Anschlag mit LKW auf Berliner Weihnachtsmarkt

FF schrieb:Wie stellst Du Dir eigentlich so eine Untersuchung vor?
Tür auf, alles rausrupfen, in die Ecken gucken und dann schauen, ob irgendwo Blut ist, ein paar Proben nehmen und sich für die Pressekonferenz fein machen?

@FF
ich denke dass bei dieser art verbrechen das ganz grosse besteck mitgebracht wird.
da wird mit hochdruck gearbeitet.
der einzig gesicherte ort an den der täter gewesen sein muss ist das fahrerhaus
des LKWs. darauf muss der einsatzleiter die untersuchungen konzentrieren.
gegen 21 uhr dürften die ersten spezialisten vorort gewesen sein.
muss man wirklich fast 20 stunden brauchen um eine brieftasche in einen
fahrerhaus zu finden??

Anaximander schrieb:In Berlin ist man auch nicht darauf vorbereitet, nach 8 Uhr abends einen Lkw vom Breidscheidplatz zu bewegen. Das alles nur, weil die Hunde die Spur aufnehmen mussten.

Es wurde bereits kurz nach dem Anschlag an dem Truck gearbeitet. Bis sämtliche Spuren gesichtert und alles abgeklärt war, dauerte es einige Zeit, scheint für manchen hier aber nicht nachvollziehbar zu sein.

Anaximander schrieb:Allgemeine Entwarnung.

Gab es nicht, wurde auch gestern schon ewig durchgekaut. So langsam wird es echt müßig hier. Wäre schon klasse, wenn man mal bei den Fakten bleiben könnte, aber lieber wird anscheinend weiter kritisiert und Falschmeldungen unters Volk gebracht, die besser zum Bashing passen.

Dom22 schrieb:Dass er nun wirklich auch noch in einer als radikal bekannten Moschee aufkreuzt in der er auch schon wenige Tage vor dem Attentat mehrfach gesichtet wurde ohne dort direkt von Polizeibeamten empfangen zu werden ist für mich völlig unverständlich

war bei Al Bakr vergleichbar: auf die Idee, seine Wohnung in Eilenburg zu observieren, kam keiner der Verantwortlichen

@FF

FF schrieb:1. Es wurde schon Montagnacht an dem LKW gearbeitet, Spurensicherung auf der Ladefläche, unter und außen am Fahrzeug.

Den Fußraum kann man dann auch noch bis Dienstag Nachmittag lassen, da:

2. Es gab keine Entwarnung. Es wurde ledeiglich bezüglich einer akuten Gefahrenlage am Breitscheidtplatz entwarnt.

Quelle dazu würde ich übrigens gerne mal sehen.

FF schrieb:3. Es waren garantiert zumindest Sanitäter im Fahrerhaus. Was da mit Mantrailern gemeint war ... höchstens hätten die bestätigen können, dass der Festgenommene dort war. Was man anders abgeglichen hat.

Dann ergibt es noch weniger Sinn, bis zum nächsten Tag zu warten, damit die Hunde noch Witterung aufnehmen können, bevor man mal die Kabine ausleuchtet.

FF schrieb:4. Wenn in der Richtung, in die der Mensch vom LKW weg flüchtete, jemand eine rote Ampel überquert, der er Beschreibung entspricht, würdest Du ihn laufen lassen?

Wenn jemand, 2 Stunden später, an der exponierten Siegessäule, eine rote Ampel überquert, ist er dann dringend tatverdächtig?

Ich sehe schon, das Thema wird hier nicht geduldet.

@Dom22

Die Polizei hat sicherlich nicht versagt. Der Verfassungsschutz und der Geheimdienst haben versagt.

Seit vielen Jahren schon steht unsere Synagoge in einer beschaulichen Kleinstadt unter polizeilichem Schutz. Jüdisch Gläubige werden gebeten, die Kippa nicht in der Öffentlichkeit zu tragen. Menschen, die vor einem ausspucken, wenn man in die Synagoge geht, habe ich selbst erlebt. Und das waren keine Neonazis.

Ich bin nicht jüdischen Glaubens, aber ich habe viele Freunde dort, und ich freue mich auf jeden Samstag, diese wundervollen Freunde zu treffen. Und diese tollen Menschen müssen unter Polizeischutz beten?

@borabora

Das stimmt leider kann man sich nicht mehr sicher fühlen
theoretisch ist ein Anschlag immer überall möglich.

Anaximander schrieb:Wenn jemand, 2 Stunden später, an der exponierten Siegessäule, eine rote Ampel überquert, ist er dann dringend tatverdächtig?

Zeugenaussage schon vergessen ? Hat sich ja leider erst später rausgestellt, daß der Zeuge den Pakistani nicht durchgängig im Blick hatte. Daß ihn die Polizei verhaftet hat, dürfte dennoch nicht verwundern.

Anaximander schrieb:Ich sehe schon, das Thema wird hier nicht geduldet.

Ich hab eher das Gefühl, daß Du es nicht ertragen kannst, daß es diesbez. auch andere Meinungen gibt. Du widerholst den ganzen Tag immer und immer wieder die gleichen Vorwürfe. Wenn darauf eingegangen wird, heißt das für Dich, daß das Thema nicht geduldet wird ? Jo, macht Sinn.

@egaht
Untersucht werden
- Alle Blutspuren (Proben, Bilder, vermutlich auch Aufzeichnung der genauen Lage)
- Haare
- Fasern
- Müll
- Fingerabdrücke
- Alle Fächer
- Alle Oberflächen
- In einem verwinkelten Raum,
- in den nur eine begrenzte Anzahl Personen passt.
- Und irgendwann findet man unter dem Sitz die Papiere,
- von denen niemand wusste, dass sie hinterlassen wurden.
Es wurde zwar oft gemacht (z.B. Charle Hebdo), aber nicht immer (z.B. Bataclan, Nizza) (wenn ich mich richtig erinnere).

Du würdest also mit dem "ganz großen Besteck" erstmal nach Papieren gucken und dann versuchen, von den restlichen Spuren aufzunehmen, was Du beim Suchen nach Papieren nicht zerstört hast.

@Anaximander
Von den Hunden habe ich hier nur in einer Quelle gelesen. Ich halte das für genauso plausibel wie die Aussage, man wäre von einem Unfall ausgegangen ... und dann gibt es da die Bilder von dem abgesperrten Bereich um den LKW und der SpuSi bei der Arbeit.
Und die Nachrichtenmeldungen, in denen fast von Anfang an von einem Anschlag die Rede war.

Zu der Entwarnung wurde schon gestern Abend diskutiert, da wurde eine Quelle gefunden aber ich habe es an dieser Stelle total satt, das wieder rauszusuchen. Ich habe die gesamte Montagnacht bis auf ca. 3 Stunden Liveticker von zwei bis drei Zeitungen und alle möglichen Nachrichten-Livestreams gesehen und darauf geachtet, was bezüglich Sicherheitsstufe gesagt wurde, weil ich nur 15 Minuten vom Ort des Geschehens entfernt arbeite und zwei Kolleginnen öfters über den Kudamm zur Arbeit kommen. Es wurde auch noch, als der Verdächtige gefasst war, darum gebeten möglichst zu Hause zu bleiben.

Warum sollte der Täter seinen Pass da lassen ? Nachdem Motto, seht her ich wars ? und ihr wisst jetzt gegen wen ihr fahnden könnt ? macht irgendwie keinen Sinn.

@egaht
Richtig mich wundert auch dass wirklich 20h vergehen müssen um die Brieftasche zu finden.
Wurde eigentlich die Waffe zwischenzeitlich gefunden?

@cheroks
macht Sinn...Beweis ich war da + Versorgung der Familie durch Gönner sicherstellen

@FF

Es wurde zwar oft gemacht (Charle Hebdo), aber nicht immer (Bataclan, Nizza) (wenn ich mich richtig erinnere).

Falsch! in Bataclan wurde zwischen Leichen ein syrischer Pass gefunden vom einem der Attentäter. In Nizza wurde auch der Ausweis im LKW gefunden!

@Photographer73

Der Zeuge ist dem TV bis nach Tiergarten gefolgt, das sind vielleicht 20 Minuten. Gegen 22 Uhr hat dann jemand bei Rot die Ampel überquert. Kein Grund zu glauben, der Fall wäre abgeschlossen. Es gab außerdem eine sehr vage Personenbeschreibung.

Die Berliner Polizei hat gesagt, dass der Innenraum erst untersucht wurde, nachdem der LKW am Dienstag morgen geborgen wurde. Der TV saß aber im Innenraum. Sorry, ich kann nicht nachvollziehen, warum man da nicht mal nachgeschaut hat, ob sich dringende Hinweise finden, solange der TV noch unmittelbar auf der Flucht ist.

@FF

Die Sache mit den Hunden war das einzige, was bislang der Öffentlichkeit zur Erklärung geboten wurde.

Ansonsten sehe ich es, wie du.

Der ganze Fall ist mit den neuen "Beweisen"
allgemein sehr komisch..

Ich wäre am Anfang nicht mal von einem Terroranschlag ausgegangen es gibt auch genügend ich sage mal
" Einheimische " die an solchen Feiertagen alleine sind depressive,unzufrieden..

Vielleicht spielt dieser Vorfall der Politik und den Flüchtlings hassen den Rechtsradikalen ect einfach nur in ihrem Sinne "gut" in die Karten.

@Anaximander
Man hätte die Papiere nicht finden können, ohne andere Spuren zu vernichten. Man hat im Innenraum dann sehr schnell Blutgruppen und so weiter analysiert, und dadurch den Verdächtigen entlasten können.
Meinst Du nicht, dass wichtig war, herauszufinden, von wie vielen Personen das Blut stammt, so lange man nicht wusste, wie viele Täter es gab?

@xxrabiatorxx
Es ist spät und ich kann mich nicht mehr an alle Attentate erinnern. Es wurden jedenfalls nicht überall Ausweise gefunden, und wenn dieser nicht gleich zu finden war, dann musste eben nach Vorschrift vorgegangen werden.

@xMissy00x
Bitte keine Verschwörungstheorien, das ist hier die falsche Rubrik dafür.

@xMissy00x

xMissy00x schrieb:Das stimmt leider kann man sich nicht mehr sicher fühlen
theoretisch ist ein Anschlag immer überall möglich.

Wie du dich fuehlst oder dich fuehlen willst, bleibt natuerlich dir ueberlassen,
aber selbstverstaendlich _kann_ man sich sicher fuehlen.
Die Auswirkung des Anschlags auf deine echte, realistische Sicherheit duempelt
irgendwo als Promille-Bruchteil herum.

Man sollte schon immer beachten, dass Terrorismus nicht ueber Tod, sondern ueber
Angst funktioniert - das primaere Ziel sind also nicht die Getoeteten, sondern
die Tausenden oder Millionen, die sich dann nicht mehr sicher fuehlen, Angst haben,
Panik kriegen. Den Gefallen sollte man Terroristen wenn moeglich also nicht machen.

@Tiho
@xxrabiatorxx

Seien wir doch mal ehrlich, waere der Ausweis nicht drin gelegen und die Polizei haette
wie ein Elefant im Porzelanladen danach gesucht und dabei Spuren vernichtet, waere es
genauso schlecht.
Will sagen: Im Nachhinein den Schlaumeier zu spielen, ist immer einfach.
Ich finde es vollkommen richtig von der Polizei, in einem solchen Fall streng nach einem
vorher ueberlegten Protokoll vorzugehen, anstatt Bauchgefuehlen den Vorrang zu lassen.
Dass der Elefant im Porzelanladen hier nun vermutlich doch vielleicht erfolgreicher
gewesen waere, mag vielleicht sein, aber ohne funktionierende Kristallkugeln bei der Polizei
konnte man das schwer riechen. Ja, auch wenn andere Attentaeter zuvor schon ihre Paesse
haben liegen lassen.

Anaximander schrieb:Die Sache mit den Hunden war das einzige, was bislang der Öffentlichkeit zur Erklärung geboten wurde.

Ansonsten sehe ich es, wie du.

Ich hab mal mit einer Bekannten geredet, die ist Oberkommissarin. Sie meinte, dass es eher ungewöhnlich ist, dass man VOR der Spurensicherung die Hunde kommen läßt. Der Grund ist ganz einfach, die Hunde selber können den Tatort kontaminieren oder Spuren verwischen. Das klingt für mich mehr als plausibel.

FF schrieb:Du würdest also mit dem "ganz großen Besteck" erstmal nach Papieren gucken und dann versuchen, von den restlichen Spuren aufzunehmen, was Du beim Suchen nach Papieren nicht zerstört hast.

@FF
wenn das BKA mit den grossen besteck anrückt muss davon ausgegangen werden, dass
das alles erfahrene ,entsprechende spezialisten sind.
natürlich gehen die davon aus, dass die art der spuren allenfalls mikrospuren sind.
niemand kann vermuten, dass ein täter seine visitenkarte am tatort hinterlässt.
ich würde nicht infrage stellen, dass das BKA hier etwas vertuschen will.
allerdings überkommt mich das gefühl dass das BKA zeit gewinnen wollte.
justament am mittwoch,kann dann NRW-minister jäger verkünden:
"heute kam der ersatzpass für amri aus tunesien an".

damit will man andeuten, wir hätten ihn ja abgeschoben.
wir hatten nur pech, alles eine unglückliche verkettung der umstände.

@VirtualOutrage
richtig der Elefant im Porzellanladen zerstört vermeindlich viel.
Aber dennoch kann ich mir nicht erklären wie 20h für ein paar qm die zu untersuchen sind vergehen können.
Um dann eine Brieftasche zu finden.

Und von einem Unfall oder Herzinfarkt des Fahrers auszugehen bzw. in der Öffentlichkeit auszusprechen, wenn ein Mensch anscheinend von Messerstichen verletzt und angeschossen in der Kabine liegt grenzt schon an Beleidigung der Öffentlichkeit.

Falls es jemanden interessiert: Lehrunterlagen über Kriminalistische Tatortarbeit

http://www.gletschertraum.de/Lehrmaterialien/06Angriff_Skriptum.pdf

2.2.4.3 Sicherstellung von Fahrzeugen
Dient der Schaffung optimaler Voraussetzungen für eine optimale Spurensuche, -sicherung und -auswertung.
Allgemeine Spurensituation
• Auffindesituation festhalten
• Zustand: Motor (läuft, warm/kalt), Beleuchtung, Radio, Türen etc.
• (Unfall)spuren/Beschädigungen beurteilen
• Passen Anstoßstellen zum Gesamtbild
• Art der Reifenspuren (Brems-, Beschleunigung-, Blockierspur)
• Umherliegende Paßstücke (Kunststoffteile, Glas, Lacksplitter)
• Schuhspuren, Blutspuren
• Relikte (Tatwaffen, Tatwerkzeug, Zigarettenreste)
• Situationspuren, wie Wetter, Lichtverhältnisse, Beleuchtung, Verkehrszeichen
Maßnahmen
• Markierung der Spuren
• Dokumentation von Verformungen mit Vermessung, fehlende Teile, mögliche Passstücke,
Fremdlackantragungen
• Fahrzeugbeschreibung (Kennzeichen, Art, Laufleistung, Türen, Verschlusszustand, Beleuchtung,
• Besonderheiten: Aufkleber, Anbauten, Beschriftungen etc.
Werkzeugspuren von:
• Schraubendrehern an Tür und Fensterpfalz (Kratzer/Scharten)
• Nachschließwerkzeugen (Ausbau erforderlich)
• Bohrern (Schloss, Verriegelung)
Zerstörte Scheiben
• Bruchspuren
• Zurückgebliebene Fremdkörper (Keramikteile von Zündkerzen, Steine, Nothammer, ggf. andere
Werkzeuge)

Spuren am/im Fahrzeug
• Gegenstandsspuren/Relikte
• Beschreibung aller im Fz. vorhandenen Gegenstände
• sachgerechte Sicherstellung verdächtiger Gegenstände wie Tatwerkzeuge, Tatwaffen, Beute,
Maskierungsmittel
• Inaugenscheinnahme des Fahrzeugkofferraumes
• Kontaktspuren
• Textilfasern sichern durch Abkleben (Sitze, Kopfstütze, Gurte)
• Eingeschmolzene Fasern erfordern Ausbau eines Teiles
• Fingerspurensicherung an geeigneten Stellen (Spiegel, Amaturen, Schalthebel, Fenster, Türen,
lackierte Flächen)
• DNA-Kontaktspuren (Lenkrad, Türgriff, Schalthebel, Airbag ggf.)
• Blut- und Sekretspuren, Haare, Sperma
• Aschenbecherinhalt (Zigarettenkippen, Kaugummi etc.)
• Materialspuren im Fußraum (separat zum jeweiligen Sitz sichern)
• Stellung der Sitze, Lenkradhöhe, Zustand von Schaltern (Situationsspuren)
• Identitätspapiere, Führerschein
• Motorraum
• Versteckmöglichkeiten in Hohlräumen (BTM, Schmuck etc.)
• Manipulation an Fahrgestell-/Motornummer
• Unklare Schweißnähte
• Neulackierungen

Ich will nicht sagen, dass Fehler gemacht wurden.

Aber bis jetzt die einzige Information ist, dass das Portemonnaie im Fußraum lag. Wo genau, weiß man nicht. In der Kabine wurde nach Polizeiangaben erst am Dienstag gesucht. Derweil hatte man keinen dringenden Tatverdächtigen gefasst. Völlig logisch, dass die Wahrscheinlichkeit der Festnahme unmittelbar nach Anschlag die beste ist.

Eine Begründung gibt es nicht, obwohl es PKs zu dem Anschlag gab. Da kann man sowas klären.