Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

Optimist schrieb:Kann mir vielleicht jemand erklären, was daran auszusetzen ist?

:ask: Du hast das doch im Radio gehört, wie sollen wir Dir denn jetzt erklären, warum sie dafür kritisiert wird?
Liegt aber wahrscheinlich daran, dass Flüchtlinge angeblich nicht in den Arbeitsmarkt zu integrieren sind, aber dann dafür doch "benutzt" werden können.

Tussinelda schrieb:Du hast das doch im Radio gehört, wie sollen wir Dir denn jetzt erklären, warum sie dafür kritisiert wird?

leider kam im Radio NUR, DASS dieser Vorschlag kritisiert wurde und KEIN weshalb.
Deshalb würde mich weiterhin das Weshalb interessieren.

Für den Zusammenhang wegen neuer Seite:
SpoilerMal ein anderer Aspekt der Asylgesetzgebung bzw. Flüchtlingspolitik, den ich gestern im Radio mitbekam (MDR):
Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb die Karrenbauer dafür kritisiert wird (von SPD z.B.), dass sie für ein "soziales Jahr" (oder wie die richtige Bezeichnung ist) für Flüchtlinge ist, damit sich diese besser integrieren und auch besser anerkannt werden könnten von der Bevölkerung.

Kann mir vielleicht jemand erklären, was daran auszusetzen ist?

@Schifoan

Schifoan schrieb:das wäre dann aber so, als würdest du Straftäter mit normalen Leuten zusammensetzen. Außerdem könnte er ganz leicht aus dem Lager abhauen und seiner Strafe entgehen, es sei denn, man macht ein Gefängnis draus, wo dann auch die normalen drin sitzen, was irgendwie nciht Sinn der Sache sein kann.

Das stimmt schon. Derzeitig ist es so. Aber man sollte dort im Lager auch eine Rechtsordnung nach den Prinzipien der Menschenwürde einrichten.

Die Lager bestehen schon so lange und Kriminalität gibt es dort sicher auch bei teilweise über einer Million Menschen wird dort anscheinend nicht bestraft.
Deshalb könnte ein Teil des Lagers auch für straffällig gewordene Insassen etc. da sein.

@Optimist
und wir sollen für Dich recherchieren, links, die Du dann nicht liest oder wie stellst Du Dir das vor?

Optimist schrieb:Mal ein anderer Aspekt der Asylgesetzgebung bzw. Flüchtlingspolitik, den ich gestern im Radio mitbekam (MDR):
Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb die Karrenbauer dafür kritisiert wird (von SPD z.B.), dass sie für ein "soziales Jahr" (oder wie die richtige Bezeichnung ist) für Flüchtlinge ist, damit sich diese besser integrieren und auch besser anerkannt werden könnten von der Bevölkerung.

Kann mir vielleicht jemand erklären, was daran auszusetzen ist?

Tussinelda schrieb:und wir sollen für Dich recherchieren,

Hab ich das irgendwo geschrieben?
Nein, mich interessiert EURE Meinung.
Wenn schon im Radio keine Begründung dazu kam.
Wenn es eine gäbe, hätten die das sicher mit dazu gesagt.

Fichtenmoped schrieb:Wenn das Heimatland den ehemaligen Mitbürger nicht haben will, dann kann man denen nicht einfach denen vor die Tür kippen und sagen „Das ist jetzt euer Problem!“.

Ich würde das durchaus so machen.
Andernfalls könnte man ja bequem alle unliebsamen Personen einfach in Deutschland abladen.
Und wenn das betreffende Land stur bleibt, würde ich Förderungen und Gelder kürzen.
Die werden dann eben zur Versorgung der Person in D. genutzt, die zu Hause unerwünscht ist.

Darüber hinaus, wenn es sich um einen Berufskriminellen handelt, so platt es klingt: ab in den Knast.
Ich find es absolut inakzeptabel, dass man viele Jahre lang solch eine Show abziehen kann.

@Optimist
ich habe Dir eine Begründung gegeben, aber das sind Spekulationen, von daher ist es doch sinnlos, diese zu diskutieren, wenn Du wissen willst, warum sie dafür unter anderem von der SPD kritisiert wird. Lies Zeitung, da steht es drin. Hier zum Beispiel, extra für Dich recherchiert, Google hilft
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-08/fluechtlinge-cdu-kramp-karrenbauer-dienstjahr-kritik

@Tussinelda
gut, ich wollte eigentlich auch Eure Meinung, aber das ist nun auch schon mal eine gute DiskussionsGrundlage, dein Link, Danke:

Der Paritätische Wohlfahrtsverband bezeichnet den Vorschlag für ein Dienstjahr für Flüchtlinge als absurd. Die FDP warnt vor sozialem Sprengstoff.
...
die CDU wolle "nur noch mehr Arbeitskraft enteignen". Er fügte hinzu: "Das ist sozialer Sprengstoff und kein Beitrag zur Befriedung des gesellschaftlichen Konflikts um die Integration." Flüchtlinge sollten in den regulären Arbeitsmarkt integriert werden.
...
Einerseits wolle die CDU integrierte Flüchtlinge vom Arbeitsmarkt fernhalten und abschieben, andererseits mache sie dann einen Vorschlag, "nach dem Asylbewerber ohne Sprachkenntnis in Pflegeheimen und Kitas arbeiten sollen".

okay, kann man als Argument gelten lassen.
Finde ich dennoch vorgeschoben, dann muss der CDU zwar gesagt werden, dass sie mit zweierlei Maß misst, aber der Vorschlag an sich ist ja deswegen dennoch nicht schlecht.

Die SPD befürwortet dagegen eine Stärkung des freiwilligen Engagements im sozialen Bereich.

das ist auch gut und richtig.
Wenn es denn auch breitenwirksam angenommen wird, dann ist ja alles gut, dann braucht man sicher auch kein erzwungenes Dienstjahr.

Optimist schrieb:Einerseits wolle die CDU integrierte Flüchtlinge vom Arbeitsmarkt fernhalten und abschieben

Ich glaube, da geht es um nicht bleibeberechtite Flüchtlinge, die arbeiten. Akzeptierte Flüchtlinge werden wohl kaum vom Arbeitsmarkt ferngehalten oder abgeschoben.

Optimist schrieb:andererseits mache sie dann einen Vorschlag, "nach dem Asylbewerber ohne Sprachkenntnis in Pflegeheimen und Kitas arbeiten sollen".

kommt auf die Tätigkeit an. Die türkischen und italienischen Gastarbeiter haben auch ohne Sprachkenntnisse angefangen, da sprache lernen kam dann automatisch. Ich habe neulich einen afrikanischen Flüchtling als Helfer einer Kindergartengruppe gesehen, der half beim Überqueren der Straße. Und vielleicht spielt er auch noch Fußball und macht andere Sachen. Die Sprachförderung kann ja eine ausgebildete Erzieherin machen. Außerdem sind die Flüchtlinge überwiegend ziemlich jung, warum soll ein junger Mensch nicht ein soziales Jahr machen?

@Schifoan
@Optimist
ich finde das Thema passt hier nicht, da es nicht um Asylgesetze geht. Man sollte es woanders diskutieren. Schliesslich geht es generell um die Einführung eines verpflichtenden Dienstjahres.

Tussinelda schrieb:ich finde das Thema passt hier nicht, da es nicht um Asylgesetze geht.

ich finde, man sollte sowas in die Asylgesetze mit integrieren.
Denn es ist doch wichtig, nicht nur Menschen aufzunehmen, sondern diese auch gescheit in die Gesellschaft integrieren zu können.
Also deshalb finde ich es notwendig, in Asylgesetze auch Bestimmungen zwecks Integrationsmaßnahmen mit aufzunehmen.

Und da könnte es von mir aus sogar ein Dienstjahr nur für Asylbewerber geben (ehe sie hier Däumchen drehen müssen, bevor etwas entschieden ist...)
Diese werden ja bezüglich Arbeitserlaubnis sowieso anders behandelt (ehe jemand mit Gleichbehandlung kommt...)

Ich finde die Idee sehr gut. Meine Nichte hat jetzt ihr Jahr Bfj rum und ihr hat es echt was gebracht. Es geht doch überwiegend darum, mal kennenzulernen wie so ein Arbeitsalltag ist, man kann in ein Thema reinschnuppern und sich orientieren. Und so ein Jahr ist nicht immer nur Pflege und Heim....meine Nichte hat ihres hier in einem Kunstmuseum abgeleistet und es hat ihr Spaß gemacht.

Ich finds gut und wichtig für junge Asylanten hier das Leben kennenlernen zu können. Ist doch nun wirklich besser, als in Unterkünften rumzugammeln. Zudem lernt man bei der Arbeit auch am schnellsten die Sprache.

@Optimist
Du meinst das Integrationsgesetz

@luxlisbon
ja freiwillig gerne

@Optimist
Das freiwillige sozial Jahr könnte dann wo sein?
Viele Bürger hier leisten ein freiwilliges soziales Jahr in anderen Ländern.
So einfach ist es nicht für Flüchtlinge hier alte oder kranke Leute zu versorgen.
Dazu braucht man zumindest Sprachkenntnisse und Kenntnis über die Gesetze hier.
Zudem ist wäre es für die ausgebildeten Kräfte ziemlich viel Arbeit könnten sie sich nicht richtig verständigen.
Manchmal hab ich den Eindruck man möchte die Flüchtlinge so schnell wie möglich integrieren.
Man baut dann Neubauwohnungen und bringt die Flüchtlinge dort unter. Oft verkauft man diese Wohnungen als Eigentumswohnungen mit Bezuschussung vom Staat für eine bestimmt Anzahl von Jahren. Wird die Wohnung nach diesen Jahren dann teuer muss der Flüchtling entweder ausziehen oder die hohe Miete bezahlen.
Man isoliert die Flüchtlinge dadurch auch weitgehend.
Zieht er zurück stehen die Wohnungen leer.
In so einer Flüchtlingseinrichtung können die Flüchtlinge fast oder gratis wohnen man müsste sie nur familienfreundlicher gestalten.
Flüchtlinge einbürgern ist kompliziert und teuer.
Da fehlen die zudem Gesetze für die Einwanderung.
Für die Bürger mehr akzeptabel meine ich, wären kleine Flüchtlingsstationen in denen Menschenrechte gelehrt und gelebt werden und auch gegen Geld innerhalb der Station wie schon geschrieben einige Stunden gearbeitet und gelernt werden kann.
Auch könnte man mit den einheimischen Bewohnern Verträge abschließen wie lange sie so eine Siedlung akzeptieren wollen und welchen Profit es für sie gäbe.
Im Nordosten Deutschlands z.B. gibt es Böden die ausgelaugt sind. Dort könnten Flüchtlinge und auch andere in Not geratenen Bürger eine Infrastruktur mit Permakultur und Wasserretention schaffen. Kleine Dörfer.
Genau so ginge das in Afrika.
Tamera
Unterthingau Permakultur Mutterhof wären auch Strichpunkte.
Als Robert Briechle im Jahr 2012 den elterlichen Biohof in einen MutterHof umzuwandeln beginnt, beschreitet er neue Wege in eine enkeltaugliche (Land-) Wirtschaftsweise und schafft neue ländliche Strukturen und Lebensräume für Mensch, Tier und Pflanze: ein “Neues Dorf”, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ralf Otterpohl von der TU Hamburg. Da die moderne Landwirtschaft wenig Verständnis für Humusaufbau und gesunde ökologische Systeme aufbringt, das Artensterben und die Degenerierung der Ackerböden, trotz aller Warnungen von Ministerien, Ämtern und Verbänden, weiter voranschreitet, werden auf dem MutterHof dringend benötigte und nachahmenswerte Konzepte entwickelt.
https://vimeo.com/247343275

Das Neue Dorf

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@Phhu
Flüchtlingsdörfer in Deutschland? Wozu? Damit sie separiert sind?

@Tussinelda
Sind sie hauptsächlich doch sowieso.
Und wollen das auch zum großen Teil auch.
Gerade zum Beispiel auch muslimische Familien.
Es gab Länder in denen gab es mehrere humane Religionen. Die Menschen mit den anderen Religionen wurde fast alle vertrieben oder sie werden unterdrückt.
Das in der heutigen Zeit.
Sie können seperiert sein, aber sie müssen die Menschenrechte Grundrechte beachten.
Da werden Kinder gehauen, Frauen geschlagen in Mietshäusern und kaum einer sagt was, da ja nebenan auch eine ausländische Familie wohnt.
Da dürfen Mädchen nicht zum Schwimmunterricht und die Eltern kommen mit immer anderen Ausreden.
Da bilden sich Familienclans die andere ausschließen sogar bekämpfen.
Da gibt es Erpressungen von Ausländern gegenüber Ausländer in anderen Clans etc..
Das geht alles nicht. Entweder sie halten sich an die Gesetze hier oder man kann sie wieder in ein Lager in Afrika schicken oder dahin von wo sie geflüchtet sind. Auch da müssen sie sich an die Menschenrechte halten.
Es gibt enorme Schwierigkeiten die wir nicht genau kennen, da wir nur teilweise involviert sind.
Zudem schrieb ich nicht nur von Flüchtlingen.
Man kann die Gruppen auch auf freiwilliger Basis mischen. Muss aber meetings machen wenn es eklatante Abweichungen von den Gesetzen gibt.

@Phhu
und das soll man fördern? Seperation? Finde ich vollkommen falsch, wir leben alle in einem Land. Außerdem finde ich diese Projekte zwar lobenswert, aber NICHT in Verbindung mit Gesetzen, schon gar nicht Asylgesetzen. Ich finde auch, das Thema passt hier ganz und gar nicht. Mach doch einen Extra-Thread, Fluchtursachenbekämpfung oder Ressourcennutzung/Nachhaltigkeit aber bitte ohne Dogmatismus.

@Tussinelda

Na ja der Antidogmatismus kann selbst zum Dogma werden.
Vermisse deine Lösungen.
So wie die Asylrechte jetzt sind, sind viele Menschen unzufrieden und rechts gesinnte Parteien erhalten Zulauf.
Jetzt gibt es sogar eine identitäre Bewegung. Rechtsextreme sammeln Geld für Flüchtlingsprojekt im Libanon.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-08/identitaere-bewegung-verein-alternative-help-association

Tussinelda schrieb:und das soll man fördern? Seperation? Finde ich vollkommen falsch, wir leben alle in einem Land. Außerdem finde ich diese Projekte zwar lobenswert, aber NICHT in Verbindung mit Gesetzen, schon gar nicht Asylgesetzen. Ich finde auch, das Thema passt hier ganz und gar nicht. Mach doch einen Extra-Thread, Fluchtursachenbekämpfung oder Ressourcennutzung/Nachhaltigkeit aber bitte ohne Dogmatismus.

Anscheinend hast du das was ich schrieb anders verstanden.
Wieso nicht in Verbindung mit Gesetzen?
Fluchtursachenbekämpfung gehört auch zur Asylgesetzgebung.
Genauso wie Ressourcennutzung/Nachhaltigkeit.
Meine Meinung und auch die von Anderen.

Die Leute die da wohnen halten sich auch an das Grundgesetz.
Warum passt das nicht zum Thema.
Meinetwegen deine Meinung.
Soll man es so lassen wie es ist. Dann sitzen die Flüchtlinge in Lagern fest, erhalten irgendwann ein Hotelzimmer oder eine Neubauwohnung und müssen arbeiten und Deutsch lernen. Oder man schickt sie gleich zurück. Falls die politische Lage in dem Land aus dem sie flüchteten wieder stabil wird, werden sie einige Jahre später heimgeschickt.
Oder wie meinst du das genau?
Es kostet eine Menge Geld.
Ich schrieb nicht dass man Seperation fördern soll. Ich schrieb sie wurde schon gefördert und gewollt. Teilweise aus der Zwangssituation heraus neue Wohnungen zu bauen. Nur herrschen in den seperaten Vierteln teilweise inzwischen eigene Gesetze, fern unseren Grundgesetzen und den Menschenrechten.

Die Asylgesetzgebung wurde doch auch schon teilweise geändert.

Phhu schrieb:Die Asylgesetzgebung wurde doch auch schon teilweise geändert.

ja, immer weiter verschärft; inzwischen so weit, dass sie immer mehr mit dem Asylrecht, wie es im GG verbürgt ist, kollidiert.

@Tussinelda

Der Vorschlag ist relativ alt.
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article158936917/Warum-nicht-ein-Neu-Aleppo-in-Vorpommern-gruenden.html

https://www.wiwo.de/politik/europa/vorstoss-von-oekonomen-warum-wir-staedte-fuer-fluechtlinge-aufbauen-sollten/13444612.html