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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

22.219 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 15:55
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Es geht um die Mitmenschen die könnten, aber nicht wollen.
Das Problem liegt eben darin, diese Menschen zu identifizieren. Ich kann als Gesellschaft entweder die Messlatte für die Auszahlung von Unterstützung sehr weit nach oben legen. Dann werden viele der "Unwilligen" nichts bekommen - aber auch viele derjenigen, die nicht können und eh schon ein schweres Leben haben, noch mehr drangsaliert. Oder ich lege sie niedrig an und es wird mehr ausgenutzt.
Man kann halt nicht in die Köpfe der Leute hinein sehen. Und wer viel Zeit hat und nicht arbeiten will, kann sich auch gut darauf vorbereiten, arbeitsunfähig zu erscheinen.

Und wie ist es beim Arzt? Nun der hat ein Interesse daran, lieber zu häufig als zu selten eine Diagnose zu erstellen. Denn was passiert, wenn man zum Arzt geht und der einen abwimmelt? Das Netz ist voll von Schicksalsberichten von Leuten, die jahrelang mit diversen Problemen von Arzt zu Arzt getingelt sind und überall unverstanden geblieben sind. Auch Ärzte können nicht in die Köpfe der Leute sehen.
Zitat von Nyx_07Nyx_07 schrieb:Steuerhinterziehung und Steuerverschwendung gehören in diesen Thread und sollen hier diskutiert werden?
Zu einer Gesamtbetrachtung gehören sie dazu, wenn es um die Einordnung der Umstände in einen Kontext geht.
Zitat von Nyx_07Nyx_07 schrieb:Ich hab einfach keine Lust auf Sozialneid.
Das ist ein reines Totschlagargumenrt. Und ein Wort, das in der Diskussion weder passt noch hilft.
Selbstverständlich haben "Reiche" mehr zum Sozialstaat beizutragen. Selbstverständlich ist es Teil der Debatte, wie viel eine Gesellschaft für Sozialleistungen ausgeben kann und möchte, wie die Vermögen verteilt sind.

Man wird nicht reich, nur weil man hart arbeitet. Sondern weil man auch in besonderem Maße die Infrastruktur nutzt und weil man Glück hat.
Ich würde mich als "reich" bezeichnen. Warum bin ich das? Nun, weil ich einen niederschwelligen Einstieg ins Studium hatte. Weil ich Glück bei der Berufswahl hatte. Weil ich Glück mit meiner Gesundheit hatte. Weil es mir leicht gefallen ist, zu arbeiten und meine sozialen Kompetenzen es ermöglicht haben, Vermögen anzuhäufen. Und jetzt bleibe ich (wahrscheinlich) reich, weil ich Geld habe. Weil man nur durch den Umstand, genügend Geld zu haben, noch mehr Geld bekommt. Ist das fair?
Andere arbeiten hart und bleiben arm. Andere arbeiten nicht und haben geerbt. Und ja, es gibt auch diejenigen, die arbeiten könnten, es aber als bequemer ansehen, es nicht zu tun.

Natürlich ärgert auch mich das. Der Sinn einer Sozialgemeinschaft ist, dass jeder nach seinem Vermögen (Vermögen im Sinne von "was ich kann") darin einzahlt. Aber sind das wirklich relevant viele Menschen? Ist das wirklich ein Problem für uns? Müssen wir es als Gesellschaft sehr vielen Menschen besonders schwer machen, um ein paar der Schwarzen Schafe zu erwischen?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wenn es diese Option nicht gäbe, auch nicht dass man da und dort in Geschäften mal an Billiges ran käme, sähe es weniger gut aus.
Also ich meine, wenn man auf die regulären Preise angewiesen wäre.
Ich finde, das kann man nicht pauschalisieren. Es kommt darauf an, was ich möchte und ob ich bei der Auswahl flexibel bin.
Und was auch zur Wahrheit dazu gehört: Wie gehe ich generell mit meinen Einnahmen um? Warum fehlen mir im Monat 100 EUR für Nahrungsmittel? Habe ich andere Bereiche, in denen ich (für meine Verhältnisse) zu viel Geld ausgebe?
Zitat von Nyx_07Nyx_07 schrieb:Arbeit ist doch nicht nur finanzielle Unabhängigkeit sondern so viel mehr.
Dem stimme ich zu. Aber die Zeiten haben sich auch geändert. Früher hart man sich eher auch in einem schlecht bezahlten Job durchgekämpft. Und dafür sehr wahrscheinlich mit seiner Gesundheit bezahlt. Kann man es den Leuten verübeln, das nicht mehr so zu wollen?

Und ja, ich habe auch den Eindruck, dass sich das "ich tue etwas für die Gesellschaft - geht es der Gesellschaft gut, geht es auch eher mir gut" stark verändert hat. Aber das betrifft arm und reich. Nur die Mittel sind ggf. andere.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 16:42
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Dem stimme ich zu. Aber die Zeiten haben sich auch geändert. Früher hart man sich eher auch in einem schlecht bezahlten Job durchgekämpft. Und dafür sehr wahrscheinlich mit seiner Gesundheit bezahlt. Kann man es den Leuten verübeln, das nicht mehr so zu wollen?
Das finde ich auch gut so, dass sich die Zeiten geändert haben. Trotzdem ist jeder für sein Leben eigenverantwortlich. Das ist nicht die Aufgabe des Staates eine Wohlfühloase zu schaffen. Gefällt es mir nicht, muss ich aktiv werden. Je mehr einem abgenommen wird, desto träger wird man.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 16:58
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das Problem liegt eben darin, diese Menschen zu identifizieren.
Das können manche hier im Forum doch ganz gut - mittels Ferndiagnose.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Dann werden viele der "Unwilligen" nichts bekommen - aber auch viele derjenigen, die nicht können und eh schon ein schweres Leben haben, noch mehr drangsaliert.
Aus Sicht so mancher sind das dann eben "Kollateralschäden".
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das Netz ist voll von Schicksalsberichten von Leuten, die jahrelang mit diversen Problemen von Arzt zu Arzt getingelt sind und überall unverstanden geblieben sind
Und die gelten dann eben als voll arbeitsfähig und sollen sich nicht so anstellen.
Zitat von StirnsängerStirnsänger schrieb:Du magst einfach keine kritische Auseinandersetzung mit verschiedenen Seiten einer Thematik, wie mir scheint.
Ich schätze, es gibt darüber halt keine entsprechenden Trashdokus auf Privatsendern, anhand derer man sich ein Bild machen kann. ;-)


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 17:04
Zitat von Nyx_07Nyx_07 schrieb:dass dieser "böse und faule" Arbeitslose

Das habe ich hier nirgends gelesen und aus meiner Sicht hat sowas in einer Diskussion unter Erwachsenen auch nichts zu suchen. Was soll das?
Es wird hier mehrfach insinuiert.
Zitat von Nyx_07Nyx_07 schrieb:Schuld an der eigenen Unlust daran, sein Leben selbst zu gestalten, in die Schuhe schieben kann. Ändert halt nix, dann jammert man eben durch bis zum Sarg.
Da haben wir es.

Eigentlich hat hier keiner gejammert, sondern nur versucht verschiedene Seiten der Problematik aufzuzeigen. Aber es kommt halt nicht an. Wen die Welt am Ende doch so einfach ist wie bei RTL, dann ist das wohl so.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 17:08
Zitat von philaephilae schrieb:Das können manche hier im Forum doch ganz gut - mittels Ferndiagnose
Oder - vollkommen unpersoenlich - orientiert sich an einem, der aus seiner Arbeitwelt entsprechend Erfahrung hat und es gut einschaetzen koennen sollte.
Es gibt aber Leute, die brauchen etwas mehr Druck, einen freundlichen Arschtritt. Das sind aber nur maximal 20 Prozent.
Quelle: https://www.focus.de/finanzen/grundsicherung/20-prozent-brauchen-freundlichen-arschtritt-buergergeld-anwalt-im-interview_12be41ba-f084-40d2-8065-4b69819fe913.html

Also so etwas jeder 5te/6st koennte selbst mehr beitragen... das ist ja durchaus eine Zahl.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 17:17
Zitat von philaephilae schrieb:nicht mit Kunden umgehen können, nicht schnell genug zu sein (an der Kasse), nicht lange sitzen können, nicht schwer heben können (Regale einräumen)... Psychische und physische Belastbarkeit eben.

Auch die Entfernung zum Arbeitsplatz fällt unter Zumutbarkeit. Ich finde einen kompletten Umzug beispielsweise nicht für jeden zumutbar. Geschweige denn, bezahlbar. Gilt auch für stundenlanges Pendeln.

Ich weiß eigentlich gar nicht warum ich das groß erklären muss. Kannst du echt nicht selber denken? Also über den Tellerrand hinaus meine ich?
Zitat von philaephilae schrieb:Eigentlich hat hier keiner gejammert, sondern nur versucht verschiedene Seiten der Problematik aufzuzeigen
Nee üüberhaupt kein Jammern, nicht im Ansatz.....
Was ist Arbeit denn? Ich wuerde sagen, Leistung und Muehe und psychische und physische Belastung sind dementsprechend nicht gleich Null.

Stundenlanges Pendlen - yo, hier ist ein Trottel der es macht. Oder soll ich 'auf sich nimmt' schreiben?
Vielleicht hast Du hier schon praeventiv gejammert? Nee, pendeln kommt nich in die Tuete?!

Und ja, nicht jeder kann jeden Job machen. Muss er auch nicht.
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Man muss sich nicht jeden Schuh anziehen.
Aber man sollte sich um ein - möglichst gut passendes - Paar Schuhe bemühen. Manche drücken auch etwas. Oder scheuern.
Dann kann man Sorge dafür tragen, andere zu bekommen. Manche laufen sich auch ein.



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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 17:41
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Stundenlanges Pendlen - yo, hier ist ein Trottel der es macht. Oder soll ich 'auf sich nimmt' schreiben?
Wenn du es kannst, ist das doch gut. Und weil du das kannst, und den Belastungen gewachsen bist, hast du deinen Job und dein Auskommen.

Irgendwie willst du mich aber scheinbar missverstehen. Ich wiederhole mehrmals, dass nicht jeder Mensch das gleiche Maß an Belastung abkann. Kommt irgendwie einfach nicht an. Man fragt sich nur, wieso...

Warum sollte ich präventiv jammern? Hier gehts gar nicht um mich. Aber ich kann mich in Menschen hineinversetzen, und ich kenne verschiedene Perspektiven und Situationen.
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Es gibt aber Leute, die brauchen etwas mehr Druck, einen freundlichen Arschtritt. Das sind aber nur maximal 20 Prozent.
Bestreitet niemand. Aber:
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das Problem liegt eben darin, diese Menschen zu identifizieren.



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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 17:48
Zitat von philaephilae schrieb:Bestreitet niemand. Aber:
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das Problem liegt eben darin, diese Menschen zu identifizieren
In erster Linie sollten sich diese Menschen selbst identifizieren.
Sich hinterfragen, was denn gehen wuerde und was sie mehr dazu beitragen koennten, um in Arbeit zu kommen.

Und es sollten dabei auch Hilfestellung und Anreize gesetzt werden - aber eben auch der aufmunternde Arschtritt, wenn es denn so sein muss.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

um 18:22
Zitat von Nyx_07Nyx_07 schrieb:Doch. Ich hab hier nur ein wenig gelesen und festgestellt, dass man letztendlich irgendwelchen Reichen immer die Schuld an der eigenen Unlust daran, sein Leben selbst zu gestalten, in die Schuhe schieben kann. Ändert halt nix, dann jammert man eben durch bis zum Sarg. Kann ja jeder machen wie er will. Ich hab einfach keine Lust auf Sozialneid. Ich hoffe die Erklärung reicht dir jetzt.
Naja, man kann im Kontext des Themas durchaus auch mal die Frage stellen ob es immer sinnig ist, auf den einzelnen kleinen 'Sozialschmarotzer' (so er/sie denn eine/r ist, relativ eindeutig und gemäß Mindset!) in Summe draufzuhauen - auch wenn es ja berechtigt sein kann - und mit einem Haushalt zu argumentieren, wenn augenscheinlich als globaler Trend Wohlstand immer ungleicher verteilt wird zu relativ wenigen hin, weg von den relativ vielen.

Und das schreibe ich ohne Kommunist, Sozialist oder sonstiger "Social Justice Warrior" (um mal einen mir zumindest älter bekannten Netzbegriff zu nutzen) zu sein.

Wenn es um entzogene öffentliche Gelder oder unzweckmäßigen Einsatz geht kann man situativ auch mal Superreiche oder deren Steuerschlupflöcher bedenken - das Geld fehlt halt ja dann auch in den öffentlichen Kassen und ist pro Person vom Potenzial her auch höher als von Geringverdienern.

Man muss das Thema ja nicht zwingend zum Hauptthema hier machen aber man kann es durchaus hin und wieder mal als Denkanstoß oder Referenzrahmen hier reinwerfen.

Es geht auch nicht zwingend um puren stumpfen Sozialneid. Mir zumindest nicht. Ich bin selbst semi-privilegiert vom Einkommen und Status her. Ich arbeite für mein Geld. Ich muss auf niemanden neidisch sein der im Lotto Glück hatte, gut geerbt/investiert hat und dies sinnvoll nutzt oder sich mit harter Arbeit viel Vermögen aufgebaut oder angeeignet hat und charakterlich integer genug bleibt. Aber irgendwann setzt bei Super-Gehältern oder ständigen Schlupfwinkel und Tricksereien irgendwann ein Missverhältnis ein. Das Missverhältnis setzt auch global/abstrakt irgendwann ein, wenn als Dauer-Trend immer mehr Geld/Wohlstand zu wenigen wandert und von vielen weg.

Da bringt es dann auch auf Dauer wenig, nach unten zu treten und noch ein paar Cents sparen/entziehen zu wollen wenn der öffentlichen Hand entzogene Milliardenbeträge woanders ruhen.

Was ich einfach sagen will ist, man darf/kann das auch anerkennen und sich zugleich über eine Dunkelziffer X an ALG-Betrügern aufregen oder sich dafür einsetzen, dass manche die zu bequem geworden sind etwas resoluter und notfalls auch in kleineren aber nachhaltigen Schritten wieder gen Arbeitsmarkt motiviert werden. Für manche auch im eigenen Sinne, solange man noch in Summe menschliche Arbeitskraft braucht.

Der Rest soll irgendwann nach langer Zeit des Bezuges nicht meckern, wenn man seine Arbeitskraft gar nicht mehr braucht und sie dazu verdonnert sind, ein Restleben in Abhängigkeit zu verbringen.


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