parteien sind nicht fehlerlos bzw. treffen auch mal weitreichende Fehlentscheidungen.
Beispiel kann ich jetzt nicht bringen, weil es OT wäre.

so, einfach mal, damit man mal ein paar Zahlen einordnen kann und dieser Mist von wegen "Deutschland kann nicht alle retten" und "alle kommen nach Deutschland" endlich aufhört. Es ist nämlich peinlich.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/unicef-30-millionen-kinder-weltweit-auf-der-flucht-a-1213924.html

ich zitiere mal aus dem Video.....
"die Zahl der Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen ist stark gesunken, doch die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Vertreibung oder Hunger fliehen, steigt stetig."
.......
68,5 Millionen sind 2017 auf der Flucht, 40 Millionen davon innerhalb ihres eigenen Landes. Es mussten 3 Millionen Menschen mehr fliehen als im Vorjahr....Mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge sind unter 18. Hauptursachen: Krise in der demokratischen Republik Kongo, der Krieg im SüdSudan und die Flucht der Rohingya aus Myanmar. 2/3 der Flüchtlinge kommen aus nur 5 Ländern: Syrien, Afghanistan, SüdSudan, Myanmar und Somalia. 85% aller Flüchtlinge weltweit werden von ARMEN Ländern aufgenommen. In die reichen Industrieländer gelangt nur jeder 7.
Nach Deutschland kamen 2017 187.000 Flüchtlinge

http://www.spiegel.de/video/unhcr-zahlen-zu-fluechtlingen-im-jahr-2017-video-99018454.html

Tussinelda schrieb:"die Zahl der Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen ist stark gesunken, doch die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Vertreibung oder Hunger fliehen, steigt stetig."

Ist es nicht süß? Welch Versuch, von unheimlich viele auf sehr viele gesunken. Und das es ansteigt heißt doch das man sich jetzt rüsten muss wenn man nicht wieder vor "unvorhersehbaren" (war da nicht mal was mit Libyen, sagte doch jemand voraus) Problemen stehen möchte.

Man muss auch nicht jeden 7. aufnehmen wenn man heimatnah hilft und ihnen die Gefahr der Mittelmeerüberquerung abnimmt.

Tussinelda schrieb:68,5 Millionen sind 2017 auf der Flucht, 40 Millionen davon innerhalb ihres eigenen Landes. Es mussten 3 Millionen Menschen mehr fliehen als im Vorjahr....

Ach, das sind doch alles Glücksritter und Wirtschaftsflüchtlinge, von fliehen "müssen" kann da ja keine Rede sein. Die wollen alle nur ein Stück vom westlichen Lebensluxus.

[/irone. muss man ja immer dazu schreiben]

neugierchen schrieb:Ist es nicht süß?

oK (ohne Kommentar)

Oder doch ein kurzer Kommentar: Die Zahl der Flüchtlinge juckt niemanden, es wird darüber gestritten ob die Zuwanderung stark, mäßig oder nur leicht gesunken ist.

Hab mir jetzt ne Jahreskarte für Fremdschämen gekauft, die ist billiger als jeden Tag ein Einzelticket.

Tussinelda schrieb:Es ist nämlich peinlich.

Ja, ziemlich peinliche Darstellung und Verknüpfung von Themen, aber ok.
Ich würde mich freuen wenn Du deine Lösung präsentierst - was sollte Deutschland konkret machen?
Ich werde sie mir gerne durchlesen und selbstverständlich kommentieren.

Realo schrieb:Oder doch ein kurzer Kommentar: Die Zahl der Flüchtlinge juckt niemanden, es wird darüber gestritten ob die Zuwanderung stark, mäßig oder nur leicht gesunken ist.

@Realo, wo kann Ihnen besser geholfen werden? In der Nähe oder hmmm, wie soll man es schreiben, erst nachdem einige in immense Gefahr mussten weil die Flucht übers Mittelmeer gefährlich ist. Immer wieder das gleiche Spiel. Warum wird das immer ausgeblendet wenn man hier darauf besteht das erst in Deutschland Asyl beantragt werden kann. Eine Abstimmung und schon ist es anders.

Realo schrieb:Hab mir jetzt ne Jahreskarte für Fremdschämen gekauft,

Die habe ich schon länger.

@Abahatschi
Na wird hier denn nicht immer davon fabuliert, dass ALLE hierher kommen? Das Deutschland doch nicht ALLE retten kann? Darauf bezog ich mich. Es gibt weitaus ärmere Länder, die eine weitaus größere Last tragen. DAS ist die Verknüpfung. Und mit Lösungen hat der Post gar nix zu tun, nur damit, mal alles ins Verhältnis zu setzen. Aber das ist ja offenbar süß oder oder peinlich. Naja das spricht für sich selbst.

Tussinelda schrieb:Na wird hier denn nicht immer davon fabuliert, dass ALLE hierher kommen?

so wie ich es mitbekam, ist die Rede davon, dass ALLE hierher kommen können, welche es WOLLEN (sofern sie sich auf Asylwunsch berufen).
Natürlich wollen es nicht wirklich Alle, ist ja klar.

Tussinelda schrieb:Es gibt weitaus ärmere Länder, die eine weitaus größere Last tragen.

wenn die Flüchtlinge in manchen ärmeren Ländern lediglich nur in Lagern untergebracht werden und ansonsten sich nicht weiter um sie gekümmert wird, dann sehe ich das nicht als Last Tragen in dem Sinne: für Integration sorgen, Sozialleistungen, Schulungen usw.

@Optimist

Du warst doch oft genug dabei wenn es darum ging das Deutschland doch nicht allen helfen kann, oder das Deutschland doch nicht alle aufnehmen kann.

Hier wird ja gerne suggeriert das praktisch ganz Afrika nur darauf wartet Deutschland zu überfallen. Und das ist eben reine Panikmache und nicht haltbar.

neugierchen schrieb:wo kann Ihnen besser geholfen werden? In der Nähe oder hmmm

Das Problem ist, dass es in Afrika keine sichere "Nähe" gibt. Weiterhin gilt allein Senegal als Demokratie und sicheres Land, der Rest ist mehr oder weniger tödlich. Egal wo, auch dort, wo ihr gerne eure "Hot Spots" hättet (Libyen, Niger). Die meisten Versklavungen und Abschlachtungen (anders kann man es leider nicht nennen) gibt es in Mauretanien, Somalia, Nordnigeria, Libyen, Südsudan und Niger. Kann man alles, nicht erst seit heute, bei Wikipedia (engl.) nachlesen. Es gilt auch dort nicht mehr der Schutz des Privateigentums, d.h. wenn du einen Kredit kriegst, um "vor Ort" "Fluchtursachen zu bekämpfen", streiten sich gleich 4, 5 Banden, wer die Schutzzahlungen eintreiben soll, damit dir niemand deinen Laden anzündet und/oder ausraubt. Da gelten Gesetze nur noch auf dem Papier. Die inzwischen knapp 70 Millionen Binnenflüchtlinge gehen ja nicht von Ort A nach B, um sich in B niederzulassen, weil es dort sicherer ist, sondern leben als Nomaden, weil es nirgendwo sicher ist und sie immer auf der Suche nach vorübergehend etwas weniger unsicheren Orten sind. Was ich nicht ganz verstehe ist, wovon die leben, denn so lässt sich ja kein einziger Job behalten, d.h. sie sind darauf angewiesen selbst kriminell zu werden, um täglich was zu Futtern zu haben. Eigentlich ist, von ein paar "Inseln" abgesehen, der ganze Kontinent ein gigantisches Bürgerkriegsland. Unter "Inseln" verstehe ich gewisse Touristenoasen in Ägypten, Kenia, Tunesien, Tanzania (Zanzibar), zum Teil Marokko und Südafrika, wo die Infrastrukur so ist, dass ein größerer Teil der Bevölkerung einen Job hat. Früher, als ich noch Student war, gab es noch Reiseangebote nach Nigeria, Ghana, Togo, Benin usw., das ist jetzt alles nicht mehr, weil man es keinem mehr zumuten kann dort Urlaub zu machen. Und nicht jeder ist ein Fan von Abenteuerurlaub. Der Versuch der Tourismusbranche, durch Aufbau von Tourismus auch das Umland zu befrieden und etwas Wohlstand einzuführen, ist "glänzend" gescheitert.

@Optimist

Natürlich ist auch ein Lager in der Wüste eine gewisse Last für ein armes Land.

@Optimist

Bone02943 schrieb:Du warst doch oft genug dabei wenn es darum ging das Deutschland doch nicht allen helfen kann, oder das Deutschland doch nicht alle aufnehmen kann.

Ja, aber da gings eben immer nur um diejenigen, welche nach D wollen.
(das kann man doch nicht in jedem Post immer dazu schreiben, halte ich für selbstverständlich, dass nicht diejenigen kommen, welche es nicht wollen ;) )

Bone02943 schrieb:Hier wird ja gerne suggeriert das praktisch ganz Afrika nur darauf wartet Deutschland zu überfallen.

finde ich sehr übertrieben ausgedrückt.
Es geht darum, dass es mal in ein paar Jahren viel mehr wollen könnten.

Bone02943 schrieb:Natürlich ist auch ein Lager in der Wüste eine gewisse Last für ein armes Land.

auch wenn sie sich gar nicht um die Flüchtlnge groß kümmern, es der UNO oder mehr oder weniger dem Selbstlauf überlassen?

@Optimist

Gibt es denn Orte an denen sich gar nicht gekümmert wird? Also wirklich mit nichts?

Frau Merkel möchte gern eine europäische Lösung was Zurückweisungen von Menschen, die illegal nach Deutschland einreisen wollen, an der Grenze anbelangt. Sie möchte keinen deutschen Alleingang bei der Zurückweisung .

interessant ist in diesem Zusammenhang die Zahl der Menschen, die an innereuropäischen Grenzen bereits zurückgewiesen/an der Einreise in bestimmte Länder gehindert werden -- es ist in vielen EU_Ländern offensichtlich gängige PRaxis , Menschen eine illegale Einreise zu verwehren.

Die EU-Asyl-Statistik zeigt: Die meisten EU-Länder weisen viel häufiger Migranten zurück als Deutschland. Insgesamt wurden 2017 an EU-Ländergrenzen 439 505 Menschen abgewiesen und zurückgeschickt. Davon an der deutschen Grenze gerade mal 4250 Personen.

inwieweit die Zurückweissungen auf bilateralen (Merkel wird noch 2 Wochen lang versuchen, bilaterale Abkommen anzuleiern) oder gesamteuropäischen (Merkels Priorität) Abkommen basieren, konnte ich nicht herausfinden.

weiter heißt es:

Zum Vergleich: An spanischen Grenzen wurden 203 025 Menschen zurückgeschickt (inkl. Grenze Marokko/Spanien), in Großbritannien 14 280. Die Polen wiesen 38 660 ab, Ungarn 14 010 (nicht alle davon waren Asyl­bewerber).

Aus den Statistiken der EURODAC (Fingerabdruck-Datei) geht hervor, dass im Jahr 2017 exakt
48 706 Flüchtlinge entdeckt wurden, die illegal nach Deutschland einreisten, obwohl sie bereits in einem anderen EU-Staat Schutz gesucht hatten. Die meisten davon kamen aus Italien (26 371), Griechenland (18 312), Ungarn (2015), Bulgarien (711) und Spanien (702).

https://www.bild.de/politik/inland/angela-merkel/darf-sich-jetzt-jeder-aussuchen-ob-er-fluechtlinge-aufnimmt-56036410,jsPageReloaded=true.bild.html

@all:
die Diskussion zur Quelle könnt ihr euch schenken, es geht um den INHALT

@lawine

Wenn Deutschland alle Asylsuchenden zurück schickt, die schon in anderen Ländern registriert wurden. Warum sollte man diese Menschen dann in anderen Ländern registrieren? Eher würde man sie doch unregistriert nach Deutschland weiter schicken, meinste nicht?

lawine schrieb:die Diskussion zur Quelle könnt ihr euch schenken, es geht um den INHALT

Aha, gleich mal vorbauen, hm? Muss man jetzt also die Bildzeitung in die Ahnengalerie der seriösen Quellen aufnehmen? Wenn eine Quelle seriös ist, akzeptiert man auch den Inhalt, ohne bei 3 weiteren Quellen gegenzuprüfen. Ich hätte auch gar nicht die Quelle in Frage gestellt, eher den Inhalt, denn es scheint selbst dir merkwürdig vorzukommen, das Deutschland, das immerhin fast 20% der Bevölkerung der EU stellt, weniger als 1% aller Abweisungen betrieben haben soll. Aber ich habe jetzt bei dem tollen Wetter wirklich keine Lust zum kritischen Recherchieren. Du willst einfach nur sagen, dass wir viel besser sind als alle anderen, ist ja auch nicht verwerflich.

@Optimist
So wie Du es mitbekamst? Du gehörst doch genau zu denen, an die mein post geht. Zum Rest kommt was, wenn ich am Mac bin

Realo schrieb:Es gilt auch dort nicht mehr der Schutz des Privateigentums, d.h. wenn du einen Kredit kriegst, um "vor Ort" "Fluchtursachen zu bekämpfen", streiten sich gleich 4, 5 Banden, wer die Schutzzahlungen eintreiben soll, damit dir niemand deinen Laden anzündet und/oder ausraubt. Da gelten Gesetze nur noch auf dem Papier.

Allgemeine Notlagen fallen nicht unters Asylrecht.

Politische Verfolgung, Versklavung und Exekution aber schon, und diesbezüglich habe ich eine Reihe von Ländern erwähnt, was du aber geflissentlich überlesen hast.

Dein Einwand betrifft aber einen ganz anderen Punkt, nämlich in dem ich aufzeigte, dass "Hilfe zur Selbsthilfe", um "Fluchtursachen zu bekämpfen", aus den erwähnten Gründen nicht greift, denn wenn du da Geld reinsteckst um den Leuten Aufbauhilfe zu geben, kannst du es genausogut verbrennen, dann profitieren wenigstens nicht die "Mafia"-Banden davon. Weshalb auch keine Aufbauhilfe geleistet wird und daher die Fluchtursachen bestehen bleiben und sich mit zunehmender Militarisierung der banden kontinuierlich verschärfen. Wie gesagt, ein Bürgerkriegskontinent.

Also immer schön genau lesen und keine Zusammenhänge zerreißen!