Gwyddion schrieb:Ich bin ein Freund von Initiativbewerbungen... ohne JC Vorschlag.
Zumal das JC oft von der Arge/dem Arbeitsamt nach den gelisteten Präferenzen den eigenen Jobmarkt/Stellenmarkt abgegrast hat und dann Vorschläge schickt. Oft sind das Unternehmen aus der Region, ggf. Behörden. Aber nicht zwingend immer alle bzw. aktuellste Angebote. Da lohnt sich ein Weitblick. Meine Stelle hab ich mir auch über Weitblick rausgesucht statt mich nur (die sind ja nicht schlecht, aber halt nicht immer alles oder aktuell oder sonst was) auf die vorgeschlagenen Jobs zu verlassen, die ausm Stellenmarkt kommen.
So zumindest damals meine Sicht als "Kunde" - wenn du da beruflich Vorerfahrung hast (oder verwechsel ich die User jetzt? Irgendwer schrieb es hier - notfalls allgemein formuliert lesen) kannste das ganze System dahinter vielleicht besser einschätzen aber ich hab damals gemerkt: Wer proaktiv sucht, der findet auch eher/schneller. Die Chance ist einfach abstrakt bzw. ganz real höher.
Und die Jobbörse dort deckt eben auch nicht solche Möglichkeiten ab:
Gwyddion schrieb:Über einen früheren Kollegen der in der jetzigen Firma ( Büro ) gearbeitet hat, kam der Kontakt zu Stande.
Ich merke immer wieder wie wichtig Kontakte/Vitamin B sein können. Das ist für andere/Benachteiligte die es in einem gewissen Fall nicht haben/ausspielen können natürlich in der Empfindung oft nachteilig oder unfair aber so läuft es eben teilweise in vielen Bereichen von Wohnung bis Job bis sonst was.
Selbst IM Job selbst kann es den Unterschied machen zwischen den richtigen Kontakten und (Aufstiegs-)Chancen oder halt buhlen wie der Rest. Das ist kein bragging aber ich hab nach vielen Jahren im Beruf ganz gute Kontakte geknüpft, dass wenn es etwa um interne Posten oder so geht man präferiert wird. Weil Kennverhältnisse oder Vertrauensverhältnisse in eine gewisse "Bürgschaft" oder bessere Einschätzbarkeit münden.
Justsaying schrieb:Wenn jemand arbeitsfähig ist, und auf Dauer 'nichts findet', könnte m.E. durchaus für ein paar Stunden die Woche für Dienste verpflichtet werden.
sacredheart schrieb:Jemand, der 10 Jahre von Transfer gelebt hat wird jetzt keine 40h Woche schaffen. Das muss man aufbauen. Da muss die Gesellschaft ehrlich sein, der AG aber auch der Arbeitsaspirant. Auch unter dem Gedanken halte ich gemeinnützige Arbeit für sehr sinnvoll.
Ich habe immer mal wieder beruflich mit Langzeitempfängern zu tun. Fast alle bauen massiv ab, was kein Vorwurf sein soll. Als Konsequenz ziehen sie sich dann in eine Blase zurück. Die Meisten sind nicht faul, die haben aber Angst, dass sie es nicht schaffen würden und verstecken es dann hinter vorgeblich kapitalismuskritischem Quatsch.
Auf beides antwortend: Da ist was dran. Das ist jetzt ein anekdotisches Beispiel aber als ich noch zur Schule ging habe ich einem Kumpel aus der Schule bei einer Art Aushilfs-Job (schon rein zeitlich begrenzt weil Kinder-/Jugendschutz etc. pp) geholfen. Der hat bei nem lokalen Supermarkt (Aldi) quasi einmal nachmittags/abends mit Kehrblech/Besen den Parkplatz drumherum gesäubert und die Wagenreihen ausgeglichen, also wenn irgendwo zu viele Einkaufswagen und woanders zu wenig waren, rübergeschoben. Gerade zu zweit war der Job oft innerhalb von ner halben bis einer Stunde maximal erledigt.
Ja jetzt kommen wieder X-Sonderfälle mit Kreuz usw. aber rechnen wir die mal ab: Es gäbe genug Leute die man über einfache Tätigkeiten erst mal wieder in eine Alltagsstruktur führen und sie langsam aufpäppeln kann. Es fängt meist im Mindset an. Und die Routine. Das Beispiel mit physischem Sport (oder vgl. Denksport ggü. Demenzwahrung usw.) leuchtet ein.
Aber es muss ja eben nicht gerade nach langer Arbeitslosigkeit direkt die 40 Stunden-Woche sein. Kann es oft gar nicht. Ich wäre ja, wäre ich länger im Bezug verblieben, irgendwann genau so durch gewesen. Und hätte eher wieder klein anfangen müssen.
Ich war nach 1,5 Jahren schon langsam, nachdem ich mich an den Alltag ohne tägliche Verpflichtungen gewöhnte, etwas herausgefordert als ich dann die Arbeitsstelle antrat. Das bewerben war das eine aber dann quasi wieder auch lernen und üben und werkeln, wenn du vorher länger daheim gesessen hast, ist auch für viele nicht ganz ohne. Oder dann neue soziale Kontakte in ner ganzen Klasse, wenn du vorher dann eher langsam mehr Isolation bzw. weniger alltägliche soziale Interaktion mit neuen Kontakten gewohnt warst.
Da aber der innere Wille stimmte war das am Ende dann halt mehr als verkraftbar bzw. zeitnah überwindbar. Notfalls soll man lieber klein und langsam anfangen als gar nicht. Ich kann ja als Sportneuling bzw. als jemand der lange nichts gemacht hat auch nicht direkt mit Hochleistungssport anfangen.