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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

51.773 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 09:31
@supialexi
@FF

dennoch ist es im Rahmen eines Rechtstaates sehr schwer erträglich, dass hier für die Betreuung von angeblich Minderjährigen Steuergelder verschwendet werden im Bezug auf eine große Personengruppe, die gar nicht minderjährig ist.

Ich finde es auch dem Steuerpflichtigen nicht erklärbar, dass hier keine ernstnehmbaren Prüfungen stattfinden. Mit welchem Recht will man Menschen wegen Steuerhinterziehung in Haft nehmen, wenn Steuerverschwendung nicht nur toleriert wird, sondern geradezu Staatsraison bleibt?

Ich sehe es auch nicht als sinnvoll an, dass hier beispielsweise Sozialarbeiter für Minderjährige tätig werden, die gar nicht minderjährig sind.

Ein weiteres extremes Beispiel sind Strafverfahren, in denen Menschen sich als minderjährig oder u14 darstellen, ohne es zu sein. Das ist auch ungerecht gegenüber jedem Angeklagten, der aufgrund vorhandener persönlicher Unterlagen sein Alter nicht nach Gemütslage und Tipp vom Anwalt frei erfinden kann.

Das alles spricht dafür: Einreise und / oder Asylprüfung erst nach sicherer Identitätsfeststellung, nicht nach frei fabulierter Identitätsbehauptung. So funktioniert Rechtsstaat, dem müssen sich ja auch alle Bürger unseres Staates zurecht unterwerfen.

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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 09:41
@sacredheart
wie groß ist denn die "große Personengruppe"? Hast Du Zahlen?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Mit welchem Recht will man Menschen wegen Steuerhinterziehung in Haft nehmen, wenn Steuerverschwendung nicht nur toleriert wird, sondern geradezu Staatsraison bleibt?
das sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge und das weißt Du auch, ist Dir aber wie immer vollkommen egal
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein weiteres extremes Beispiel sind Strafverfahren, in denen Menschen sich als minderjährig oder u14 darstellen, ohne es zu sein. Das ist auch ungerecht gegenüber jedem Angeklagten, der aufgrund vorhandener persönlicher Unterlagen sein Alter nicht nach Gemütslage und Tipp vom Anwalt frei erfinden kann.
und das passiert wie oft? Zahlen bitte, Zahlen, damit man das alles mal ins Verhältnis setzen kann.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das alles spricht dafür: Einreise und / oder Asylprüfung erst nach sicherer Identitätsfeststellung, nicht nach frei fabulierter Identitätsbehauptung. So funktioniert Rechtsstaat, dem müssen sich ja auch alle Bürger unseres Staates zurecht unterwerfen.
das geht aber nicht immer und das bedeutet dann auch, das tatsächlich Asylberechtigte auf der Strecke bleiben.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 09:51
@Tussinelda

https://www.focus.de/politik/gerichte-in-deutschland/studie-zur-altersbestimmung-minderjaehrige-fluechtlinge-40-prozent-geben-bei-einreise-nach-deutschland-falsches-alter-an_id_11146393.html

Das war bereits verlinkt worden, es hätte geholfen, wenn Du im Thread zurückgeblättert hättest.

Wenn man weiterhin postuliert, dass dieser Personenkreis auch nur genauso oft wie alle anderen in dieser Altersgruppe straffällig würde, was sicher untertrieben ist, haben wir hier viele Verfahren, aus denen sich Angeklagte mit albernen Strafen herauswinden können, mit Methoden, die allen anderen Angeklagten nicht zur Verfügung stehen.

Steuereinnahmen und Steuerausgaben stehen durchaus in einem Zusammenhang. Der Staat hat ein Recht darauf Steuern zu erheben. Dass dieses Recht auch von den Bürgern so gesehen wird, hat durchaus etwas damit zu tun, was der Staat mit dem Geld macht. Und jeder Cent, der für explizit Minderjährige ausgegeben wird, die gar nicht minderjährig sind, ist verschwendet.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 09:54
@sacredheart
Ich stimme Dir zu und genau aus diesem Grund muss geprüft werden können, ob die Personen wirklich minderjährig sind. Und dass das im Zweifelsfall schwierig wird, dürfte eigentlich nicht das Problem des deutschen Staates sein. So lange alles so einfach geht wie jetzt, sind ja Betrug Tür und Tor geöffnet.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 10:07
@sacredheart
na dann schauen wir mal, also zwischen 2007 und 2018 also in 11 Jahren gab es 594 Altersgutachten. Also so 54 pro Jahr......von diesen sind dann 40% vermeintlich älter als 18 Jahre. Wären dann so 21 pro Jahr. Dramatisch. Mich interessiert, wie das Alter festgestellt wurde......denn nur wenige Tests sind da genau genug, um das tatsächliche Alter zu bestimmen.
Ich finde es immer wieder schön, dass hier grundsätzlich von böser Absicht ausgegangen wird, immer. Da kann sich keiner vorstellen, dass manche ihr Geburtsdatum gar nicht wissen, nie eine Geburtsurkunde oder Pass hatten....ist eben so als Deutscher schwer vorstellbar, es gibt aber durchaus Länder, wo Geburtsurkunde und Ausweise nicht Gang und Gäbe sind, wo es auch quasi unmöglich ist, an Papiere zu kommen...aber scheiss egal, in Deutschland geht nix ohne Papiere, da muss man ordentlich aus Kriegsgebieten flüchten, da muss man alles Relevante dabei haben, wenn man verfolgt wird, immer. Sonst geht das nicht.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 10:18
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das war bereits verlinkt worden, es hätte geholfen, wenn Du im Thread zurückgeblättert hättest.
wo denn? Wie weit muss man denn zurückblättern, um zu wissen, auf was Du Dich gerade mal beziehst? Ach, nur 2 Monate und 16 Seiten, da wäre es angebracht, den link gleich noch mal zu posten und sich den blöden Spruch mir gegenüber zu verkneifen. Kannste Dir ja fürs nächste Mal merken.Danke.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 10:45
@Tussinelda

Wenn Du den Link gelesen hättest, hättest Du ihm ohne Schwierigkeiten entnehmen können, dass es sich um Zahlen aus Münster handelt, die Untersuchungen wurden dort durchgeführt. Daraus kann man nicht schließen, dass bundesweit nur in Münster die Untersuchungen durchgeführt werden. Die Absolutzahl dürfte also um Einiges höher liegen, die Raltivzahl kann mal als Größenordnung heranziehen.

Wie groß muss denn die Zahl der Straftäter sein, damit es gesellschaftlich relevant ist?

https://www.rnz.de/politik/suedwest_artikel,-mordprozess-in-freiburg-lebenslaenglich-fuer-den-mann-ohne-mitleid-_arid,346908.html

Würdest Du in diesem Fall auch sagen, dass da sicher bei der falschen Altersangabe keine Absicht vorlag?

Aus meiner Sicht wäre schon ein Fall dieser Art bei Weitem zu viel. Ich kann so etwas nicht als Kollateralschaden der Migration abtun. In dem Fall wurde immerhin nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt.

Es kann doch in einem Rechtsstaat nicht akzeptabel sein, dass ein Teil der Menschen, für die die Gesetze gelten, das Schlupfloch 'Ich suche mir mein Alter aus' gilt, für andere nicht.

Wer einige Tausend Euro für Schleuser zusammenbekommt, wird es auch schaffen, irgendein Dokument mitzunehmen oder zu fotografieren und an eine email Adresse zu senden. Es ist doch völlig abwegig, dass da jetzt lauter menschen mit ihrem Handy und 8000€ aus einem brennenden Haus laufen, aber ohne Pass. Das gehört doch schon wenn man mal drüber nachdenkt in die Geschichtengruppe 'Spinne in der Yucca Palme'.

Und welches Land außer Syrien wäre denn jetzt gerade wie von Dir beschrieben Kriegsgebiet, aus dem Migranten ankommen? Die aktuellen Kriege in Marokko, Tunesien, Algerien, dem Iran, Pakistan sind mir wohl irgendwie entgangen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 10:53
@sacredheart
Vor allem scheinen mir aus Nordafrika überproportional junge, alleinstehende Männer verfolgt zu werden. Die Frage, warum gerade diese Zielgruppe flieht (vor was eigentlich, ich war auch schon in Nordafrika, sonderlich verfolgt wirkten junge Herren dort nicht).
Und warum so viele Menschen, wie Du richtig schreibst, für die Überfahrt Geld haben, aber kein Dokument bekommen, erschließt sich mir auch nur in wenigen Ländern. Krieg etc sind Ausnahmesituationen, aber die Dunkelziffer der Leute, die absichtlich keine Papiere haben, schätz ich als nicht verschwindend gering ein.
Wenn man nämlich weiss, dass es auch so funktioniert, ist der Anreiz doch noch höher, hierher zu kommen. In die Slowakei oder nach Ungarn wollen die ja selten.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 10:56
@abberline

Ich war auch schon in Marokko und Tunesien, habe aber dort keines der brennenden Häuser in Kriegsgebieten gesehen, aus denen junge Männer mit Handy und 8000€ herausrannten und riefen: 'Oh nein mein Pass, schade jetzt ist es zu spät.'

Ok, ich kann auch nicht genug arabisch, aber es fehlten ja schon die brennenden Häuser.

Jeder denkende Mensch weiss, dass das Schwachsinn ist, das hindert aber eine größere Gruppe nicht daran, es dennoch zu glauben.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 11:12
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Jeder denkende Mensch weiss, dass das Schwachsinn ist, das hindert aber eine größere Gruppe nicht daran, es dennoch zu glauben.
ja nee ist klar, ich denke ja nicht und DU weißt wie immer Bescheid, weshalb Du auch immer Beleidigungen raushauen musst, wie armselig.....es ist nicht überall wie in Deutschland, es gibt Länder, da hatten die Menschen noch nie eine Geburtsurkunde oder einen Pass, weil es schlicht nicht nötig ist, es keine Pflicht gibt, wie hier. Man kann seine Papiere auf der Flucht verlieren, man kann sie weggenommen bekommen, von Schleppern zum Beispiel, man kann auch nicht das Risiko eingehen, sich offiziell Papiere zu besorgen, sollte man Verfolgter sein und somit Asylberechtigt. Aber egal, blenden die, die so toll denken und somit alles wissen, eben aus. Was kotzt mich diese Großkotzigkeit an.
Wolfgang Kaschuba, Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung bestätigt: Nur ganz wenige Prozent der Asylsuchenden würden ihre Papiere verstecken oder wegwerfen. Vielmehr gebe es in zahlreichen Ländern - anders als in Deutschland - keine Pflicht, jederzeit einen Ausweis bei sich zu tragen.

"Die meisten Gesellschaften und Staaten in der Welt haben keine Ausweispflicht. Das heißt, viele Leute bringen ihren Alltag ohne Ausweis zu. Und wenn dann die Situation der Flucht eintritt, die ja oft nicht geplant ist, dann haben sie eben keinen Ausweis bei sich." Wolfgang Kaschuba, Direktor des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung
Sabine Hess, Professorin für Kulturanthropologie an der Uni Göttingen, erzählt, wie beschwerlich es in Krisenstaaten sein kann, überhaupt Papiere zu bekommen:

"Wenn wir uns solche Krisenstaaten anschauen wie Kongo, Somalia, Sudan oder auch Syrien, wo die ganze Infrastruktur über Jahrzehnte des Krieges zusammengebrochen ist, dann muss man sich vorstellen, was eine Familie machen soll, die in einer ländlichen Region lebt und zunehmend unter Druck gerät und dann, gerade unter Bürgerkriegszuständen, soll sie in die Hauptstadt fahren und soll sich einen Ausweis und Geburtsurkunden machen lassen. All diese Vorstellungen haben nicht mit den realen Vorstellungen von Fluchtgeschehen zu tun." Sabine Hess, Professorin für Kulturanthropologie
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/warum-fluechtlinge-ohne-ausweispapiere-kommen,68wk2dhp70r30e9r70w3ac9m60u3g (Archiv-Version vom 06.08.2019)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 11:43
@Tussinelda

Es gibt sicher Länder - über den Sudan oder Somalia müssen wir da gar nicht diskutieren - wo man Menschen sehr leicht glauben kann, dass sie keine Papiere mitbringen können.

Gerade ging es aber unter anderem um Tunesien und Marokko. Da flieht niemand aus brennenden Häusern direkt nach Deutschland.

Das mit der Ausweispflicht und der Spontanflucht ist dann schon schwerer zu glauben. Ich kann mir keine Situation vorstellen, dass man das Haus verlässt, der Ausweis liegt da rum und auf dem Weg zum Bäcker denkt man sich dann: Komm, ich hau in den Sack, kramt noch in der Jackentasche rum, Mensch da hab ich ja noch 8000€ für den Schlepper und los geht die Reise. Das ist albern. Das Geld für Schlepper haben die doch gar nicht spontan.

Weiterhin reden wir hier von jungen Menschen. Die kennen das Internet. Wenn die sich auf eine gefährliche Reise machen und ja auch schon von den Gefahren solcher Reisen gehört haben, warum knipsen die nicht ihren Ausweis mit dem Handy und schicken das Bild an ihre mail Adresse? Das ist ein Aufwand, den man mit nem 10€ Handy und 5min im Internetcafe hinkriegt. Dann haben sie zwar nicht unbedingt ein Original, aber eine ziemlich glaubwürdige Kopie, mit der man arbeiten kann. Wir reden von den gleichen jungen Leuten, die es hier schaffen, via Internet Kontakt mit der Heimat zu halten. Warum sollten sie dann vorher noch nie etwas vom Internet gehört haben? Ist nicht glaubwürdig.

Das machen doch die allermeisten, die längere Fernreisen jenseits von Asyl machen, auch. Das kostet gar nichts.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 11:56
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und das passiert wie oft? Zahlen bitte, Zahlen, damit man das alles mal ins Verhältnis setzen kann.
Jeder Fall ist einer zu viel.
Oder siehst du das anderes?


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 12:48
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:dennoch ist es im Rahmen eines Rechtstaates sehr schwer erträglich, dass hier für die Betreuung von angeblich Minderjährigen Steuergelder verschwendet werden im Bezug auf eine große Personengruppe, die gar nicht minderjährig ist.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:https://www.focus.de/politik/gerichte-in-deutschland/studie-zur-altersbestimmung-minderjaehrige-fluechtlinge-40-prozent-...
40% von den in 10 Jahren untersuchten 600 in Bremen, deren Alter von den Behörden bereits angezweifelt wurde. Also 240 Personen.
Bei wie vielen Jugendlichen Asylbewerbern in Bremen in dem Zeitraum? Irgend welche Zahlen?

Definiere bitte mal "große Personengruppe".
Zitat von abberlineabberline schrieb:Vor allem scheinen mir aus Nordafrika überproportional junge, alleinstehende Männer verfolgt zu werden. Die Frage, warum gerade diese Zielgruppe flieht (vor was eigentlich, ich war auch schon in Nordafrika, sonderlich verfolgt wirkten junge Herren dort nicht).
Es fliehen aus allen Kriegen und Konflikten und Krisenregionen die jungen Männer zuerst und am weitesten.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Und warum so viele Menschen, wie Du richtig schreibst, für die Überfahrt Geld haben, aber kein Dokument bekommen, erschließt sich mir auch nur in wenigen Ländern. Krieg etc sind Ausnahmesituationen, aber die Dunkelziffer der Leute, die absichtlich keine Papiere haben, schätz ich als nicht verschwindend gering ein.
Die meisten Personen aus Nordafrika, Iran, Irak, Afghanistan, Syrien, Eritrea usw haben nicht wie bei uns von Geburt an Dokumente. Wenn sie im wehrfähigen Alter sind, würden viele gar keine Reisepapiere bekommen, um sie an Fahnenflucht zu hindern.
Zitat von abberlineabberline schrieb:In die Slowakei oder nach Ungarn wollen die ja selten.
Seit wann sind Slowakei und Ungarn dafür bekannt, dass man dort als Flüchtling aufgenommen wird und in Sicherheit leben kann?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich war auch schon in Marokko und Tunesien, habe aber dort keines der brennenden Häuser in Kriegsgebieten gesehen, aus denen junge Männer mit Handy und 8000€ herausrannten und riefen: 'Oh nein mein Pass, schade jetzt ist es zu spät.'
Das ist die übelste Polemik der Woche - und es ist erst Dienstag.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 12:53
@FF
Und vor welchem Krieg bitteschön fliehen junge Männer aus Marokko oder Tunesien? Und ja, dort hat man für gewöhnlich einen Ausweis.
Ausserdem sollte man als Flüchtling auch froh sein, in jedem europäischen Land Zuflucht zu bekommen. Was Marokko und Tunesien immer noch nicht erklärt.
Von daher kann ich @sacredheart nur zustimmen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 12:56
@FF

Aus meiner Sicht ist es keine Polemik, darauf hinzuweisen, dass die Geschichte mit der Flucht aus brennenden Häusern doch wohl nur für einen sehr geringen Anteil der hier ankommenden Migranten zutreffen kann. In den meisten Herkunftsländern herrscht kein Krieg. Eine Geschichte, die ein Syrer vielleicht glaubhaft erzählt ist dann komplett lächerlich, wenn sie ein Menschn aus Tunesien oder Marokko erzählt.

Weiterhin wird auch hier im Forum von den immer gleichen Leuten behauptet, den Migranten würden ihre Dokumente von Schleppern auf der Reise abgenommen. Das bedeutet doch, dass sie welche hatten, sonst kann sie keiner wegnehmen.

Was wäre denn so schwer daran, mit dem offensichtlich vorhandenen Handy die Dokumente zu fotografieren und diese Fotos dann an eine mail Adresse zu schicken. Dann kann man wenigstens die Kopien vorzeigen und glaubhaft machen, dass man sich wirklich ausweisen wollte, selbst wenn einem physisch alles abgenommen wird.

Eine Quote von 40% Falschangbaen halte ich schon für beachtlich. Da kommen ja auch nicht unbedingt alle selbst drauf.

Wie kommst Du darauf, dass es ausgerechnet im Iran keine Personendokumente gäbe. Da gibt es einen Pass, ok, der ist vielleicht nicht leicht zu kriegen, es gibt aber auch ein Korrelat eine Personalausweises, den eigentlich jeder hat. Der Iran ist nun gerade nicht der formloseste Staat der Welt, ganz im Gegenteil. Es geht doch um Leute, die gar nichts Glaubhaftes vorweisen können. Ich wollte doch niemandem vorhalten, dass sein Büchereiausweis abgelaufen ist.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 12:56
@abberline
Also soll wegen junger Männer aus Marokko und Tunesien allen Flüchtlingen, die sich nicht ausweisen können, Asyl verwehrt werden? Oder wie unterscheidest Du ohne Pässe und Prüfung des Asylantrages, wer aus Marokko und wer aus Eritrea, Syrien oder Afghanistan kommt?

Übrigens gelten Marokko und Tunesien inzwischen als sichere Herkunftsländer, in die abgeschoben wird.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 13:03
@FF

Wie wäre es denn, wenn vor einem Beginn einer Asylprüfung als Erstverfahren eine Identitätsfeststellung zwingend vorgeschrieben wäre? Da spräche doch absolut nichts gegen. Das bringt den Ball auch in das Feld, in das er gehört. Wer Leistungen des Staates bekommen möchte, muss die Grundlagen nachweisen.

Wenn ich einen Kindergeldantrag stelle, bekomme ich ja auch nicht schon so lange Kindergeld, bis der Staat mir nachweisen kann, dass ich keine habe. Da appelliert auch niemand an meine Mitwirkungspflicht. Da kriege ich kein Kindergeld. und daher wäre es doch so einfach: Kein Identitätsnachweis - nur Sachleistungen. Dann klappts auch mit der Mitwirkung.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 13:37
@FF
Um prüfen zu können, ob jemand aus Afghanistan oder Marokko kommt, genügen für gewöhnlich gute Dolmetscher und Ausweispapiere. Und wer letztere nicht vorweisen kann, bekäme nur Sachleistungen, bis geklärt ist, ob Anspruch auf Asyl besteht oder nicht. Die Bringschuld kann ja schlecht bei Deutschland liegen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 14:06
Zitat von FFFF schrieb:Also soll wegen junger Männer aus Marokko und Tunesien allen Flüchtlingen, die sich nicht ausweisen können, Asyl verwehrt werden? Oder wie unterscheidest Du ohne Pässe und Prüfung des Asylantrages, wer aus Marokko und wer aus Eritrea, Syrien oder Afghanistan kommt?
Vielmehr solltest Du schreiben wie kann ein BAMF Mitarbeiter einer komplett unbekannten Person Asyl geben? Weil man ihr glaubt?
Dann brauche ich aber auch keinen Ausweis mehr, auf Nachfrage sage ich schon wer ich bin.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

26.11.2019 um 14:13
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Vielmehr gebe es in zahlreichen Ländern - anders als in Deutschland - keine Pflicht, jederzeit einen Ausweis bei sich zu tragen
1. diese Pflicht gibt es in D gar nicht.
Man muss sich ausweisen können, einen Pass oder Ausweis zur Identifikation besitzen, muss ihn aber nicht ständig mit sich führen.

2. Mir ist bewusst, dass manche Menschen keine Dokumente haben weil es in ihren Herkunftsländern unüblich/unmöglich/gefährlich ist.
Ich denke, jede/r hat Verständnis für eine ausgebombte syrische Familie, die sich ohne Nachweise auf die Flucht machen musste.
Oder den jungen Wehrpflichtigen, der bei Grenzübertritt lieber keine Papiere bei sich tragen möchte, die ihn als Fahnenflüchtigen ausweisen würden.
Ich würde meinen, dass diese Menschen eine hohe Mitwirkungsbereitschaft aufweisen wenn es im Zielland um die Klärung ihrer Identitäten geht.

Wenn hier aber vom deutschen Wohnzimmersessel (oder vom Chef gestellten Bürostuhl) aus pauschalierend suggeriert wird, in Herkunftsländer wie Georgien, Marokko, Algerien, Tunesien u.a. (früher zählten auch noch Westbalkanländer zu den Hauptherkunftsländern) würde die staatl. Verwaltungen (oder zB. Religionsgemeinschaften) ihren Bürgern keine Geburtsurkunden, Identity cards, Heiratsbeurkundungen, Führerscheine etc ausstellen, deren Verwaltung also quasi irgendwo zwischen nicht existent und unbedeutend eigeordnet wird, dann frage ich mich, ob das nicht eine rassistische Überschätzung deutscher Verwaltung bzw eine rassistische Herabwürdigung anderer Staaten und deren Verwaltung darstellt.
Zur Beachtung:
Die pauschalierende Unterstellung stört mich, nicht der belegte Einzelfall!

Marokko und Tunesien sind keine Bürgerkriegsländer, ebensowenig wie Georgien.

Dazu noch ein Zitat aus dem verlinkten Artikel der belegt, dass gerade Menschen, die aus den Kriegsgebieten Syriens fliehen, öfter Identitätsnachweise dabei haben (es lohnt sich also, wenn man aus Syrien flieht, dies nachweisen zu können - sprich sichere Bleibeperspektive)
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) schätzt, dass 60 Prozent der Asylbewerber ohne Papiere einreisen - laut Bundespolizei sind es sogar 80 Prozent. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erklärt das so:

"Es fällt uns natürlich auf, dass viele Antragsteller, die aus Staaten kommen, wo vermutlich eine Bleibeperspektive die Folge ist, Pässe dabei haben. Und umgekehrt viele derjenigen, die aus Staaten kommen, wo es vermutlich keine Bleibeperspektive gibt, keine Pässe dabei haben. Wohl aber ihr Handy. Obwohl die Menschen zum Teil im selben Boot waren, obwohl sie denselben Gefährdungen ausgesetzt waren. Das spricht dafür, dass manche ihren Aufenthalt dadurch verlängern wollen, dass sie die Feststellung ihrer Identität und die Feststellung des Landes, aus dem sie kommen, erschweren." Bundesinnenminister Thomas de Maizière
Zitat von FFFF schrieb:Es fliehen aus allen Kriegen und Konflikten und Krisenregionen die jungen Männer zuerst und am weitesten.
diese Behauptungen wäre aber zu belegen.

Die Zahlen des UNHCR belegen NICHT, dass mehr Männer als Frauen weltweit auf der Flucht seien.
Richtig ist hingegen, dass es nur rund 40% der geflüchteten Frauen bislang bis nach Europa geschafft hat.
Ende 2017 gab es nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) weltweit 19,9 Millionen anerkannte Flüchtlinge, die unter dem Mandat des UNHCR standen. Die Hälfte davon war weiblich. Allerdings schwankt der Anteil der Frauen an der Flüchtlingsbevölkerung je nach Weltregion. So waren in Afrika 51 Prozent aller Flüchtlinge weiblich. In Europa traf dies hingegen nur auf 39 Prozent der dort lebenden Flüchtlinge zu.
https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/kurzdossiers/280217/ein-ueberblick-in-zahlen?p=all
Zitat von FFFF schrieb:Übrigens gelten Marokko und Tunesien inzwischen als sichere Herkunftsländer, in die abgeschoben wird.
wann erfolgte die Anerkennung der beiden Staaten als sichere Herkunftsländer? (ich weiß nur davon, dass die Anerkennung als sichere Herkunftsstaaten im Bundesrat an der Ablehnung der von Grünen mitregierten Bundesländer scheiterte).


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