G20 - Ausschreitungen in Hamburg

Atrox schrieb:Aber wer den politischen Dialog möchte, bekommt ihn eben auch.

Dialog schön und gut aber was bringt das? NICHTS!
Wie gesagt, es gibt es viele Menschen mit sehr guten Ideen, wie man diese Gesellschaft für einen größeren Teil lebenswerter gestalten könnte! Aber die kommen einfach nicht zum Zug - weil man, wenn man nicht zum Club gehört, nichts zu sagen hat.

Was bringt das ganze also?
Sicher Ausrutscher können passieren - blöde Demokratie, klar - aber sonst haben uns die Elite in der Mangel.

Der Bundespräsident hat heute die in Hamburg betroffenen Stadtteile besucht.....

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich schockiert über die schweren Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg gezeigt. Was er gesehen habe, "erschüttert mich, das macht mich fassungslos", sagte Steinmeier bei einem Besuch in der Hansestadt. Ein solches Ausmaß an Gewalt auf Demonstrationen habe Deutschland in den vergangenen Jahren nicht erlebt. Einige seien mit "Rücksichtslosigkeit und maßloser Zerstörungswut" vorgegangen.

Der Bundespräsident dankte ausdrücklich den Polizisten für ihren Einsatz. Sie verdienten nicht nur Anerkennung, sondern auch Dank. Sie hätten ihren Dienst für die Sicherheit geleistet und auch das Recht auf Versammlungsfreiheit geschützt. Steinmeier verteidigte zudem die Organisation solcher Gipfeltreffen in Deutschland. Es brauche das "demokratisches Selbstbewusstsein" zu sagen, dass solche Konferenzen in Deutschland stattfinden könnten

http://www.n-tv.de/politik/Steinmeier-in-Hamburg-fassungslos-article19927330.html

@Optimist und alle

mhh, als die EZB in FFm eroeffnet wurde, ich war ja live dabei, da versank die Stadt auch in Feuer und Traenengas. Das ganze is nun ca 2 Jahre her, also kann man nun Denken und Auslegen, wie man will aba G20 is in meinen Augen kein "Anfang" gewesen

@hotrocket
Die Polizei ist bereits mehr als ausreichend ausgerüstet. In Hamburg hätten auch diese Ausschreitungen nicht verhindert werden können, wenn man mehr/bessere Ausrüstung gehabt hätte. Es war die Strategie, die versagt hat. Dass man das Problem einfach unterschätzt hat.

Die Polizei war so überfordert, dass sie gegen friedliche Demonstranten und sogar Journalisten vorgegangen ist. Rettungstransportwagen kamen nicht schnell zu Verletzten, weil die Polizei sie blockiert hatte.

Man sollte lieber darüber nachdenken, wie man in Zukunft tausende Polizisten mit unterschiedlichsten Ausbildungen und Taktikerfahrungen besser unter Kontrolle hat und effektiver einsetzen kann.

Negev schrieb:Wie gesagt, es gibt es viele Menschen mit sehr guten Ideen, wie man diese Gesellschaft für einen größeren Teil lebenswerter gestalten könnte!

Und diese Ideen sind auch für 82 Millionen anwendbar, positiv und bezahlbar? Das Politik auch immer ein großer Kompromiss ist, ist dir bewusst, oder? Hinzu kommt, dass Demokratie eben langsam ist.

Negev schrieb:Aber die kommen einfach nicht zum Zug - weil man, wenn man nicht zum Club gehört, ausgeschlossen wird.

Es steht dir jederzeit zu eine Partei zu gründen oder einer beizutreten. Wenn die Ideen so gut sind, sollte die Wahlwerbung ja ein leichtes werden.

FF schrieb:Um einen sich bewegenden Angreifer zu stoppen, wird niemals auf die Beine geschossen. Insofern ist die Frage von Anfang an Unsinn, egal von welchem Kaliber Munition man redet.

Wohin denn?

@querdenkerSZ

ich finde es immer lächerlich, wenn im Nachgang Politiker am Schadensort erscheinen und medienwirksam ihre ”Betroffenheit” kundtun.

Wenn die Sache aus dem Verfalldatum ist, spricht niemand mehr drüber.

Die zuständigen Politiker sollten bemüht sein, dass solche Situationen, vorallem in dem Ausmass, erst gar nicht entstehen.

wolke7 schrieb:Die zuständigen Politiker sollten bemüht sein, dass solche Situationen erst gar nicht entstehen.

Sehe ich auch so. Großstädte als G-Treffen sollten in Zukunft vermieden werden.

@Atrox

ich finde es immer lächerlich, wenn im Nachgang Politiker am Schadensort erscheinen und medienwirksam ihre ”Betroffenheit” kundtun.

also ich find es noch lächerlicher wenn die Typen die zur Randale aufgerufen haben sich später distanzieren und erklären an nichts Schuld zu sein.....

Andreas Blechschmidt, ein Vorkämpfer der Hamburger Autonomen und Anmelder des umstrittenen Demonstrationszugs "Welcome to hell", erinnert sich nun, dass in der Vergangenheit auch schon "Nazis" an den rituellen Krawallen im Schanzenviertel beteiligt gewesen seien. Wer die Täter diesmal waren, wisse man nicht. Aber "sinnentleerte Gewalt und Militanz um ihrer selbst willen", das habe mit autonomer Politik nun wirklich nichts zu tun. Demnach war es wohl auch purer Zufall, dass die unbekannten Marodeure ausgerechnet in der unmittelbaren Umgebung der Roten Flora zuschlugen: "Die Rote Flora hat nicht das Oberkommando über alle Auseinandersetzungen in Hamburg."

und:

Blechschmidts Mittstreiter Andreas Beuth, Anwalt und Versammlungsleiter der Welcome-to-Hell-Demonstration, beschränkt seine Kritik sogar auf die Wahl des Ortes. "Wir als Autonome und ich als Sprecher der Autonomen haben gewisse Sympathien für solche Aktionen, aber doch nicht im eigenen Viertel wo wir wohnen", sagte Beuth dem NDR. Und fragte: "Warum nicht irgendwie in Pöseldorf oder Blankenese?" Brennende Autos und geplünderte Geschäfte in wohlhabenden Stadtteilen sind aus seiner Sicht offenbar nicht Ausruck von "sinnentleerte Gewalt und Militanz um ihrer selbst willen". Aber was sind sie dann?

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-07/g20-hamburg-autonome-linke-distanzierung-aufstand

Der Name der geplanten "friedlichen Demonstration" war natürlich auch nur ein Gag.....

@querdenkerSZ
Es gibt einen Unterschied zwischen einer Demonstration, mit der man auf sich aufmerksam macht (Welcome to Hell war so eine) und wahllosem Randalieren.

Die Demo WtH wird wohl kaum Autos von Anwohnern anzünden, während sie angemeldet durch die Straßen ziehen. Aber sie wollten laut auf sich aufmerksam machen, da ein leises "Bitten um Verändernung" meist eh ignoriert wird (ich habe kaum was über Hamburg zeigt Haltung gelesen --- weder positiv noch negativ).

@RosaBlock

Es gibt einen Unterschied zwischen einer Demonstration, mit der man auf sich aufmerksam macht (Welcome to Hell war so eine) und wahllosem Randalieren.

ja und um auf sich aufmerksam zu machen musste es schon was wie " Welcome to hell " sein.....was einfaches neutrales wie z.B. " Bürger gegen G 20 " wäre da natürlich vollkommen ungeeignet gewesen...............

@Flatterwesen

Ich verstehe dich in diesem Punkt nicht. Wie kannst du diesen Artikel zum Beispiel einfach schlucken. Raus gehen, demonstrieren, Widerstand, die Junge Frau auf dem Polizeitransporter, Sitzblockade...alles, was ich nachvollziehen kann und sogar mitmachen würde. Solche Aktionen sind wichtig, es ist und war richtig und wichtig gegen G20 auf die Straße zu gehen.

Nur, sollten auch die "richtigen" Leutz unterwegs sein. Ich vermisse die Bürger/innen aus Hamburg Bilstedt, ich vermisse die Abgehängten, die Armen, die Arbeiter, junge Muslime, junge Afrikaner...all die, die oft sagen, sie sind die wirklich Betroffenen von G20 Politik.

Aber was sehe ich? Wie geschrieben, ich habe das Gefühl, eigentlich nur gelangweilte junge auf Krawall gebürstete Deutsche aus dem akademischen Milieu zu sehen.


Du benutzt den Begriff "Obrigkeitshörigkeit".

Ja genau. Warum rennt denn der Schwarze Block weg, wenn die Polizisten angerannt kommen?
Warum rennt Mensch nicht auf die Polizei zu?


Wirklicher Protest gegen sowas wie G20 wäre bunt und sozial durchmischt. Du spielst in Threads die Migrantenfreundin, aber es stört dich auch nicht, wenn es deutschhomogener zugeht. Dieses Kunststück vollbringen auch nur die Deutschen, sowas wie "Open borders" zu schreien, selbst aber in ihrem Kreis kaum was davon zu repräsentieren.

@querdenkerSZ
Ja. Man braucht manchmal radikalen Protest (nicht extremistischen) um etwas zu erreichen. Wie bereits geschrieben ist die liberale Demo Hamburg zeigt Haltung in fast sämtlichen Medien untergegangen. Wenn du meinst, dass die Eskalation am Namen und am Konzept lag, dann würde ich nochmal recherchieren.

Die Polizei hat für diese linksradikale Demo keine Auflagen verhängt. Das gibt es sonst nie. Verhandlungen über die Anzahl der Vermummten, welche die Veranstalter vor der Demo mit der Polizei abklären wollten, wurden abgeblockt. Die Polizei hat es bei dieser Demo darauf angelegt, dass sie eskaliert und wenn man die Berichte liest (unter anderem vom NDR), dann wird klar, dass die Polizei die Situation eskaliert hat und eine Massenpanik nur durch ein Wunder nicht ausgebrochen ist.

Ja, die Polizei hatte Angst vor Ausschreitungen (wie man sieht zu Recht). Aber auch auf ihrer Seite (und in der Politik) wurden viele Fehler gemacht.

kofi schrieb: Dieses Kunststück vollbringen auch nur die Deutschen, sowas wie "Open borders" zu schreien, selbst aber in ihrem Kreis kaum was davon zu repräsentieren.

Ganz Westeuropa vollbringt dieses Kunststück mitlerweile, Deutschland halt am gründlichsten. Ansonsten vielen Dank für ein tolles Post.

Was, neben einer härteren Vorgehensweise gegen Verbrecher, noch benötigt wird ist, eine juristisch angemessene Handhabe.

Ich las heute ja schon, dass die meisten Anträge auf Haftbefehle abgewiesen wurden. Ich nehme auch an, dass den anderen die nun per Fotos gesucht und gefunden werden, nicht viel passiert.

Was sieht man auf einem Foto? Stein in der Hand? Und dann?

Hier sollte man die Leute gleich mal wegen Vereinigung zu einer kriminellen Organisation (oder Gruppe, muss man halt gesetzlich bissl was machen) anklagen und ein paar Jahre einsperren.

Dann reichen auch Bilder wie man eine Eisenstange in der Hand hält für eine empfindliche Strafe.

RosaBlock schrieb:Die Polizei hat für diese linksradikale Demo keine Auflagen verhängt. Das gibt es sonst nie. Verhandlungen über die Anzahl der Vermummten, welche die Veranstalter vor der Demo mit der Polizei abklären wollten, wurden abgeblockt. Die Polizei hat es bei dieser Demo darauf angelegt, dass sie eskaliert u

woher weisst Du das alles?


@insideman

die jetzige juristische Situation empfinde ich als Einladung zu Wiederholungen.

Die Polizei Hamburg hat ein Upload-Portal eröffnet wo man Videos/Fotos von den Vorfällen posten kann.
Diese möchte man auswerten um vlt. so einiger Randalierer noch habhaft zu werden.

Über 1000 Videos sind wohl schon hochgeladen.

https://twitter.com/PolizeiHamburg/status/883744267029688320?ref_src=twsrc%5Etfw&ref_url=http%3A%2F%2Fwww.bild.de%2Fregional%2Fhamburg%2Fg20-gipfel%2Fschon-1000-fotos-hochgeladen-52487752.bild.html

Hallo zusammen,
Habe mir Videos von den vergangenen Tagen angesehen .
Zum Teil recht verstörende Bilder. Mitten in Deutschland.
Ich kann es kaum in Worte fassen.
Meine Hochachtung vor den Einsatzkräfte , die zum Teil durchgearbeitet haben und in einer kurzen Pause samt Uniform am Boden schlafend sich ausgeruht haben.
Und ich kann niemanden verstehen der diese Gewalt verherrlicht und für gut heisst. Zum schämen ist das , alle diese Gaffer die zum Teil die Arbeit der Einsatzkräfte zum Schutz unbescholtener Bürger und deren Eigentum behinderten. Unverständlich und beschämend , wie vermummte Menschen mit roher Gewalt gegen die Einsatzkräfte vor gingen. Pfuiiiiiiiii

insideman schrieb:Was [...] noch benötigt wird ist, eine juristisch angemessene Handhabe.

Richtig, indem man z.B. auch den Anwaltsnotdienst nicht absichtlich behindert und die Tatverdächtigen damit schikaniert, dass sie sich selbst aus einem Telefonbuch einen Anwalt raussuchen sollen.

Wir können nicht behaupten ein Rechtsstaat zu sein und dann bei einigen Menschen eine Ausnahme machen.  Wenn jemand nachweislich eine Straftat begangen hat, dann soll er dafür verurteilt werden, aber bitte mit gerechtem Verfahren.

wolke7 schrieb:woher weisst Du das alles?

Anders als für andere Veranstaltungen hatten die Behörden ausgerechnet für diese Demonstration keine Auflagen erlassen, obwohl die Polizei zuletzt immer wieder betont hatte, man rechne mit Tausenden Gewaltbereiten.

--- Frankfurter Rundschau

Denn seit heute liegt die Anmeldebestätigung für die morgige Demonstration "Welcome to Hell" vor. Sie enthält: nicht eine einzige Auflage. Die angemeldete Route endet mit einer Abschlusskundgebung des "größten schwarzen Blocks aller Zeiten" direkt am Messegelände.

--- https://www.anwaltlicher-notdienst-rav.org/de/node/22

@Groucho
Ich kenne die Bilder und ich finde die Taten nicht in Ordnung.  Nur rede ich hier von den Angemeldeten Demos und den friedlichen Demonstrationen, mit denen unverhältnismäßig umgegangen wurde.

@Mirella4
@wolke7


Die Polizei hat eklatant versagt. Nicht der einfache Polizist, sondern der Apparat. Es ist eben NICHT das erste mal, das sowas passiert ist, es ist NICHT schlimmer als bei Chaostagen oder damals bei Blockupy wie @apart bereits schrieb. Man mit solchen Ereignissen GERECHNET, man hat öffentlich in Interviews erklärt, man wisse was passiert und habe sich darauf vorbereitet. Und es ist nichts eingetreten, was in irgendeiner Form überraschend sei, egal wie Polizeisprecher und Innenminister sich selbst und das Volk belügen um ihr Versagen zu kaschieren.

Auch die Berichterstattung ist geradezu schockierend schlecht, Tickerjournalismus der mehr Emotionen transportiert, als Fakten, Zahlen und Analysen zu liefern. Furchtbares Kino, einfach die Lust an der Katastrophe, ein Experiment, wie man ein solches Ereignis möglichst mit geringem Aufwand, medial und emotional ausschlachtet.