Donald Trump: 45. Präsident der USA

@Groucho

Ahhhh, sorry Kanzlerschaft Kanzlerschaft Kanzlerschaft. Wie blöd war das denn von mir?

sacredheart schrieb:Tatsächlich wurde Ronald Reagan in Deutschland sehr belächelt, von vielen gehasst.

Die deutschen Leitmedien verbreiteten damals immer (sprich täglich) das gleiche Bild von Reagan:

* etwas dümmlicher Schauspieler (so wurde immer sein amerik. "well", das er vor Sätze schob, endlos oft wiederholt und karikiert)

* Revolverheld des Kalten Krieges (z.B. Karikaturen von Cruise-Missles als Handfeuerwaffen)

* auch Wirtschaftspolitisch wurde er als Spinner abgetan: riskiert Inflation über Inflation und den Untergang des Dollars.

Dass er nach den depressiven Präsidentschaften von Ford und Carter den US-Bürgern wieder Mut verlieh, kam etwas kurz in der alten BRD.

Und heute wird die Legende und Geschichtsrevison in deutschen Medien salonfähig, die besagt, dass die "Friedensbewegung" das Ende des Kalten Krieges über Massendemonstrationen erzwang.

Dabei rüstete Reagan den Ostblock in den Ruin. In der Endphase der UdSSR schickte die USA den Sowjet-Bürgern Lebensmittelhilfen, damit es nicht zu Hungerkatastrophen kam.

@Cass

In den USA wird Reagan mit gewisser Berechtigung als einer der wirklich großen Präsidenten angesehen. Aber schon damals wurde auch bei den öffentlichrechtlichen Sendern kaum mal über den Tellerrand des

'Errol Flynn des Mittelklassefilms' hinausgeschaut. Dabei kam dieses Zitat selbstironisch von Reagan selbst.

Ich war damals Jugendlicher, fand die Person Reagan eigentlich sympathisch, habe aber lieber meine Klappe gehalten, ein ubiquitäres Feindbild zu verteidigen. So sehr hat mich das damals nicht interessiert.

Im Prinzip hat tatsächlich 'Pershing statt Petting' den Ostblock als solchen zusammen mit ein paar Kolchosen Missernten in die Knie gezwungen.
Man darf auch nicht die späte Freundschaft zwischen Reagan und Gorbatschow vergessen. Ich denke, Reagan war ein sehr zuverlässiger Verhandlungspartner.

Was haben Schmidt, Reagan, Petting und Pershing mit Trump zu tun?

@SomertonMan

Schmdt nix, das war lediglich eine Bonusantwort an @Groucho .

Reagan vielleicht schon, er wurde zu seiner Zeit medial so behandelt wie Trump es heute wird. Im Rückblick hingegen war es eine überaus erfolgreiche Präsidentschaft.

Ob die Präsidentschaft Trump eine solche wird, muss sich noch zeigen, es gibt auch Gründe, die dagegen sprechen, aber die übersimple Abhandlung, die diese Präsidentschaft in unseren Medien erfährt, wird der Sache vielleicht auch nicht ganz gerecht.

Die Pershing, mit der Reagan immer abgebildet wurde, hat tatsächlich zum Zusammenbruch des Warschauer Paktes und letztlich des Kommunismus geführt. Insofern hatten all die Schmierfinken, die in den 80er Jahren gegen den Nato Doppelbeschluss gewettert hatten, schlicht unrecht. Wer weiss, was man in 20 Jahren über unsere Zeit sagen wird.

SomertonMan schrieb:Was haben Schmidt, Reagan, Petting und Pershing mit Trump zu tun?

Es geht darum, wie Medien das öffentliche Bild und die öffentliche Meinung
bestimmen und lenken.

@the_menace1810

the_menace1810 schrieb:Die Clinton hätte ich aber schon gerne im Kittchen gesehen, das muss ich ihm ankreiden.

Was hat sie denn verbrochen, was eine Gefängnisstrafe rechtfertigen würde?
Abgesehen davon haben das in einem Rechtsstaat die Gerichte zu entscheiden und nicht der Präsident.

@Cass

Cass schrieb (Beitrag gelöscht):Die Leitmedien waren damals schon linkslastig: Spiegel, Stern, die meisten ARD-Sender usw.

Was ist z.B. mit Bild, Welt und FAZ?
Sind oder waren die auch linkslastig?

Ganz zu schweigen vom Bayerischen Rundfunk...
Wikipedia: Bayerischer Rundfunk#Ausblendung aus ARD-Programm
Wikipedia: Bayerischer Rundfunk#Zensur im Radioprogramm

Cass schrieb:Es geht darum, wie Medien das öffentliche Bild und die öffentliche Meinung
bestimmen und lenken.

Was Trump betrifft, finde ich eigentlich nicht, dass die Medien ein übertrieben negatives Bild von ihm zeichnen. Wenn er sich benimmt wie ein Elefant im Porzellanladen und die Medien anschließend sachlich und neutral darüber informieren, dann ist es doch nicht die Schuld der Journalisten, wenn Trump infolge seines eigenen Verhaltens in einem schlechten Licht dasteht.
Was sollen die Medien denn machen, wenn Trump z.B. einen Behinderten mit spastischer Lähmung nachäfft?
Sollen sie das quasi in Selbstzensur etwa verschweigen oder gar beschönigen?

JohnDifool schrieb:Was hat sie denn verbrochen, was eine Gefängnisstrafe rechtfertigen würde?

Natürlich wäre es nicht gerechtfertigt. Sie ist für mich einfach eine von Grund auf unseriöse Persönlichkeit, das ist alles.
Aber hier geht es auch auch um Trump.

@the_menace1810

the_menace1810 schrieb:Sie ist für mich einfach eine von Grund auf unseriöse Persönlichkeit, das ist alles.

Und was ist dann Trump für dich? Etwa seriös?

JohnDifool schrieb:Und was ist dann Trump für dich? Etwa seriös?

Das war ja klar das sowas kommt.
Aber wenn ich wählen müsste, dann denjenigen, der seine Gedanken auf der Zunge trägt, nicht war? So wird er doch beschrieben, wenn ich mich nicht irre.

@the_menace1810
Keine Ahnung.. für mich ist der Zug bei Donny abgefahren als er im Wahlkampf meinte, dass Waterboarding ne gute Sache sei.
Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich weder das eine noch das andere gewählt.

Glünggi schrieb:Keine Ahnung.. für mich ist der Zug bei Donny abgefahren als er im Wahlkampf meinte, dass Waterboarding ne gute Sache sei.
Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich weder das eine noch das andere gewählt.

Ich sag ja nicht, dass er heilig gesprochen werden soll. Wir reden hier über einen Politiker. Und ich bin mir auch relativ sicher das er Leichen im Keller hat. Jedoch zu sagen, er ist ein Dummkopf weil er seine Message relativ simpel und ungefiltert rüberbringt, dass ist nicht mein Ding. Ich verweise noch mal auf einen früheren Beitrag von mir mit Video, wo seine Reden ein wenig analysiert werden. Kein akademisches Meisterwerk aber ich finde es nicht abwegig und bringt eine andere Sichtweise an den Tag.

Er ist fast wie ein Marktschreier, der seine Schlagworte in die Hirnrinde der Leute brennt. Die einen feiern ihn dafür, die anderen verlieren den Verstand.

the_menace1810 schrieb:Donald Trump: 45. Präsident der USA

Mir fällt echt kein Politiker ein, der sich so eine große Komfortzone geschaffen hat und sich so gehen lässt. Man denkt wirklich manchmal, was ist das für ein Freak. Aber er tuts einfach. Ich glaube übrigens auch, dass wir in Zukunft noch einige Kuriose gestalten auf dem Posten des Präsidenten erleben werden. Das ist vielleicht nur der Anfang. Kanye West macht sich ja schon bereit.

the_menace1810 schrieb:Mir fällt echt kein Politiker ein, der sich so eine große Komfortzone geschaffen hat und sich so gehen lässt. Man denkt wirklich manchmal, was ist das für ein Freak. Aber er tuts einfach. Ich glaube übrigens auch, dass wir in Zukunft noch einige Kuriose gestalten auf dem Posten des Präsidenten erleben werden. Das ist vielleicht nur der Anfang. Kanye West macht sich ja schon bereit.

Schön, allerdings ist das Problem mit Trump, der Mann hält weder was auf demokratischen Prinzipien, noch überhaupt was von einer Demokratie. Trump ist im Prinzip ein verkappter Diktator und kein Demokrat und allein dies disqualifiziert ihn für mich als Politiker.

taren schrieb:Trump ist im Prinzip ein verkappter Diktator und kein Demokrat und allein dies disqualifiziert ihn für mich als Politiker.

Das kann man ja so sehen. Ich sehe es ein wenig anders. Dass der U.S. Präsident nicht wenig macht hat ist klar.

the_menace1810 schrieb:Das kann man ja so sehen. Ich sehe es ein wenig anders. Dass der U.S. Präsident nicht wenig macht hat ist klar.

Das hat nichts mit Macht zu tun, sondern mit seiner Einstellung zur Demokratie...

taren schrieb:Das hat nichts mit Macht zu tun, sondern mit seiner Einstellung zur Demokratie...

Ansichtssache. Diejenigen die ihn nicht als Präsident anerkennen und stattdessen menschliche Straßenblockaden errichten, Autos anzünden und Demonstrationen anzetteln dürfen sich meiner Ansicht auch nicht Demokraten nennen. Und ich denke die meisten von ihnen haben die Demokraten gewählt.

Teilweise kommt Trump mir kompromissbereiter vor als die Demokraten. Und das macht er hier wiederrum clever und entlarvt sie als Sturköpfe. Kompromissbereitschaft muss gegeben sein, das ist Politik.

@the_menace1810

the_menace1810 schrieb:Er ist fast wie ein Marktschreier, der seine Schlagworte in die Hirnrinde der Leute brennt.

Was genau ist jetzt so toll daran, wenn ein Demagoge wie Trump, seine Anhänger mit den immer wieder gleichen, abgedroschenen Phrasen zu manipulieren versucht?

Und welches Licht wirft das auf das objektive Urteilsvermögen seiner Anhänger, wenn sie sich Trumps "Schlagworte" völlig kritiklos "in die Hirnrinde" brennen lassen?