Flüchtlinge und Migration allgemein

@KillingTime

Diese Frage ist durchaus gerechtfertigt, langfristig muss sowas unterbunden werden.
Sicher darf es schlupflöcher geben, wie z.b. wenn jemand verwandte in einem bestimmten land hat oder eine sprache die dort gesprochen wird bereits beherrscht (ein französisch sprechender z.b. dürfte dann nach frankreich durchreisen weil er dort damit weiter kommt als in östereich).

Ob man das psychologisch nachvollziehen kann ist eine andere frage, aber wie gesagt, langfristig sollte sowas unterbunden werden.

Momentan ist die Lage dazu aber viel zu chaotisch.

(Davon abgesehen ist eine Quelle wie shortnews denkbar schlecht um über die beweggründe für die weiterreise nach Deutschland informiert zu werden :P)

@shionoro

shortnews ist nur ne bessere linksammlung, spiegel war die orginalquelle

shionoro schrieb:Diese Frage ist durchaus gerechtfertigt, langfristig muss sowas unterbunden werden.

Es geht mir nicht ums Unterbinden. Ich finde es ja gut, wenn Verwandte zusammen sind, und das sollten wir auch unterstützen. Nur stört mich die Verwendung des Begriffs "Flüchtling" für derartige Personen.

@Optimist
@shionoro
@babykecks
Die Lebenshaltungskosten übersteigen aber in den meisten europäischen Ländern bei weitem die Sozialleistungen. Wenn ihr da was anpassen wollt, müsst ihr auch die Sozialleistungen allgemein erhöhen, und dann geht das Gemaule wieder los wegen Schulden machen und so weiter.
Letztendlich ist es doch gar nicht blöd, wenn die Flüchtlinge einen Ort aussuchen können. Sie werden dorthin gehen, wo sie schon Verwandschaft haben oder es für sie Strukturen gibt, wo sie sich verständigen können und Hilfe bekommen. Im Grunde ist allen damit gedient, dass die Leute nicht total entwurzelt werden und irgendwo hin kommen, wo niemand sie will.
Deutschland ist auch nicht gerade ein Paradies, was Fremdenfeindlichkeit angeht, aber es ist wohl im Vergleich zu anderen Staaten doch noch erträglich. In den Ostblockstaaten sieht es diesbezüglich ziemlich düster aus. In den südeuropäischen Staaten dürfen die Flüchtlinge auf den Obst- und Gemüseplantagen in teils Lohnsklaverei-artigen Verhältnissen arbeiten. Da wurde (in Griechenland) auch schonmal auf renitente Arbeiter, die nach Monaten ihren Lohn forderten, geschossen.

Sozialromantik? Quatsch. Man muss nur nicht glauben, dass die Flüchtlinge alle so uninformiert und willenlos sind, dass sie sich mit einem Bettgestell im Massenlager und Abfütterung á la Zoo über Monate hinweg zufrieden geben. Würde sich auch kein einziger User hier, wenn er die Möglichkeit einer Verbesserung sähe. Selbst, wenn er dafür tagelang laufen müsste.

@KillingTime
@unreal-live

Warum stört da der Begriff flüchtling? Und ja, im spiegel artikel steht, es ginge darum, zu verwandten zu kommen.

Es ist nicht grundsätzlich falshc, zu sagen, dass diese Leute flüchtlinge sind wenn sie nach Europa kamen weil sie fliehen mussten.

Sie weiterhin flüchtling zu nennen obwohl sie in Östereich theoretisch siche rhätten aufgenommen werden können verfälscht die situation meiner ansicht nach weit weniger als sie illegaler einwanderer zu nennen, obwohl sie aus ihrer ursprünglichen heimat vertrieben worden sind.

gibts dazu verifizierte Zahlen oder nur probaganda ?

Nach Angaben der ungarischen Regierung ist ein Großteil der im Land ankommenden Flüchtlinge aus wirtschaftlichen Gründen aus ihren Heimatländern geflohen. Nur ein Drittel käme aus Syrien, der Rest aus mehr als 100 Staaten, sagte der ungarische Regierungssprecher Zoltan Kovacs am Samstagabend in der "ZiB2" des ORF-Fernsehens.

http://www.salzburg.com/nachrichten/dossier/fluechtlinge/sn/artikel/grossteil-der-asylanten-laut-ungarn-wirtschaftsfluechtlinge-164713/

@unreal-live

Also tendenziell glaub ich der ungarischen regierung erstmal überhaupt nix wenn es um ausländer geht.

Möglich ist das aber theoretisch schon, dennoch: Ich hab die Zahlen darüber wer von wo nach europa kommt hier vorhin gepostet.
Da sehen wir durchaus, dass da vorrangig syrer und afghanen fliehen.

@shionoro

shionoro schrieb:Dass man in ungarn sicher ist und eine unterkunft hat ist so leider nicht gegeben. Ansonsten würden ja nicht so viele leute weiterziehen.

Das die Leute nicht sicher sind ist teilweise auch selbstverschuldet. Man will die Leute versorgen, registrieren und unterbringen, diese jedoch weigern sich und geben dem System dort nicht einmal eine Chance sich zu beweisen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/ungarn-fluechtlinge-wollen-nicht-ins-lager-a-1051382.html

shionoro schrieb:Es ist nicht grundsätzlich falshc, zu sagen, dass diese Leute flüchtlinge sind wenn sie nach Europa kamen weil sie fliehen mussten.

bringt mich wieder zum Thema :

Beitrag von unreal-live (Seite 355)

shionoro schrieb: Ich hab die Zahlen darüber wer von wo nach europa kommt hier vorhin gepostet.

2014 kann man schon als ziemlich veraltet bezeichnen, mich würden Zahlen des letzten Monats interessieren, die wird aber keiner liefern können

shionoro schrieb:Warum stört da der Begriff flüchtling?

Weil eine Flucht immer *vor* etwas ist. Zum Beispiel kann ich vor einem bissigen Hund flüchten. Wenn ich aber im Haus bin und die Tür ist zu, flüchte ich nicht mehr. Ich muss auch nicht auf den Dachboden steigen, um meine Flucht vor dem Köter zu beenden. (Ich hoffe, die Analogie war als solche erkennbar.)

Außerdem nervt mich die inflationäre Verwendung dieses Begriffs. All und jeder ist Flüchtling, und die Medien dichten sogar gebürtigen Sachsen einen Migrationshintergrund an. :X

@unreal-live

unreal-live schrieb:2014 kann man schon als ziemlich veraltet bezeichnen, mich würden Zahlen des letzten Monats interessieren, die wird aber keiner liefern können

Wieso?

@KillingTime

Ich kann verstehen, dass du findest, dass der begriff zu häufig gebraucht wird.
In diesem fall finde ich es als oberbegriff aber gerechtfertigt, sofern die person aus ihrem heimatland in der tat geflohen ist.

Dass jemand der teilweise nen halbes jahr oder sogar länger nirgendwo wirklich zu hause war einen ort sucht an dem er sich niederlassen kann finde ich hier verständlich.

Man nimmt sowas nicht auf sich um irgendwo hinzugehen wo man für sich keine perspektive sieht (ob das dann so ist oder nicht sei mal dahingestellt).

Jetzt zu sagen das ist kein flüchtling mehr, weil er ja auch woanders hätte bleiben können, das finde ich wird der sache ebenfalls nicht gerecht, denn zunächst mal wäre der ja lieber in seinem heimatland geblieben, hätte er nicht fliehen müssen.

Wenn wir also von all den menschen die sich nach europa aufgemacht haben sprechen finde ich flüchtling ist ein legitimer, wenn auch grober begriff, weil sie meisten ja durchaus vor etwas geflohen sind.

In den einzelfällen kann man dann näher spezifizieren.

@Interalia

aktuelle lage verschalfen? wie viele werden keine flüchtlinge aus syrien sein, sondern probieren die lage auszunuten, haste da zahlen ....nein

@shionoro

bist du der meinung, dass man flüchtlinge wieder nach hause schicken sollte wenn der krieg beendet ist.? Es gibt ja keine gefahr, hat der Flüchtling dann nicht die pflicht sein heimatland aufzubauen, ist es nicht unmoralisch den ländern all die fachkräfte zu entziehen, die in der heimat viel dringender benötigt werden? ist es nicht unmoralisch, dass all die jungen männer ihr frauen und kinder zurück lassen, und diese quasi trümmerfrauen spielen dürfen. ist es nicht unmoralisch die auflösung eines ganzen volkes (überspitzt) zu unterstüzen?

shionoro schrieb:Man nimmt sowas nicht auf sich um irgendwo hinzugehen wo man für sich keine perspektive sieht

Ich habe ja voll Verständnis dafür, wenn jemand aus wirtschaftlichen Gründen woanders hingeht, weils ihm da finanziell besser geht. Ich selbst bin ja auch eine Art Wirtschaftsflüchtling, der nach Westdeutschland gegangen ist, weils hier ordentlich Kohle gibt. Insofern mache ich solchen Leuten ja gar keinen Vorwurf. Oder der Eritreer, der keinen Bock auf Militärdienst hat, den kann ich verstehen.

Nur nervt es halt voll, wenn unterschiedslos jeder als Flüchtling bezeichnet wird, aber eben nicht wirklich *vor* etwas geflohen ist. Und dann auch noch die Vermischung mit den Begriffen Migrant und Asylsuchende, die alle in den Medien synonym verwendet werden. Das ist doch eine gesteuerte Desinformationskampagne, möchte ich meinen.

Die Türkei erkennt nur europäische Flüchtlinge an...wegen der bestehenden geographischen Einschränkung in der GFK.


http://www.deutschlandfunk.de/die-tuerkei-gibt-sich-ein-asylgesetz.795.de.html?dram:article_id=223026

@shionoro

Ich habe mir vor ein paar Wochen eine LEA in Ostdeutschland angesehen (ich schrieb auch hier darüber). Wir waren nicht drin (obwohl uns die "Kollegen" vielleicht sogar reingelassen hätten). Wir haben also nur von außen geschaut, und das war kein schöner Anblick, mit den Zelten und den vielen Kindern (ja, waren tatsächlich Kinder und Frauen dabei, nicht nur "alleinreisende junge Männer"). Die taten mir irgendwo auch leid, unter den Bedingungen und dem Schmutz. Aber soll man die nun alle über einen Kamm scheren? Müsste da nicht viel besser sortiert werden, wer ist wirklich bedroht und wer nicht?

Warum hört man von den Befürwortern aus dem linken Lager immer nur "Refugees welcome"-Parolen, aber keine wirklichen Vorschläge, wie die Krise zu meistern sei? Warum gilt jeder, der Bedenken anmeldet, gleich als rechtsradikal? Warum gilt jeder, der die Anwendung von Gesetzen fordert, als fremdenfeindlich? Weißt du, in Leipzig treiben sich wirklich üble Gestalten herum, die machen sich gar keine Mühe, ihre Nähe zur NPD zu verhehlen. Ein ganz hässliches Pflaster, diese Stadt. Da wirst du schon schief angesehen, wenn du mit einem westdeutschen Autokennzeichen vorfährst. Ich würde es als Beleidigung ansehen, vergliche mich jemand mit solchen Gestalten.

@KillingTime
Eritreer flüchten vor einem unmenschlichen Kriegsdienst, vor einer repressiven Diktatur und Folterknästen.
Menschen ertragen überall auf der Erde Armut, aber sie brauchen irgend eine Hoffnung. Nimmt man ihnen die, indem man alle bestraft, die sich irgendwie engagieren oder gar auflehnen, werden sie flüchten.

Politische Verfolgung ist übrigens auch ein anerkannter Asylgrund.