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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.118 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 01:04
Man kanns schon ein bisschen übertreiben mit der ganzen PC... Ich versteh ja das man alles richtig machen will, damit sich niemand beleidigt oder diskriminiert fühlt, aber wenn man es damit eben übertreibt wird man selbst diskriminierend. Zu radikal stößt das ganze dann auf viel Unverständnis und dem Gedanken "Ja, jetzt erstrecht nicht!". Das ist nicht der richtige Weg.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 04:33
@CosmicMaster
Man kanns auch untertreiben,oder standhaft ignorieren,Fakt ist,Auschwitz und Bergen Belsen fielen nicht vom Himmel,das taten Völkermorde,Pogrome,Vertreibungen noch nie,nicht in Ex-Jugoslawien,in Äthopien,Biafra oder Ruanda,nicht an den Mapuche oder den Ache,beim Boxeraufstand oder den Herrero,den Roma,Anu,Picunche oder den Sarhauhis
Sie wurden vorbereitet,mit Diffamierungen und Diskreditierung,mit abwertenden Begriffen,von der Abwertung ung Ausgrenzung bis zur Entmenschlichung ist es nur ein kleiner Schritt.
So wird Rassismus,Sexismus,Homophobie oder religiöser Hass schliesslich legitimiert,dann eingefordert und am Ende steht die Ausrottung.
Aber am Anfang war immer das Wort


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 04:41
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Aber am Anfang war immer das Wort
Das ist aber sehr religiös gedacht ...

Faust sagt:

Geschrieben steht: »Im Anfang war das Wort!«
Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort?

... Auf einmal seh ich Rat
Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat!


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 05:58
@Dogmatix
Muss man nicht religiös sehen, bzw. kann es auch gerne in die Moderne holen, indem man Wort und Information gleich setzt. Wobei Information auch "alternativ" sein könnte, usw. 

Kurz, es geht darum was über wen wie verbreitet wird, und wie diese Informationen auf andere wirken. Die Taten folgen entsprechend..


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 06:33
@Dogmatix
Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,ich muss es anders übersetzen.Wenn ich nun recht erleuchtet bin,geschrieben steht im Anfang war der Sinn.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 08:03
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Nein, das glaube ich nicht, habe ich auch nie behauptet, keine Ahnung, wie Du darauf kommst. Eine Bezeichnung ohne Kontext ist aber eben nur eine Bezeichnung, und wenn es sich um eine rassistische Bezeichnung handelt, dann ist es unnötig, sie außerhalb eines nötigen Kontextes (historisch oder um die Bezeichnung zu erklären) zu verwenden. Das schliesst auch Strassennamen ein.
Ein Straßenname hat aber meist einen historischen Kontext, der Straßenname existiert ja nicht erst seit gestern, sondern womöglich schon mehrere hundert Jahre und laut deiner Sichtweise sollten ja Bezeichnungen im historischen Sinne erhalten bleiben, denn wenn man den Straßenname ändert,würde man ja die verknüpfte Geschichte damit auslöschen.
Im Jahre 2017 dürfte auch jedem klar sein, dass der Straßenname eine ältere Herkunft hat und das die Bezeichnung Mohr, durch den heutigen definierten abwertenden Charakter, nicht mehr gebräuchlich ist.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:da zeigst Du ja selbst auf, dass Du den Kontext nicht unbedingt kennst, Du gehst davon aus, mehr nicht. Der historische Bezug ist aber sowieso nicht ausreichend, um eine solche Bezeichnung zu verwenden, sondern man müsste sich dann von dieser Bezeichnung aufgrund des historischen Kontextes distanzieren, in dem man mahnend daran erinnert. Dann wäre dieser Strassenname ein Mahnmal.
Da der historische Hintergrund nicht genau klar ist, kann man aus dem Straßenname auch kein Mahnmal konstruieren.
Was sagt man denn z.B zum Coburger Mohr Wappen, da wird die Bezeichnung Mohr verwendet, es werden sogar „Mohrenköpfe“ auf Kanaldeckel abgebildet. Soll aber den Heiligen Mauritius darstellen, der zur Ehrung das Coburger Wappen prägt. Gibt es diesbezüglich auch schon Betroffene die sich dadurch diskriminiert fühlen? http://www.coburg.de/startseite/950Jahre/demografie/Stadtwappen-und-Coburger-Mohr.aspx (Archiv-Version vom 09.05.2017)
Spinnt man also diese Forderungen bezüglich des Straßennamen weiter, müssten historische Gegebenheiten verändert werden, aber damit würde man ja die verknüpfte Geschichte ausmerzen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es wäre dann ein Mahnmal, wenn man auf den rassistischen historischen Hintergrund verweisen würde. Allerdings könnte man dies auch, ohne den Strassennamen beizubehalten, hatte ich ja schon verlinkt, wie Betroffene das sehen und was sie fordern.
Nicht alles was Betroffene fordern ist auch sinnvoll, das sollte man vielleicht bedenken.
Es gibt duzende Apotheken, Gasthäuser, Brauereien, gar Ortsnamen die den Mohr enthalten und bei allem Respekt, man kann es wirklich übertreiben mit der political correctness und aus meiner Sicht erscheint es mir nicht sinnvoll alles auszumerzen was mit der Bezeichnung Mohr im Zusammenhang steht. Ich glaube auch kaum das es Betroffenen dadurch besser ergeht, wenn urplötzlich in Berlin ein Straßenname geändert wird, manche wissen wahrscheinlich noch nicht mal das so ein Straßenname überhaupt existiert.


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egaht ehemaliges Mitglied

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20.03.2017 um 09:47
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb:Sach mal! Dir ist schon klar dass diese Begriffe auch definiert sind und dementsprechend zugeordnet werden können. Was soll an dieser Stelle wieder das mimimi - und was hat das jetzt genau mit PC zu tun, bis auf die Tatsache, dass es jene auch sind, die immer wieder dagegen anstenkern um ihren rassistischen Müll kommentarlos in die Welt hinaus brüllen wollen?
@tudirnix
du hast mich direkt angesprochen und verwendest dabei ausdrücke wie
"stenkern" und "rassistischen müll". willst du damit ausdrücken dass ich
ein "rassistischer stenkerer" bin ?


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20.03.2017 um 10:22
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Aus meinem post geht eindeutig hervor, dass ich das für aussichtslos halte.
Wers versucht kann scheitern. Wers nicht versucht, ist bereits gescheitert @groucho. Und nur zur info: Würde ich raider essen, dann würde ich ihn so nennen. Twix als namen finde ich persönlich weniger ansprechend. Fands ganz witzig, dass das dingen vor paar jahren wieder kurz raider hieß ;)

@Philipp
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Hast du schon mal was von Geschichte gehört? :D
Joahr so entfernt. Da war mal was in der schule, aber da hab ich hinten immer getratscht und mich geschminkt.
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Da schreiben sie viel über Kriege, Genozide, politisches Gangstertum, und über bestimmte Gruppen die mit Hetze, List und Tücke und nicht zuletzt mit solchen unzulässig weiten Verallgemeinerungen und schlicht Lügen es schafften andere Gruppen zu unterdrücken, zu versklaven oder auszulöschen. 
Was genau hat das mit dem negerkuss zutun? Hast du mal hinter den kulissen beim theater gearbeitet, wenn es heißt den neger aufzuhängen? Oder im fotostudio mit dem neger zu arbeiten? In beiden bereichen ist es bis heute normal den begriff zu verwenden. Im theaterbereich meint man damit einen dunklen stoffvorhang (oder helle blendwände), die den blick zu seitenbühnen beim abgang der leutchen von der bühne verhinden soll und im fotobereich ists ein dunkler schirm, der licht schlucken soll.

Was ich schade finde, ist das allmähliche verschwinden des judenkuchens in den niederlanden. Das zeug war lecker! Jegliche namensgebung hat ihre eigene geschichte. In den seltensten fällen ist ein rassistischer hintergrund bei der namensgebung von süssspeisen oder sonstigem der hintergrund. Daher erkläre mir mal bitte, warum ich eine süßspeise wie eben den negerkuss nicht so nennen darf, während in anderen bereichen völlig selbstverständlich der neger aufgehängt wird und niemand sich darüber empört.

Ich sehe es vollkommen ein, dass ich zu keinem dunkelhäutigen hinrenne und ihn einfach just for fun
neger, nigger, bimbo oder sonstwie nenne. Beim negerkuss erschließt sich mir das weniger. Da fehlt einfach die nötige absicht und der nötige rassistische hintergrund. Letzlich genauso wie im theaterbereich, wo es niemanden juckt den neger aufzuhängen. Irgendwie unverständlich, wann die deutsche sprache auf reine begrifflichkeiten reduziert wurde und kontext keine rolle mehr spielt. Das finde ich ehrlich gesagt etwas stuhl!


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 10:30
Zitat von gastricgastric schrieb:Was genau hat das mit dem negerkuss zutun?
Es (sowas allgemein) ist immer auch eine Herabwürdigung, von mir aus auch bloß eine Verballhornung, die nicht unbedingt für gute Stimmung zwischen den Gruppen sorgen muss. Ganz im Gegenteil, man regiert da oft recht dünnhäutig, gerade wenn die Beziehungen eh schon angespannt sind. Darum geht es auch bei dieser ganzen PC Sache, um gegenseitigen Respekt. Zumindest in der Öffentlichkeit, schlicht um unnötige negative Emotionen zu vermeiden, und sich auf sachliche Argumente zu konzentrieren. 


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 10:47
@Philipp
Interessanterweise reagieren weiße in gerade dieser beziehung dünnhäutiger, als die eigentlich betroffenen. Von "unseren" dunkelhäutigen migranten wurde ich noch nicht als dummer rassist betitelt, wenn ich im supermarkt "willste nen negerkuss" rumschreie. Ganz im gegenteil die fragen nach, was es damit aufsich hat. Mit manchen habe ich WEGEN dem negerkuss noch heute kontakt auf freundschaftlicher ebene. Da reden wir miteinander auf englisch, die herrschaften festigen ihr deutsch bei mir, ich lerne (aktuell) a bisl swahili. Keiner fühlte sich bisher an den kopf gestoßen. Kaum einer verstand überhaupt, warum die dinger negerkuss hießen, weil es die neben dunkel auch in weiß und kürzlich hier sogar in rosa und blau gab.

Genauso sinnfrei fand ich auch den englischen verlag, der es verbot bilder von schweinen und würstchen abzubilden, damit sich kein muslim oder jude auf den schlips getreten fühlte. Da wurden aus den drei kleinen schweinchen mal eben die drei kleinen welpen. Irgendwo können dann auch bei der PC mal grenzen sein und die sehe ich dort, wo keinerlei rassistischer oder beleidigender hintergrund gegeben ist. Ansonsten wird es wohl mal zeit die kartoffel umzubennenen. Immerhin ist kartoffel eine abwertend gemeinte beleidigung für uns deutsche.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 11:09
Zitat von gastricgastric schrieb:Irgendwo können dann auch bei der PC mal grenzen sein
Das auf jeden Fall. Muss halt auch jeder aufpassen, mit wem er es zu tun hat, und wie der jeweilige Gesprächspartner auf gewisse Äußerungen reagiert. So genau ist die Kommunikationswissenschaft hier nicht. :)
Zitat von gastricgastric schrieb:Immerhin ist kartoffel eine abwertend gemeinte beleidigung für uns deutsche.
Also wenn mich einer Kartoffel nennt, stimmt mich das schon nachdenklich bis sauer. Denke mir dann auch, was dem Vollpfosten an uns nicht gefällt, dass er sich so aufplustern muss. Aber naja..


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 11:20
@Philipp
Zitat von PhilippPhilipp schrieb:Also wenn mich einer Kartoffel nennt, stimmt mich das schon nachdenklich bis sauer.
So gehts mir auch. Dennoch komm ich mit kartoffelauflauf klar. So gehts auch "vielen" (eben die, die ich kenne) dunkelhäutigen und selbst da wird über den begriff "negerkuss" eher geschmunzelt, als sich echauffiert. Es ist für mich völlig verständlich menschen mit dunkler hautfarbe nicht als neger zu bezeichnen. Es ist für mich auch vollkommen verständlich, dass eben diese das wort neger als beleidigung ansehen und auch, dass sie sich dennoch mal mit "hey nigger" begrüßen. Unter guten freunden beleidigt man sich dann doch mal mehr mal weniger, weiß aber, wies gemeint ist. Bei lebensmittelnamen wirds für mich allerdings grenzwertig und sinnlos.


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20.03.2017 um 11:33
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Man kanns auch untertreiben,oder standhaft ignorieren,Fakt ist,Auschwitz und Bergen Belsen fielen nicht vom Himmel,das taten Völkermorde,Pogrome,Vertreibungen noch nie,nicht in Ex-Jugoslawien,in Äthopien,Biafra oder Ruanda,nicht an den Mapuche oder den Ache,beim Boxeraufstand oder den Herrero,den Roma,Anu,Picunche oder den Sarhauhis
Sie wurden vorbereitet,mit Diffamierungen und Diskreditierung,mit abwertenden Begriffen,von der Abwertung ung Ausgrenzung bis zur Entmenschlichung ist es nur ein kleiner Schritt.
So wird Rassismus,Sexismus,Homophobie oder religiöser Hass schliesslich legitimiert,dann eingefordert und am Ende steht die Ausrottung.
Aber am Anfang war immer das Wort
Klar kann man es untertreiben, aber eben auch übertreiben. Und manche Sachen sind eben total übertrieben und genau diese Sachen sind es dann, die Leute von PC abschreckt.
Zitat von gastricgastric schrieb:Genauso sinnfrei fand ich auch den englischen verlag, der es verbot bilder von schweinen und würstchen abzubilden, damit sich kein muslim oder jude auf den schlips getreten fühlte. Da wurden aus den drei kleinen schweinchen mal eben die drei kleinen welpen. Irgendwo können dann auch bei der PC mal grenzen sein und die sehe ich dort, wo keinerlei rassistischer oder beleidigender hintergrund gegeben ist.
Das ist richtig. Manchmal wird da eben einfach so übertrieben und genau da muss dann Schluss mit PC sein.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 12:06
Wer von Euch ist schon mal (ungewollt) in so ein PC-Fettnäpfchen getreten?

Ich kann mich an drei Begebenheiten erinnern.
Die erste aus meiner Schulzeit im Biologieunterricht (ich muss da so um die 16 gewesen sein, also 1984) - da sagte ich zu der mir durchaus sympathischen Professorin, nachdem sie uns nicht wenige Seiten zum Lernen aufgegeben hatte: "Pff, da muss ich ja dann wieder bis zur Vergasung lernen ..."
Bis heute kann ich mich erinnern, wie sie binnen Sekunden rot anlief und mich regelrecht anzischte, ob ich überhaupt wisse, was ich da sage.
An mein Gefühl von Irritiertheit kann ich mich ebenfalls noch gut erinnen. In dem Moment verstand ich überhaupt nicht, was sie meinte, denn der Begriff war im meinem Umfeld relativ gebräuchlich, wann immer es darum ging, eine bevorstehende oder bereits erfolgte, unangenehme Anstrengung zu beschreiben.
Und ehrlich gesagt hatte ich bis dahin überhaupt nie hinterfragt, warum man eigentlich "vergasen" sagte.
Ich fragte dann bei Mutter und Schwester nach, was an dem Ausdruck so verwerflich sei und auch die fanden den Ausdruck "normal".
Natürlich dämmerte mir relativ bald der Zusammenhang mit dem Holocaust.
Ich war eigentlich zweifach geschockt - erstens, daß die Professorin mich derart angeblafft hatte und es überhaupt für möglich halten konnte, daß ich genau das Gegenteil von dem war, der ich dachte zu sein (Welt retten, alle Menschen gleich und so ...) und zweitens, daß ich Wörter  und Begriffe verwendete, die ich überhaupt nie hinterfragt hatte.
Danach tilgte ich dieses Wort aus meinem Sprachschatz, auch wenn ich noch in den Tagen darauf las, daß der Begriff aus dem ersten Weltkrieg stammte.
Ein Gutes hatte das Ganze: ich wünschte mir ein Herkunftswörterbuch (und schrieb dann z. B. provokanterweise Sätze wie "Die Schüler fickten in der Pause auf dem Flur herum", weil ich nun um die ursprüngliche Bedeutung des Wortes "ficken" = hin- und herbewegen, Bescheid wusste etc.) und interessiere mich bis heute für die Herkunft der Wörter.

Beim zweiten Mal machte mich jemand höflich darauf aufmerksam, daß man heute nicht mehr "mongoloid" sagt, wenn man Menschen mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) meint und beim dritten Mal vor ein paar Jahren, daß man nun "beeinträchtigt" statt "behindert" sagen soll.

Was ich wirklich schockierend finde ist die Alltagssprache von vielen Jugendlichen wie "Du Opfer!", "Bist du behindert?", "Du Hurensohn", "Ich fick deine Mutter, Alter" etc.
Das sind fast schon automatisch einfließende Zusatzfloskeln, und ich wundere mich ehrlich gesagt, daß es hier keine groß angelegten Kampagnen gibt, um dem entgegenzuwirken.
Oder ich bekomm's einfach nicht mit ...


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 12:39
Zitat von LambachLambach schrieb:Was ich wirklich schockierend finde ist die Alltagssprache von vielen Jugendlichen wie "Du Opfer!", "Bist du behindert?", "Du Hurensohn", "Ich fick deine Mutter, Alter" etc.
Das sind fast schon automatisch einfließende Zusatzfloskeln, und ich wundere mich ehrlich gesagt, daß es hier keine groß angelegten Kampagnen gibt, um dem entgegenzuwirken.
das verwächst sich ;)


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Realo ehemaliges Mitglied

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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 15:07
Ja, Zwangsurlaub beendet, und ich will mich mal kurz dazu äußern: Beide Seiten, nodoc und groucho, haben auf ihre Art Recht.
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Ein Forenuser gab hier mal in einem anderen Thread eine Anekdote zum Besten und erzählte, er habe zu seinen Reisen in Afrika dort auch in spaßiger Art und Weise gesagt "give me that goddam joint nigga" (Zitat @Realo hier aus dem Forum)

Das würde also deiner Logik nach bedeuten Realo ist entweder ein Rassist oder ein trotziger Dummkopf ?
Das war ich. Ich war damals ziemlich viel mit den Beach Boys zusammen und wir haben zusammen geraucht und uns bestens verstanden; ich wurde mit den Worten, ich sei der schwärzeste Weiße, den sie kennen, quasi in ihre Community aufgenommen, was mir Rechte, auch Sprachrechte gab, die anderen Weißen (Touristen) nicht zustehen. Daher auch mein Versuchsballon "pass me that fuckin joint, Nigga", was zu einem Heiterkeitsausbruch auf allen Seiten führte mit der Zusatzbemerkung: "Du darfst das zu mir sagen, ein Brother darf das, jeder andere nicht."

Die wissen also ganz genau, was Rassismus ist und was nicht, auch wenn sie Europa nur vom Hörensagen kennen, aber genügend europäische Gäste kennen gelernt haben.

Dass man, ohne selbst zur Gruppe zu gehören, solche Wörter nicht benutzt, versteht sich wohl von selbst.
Und das mit dem Negerkuss… Wäre für mich ein Problem, weil ich nicht wüsste, wie ich es bennen soll: Ich möchte gerne 5 von den dunkelbraunen am Scheitel abgerundeten Zylindern…?? Wie gut doch, dass wir Supermärkte haben, wo wir uns die Zylinder einfach rausgreifen und in den Warenkorb legen, ohne sie benennen zu müssen. :D

Letzten Ende kommt es – und da muss ich nodoc recht geben – darauf an, wie es gemeint ist. Wenn eine 90jährige Oma Negerkuss sagt, die vielleicht nicht mal weiß, dass das nicht mehr gesagt wird, einfach weil sie sich kaum noch informiert und andere Probleme hat, etwa mit dem Körper und der Gesundheit, hat das aus meiner Sicht nichts mit Rassismus zu tun, wohl aber wenn hier der eine oder andere behauptet: "Ich rede so wie mir der Schnabel gewachsen ist und lasse mir von niemandem dabei reinreden" – wenn der Negerkuss sagt, weiß man, dass er weiß, dass das rassistisch ist und er sich nicht die Mühe geben will, was anderes zu sagen, weil er sich dadurch vom "Sprachdiktat der Gutmenschen" in seiner persönlichen (Rede- und Meinungs-) Freiheit eingeschränkt fühlt.

Wenn wir jetzt mal von denen, die es aus welchen Gründen auch immer nicht mehr lernen können sich politisch korrekt auszudrücken, absehen, erscheint es mir doch gar nicht so schwer, selbst in "schnellen" Situationen bewusst zu reden, also erst denken und dann reden/schreiben. Das ist ein Prozess, der beim Willen sich korrekt auszudrücken ganz von selbst abläuft und es einem nach und nach leichter macht, politisch unkorrektes Sprechen zu vermeiden. Es gibt natürlich jene (Rechte), die genau das nicht wollen und sich mit solchen Sprüchen rausreden wie "ich hab das neue politisch korrekte Lexikon erst zur Hälfte gelesen" oder "warum sollte ich mir von den selbst ernannten Gutmenschen und Tugendterroristen in meine Sprache reinreden lassen?" Die sollte man einfach schneiden und ignorieren. Wenn sie (hier) keinen Gesprächspartner mehr finden, kommen sie möglicherweise von selbst auf den Grund dafür.


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20.03.2017 um 15:55
Zitat von RealoRealo schrieb:Und das mit dem Negerkuss… Wäre für mich ein Problem, weil ich nicht wüsste, wie ich es bennen soll: Ich möchte gerne 5 von den dunkelbraunen am Scheitel abgerundeten Zylindern…??
Ach komm schon...
Willst du mir wirklich erzählen, du hast noch nie die Wörter Schokokuss oder Schaumkuss gehört?
Oder zur Not pars pro toto wie beim Tempo: Dickmanns
Zitat von RealoRealo schrieb:Letzten Ende kommt es – und da muss ich nodoc recht geben – darauf an, wie es gemeint ist.
Jein.
Wenn sich Freunde anpflaumen aus Spaß, okey aber nicht beim "Negerkuss"
Zitat von RealoRealo schrieb:Wenn eine 90jährige Oma Negerkuss sagt, die vielleicht nicht mal weiß, dass das nicht mehr gesagt wird, einfach weil sie sich kaum noch informiert und andere Probleme hat,
Da der Begriff "Negerkuss" auch schon in der Jugend der Dame rassistisch war, ist es nach wie vor Rassismus, wenn sie Negerkuss sagt.
Nur weil sie keine Ahnung hat, dass sie rassistisch ist, ist sie doch nicht weniger rassistisch.

Der Begriff ist ja nicht über Nacht rassistisch geworden, sondern er war es schon immer und irgendwann hat man das verstanden und war dann auch willens das nicht mehr zu sagen.
Das heißt unsere heute 90jährige Dame hat das Thema quasi die letzten 20-30 Jahre verschlafen, ignoriert.

Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Wahrscheinlicher ist, dass die alte Dame entweder Rassistin oder dummer Trotzkopf ist.
Zitat von RealoRealo schrieb:Die sollte man einfach schneiden und ignorieren. Wenn sie (hier) keinen Gesprächspartner mehr finden, kommen sie möglicherweise von selbst auf den Grund dafür.
Im richtigen Leben verfahre ich so.
In einem Diskussionsforum halte ich das für die falsche Strategie.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 15:56
@gastric
Ich hab reichlich Bühnenscheiss gemacht,am Theater wie auch beim Film,beim Film heisst die Texttafel Neger,seit Anbeginn des Genres.
Ich kann nur sagen,mich und andere progressiv gesonnene Menschen hats immer geschüttelt.
Der Maler und Schriftsteller Thomas Kapielski ist hochkant aus der Taz geflogen weil er ne Party im Dschungel als gaskammervoll bezeichnete.
Im Anschluss daran entspann sich auch unter den Dschungelbetreibern und den Mitarbeitern eine Diskussion die erst dazu führte das zwei Mitarbeiter vor Wut ihre Jobs schmissen weil die Belegschaft anfangs recht diskussionsfaul waren,schliesslich gewann die Sache an Fahrt und Thomas flog auch aus dem Dschungel bis er kurz vor der Schliessung amnestiert wurde.
Kapielski ist immer gegen alles,Hauptsache dagegen,ganz egal was,eigentlich müsste ihn die AfD zum Kanzlerkandidaten machen...tun sie aber nicht

http://m.tagesspiegel.de/kultur/aufgeblasen-thomas-kapielski-nieder-mit-dem-wuerdequatsch/1556296.html?utm_referrer=

http://www.taz.de/!485423/


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 16:07
Zitat von WarheadWarhead schrieb:Kapielski ist immer gegen alles,Hauptsache dagegen,ganz egal was,eigentlich müsste ihn die AfD zum Kanzlerkandidaten machen...tun sie aber nicht
Wahrscheinlich war er dagegen :D


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

20.03.2017 um 16:32
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Da der Begriff "Negerkuss" auch schon in der Jugend der Dame rassistisch war, ist es nach wie vor Rassismus, wenn sie Negerkuss sagt.Nur weil sie keine Ahnung hat, dass sie rassistisch ist, ist sie doch nicht weniger rassistisch.
Da komme ich nicht ganz mit.
Zunächst einmal sagt sie "Negerkuss" Punkt. Das ist ein rassistischer Begriff. Ergo sagt Sie etwas Rassistisches.
Einzig und allein der Schritt von "Sagen" zu "Sein" erschließt sich mir nicht ganz. Du sagst, Sie IST Rassistin, (den Dummkopf klammern wir mal aus)
Laut Def. ist ein Rassist eine Person, mit rassistischen Ansichten. Ist das in diesem Fall zutreffend?


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