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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

52.810 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 09:47
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Daher ist eine Zuwanderung nötig, um die Bevölkerungszahl halten zu können.
Aber doch nicht so wie derzeit. Es kommt darauf an, wen man ins Land lässt. Einfach nur Masse und Zuwanderung um jeden Preis und egal wie und wen, kann ja nicht die Lösung sein. Wenn es weitergeht wie bisher, mag das rechtlich meinetwegen korrekt sein, es würde die gesellschaftliche Spaltung allerdings vertiefen und die Wahlergebnisse in immer extremere Richtungen treiben. Aber Hauptsache, das Gesetz bleibt so. Damit wäre niemandem geholfen


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 10:24
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und ja, wir brauchen Arbeitskräfte, aber nicht Alle die jetzt dazu kamen oder kommen, nützen diesbezüglich sofort etwas, denn viele müssen ja auch erst mal ausgebildet werden
was das betrifft, haperte es doch schon seit Jahren bei der Bildung. Und ich habe zu wenig Optimismus, dass sich das gravierend ändern wird.
Und auch was die Zahl der Ausbilder betrifft.
Es müsste auch genügend Betriebe geben, die ausbildungswillig sind usw. (vom Lehrermangel will ich auch gar nicht erst anfangen).

Politisch wurden eben mMn in der Vergangenheit zu viele Fehler gemacht, sodass D dem gar nicht gewachsen sein kann, wenn jedes Jahr noch soundsoviele Menschen dazu kommen - über das Asylgesetz wohlgemerkt (dazu weiter unten) - und die Infrastruktur für einen Zuwachs gar nicht gut genug ausgelegt ist.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Es sterben über 300000 mehr als geboren wurden
da wäre doch aber mMn die Frage, ob diese Zahlen alle in D lebenden Menschen meint, oder nur diejenigen mit deutschen Pass?
Wenn nur mit deutschen Pass, dann kämen doch aber auf längere Sicht auch die hier bleibenden Asylbewerber hinzu, welche alle noch Kinder bekommen können (sind ja meistens junge Leute).
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:In unsere Kinder müssen wir auch Geld investieren. Gut ausgebildete Menschen gibt es nirgends zum Nulltarif
ganz genau. Und je mehr dazu kommen, welche noch nicht ausgebildet sind, um so schwieriger alles.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Das ist das Hauptproblem: wr brauchen Menschen im erwerbsfähigen Alter
und vor allem auch Menschen die schon ausgebildet sind (was nützen zum jetzigen Zeitpunt soundsoviele die nicht ausgebildet sind und auch die Kapazitäten fehlen?)..
Das schafft man doch aber schlecht über Asyl, sondern geht nur über Migrationsgesetze.
Deshalb plädiere ich doch immer wieder dafür, das alles nicht zu vermischen.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Daher ist Zuwanderung wichtig
ja, aber eben nur Zuwanderung, die der Gesellschaft auch nützt.
Das Asylgesetz von damals wurde halt nicht DAFÜR geschrieben, das ist doch das Problem.
in diesem Sinne:
Zitat von abberlineabberline schrieb:Aber doch nicht so wie derzeit. Es kommt darauf an, wen man ins Land lässt



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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 10:55
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und je mehr dazu kommen, welche noch nicht ausgebildet sind, um so schwieriger alles.
Und wo willst du gut ausgebildete Menschen hernehmen, die nichts kosten?


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 11:03
@Bundeskanzleri
Die dürfen ruhig was kosten
Helmut Schmidt hat es gut auf den Punkt gebracht.
Zuwanderung aus verwandten Zivilisationen, zum Beispiel aus Polen – ist problemlos. Zuwanderung aus Tschechien – ist problemlos. Aus Österreich, aus Italien – ist problemlos.“
Quelle: https://m.bild.de/politik/inland/was-wuerde-schmidt-tun-zuwanderung-schafft-mehr-probleme-als-sie-loest-67bc66d9db9c805aefebcda2?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Daher:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:vor allem auch Menschen die schon ausgebildet sind (was nützen zum jetzigen Zeitpunt soundsoviele die nicht ausgebildet sind und auch die Kapazitäten fehlen?)..
Das schafft man doch aber schlecht über Asyl, sondern geht nur über Migrationsgesetze.
Deshalb plädiere ich doch immer wieder dafür, das alles nicht zu vermischen.



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um 11:07
Zitat von OptimistOptimist schrieb:a wäre doch aber mMn die Frage, ob diese Zahlen alle in D lebenden Menschen meint, oder nur diejenigen mit deutschen Pass?
Wenn nur mit deutschen Pass, dann kämen doch aber auf längere Sicht auch die hier bleibenden Asylbewerber hinzu, welche alle noch Kinder bekommen können (sind ja meistens junge Leute).
Natürlich alle, lese die Statistiken im Original.


Du brauchst mindestens 200 000 Menschen pro Jahr. Wer ständig nur über Asylbewerber hetzt, ist nichts weiter als ein Hohlkopf, der nicht weiter denken will.

Also, alle die da sind mit Macht ausbilden und in Lohn und Brot bringen. Und irgendwann sind die 1,3 Mio Ukrainer auch wieder weg.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 11:35
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und je mehr dazu kommen, welche noch nicht ausgebildet sind, um so schwieriger alles.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Und wo willst du gut ausgebildete Menschen hernehmen, die nichts kosten?
ich verstehe nicht, weshalb du dich an den Kosten stößt? Wenn man Asylbewerber nicht ausbildet, kosten diese auch viel, weil sie dann von Transferleistungen abhängig sind.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Du brauchst mindestens 200 000 Menschen pro Jahr
und noch einmal: mein Punkt ist immer wieder, dass Menschen die über Asyl zu uns kommen und nicht über die Migrationsschine (die beiden Dinge sollten nicht vermischt werden), uns zum derzeitigen Zeitpunkt sehr wenig nützen, weil die meisten keine Ausbildung haben oder wenn sie schon eine haben, die nicht (oder noch nicht) anerkannt wird.
"zum derzeitigen Zeitpunkt" --> wir brauchen eben jetzt schon viele Arbeitskräfte und nicht erst in ein paar Jahren.

Da es hier im Thread aber nur um Asyl geht, bleibe ich bei meiner Meinung, dass zu viele Asyl-Unberechtigte ins Land kommen, die dann nur auf sehr lange Sicht (und auch nicht Ale) der Gesellschaft im Hinblick Arbeitskräfte etwas nützen können.

"auf sehr lange Sicht" nützt uns aber die nächsten paar Jahre nicht viel - das ist doch der Punkt.
Deshalb kann ich dieses Argument eben auch nicht gelten lassen, dass es gut sei, wenn viele Asylbewerber kommen, in diesem Sinne:
Zitat von abberlineabberline schrieb:Einfach nur Masse und Zuwanderung um jeden Preis und egal wie und wen, kann ja nicht die Lösung sein. Wenn es weitergeht wie bisher, mag das rechtlich meinetwegen korrekt sein, es würde die gesellschaftliche Spaltung allerdings vertiefen und die Wahlergebnisse in immer extremere Richtungen treiben. Aber Hauptsache, das Gesetz bleibt so. Damit wäre niemandem geholfen



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um 11:41
Nachtrag (Zeit war schon abgelaufen):

Mit Hetze hat das alles gar nichts zu tun, sondern mMn nur mit Weitsicht.
Deshalb möchte ich einmal betonen: Asyl und notwendige Migration sollte nicht so vermischt werden. Das tut der Gesellschaft mMn nicht gut. Und die Asylgesetze wurden auch nicht dafür geschaffen, damit wir genug AK ins Land bekommen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 12:01
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Mit Hetze hat das alles gar nichts zu tun, sondern mMn nur mit Weitsicht.
Deshalb möchte ich einmal betonen: Asyl und notwendige Migration sollte nicht so vermischt werden. Das tut der Gesellschaft mMn nicht gut. Und die Asylgesetze wurden auch nicht dafür geschaffen, damit wir genug AK ins Land bekommen.
Weitsichtig ist: Die, da sind und nicht abgeschoben werden dürfen, müsse so schnell wie möglich ausgebildet und in Arbeit kommen. Daher z.B. auch das "Chancen-Aufenthalsrecht". nGerne kannst Du ja versuchen viel mehr bereits ausgebildete Fachkräfte in Mengen hereinzubringen. Das ist aber bisher wohl nicht erfolgreich. Selbst die Gastarbeiter der 60er und 70er mussten erst ausgebildet werden.

Es gab 2024 ca. 221 000 Ausreisepflichtige in D, davon aber 81% Geduldete. Selbst wenn Du die 19% alle abschiebst, bringt das gar nichts.
Screenshot 2025-05-08 114947

Ende 2024 lebten in Deutschland insgesamt rund 221.000 ausreisepflichtige Ausländer; davon waren circa 179.000 (81 Prozent) Geduldete. Damit sank ihre Zahl das zweite Jahr in Folge und auf den tiefsten Stand seit 2016. Das lag vor allem am 2023 in Kraft getretenen "Chancen-Aufenthaltsrecht", mit dem Geduldete unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. keine Straffälligkeit) ein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland erwerben können und somit aus der Statistik entfallen.
Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1538626/umfrage/ausreisepflichtige-und-geduldete-auslaender-in-deutschland/


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 12:02
Hier wird erklärt, wie die Zurückweisung rechtlich ablaufen soll.
Inhalt dieser Verträge sei auch, ab welchem Zeitpunkt eine Person als eingereist gilt. „Dieses ist erst dann der Fall, wenn die Einreisekontrolle abgeschlossen ist. Auf welchem Hoheitsgebiet die Kontrollstelle liegt spielt dabei keine Rolle. Bei einer Zurückweisung wird eine Person folglich an der Einreise gehindert. Sie befindet sich deshalb fiktiv noch im jeweiligen Anrainerstaat.“
Quelle:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article256085722/Asylsuchende-an-der-Grenze-Rechtslage-klar-Deutsche-Polizeigewerkschaft-sieht-Zurueckweisungen-als-zwingend.html


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 12:07
Zitat von abberlineabberline schrieb:Hier wird erklärt, wie die Zurückweisung rechtlich ablaufen soll.
Und hier wie es rechtlich ablaufen wird:
...

Zu erwarten ist nun, dass an den Grenzen tatsächlich auch Asylbewerber, die nach kurzer Prüfung keinerlei Anspruch auf Asyl in der EU haben, abgewiesen werden. Im zweiten Schritt dürften beispielhaft Betroffene mithilfe von NGOs gegen diese Praxis klagen.

Zuständig wäre zunächst das Verwaltungsgericht der Region, in der jemand zurückgewiesen wurde. Früher oder später dürfte ein solcher Fall beim Bundesverfassungsgericht oder sogar beim Europäischen Gerichtshof landen.

Nachbarländer reagieren ablehnend

Fraglich ist auch, wie Deutschlands Nachbarn reagieren werden. Der designierte Innenminister Dobrindt sagte im „Bericht aus Berlin“, mit den Nachbarländern Deutschlands habe man gesprochen. Allerdings zeigten sich insbesondere Polen und Österreich bereits ablehnend und argumentieren einerseits, eine formlose Zurückweisung sei nicht möglich und andererseits sei der reibungslose tägliche Grenzverkehr in Gefahr. Es drohten lange Staus.
Quelle:https://www.tagesspiegel.de/politik/darf-er-das-dobrindt-will-asylbewerber-an-der-grenze-zuruckweisen-13640770.html

Auch die Schweiz
Auch die Schweiz kritisierte Dobrindts Ankündigung, Grenzkontrollen auszuweiten und sogar Asylbewerber an den deutschen Außengrenzen zurückzuweisen. Dies verstoße gegen geltendes Recht, meinte Justizminister Jans. Die Schweiz bedauere, dass Deutschland diese Maßnahmen ohne Absprache getroffen habe. Der Grenzverkehr dürfe davon nicht beeinträchtigt werden. Die Behörden prüften gegebenenfalls Maßnahmen.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/darf-er-das-dobrindt-will-asylbewerber-an-der-grenze-zuruckweisen-13640770.html

und die SPD
Eichwede (SPD): Pläne müssen juristisch geprüft werden
Kritik kommt derweil auch vom Koalitionspartner SPD. Deren stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Eichwede, sagte im Deutschlandfunk, man müsse sich die Pläne juristisch anschauen. Ihre Partei halte Zurückweisungen bei Asylgesuchen für europarechtswidrig. Wenn so etwas erfolge, könne es nur – wie im Koalitionsvertrag vereinbart – in Absprache mit den europäischen Partnern erfolgen. Die SPD-Politikerin betonte zudem, der Innenminister habe keine unmittelbare Weisung erteilt. Vielmehr habe Dobrindt den Ermessensspielraum der Beamten an den Landesgrenzen ausgeweitet.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/darf-er-das-dobrindt-will-asylbewerber-an-der-grenze-zuruckweisen-13640770.html


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 12:08
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Die, da sind und nicht abgeschoben werden dürfen, müsse so schnell wie möglich ausgebildet und in Arbeit kommen.
da sind wir uns einig.
Mein Argument ist halt immer wieder, dass nicht zu viele Unberechtigte erst nach D gelangen dürften.
Deshalb plädiere ich für Aufnahmeeinrichtungen an den Außengrenzen und dann gerechte Verteilung in der gesamten EU und nicht nur in ein paar nördliche Länder.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Daher z.B. auch das "Chancen-Aufenthalsrecht". n
Gerne kannst Du ja versuchen viel mehr bereits ausgebildete Fachkräfte in Mengen hereinzubringen. Das ist aber bisher wohl nicht erfolgreich
ja eben, das isses doch.

"Chancen-Aufenthaltsrecht" --> das wurde doch auch "Spurenwechsel" genannt?
Bin ich eben auch jederzeit dafür, scheint nur eben nicht gut zu klappen.
Deshalb u.a. bin ich vor allem dagegen, dass zu viele unausgebildetete Asyl-Unberechtigte kommen (dazu weiter unten auch noch was).

----------------------
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Asyl und notwendige Migration sollte nicht so vermischt werden. Das tut der Gesellschaft mMn nicht gut
Dazu noch mal meine Gedanken und abschließendes Statement:

Meiner Meinung nach wäre die gesellschaftliche Spaltung viel geringer, wenn man vor x Jahren D schon als Einwanderungsland erklärt hätte, mit entsprechenden Migrations-Gesetzen, aber umgedreht dafür gesorgt hätte, dass nicht zu viele Asyl-Unberechtigte ins Land kommen können.

Denn in der Regel ist mMn die Akzeptanz von Migranten um einiges höher, wenn sie integriert sind und selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen können.

Und diejenigen welche tatsächlich verfolgt sind oder wegen Kriegen zu uns kommen, dagegen haben doch wohl die Meisten nichts einzuwenden. Es geht immer wieder nur um diejenigen, die keinen Asylgrund haben, aber dennoch hier bleiben (Duldung und/oder können nicht abgeschoben werden).

Da wir uns in diesen Punkten wohl nie einigen werden können, ist das Thema für mich jetzt abgehakt.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 12:12
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Mein Argument ist halt immer wieder, dass nicht zu viele Unberechtigte erst nach D gelangen dürften.
Deshalb plädiere ich für Aufnahmeeinrichtungen an den Außengrenzen und dann gerechte Verteilung in der gesamten EU und nicht nur in ein paar nördliche Länder.
Das wäre schön. Aber viele durchqueren die Länder unerkannt, verlassen einfach das Land obwohl ihr Asylverfahren dort läuft, oder werden sogar durchgewinkt. Sonst gäbe es die Probleme doch nicht. Solange da Italien, Griechenland, Österreich, Ungarn und Polen nicht mitziehen, läuft da nicht viel.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 12:17
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Deshalb plädiere ich für Aufnahmeeinrichtungen an den Außengrenzen und dann gerechte Verteilung in der gesamten EU und nicht nur in ein paar nördliche Länder.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Das wäre schön. Aber viele durchqueren die Länder unerkannt, verlassen einfach das Land obwohl ihr Asylverfahren dort läuft, oder werden sogar durchgewinkt
Um das zu verhindern, müssten dann mMn die Gesetze dahingehend geändert werden, dass jeder Flüchtling, der europäischen Boden betrifft, sich in solch einer Aufnahmeeinrichtung zu melden und auch zu bleiben hat (das müsste in diesen Ländern publik gemacht werden).

Wird er außerhalb einer solchen Aufnahmeeinrichtungen angetroffen, gilt er als illegal eingereist und wird - innerhalb dieser Aufnahmeeinrichtung - in Gewahrsam genommen.
Wenn sich das dann unter Migranten herumsprechen würde, dann kämen als Effekt sicherlich auch viel weniger bzw. würden es weniger versuchen, nach D zu gelangen.

Nun bin ich auf dein Gegenargument gespannt ?


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 12:27
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nun bin ich auf dein Gegenargument gespannt ?
Im Gegenteil, das ist schon in etwa so beschlossen und muss in den nächsten 2 Jahren umgesetzt werden. Aber machen die einzelnen Mitgliedsstaaten das auch und ist das in der Praxis so zu machen?
Am 10. April 2024 stimmte das Europäische Parlament für die neuen Migrationsvorschriften, gefolgt von der förmlichen Annahme durch den Rat der Europäischen Union am 14. Mai 2024, was es der EU nun ermöglicht, komplexe Probleme entschlossen und sinnvoll anzugehen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Union über starke und sichere Außengrenzen verfügt, die Rechte der Menschen garantiert werden und kein EU-Land unter Druck allein gelassen wird
Quelle: https://home-affairs.ec.europa.eu/policies/migration-and-asylum/pact-migration-and-asylum_de#die-vier-s%C3%A4ulen-der-neuen-migrations--und-asylpolitik
Kritikpunkte

Die Reform kann als politische Kompromisslösung bezeichnet werden, die den kleinsten gemeinsamen Nenner fixiert. Ihr Zustandekommen wird von den beteiligten Akteur:innen als Erfolg gefeiert – zumindest aus Perspektive des Europäischen Integrationsprozesses zu Recht. Denn ein Scheitern einer Einigung hätte die gemeinsame Basis des Europäischen Projekts wohl gefährlich ins Wanken gebracht. Doch was ist konkret mit den Reformvorschlägen gewonnen, und wie steht es mit ihrer Umsetzbarkeit?

Besonders kritisch muss die Umsetzbarkeit der neuen Screening-Verordnung und der sich anschließenden Grenzverfahren betrachtet werden. Während das Ziel, sofort beim Übertreten der EU-Außengrenze die Identität von Schutzsuchenden festzustellen, zweifellos richtig und wichtig für die Aufrechterhaltung der staatlichen Souveränität der EU-Mitgliedstaaten ist, zeigt die Praxis, dass Identitätsfeststellungen häufig schwierig sind, etwa weil keine Identitätspapiere mitgeführt werden, diese auf der Flucht verloren gingen oder durch die Herkunftsstaaten nicht ausgestellt oder herausgegeben wurden. Man darf demnach mit einem großen Anteil von Asylsuchenden rechnen, die das Grenzverfahren durchlaufen müssen – zusammen mit jenen, denen auf Grundlage eines EU-weiten Durchschnittswertes von 20 Prozent oder weniger bewilligten Schutzersuchen geringe Aussichten auf einen erfolgreichen Asylantrag unterstellt werden. Sie alle haben durch die Schnellverfahren geringere Chancen, ihre individuellen Schutzbedarfe plausibel zu machen, denn es bleibt weniger Zeit für die Vorbereitung auf das Verfahren. Auch der Zugang zu unabhängigen Institutionen der Verfahrensberatung dürfte schwieriger sein. Zugleich ist angesichts der Erfahrungen mit Lagern an der EU-Außengrenze zu befürchten, dass die Unterbringungsstandards weit unter das menschenwürdige Niveau herabfallen. Sollte die Verfahrensbeschleunigung bis hin zur erfolgreichen Abschiebung nicht umsetzbar sein, so werden die geplanten 30000 Unterbringungsplätze nicht annähernd ausreichen, um Asylsuchende während des Grenzverfahrens angemessen unterzubringen. Eine Prekarisierung ihrer Lebensumstände über eine möglicherweise weit über die anvisierten zwölf Wochen reichende Dauer ist zu befürchten. Die Zustände im völlig überfüllten Lager Moria auf Lesbos, das im Jahr 2020 abbrannte und durch das nicht minder dystopische Lager Kara Tepe ersetzt wurde, könnte damit eine Blaupause für den praktischen Umgang mit Asylsuchenden im Rahmen des neuen GEAS sein. Zur Auflösung der Fußnote[10]
Quelle: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/flucht-und-migration-2024/555937/das-eu-migrations-und-asylpaket/


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 12:55
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Im Gegenteil, das ist schon in etwa so beschlossen und muss in den nächsten 2 Jahren umgesetzt werden
das finde ich viel zu spät, es müsste mMn jetzt schon gehandelt werden, nicht erst in den nächsten 2 Jahren.
Zudem ist das nicht genau das was ich meinte.
Mir gings darum, dass es Aufnahmeeinrichtungen - von der EU betrieben - geben sollte.
Damit hätten dann die Staaten an den Außengrenzen (organisatorisch und finanziell gesehen) gar nichts zu tun, lediglich würden sich dort (z.B. in Griechenland) die Einrichtungen befinden.

Aus deinem Link:
Besonders kritisch muss die Umsetzbarkeit der neuen Screening-Verordnung und der sich anschließenden Grenzverfahren betrachtet werden. Während das Ziel, sofort beim Übertreten der EU-Außengrenze die Identität von Schutzsuchenden festzustellen, zweifellos richtig und wichtig für die Aufrechterhaltung der staatlichen Souveränität der EU-Mitgliedstaaten ist, zeigt die Praxis, dass Identitätsfeststellungen häufig schwierig sind, etwa weil keine Identitätspapiere mitgeführt werden, diese auf der Flucht verloren gingen oder durch die Herkunftsstaaten nicht ausgestellt oder herausgegeben wurden.
...
das würde bei dem wie ich es meine, gar keine große Rolle spielen.
Die Asylbewerber bekämen dann vorläufige Papiere (so wie es ja auch jetzt läuft, wenn jemand keine Papiere hat).
Sie alle haben durch die Schnellverfahren geringere Chancen, ihre individuellen Schutzbedarfe plausibel zu machen, denn es bleibt weniger Zeit für die Vorbereitung auf das Verfahren.
es kann aber halt nicht sein, dass solche Probleme immer wieder nur zu Lasten Deutschlands gehen, weil zu wenige Länder aufnahmebereit sind und zudem sehr Viele nach D wollen.
Zugleich ist angesichts der Erfahrungen mit Lagern an der EU-Außengrenze zu befürchten, dass die Unterbringungsstandards weit unter das menschenwürdige Niveau herabfallen
Das hätte ja dann die EU selbst in der Hand, wie gesagt:
Damit hätten dann die Staaten an den Außengrenzen (organisatorisch und finanziell gesehen) gar nichts zu tun
Diese ganzen Bedenken die immer angemeldet werden finde ich übertrieben
... und wie gesagt, ich bin überzeugt, wenn es sich in den Ländern rumsprechen würde, dass sie erst einmal in eine Aufnahmeeinrichtung an den Außengrenzen müssten, dann würde sich sicherlich der Pullfaktor mindern bzw. es weniger Unberechtigte versuchen in die EU zu kommen.
Somit hätte man mehr Kapazitäten für eine gründlichere Prüfung derjenigen, welche wirklich Schutz brauchen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 13:45
Zitat von OptimistOptimist schrieb:... und wie gesagt, ich bin überzeugt, wenn es sich in den Ländern rumsprechen würde, dass sie erst einmal in eine Aufnahmeeinrichtung an den Außengrenzen müssten, dann würde sich sicherlich der Pullfaktor mindern bzw. es weniger Unberechtigte versuchen in die EU zu kommen.
Das brauch sich gar nicht rumsprechen, die Leute sind nicht blöd und ich denke wenn man sich aus seiner Heimat auf den Weg macht mit dem Ziel Deutschland, dann ist das eine kalkulierte Entscheidung, i.S. was bietet mir das Land? ist vielleicht schon jemand da, den ich kenne? Und genau deshalb kann Europa kein Wunschkonzert sein. Wer kommt, kann nicht einfach wählen, ob es Berlin oder Barcelona sein soll und dann soll das Land und die Behörden mal gefälligst schauen dass es seine Bringpflicht im Asylsystem erfüllt.

Anders als z.B. Slowenien oder Bulgarien steckt steckt Deutschland wie viele andere Länder mit Asylsystem und gleichzeitig einem funktionierendem und guten Sozialsystem in einem klassischen Dilemma, denn wir bieten Schutz, (medizinische) Versorgung und ein demographisches Problem, dass theoretisch von Zuwanderung kompensiert werden könnte. Das böde ist nur, jeder Mensch ist unterschiedlich und die Perspektiven die hier geboten werden, werden eben nicht von allen gleich genutzt aus sehr individuellen Gründen.

Denn ich denke nicht jeder, der aufgrund von Verfolgung, Armut ode Krieg aus seinem Land flieht, dabei Familienangehörige verloren hat, vielleicht sogar tief traumatisiert ist nun direkt eine Idee hat, wie es weitergehen soll oder gar zum deutsch sprechenden vollintegrierten Steuerzahler / Angestellen / Facharbeiter werden möchte.
Die Menschen haben ganz unterschiedliche Lebensvorstellungen. Vielleicht wollen sie einfach nur ihre Ruhe, mit der Familie in Frieden leben, einen kleinen Laden führen, oder ein bisschen jobben. Ist das verwerflich? ich denke nein, denn in vielen Herkunftsländern ist das Familiensystem noch intensiver als in Deutschland, man wohnt zusammen, man hilft sich, jeder trägt seinen Teil bei das ist Alltag.
Das Modell mit der eigenen Wohnung, eigenes Einkommen, individuelle Selbstverwirklichung ist für einige Geflüchtete vermutlich ein fremdes Lebenskonzept, also das man allein oder als Familie isoliert von der Verwandtschaft lebt und trotzdem irgendwie klarkommt.

Ich finde hier überfordert Deutschland sowohl die Menschen die Asyl beantragen als auch die Menschen die bereits hier leben und sich mit dem Land und der Art zu leben identifizieren. Ich wäre daher wie bereits gesagt auch für Aufnahmezentren, in denen die Menschen erstmal ankommen und dann nach einem gewissen Zeitraum an die einzelnen EU-Länder verteilt werden wenn klar ist was für die Menschen selbst und für das jeweilige Land am sinnvollsten ist.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 13:54
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Ich wäre daher wie bereits gesagt auch für Aufnahmezentren, in denen die Menschen erstmal ankommen und dann nach einem gewissen Zeitraum an die einzelnen EU-Länder verteilt werden wenn klar ist was für die Menschen selbst und für das jeweilige Land am sinnvollsten ist.
So ist es beschlossen . Das Problem ist aber, das einige Länder mit rechtsextremen Regierungen das gar nicht umsetzen wollen. Also Griechenland oder Italien soll zwar aufnehmen, die Unberechtigten schnell wieder abschieben, aber sobald es dann Berechtigte gibt, machen diese Länder die Tür nicht auf. Das ist das Hauptproblem.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

um 14:03
Zitat von Star-OceanStar-Ocean schrieb:Ich finde hier überfordert Deutschland sowohl die Menschen die Asyl beantragen als auch die Menschen die bereits hier leben und sich mit dem Land und der Art zu leben identifizieren. Ich wäre daher wie bereits gesagt auch für Aufnahmezentren, in denen die Menschen erstmal ankommen und dann nach einem gewissen Zeitraum an die einzelnen EU-Länder verteilt werden wenn klar ist was für die Menschen selbst und für das jeweilige Land am sinnvollsten ist
sehr gut auf den Punkt gebracht :)
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Das Problem ist aber, das einige Länder mit rechtsextremen Regierungen das gar nicht umsetzen wollen.
darin sehe ich eigentlich kein Problem: einfach finanzielle Sanktionen (die "weh tun") und dann ist auch mehr Geld für die Länder da, die ihre Flüchtlinge gut integrieren wollen.


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