Quiron schrieb:Nur bei Wladimir Putin beißt er da auf Granit, weil die Drohungen nicht zünden. Der Russe hat selbst Atomwaffen und zumindest nach außen hin scheinen Sanktionen bisher an ihm abzuprallen. Trump hat nichts anzubieten.
Das stimmt so nicht. Der einzige Grund, warum Putin sich nach Alaska bequemt hat, war die Androhung der Sekundärsanktionen durch Trump, die Russland extrem empfindlich treffen würden.
Putin ging es bei dem Treffen einzig und alleine darum, Trump milde zu stimmen, um den Finger zu wickeln und ihn von diesen Sanktionsplänen abzulenken bzw. abzubringen.
Dies hat Putin mit Erfolg gemeistert. Von Trump hat man seither in Sachen Anwendung von Druckmitteln gegen Russland keinen Piep mehr gehört. Stattdessen muss sich aus Sicht von Trump jetzt die Ukraine bewegen, weil sein "lieber Wladimir" ja so ein Friedensengel ist.
Also kein Deal, kein Ende des Krieges, nicht einmal ein Waffenstillstand, und damit auch kein Friedensnobelpreis. Trump wirkte auch sehr enttäuscht.
Das war er auf jeden Fall. Er hatte ja in der Air Force One nach Alaska noch davon gesprochen, dass ein Waffenstillstand das Ergebnis sein muss und er sehr enttäuscht wäre, wenn dies nicht gelingen würde. So kam es dann ja auch.
Ich denke, dass am Montag die Europäer wie vdL, Merz, Macron, Meloni und Rutte als NATO-Chef mitreisen, um weiteren Schaden zu vermeiden, weil die Hütte jetzt lichterloh brennt.
Wie oben gesagt, ist Trump nun drauf und dran vom eigenen Misserfolg dadurch abzulenken, dass er alle Verantwortung bei Selenskyi ablädt.
Trump hat durch seine Äußerungen nach dem Treffen Druck aufgebaut, dass Selenskyi nun den gewünschten Gebietsabtretungen (Donbass) zustimmen MUSS, damit man am besten noch Ende der kommenden Woche den großen Dreiergipfel mit Shake-Hands und Friedensvertrag abhalten kann, was ja völlig wahnwitzige Halluzinationen seitens Trump sind.
Man darf gespannt sein, wie das heute ausgeht (ist ja schon Montag). Die Besetzung der Delegation zeigt, dass es Europa so ernst wie nie zuvor ist, welchen Einfluss auch immer, auf Trump zu nehmen. Merz, Macron, Meloni, Trump sind ja schon "G4" plus EU (vdL) und plus NATO (Rutte).
Das könnte sogar schon deutlich "too much" sein. Trump wird unbedingt den Eindruck vermeiden wollen, dass er sich von den Europäern oder der NATO reinquatschen lässt. Insofern stellt sich die Frage, ob es wirklich überhaupt noch um eine Einflussnahme auf Trump gehen kann oder sollte.
Persönlich bin ich inzwischen eher der Meinung, dass die Delegation Trump nun endgültig die Pistole auf die Brust setzen muss mit der Frage, wo er steht und was er wirklich will. Das ständige Lavieren zwischen Drohung und dann wieder Putin-Appeasement kann doch so nicht weitergehen.
Gleichzeitig bekräftigen Vance und Rubio immer lauter, dass es nicht um "ihren" Krieg geht und sie (die USA) da keinen Cent Steuergeld mehr für ausgeben wollen und werden.
Wenn das so ist, dann wäre es doch auch nur logisch und konsequent, wenn Trump statt weiterhin Unsinn anzuzetteln, dann nun wirklich den Rückzug antritt und sein Mundwerk mal stillhält.
Ich denke daher, dass das heute auf den endgültigen Bruch in der Ukraine-Frage hinauslaufen könnte, wo Europa die Alleinverantwortung übernimmt (übernehmen muss). Es sollte aber natürlich eine Vereinbarung mit den USA getroffen werden, dass Europa weiterhin US-Rüstungsgüter mit Exportgenehmigung in die Ukraine kaufen darf.
Über Sicherheitsgarantien braucht man mMn mit einem volatilen Charakter wie Donald Trump gar nicht mehr reden. Im Falle eines Falles wäre es fraglich, ob Trump sich daran noch gebunden fühlen würde. Hier müssen die Europäer selbst ran, auch mit französisch-britischer nuklearer Abschreckungskomponente.
Das könnte heute tatsächlich ein ziemlicher "Showdown" werden... schauen wir mal
:) .