Völkermord: Herero und Nama verklagen Deutschland

Fedaykin schrieb:Und dennoch muss es keinen Gewinn abwerfen.

Wenn das DR gerade am investieren war, muss es klar noch keinen Gewinn abwerfen.

Ausgebeutet wurden die Völker trotzdem, und selbst wenn die Infrastruktur heute noch steht, und die Leute dort davon profitieren (sind übrigens noch viele deutsche Nachkommen), heißt es nicht, dass die Kolonialzeit ein großer Gewinn für die Herero und die Nama gewesen ist.

@Philipp
wohl eher nicht, es geht ja schliesslich um Völkermord. Da spielt es wohl weniger eine Rolle, dass man jetzt noch einen Bahnhof hat, den die Kolonialmacht gebaut hat (hat bauen lassen stimmt wohl eher)

Philipp schrieb:Wenn das DR gerade am investieren war, muss es klar noch keinen Gewinn abwerfen.

Lies dich doch bitte in die Geschichte der Deutschen Kolonien ein und wie das Ablief.

Ausgebeutet wurden die Völker trotzdem, und selbst wenn die Infrastruktur heute noch steht, und die Leute dort davon profitieren (sind übrigens noch viele deutsche Nachkommen), heißt es nicht, dass die Kolonialzeit ein großer Gewinn für die Herero und die Nama gewesen ist.t

In Namibia leben noch andere Völker als die genannten.

Ausbeutung ist auch so eine Definitionsache. Ab wann wird man ausgebeutet, ab wann hat man ein Arbeitsverhältnis etc

Und dennoch hat die Kolonialzeit eben auch dinge gebracht die diese Länder überhaupt in die Neuzeit gebracht haben.

Wikipedia: Deutsch-Südwestafrika


Noch war da voher Friede Freude Eierkuchen.

Also konzentrieren wir uns mal wieder auf das Thema was zur Frage steht. Der Völkermord eben.

Finde die Klage in Ordnung und finde es gut wenn die Geschichte des Völkermords der Deutschen an den Narma und Herero endlich mal auf gearbeitet wird.

Der Völkermord in Deutsch-Südwestafrika hatte also 40.000 bis 60.000 Herero sowie etwa 10.000 Nama das Leben gekostet.


Ach das liegt man nur bei ein paar Mrd Euro., solle man sich mal einigen.

War ja klar, dass die hiesigen Moralisten das alles ganz toll finden...
Ihr glaubt wohl auch, dass von dem Geld dann Schulen und Spielplätze gebaut werden..^^

Der Völkermord sollte nicht relativiert werden, aber wie grausam das auch alles gewesen sein mag, das sollte überhaupt nicht Gegenstand der Diskussion sein!
Das ist ca. 110(!) Jahre her!Es gibt mit absoluter Sicherheit keine Nachkommen der 1. Generation mehr, und aus der 2. Generation vllt noch 'ne handvoll - wenn überhaupt. Und die BRD soll dabei als juristisch zu verantwortende Nachfolger des Kaiserreichs herhalten oder wie? Das ist doch ein Witz..

@CarlosP
wie oft muss denn eigentlich darauf hinweisen, dass die Nama und Herero schon seit Jahrzehnten darum kämpften? Und man sich bis letztes Jahr Zeit liess, den Völkermord überhaupt offiziell anzuerkennen? Was sollen sie denn machen, die Hereros und Namas? Einfach den Mund halten, oder wie? Dann hätte es nicht einmal eine Anerkennung gegeben.

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:Ach das liegt man nur bei ein paar Mrd Euro., solle man sich mal einigen.

Ja, dann wäre auch dieses unrühmliche Kapitel der deutschen Geschichte, zumindest finanziell , aufgearbeitet und abgeschlossen.
Wünschenswert wäre es allerdings, dass diese Entschädigungen nicht nur in den Taschen einiger Weniger landet, sondern auch wirklich den Nachfahren der betroffenen Ethnien zu Gute kommen.

Träum mal davon das es in Afrika so geht.

Wie erwähnt vielleicht die Richtige Forderung aus der falschen Motivation heraus.

Es geht eben schlichtweg um Geld. Und Anwälte bekommen ja je nach Justizsystem ihren Anteil am "Schadensersatz"

@Fedaykin
Ich bin ja auch skeptisch, was die Verteilung der Entschädigungszahlungen angeht.
Mir ist durchaus bewusst, dass sich da einige geldgierige Haie eine goldene Nase verdienen wollen.

Besser=gerechter für die betroffenen Volksgruppen wären Leistungen, die kontrolliert direkt in die Infrastruktur vor Ort fließen und Investitionen vor allem in Bildungs- und andere soziale Projekte getätigt werden.

CarlosP schrieb:Ihr glaubt wohl auch, dass von dem Geld dann Schulen und Spielplätze gebaut werden..^^

Meine Güte, was für eine postkoloniale Einstellung. Wenn wir schon Entschädigung zahlen, dann wollen wir auch über den Einsatz mitbestimmen? Was mit den möglichen Zahlungen geschieht, darüber haben einzig und allein die Herero und Nama zu entscheiden. Wäre ja noch schöner, wenn der Täter entscheiden dürfte, was das Opfer mit seinem Geld machen darf.

Die bekommen doch eh schon Entwicklungshilfe von uns.
Also man kanns auch übertreiben.

Abgesehen von denjenigen, denen es wohl in erster Linie mal wieder darum geht, Deutschland in die Pfanne zu hauen, haben hier alle ein bisschen recht. Es ist richtig, dass die Deutschen Ende des 19. Jhs., wie übrigens alle Kolonialmächte, der autochthonen Bevölkerung das Land genommen und damit auch entsprechende Reaktionen wie z. B. gewalttätige Aufstände selber provoziert haben. Das Vorgehen der Schutztruppe unter von Trotha zwischen 1904 und 1907 war von daher unverhältnismäßig und kann durchaus als Völkermord angesehen werden, da die entsprechenden Volksgruppen in ihrer Existenz bedroht wurden. Ob dies nun über hundert Jahre danach durch Geldzahlungen an die Nachfahren der Opfer "gesühnt" werden kann, bezweifle ich allerdings.

Dass dies alles erst so spät aufgearbeitet wird, liegt wohl auch daran, dass Namibia infolge der deutschen Niederlage im WK I bis 1990 als UN-Treuhandgebiet unter der Herrschaft des Apartheidsregimes von Südafrika stand. Eine gewisse Verantwortung auch des heutigen Deutschlands für das Schicksal der Herero und Nama ergibt sich aus den Ereignissen von 1904 - 1907 m. E. durchaus, deshalb ist es richtig, nicht Zahlungen an Einzelpersonen zu leisten, sondern in eine hoffnungsvolle Zukunft der Gesamtbevölkerung zu investieren, etwa Bildungsmöglichkeiten zu realisieren etc.; Mahnmale dagegen braucht kein Mensch. Deutsche Entwicklungsprojekte in Namibia dürfte es jedoch bereits geben.

Durchfall schrieb:Die bekommen doch eh schon Entwicklungshilfe von uns.

Entwicklungshilfe wird an Staaten gezahlt, nicht an Völker.

Ich glaube, Geld kann Leben nicht aufwiegen. Wir sollten also eine andere Möglichkeit finden, hier Wiedergutmachung zu leisten. Wir sollten einen Weg suchen, der beide Parteien zusammenbringt. Dem Schreckliche also mit Hoffnung und Freundschaft begegnen. Vielleicht könnte wir so etwas wie Stipendien für die Nachfahren der Opfer anbieten und Ihnen so Zugang zu unseren Universitäten und Schulen verschaffen. Gleichzeitig könnten wir die dortige Infrastruktur aufbauen. Ich muss gestehen, ich war noch nicht dort, ich kann daher nicht sagen, ob unsere Hilfe überhaupt nötig wäre. Aber Bildung anzubieten, bzw. die Möglichkeit einer Aus- oder Weiterbildung, das könnte, wenn die Menschen von dort dafür hierherkommen, helfen, eine Brücke zu bauen. Es könnten Freundschaften entstehen, deren Geist mitgenommen wird, wenn die Menschen danach wieder nach Hause zurückkehren.

Wenn unsere Vorfahren einst dorthin kamen, und Leid brachten, dann könnten die Nachfahren der Opfer nun zu uns kommen und hier das Gegenteil erfahren. Geld heilt keine Wunden des Krieges. Freundschaft und Hilfe tun dies. Wenn Kolonialismus uns einen Vorsprung verschafft hat, dann könnte die Jugend von dort zu uns kommen und die Früchte dessen, was wir ihnen genommen haben, hier mit uns teilen und wieder mit nach Hause nehmen.

Vielleicht wäre es Sinnig sich erstmal die Realitäten anzuschauen.

Und nein, die wollen bestimmt keine andere Wiedergutmachung als Geld. Genau darum geht es.

Wikipedia: Namibia

einfach mal über Land , LEute und auch die Geschichte informieren.

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Namibia/Bilateral_node.html (Archiv-Version vom 28.12.2016)

Flatterwesen schrieb:Finde die Klage in Ordnung und finde es gut wenn die Geschichte des Völkermords der Deutschen an den Narma und Herero endlich mal auf gearbeitet wird.

Das wurde es bereits.


Ich persönlich habe nicht gemordet und unterstütze sowas auch nicht. Wer bitte von euch allen hier, hat damals denn gelebt und mitgemordet?

Aufarbeiten ist gut und richtig. Aber keine Geldzahlungen.

@keyshan
@El_Gato

Mal eine Frage an euch.
Hypothetisches Szenario: Ein Kolonialist geht um 1900 nach Afrika, tötet dort ein paar Einheimische und kehrt mit einem Sack voller Diamanten als steinreicher Mann in sein Land zurück. Das geraubte Vermögen wird von Generation zu Generation weitervererbt (man lässt es "arbeiten"), jeder Nachfahre profitiert davon, ohne jemals eine eigene Leistung dafür erbracht zu haben.
Seid ihr der Meinung, daß man zumindest einen Teil dieses Vermögens zurückzahlen sollte, wenn die Nachfahren der Ermordeten das zurückfordern, was einst ihren Vorfahren gehört hat?

@E.Schütze

Was für Täter? Kaiser Wilhelm ist längst tot und ich lasse mich nicht in Kolllektivhaftung nehmen, wäre ja noch schöner.