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Rassismus

24.989 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, AFD, Rechtsextremismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rassismus

21.01.2022 um 12:11
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Aber sicher darf man das.
aber sicher darf man das nicht, denn das bedeutet, Menschen zu diskriminieren.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Eine Vermutung ist kein abschließendes Urteil, und so wird das hier auch nicht gehandhabt.
natürlich wird es das, sonst würde es ja nicht diese Probleme geben

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21.01.2022 um 12:14
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:aber sicher darf man das nicht, denn das bedeutet, Menschen zu diskriminieren.
Erklär mal, wie man mit einer berechtigten Vermutung, dass die dortigen Behörden schlecht arbeiten, was die Dokumentation angeht, Menschen diskriminiert.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:natürlich wird es das, sonst würde es ja nicht diese Probleme geben
Die Probleme wurden hier rein getragen, und nicht hier gemacht. Man versucht sie hier entsprechend zu lösen.


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21.01.2022 um 12:18
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Erklär mal, wie man mit einer berechtigten Vermutung, dass die dortigen Behörden schlecht arbeiten, was die Dokumentation angeht, Menschen diskriminiert.
darum ging es doch gar nicht, es ging ums Lügen. Bitte Diskussionsverlauf nicht durcheinanderbringen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Die Probleme wurden hier rein getragen, und nicht hier gemacht. Man versucht sie hier entsprechend zu lösen.
auch falsch. Dieses Problem, was wir gerade hier diskutieren, die Staatsangehörigkeit der Kinder betreffend ist HIER in Bremen gemacht und nirgends anders


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21.01.2022 um 12:22
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:darum ging es doch gar nicht, es ging ums Lügen. Bitte Diskussionsverlauf nicht durcheinanderbringen.
Genau, unsere Behörden dürfen also annehmen, dass in der ghanischen Dokumentation die Unwahrheit steht. Soweit klar. Was sollen sie jetzt also deiner Ansicht nach machen, wenn man nicht sicher sein kann, dass da gelogen wurde. Also wie geht man jetzt in der Praxis vor, ohne jemandem aufgrund seiner Herkunft zu nahe treten zu wollen?

Erklär.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:auch falsch. Dieses Problem, was wir gerade hier diskutieren, die Staatsangehörigkeit der Kinder betreffend ist HIER in Bremen gemacht und nirgends anders
Denkst du, ja? Was hätte die Behörde da anders machen müssen, ohne unsere Gesetze zu verletzen usw.. Sag an.


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21.01.2022 um 13:06
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Genau, unsere Behörden dürfen also annehmen, dass in der ghanischen Dokumentation die Unwahrheit steht.
ja, dürfen sie.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Was sollen sie jetzt also deiner Ansicht nach machen, wenn man nicht sicher sein kann, dass da gelogen wurde. Also wie geht man jetzt in der Praxis vor, ohne jemandem aufgrund seiner Herkunft zu nahe treten zu wollen?
man nimmt die Vaterschaftsanerkennung, dann bekommt das Kind eine Geburtsurkunde
Das Migrationsamt weigere sich, ohne eine Geburtsurkunde die deutsche Staatsangehörigkeit der Kinder festzustellen und damit auch der Mutter eine Aufenthaltserlaubnis in Bremen zu erteilen, so der Vorwurf der Demonstrant*innen. Die Frauen fordern, dass dafür eine Vaterschaftsanerkennung genügt.

Diese reiche in Bremen aber oft nicht dafür aus, dass ein hier geborenes Baby hier auch eine Geburtsurkunde bekomme, kritisiert das Bündnis. Das hat schwerwiegende Folgen für die Betroffenen: „Keine Geburtsurkunde zu haben ist so, als würde ein Kind nicht existieren“, sagt eine von ihnen. „Mein Kind hat keine Krankenversicherung“ – dabei ist es schon sieben Monate alt. In der Praxis seien Kind und Mutter von Umverteilung oder gar Abschiebung bedroht, so das Bündnis.

Dabei hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) gerade im Sinne der Protestierenden entschieden: Es urteilte zugunsten einer aus Ghana stammenden Frau. Schon das Verwaltungsgericht (Aktenzeichen 4 V 1713/20) hatte festgestellt, dass es gar nicht auf die Existenz einer Geburtsurkunde ankommt, sondern allein auf die wirksame Anerkennung der Vaterschaft durch einen Deutschen. Dem schloss sich nun auch das OVG an (Aktenzeichen 2 B 335/20).

Die Forderungen der Ämter sind „unzumutbar“
Ob der Anerkennende auch der biologische Vater sei, befand das Gericht für „unerheblich“: Für den Staatsangehörigkeitserwerb von Kind und Mutter „kommt es nur auf die rechtliche Vaterschaft an“. Nur wenn „zumindest konkrete Anhaltspunkte“ für eine Ehe vorhanden seien, müsse die Mutter nachweisen, dass sie im maßgeblichen Zeitpunkt unverheiratet war. „Der Mutter quasi ins Blaue hinein den nur schwer zu führenden „Negativbeweis“ aufzuerlegen, dass sie in ihrem Heimatland nicht verheiratet ist oder war, wäre eine unzumutbare Anforderung“, stellte das OVG klar. Der Hinweis der deutschen Behörden, dass sich „in einer Vielzahl“ anderer Verfahren ghanaischer Mütter herausgestellt habe, dass diese in Ghana verheiratet waren, reicht dem Gericht nicht.
Quelle: https://taz.de/Rassismus-Vorwurf-gegen-Bremer-Behoerde/!5752462/


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21.01.2022 um 13:20
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:man nimmt die Vaterschaftsanerkennung, dann bekommt das Kind eine Geburtsurkunde
Klar, jetzt hat man auch eine rechtliche Handhabe, weil man sich auf das Urteil stützen kann.

Alles bestens, kein Rassismus vorhanden. Weder vorher noch jetzt.
Allein die rechtliche Lage war strittig, und die scheint nun geklärt zu sein, was also tönt die Taz da schon wieder von Rassismus? Woke-Bubble nähren, oder was.. naja. Nix Neues, wa?


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21.01.2022 um 13:28
@navi12.0
alles klar, wenn Du das feststellst, dann ist es natürlich kein Rassismus. Interessant dabei ist, dass Du jetzt offenbar vergisst zu erwähnen, welche Definition von Rassismus jetzt da nicht zutreffend gewesen wäre.
Denn die Benachteiligung ist ja aufgrund der Herkunft.
Die UN-Antirassismuskonvention definiert rassistische Diskriminierung als „jede auf der vermeintlichen ethnischen Herkunft, „Rasse“, Hautfarbe, Abstammung oder nationalen Ursprungs beruhende Unterscheidung, Ausschließung, Beschränkung oder Bevorzugung, die zum Ziel oder zur Folge hat, dass dadurch ein gleichberechtigtes Anerkennen, Genießen oder Ausüben von Menschenrechten und Grundfreiheiten im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder jedem sonstigen Bereich des öffentlichen Lebens vereitelt oder beeinträchtigt wird“.
Quelle: https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/diskriminierungsmerkmale/ethnische-herkunft-rassismus/ethnische-herkunft-rassismus.html

hm.......

ist das Rassismus?
Ein Inserat für eine Wohnung in Bremen sorgt derzeit für Aufruhr, da es einen rassistischen Hinweis enthält. „Bitte keine Mietinteressenten aus dem Afro-Bereich”, heißt es in der Anzeige, welche RTL vorliegt. Die Begründung: „Hier hat der Vermieter häufig Ärger gehabt”, schreibt der Makler dazu.
Quelle: https://www.rnd.de/panorama/rassistische-wohnungsanzeige-sorgt-in-bremen-fuer-aufregung-amt-fuer-soziales-leitet-annonce-weiter-52E6RWONLNB4VMKG5KRCRYWPYA.html
und das?
Die städtische Bremer Baugesellschaft Brebau hält Bewerberinnen und Bewerber mit Migrationshintergrund offenbar gezielt von Wohnungen fern. Das belegen Dokumente und Zeugenaussagen, die Radio Bremen und Panorama vorliegen. Die Unternehmensleitung will von den Vorgängen nichts gewusst haben.
Quelle: https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/brebau-diskriminierung-101.html


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21.01.2022 um 13:35
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:alles klar, wenn Du das feststellst, dann ist es natürlich kein Rassismus.
Jaja, es ist natürlich immer Rassismus, wenn das die Taz behauptet.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ist das Rassismus?
Sicher, nur inwiefern korrespondiert das jetzt mit der Tatsache, dass man den ghanischen Behörden bei der Dokumentation misstraut, und deshalb solche Fälle nicht richtig weiter bearbeitet werden konnten?

Man urteilt doch hier gar nicht nach Ethnie, wie es in deiner Definition vorgegeben ist, sondern nach der Tatsache, dass die Behörden dort als nicht sonderlich vertrauenswürdig gelten, was man deshalb genauer prüfen muss. Das war doch die Auflage vom auswärtigen Amt, also wo ist das rassistisch, hm?


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21.01.2022 um 14:05
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Und weil das irrational ist, lernen solche Opfer in Therapien damit umzugehen. Niemand bringt der Frau ernsthaft bei, daß es eine Lösung für ihre Probleme sein kann, alles zu meiden was ihr Angst macht. Oder aus der Welt zu schaffen (Ortsname Neger) - das ist absurd.

Was mich zu folgendem bringt:
Warum gibt es dann Frauenparkplätze? Das Risiko von Frauen, Opfer einer Gewaltattacke zu werden, ist kleiner als das von Männern. Dennoch gibt es Frauenparkplätze, weil Frauen sich oft z.b. in Parkhäusern und an ähnlichen Orten unsicher fühlen.

Warum machen diese Frauen nicht einfach eine Therapie? gerade beim Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum geht es kaum rational zu, trotzdem werden solche Maßnahmen oft begrüßt. Obwohl die ja sogar Geld kosten. Wie kommt das?
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ja, darauf können wir uns einigen und nichts gegenteilige habe ich je behauptet.
Was kommt denn danach?
Angenommen das Resultat des Ernstnehmen der Gefühle ist, Schild ab. Was dann? Wie hilft das dem Betroffenem in seinem Leben?

Angenommen das Resultat des Ernstnehmens der Gefühle ist, dem Betroffenem zu vermitteln, das es sich hierbei keineswegs um Rassismus handelt und das seine (nachvollziehbaren) Gefühle sich nicht ändern werden wenn man das Schild abmontiert?
Das Resultat könnte irgendwann ein Mensch sein, der sich frei durch Ortschaften bewegen kann mit solchen Namen, frei von Diskriminierungsgedanken etc..
Das würde doch die Lebensqualität erheblich verbessern, auf Lebenszeit.
Na weil es ihre Triggermomente minimiert. Nach wie vor gilt: Was Rassismus ist, ist Definitionssache und Interpretationssache. Du oder sonst jemand kann nicht allein festlegen, was rassismus ist und was nicht.

Man kann es durchaus als institutionellen Rassismus betrachten, wenn Gefühle der weißen mehrheitsgesellschaft beachtet werden, auch wenn sie irrational sind, aber gefühle von PoC lächerlich gemacht werden.

Warum darf sich irgendein Rentner über den Umweltsau beschweren, obwohl der nachweislich nicht gegen rentner gerichtet war und bekommt eine entschuldigung vom WDR, aber der PoC darf sich nicht über den Ort neger beschweren, ohne dass man sich über ihn lustig macht und ihn in die nähe psychischer krankheit rückt?

Debatten in unserer Gesellschaft über Werte sind eigentlich immer irrational geführt, aber bei PoC soll man sie dann quasi einfach darüber aufklären, dass sie halt falsch liegen und gut is? Das wird so nicht klappen, das akzeptiert auch keine andere Gruppe.


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21.01.2022 um 14:35
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Na weil es ihre Triggermomente minimiert.
Was dem Betroffenem nur NULL hilft.
Er sollte lernen, so schwer das auch ist, seinen gefühlten Rassismus mit der Realität abzugleichen. Es ist absurd dem Thema Ortsschild eine Rolle im Antirassmismus zuzuweisen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Man kann es durchaus als institutionellen Rassismus betrachten, wenn Gefühle der weißen mehrheitsgesellschaft beachtet werden, auch wenn sie irrational sind, aber gefühle von PoC lächerlich gemacht werden.
Dem stimme ich zu.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Warum darf sich irgendein Rentner über den Umweltsau beschweren, obwohl der nachweislich nicht gegen rentner gerichtet war und bekommt eine entschuldigung vom WDR,
Soweit ich weiß, war die Empörung über die Umweltsau generationenübergreifend und das der WDR hier Aktionismus walten lässt, nun ja, passt hier nicht rein, aber stimme zu.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:aber der PoC darf sich nicht über den Ort neger beschweren, ohne dass man sich über ihn lustig macht und ihn in die nähe psychischer krankheit rückt?
Wenn das so passiert, vollste Zustimmung.
Für mich unbestritten ist jedoch, daß jemand der sich vom Ortsschild Neger rassistisch bedroht sieht, Defizite aufweist, welche man - getreu der Linie das man sich auch wirklich FÜR den Betroffenen interessiert - ernst nehmen sollte. Die ableitenden Maßnahmen, das ist Kernpunkt des Diskurs, können für mich nicht sein: Ortsschild Weg. Begründung oben.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Debatten in unserer Gesellschaft über Werte sind eigentlich immer irrational geführt, aber bei PoC soll man sie dann quasi einfach darüber aufklären, dass sie halt falsch liegen und gut is?
Na mit "gut ist" ist es nicht getan. Die Neuausrichtung des inneren Kompasses zum Zwecke der Wiederherstellung der Fähigkeit, realistische Bedrohungsszenarien zu erkennen mit dem klaren Ziel der Aufwertung der Lebensqualität des Betroffenen, ist keine Sache die man eben so vermittelt bekommt. Hier ist sehr viel Eigenleisrung erforderlich und natürlich auch Wollen.


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21.01.2022 um 14:43
@behind_eyes

Das Ding ist doch aber, dass es häufig auch andersrum ist. Dass Schwarze Menschen realen Rassismus und rassistische konnotationen erkennen können, die da sind, die Weiße aber oft nicht sehen.

Es gibt sicherlich einige PoC, die Rassismus an so vielen orten vermuten, dass es sich negativ auf ihr befinden auswirkt und es ist natürlich keine lösung, ihren forderungen nachzukommen wenn es ins verrückte geht. Das ist aber eine Minderheit von Menschen, auch innerhalb der PoC community.

Ich sehe wesentlich häufiger den Fall, dass ein Anliegen von PoC abgetan wird, obwohl es durchaus entweder gute begründungen gibt, oder zumindest mal andere Gruppen in unserer Gesellschaft sich mit ähnlich gearteten anliegen ohne Weiteres durchsetzen können.

Ich drücke es mal so aus: Wäre der Ortsname nicht Neger, sondern etwas, was 80% der Deutschen empört, wäre die Forderung der Namensänderung in der Bildzeitung auf Seite 1. Obwohl das auch nicht rationaler wäre.

Ich jedenfalls kenne nette, rationale Menschen die auch eine robuste psyche haben, aber die sich trotzdem vom namen der mohren apotheke verletzt fühlen und finden, man sollte den ändern. Ganz unabhängig davon, wo der herkommt. Ich sehe da das problem nicht in psychischer labilität, sondern höchstens darin, dass man die bedürfnisse des besitzers ausblendet.

Beim Ort Neger sehe ich ehrlich gesagt nicht, dass das ernsthaft eine signifikante anzahl leute fordern und ich brauch mich nicht über was groß unterhalten, was 20 Leute auf twitter fordern und drei sprachforscher eigentlich ganz gut fänden. Das stellt es so dar, als wäre das irgendwie eine breite forderung in der PoC gemeinde, aber das ist es ja gar nicht.


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21.01.2022 um 14:59
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich drücke es mal so aus: Wäre der Ortsname nicht Neger, sondern etwas, was 80% der Deutschen empört, wäre die Forderung der Namensänderung in der Bildzeitung auf Seite 1. Obwohl das auch nicht rationaler wäre.
Stimmt wohl. Würde das Dorf zB Nazidorf heißen, würde man das vermutlich heute schnell geändert haben wollen, weil Nationalismus heute nicht mehr ganz so en vogue ist, wie noch seinerzeit. Egal ob es was mit Nationalsozialismus zu tun hat, oder nicht. Von der Warte aus betrachtet ist solch eine Forderung zwar auf rationaler Ebene zwar Unsinn, aber auf emotionaler vllt sogar verständlich. Je mehr Menschen man findet, die sich damit identifizieren können, desto leichter kriegt man so ein Vorhaben auch durch.


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21.01.2022 um 15:00
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das Ding ist doch aber, dass es häufig auch andersrum ist. Dass Schwarze Menschen realen Rassismus und rassistische konnotationen erkennen können, die da sind, die Weiße aber oft nicht sehen.
Das wird doch meistens von Allys oder Betroffenen unterstellt.
Richtig ist, daß es Bereiche gibt wo Weiße Nachholbedarf haben. Struktureller Rassismus zum Beispiel.
Aber hier geht es doch ganz klar um Themen, die völlig frei sind von Rassismus und da stimme ich mit dir eben nicht überein: Rassismus ist eben nicht nur wenn du es fühlst sondern Rassismus muss ein Mindestmaß an Kriterien erfüllen und die alleinige Empfindung des Betroffenen reicht da einfach nicht aus. So schwer das für ihn ist und so sehr ich auch verstehe, das man mit einer solchen Diskriminierungsgeschichte an einem Punkt landen kann, wo man vor einem Ortsschild in Tränen ausbricht - zielführend kann nur sein dem Betroffenen zu helfen in einer Weise die es ihm ermöglicht irgendwann realen Rassismus von gefühlten Rassismus zu unterscheiden.
Wer noch Zusprache erhält, das das Entfernen des Ortsschildes sein Leid mindert, wird dieses Ziel nie erreichen. Dem Betroffenen wird nicht geholfen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich drücke es mal so aus: Wäre der Ortsname nicht Neger, sondern etwas, was 80% der Deutschen empört, wäre die Forderung der Namensänderung in der Bildzeitung auf Seite 1. Obwohl das auch nicht rationaler wäre.
Richtig, mein Standpunkt wäre hier übrigens der selbe.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich jedenfalls kenne nette, rationale Menschen die auch eine robuste psyche haben, aber die sich trotzdem vom namen der mohren apotheke verletzt fühlen und finden, man sollte den ändern. Ganz unabhängig davon, wo der herkommt.
Bin auch kein Fan der Mohrenaphoteke aber wenn eine Herkunft und auch Verwendung völlig unverfänglich ist, würde ich im Lichte einer Forderung keine robuste Psyche statuieren. Aber that's life, so sind halt Menschen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Beim Ort Neger sehe ich ehrlich gesagt nicht, dass das ernsthaft eine signifikante anzahl leute fordern und ich brauch mich nicht über was groß unterhalten, was 20 Leute auf twitter fordern und drei sprachforscher eigentlich ganz gut fänden.
Soweit ich weiß, gingen beim Bürgermeister im RL Briefe ein in denen klar die Umbenennung gefordert wurde und auch hier im Thread wurde das verteidigt, ja sogar angezweifelt ob es die Forderungen überhaupt gibt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das stellt es so dar, als wäre das irgendwie eine breite forderung in der PoC gemeinde, aber das ist es ja gar nicht.
Breite spielt für mich keine Rolle. Man sollte jedem Menschen ernst nehmen und wenn ich einen Standpunkt habe der vom ernstgenommenem Standpunkt eines einzelnen Menschen abweicht, wüsste ich nicht warum ich meinen Standpunkt nicht auch klarmachen kann.

Twitter wird hier immer mal durch den Dreck gezogen.
Ich halte es für die ehrlichste Plattform. Ein sehr guter Querschnitt der Gesellschaft, alle Parteien sind vertreten und scheuen sich nicht ihre Meinung kund zu tun.
Die Kürze der Tweets zwingt die Teilnehmer, ihr Anliegen klar und knapp zu formulieren.


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21.01.2022 um 15:07
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Stimmt wohl. Würde das Dorf zB Nazidorf heißen, würde man das vermutlich heute schnell geändert haben wollen, weil Nationalismus heute nicht mehr ganz so en vogue ist, wie noch seinerzeit. Egal ob es was mit Nationalsozialismus zu tun hat, oder nicht. Von der Warte aus betrachtet ist solch eine Forderung zwar auf rationaler Ebene zwar Unsinn, aber auf emotionaler vllt sogar verständlich. Je mehr Menschen man findet, die sich damit identifizieren können, desto leichter kriegt man so ein Vorhaben auch durch.
Genau, und das machen wir ja eigentlich ständig so in gesellschaftlichen debatten. Symbole sind für Menschen wichtig. Darum finde ich es unfair, bei PoC da quasi eine höhere Messlatte zu wählen.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Das wird doch meistens von Allys oder Betroffenen unterstellt.
Richtig ist, daß es Bereiche gibt wo Weiße Nachholbedarf haben. Struktureller Rassismus zum Beispiel.
Aber hier geht es doch ganz klar um Themen, die völlig frei sind von Rassismus und da stimme ich mit dir eben nicht überein: Rassismus ist eben nicht nur wenn du es fühlst sondern Rassismus muss ein Mindestmaß an Kriterien erfüllen und die alleinige Empfindung des Betroffenen reicht da einfach nicht aus. So schwer das für ihn ist und so sehr ich auch verstehe, das man mit einer solchen Diskriminierungsgeschichte an einem Punkt landen kann, wo man vor einem Ortsschild in Tränen ausbricht - zielführend kann nur sein dem Betroffenen zu helfen in einer Weise die es ihm ermöglicht irgendwann realen Rassismus von gefühlten Rassismus zu unterscheiden.
Wer noch Zusprache erhält, das das Entfernen des Ortsschildes sein Leid mindert, wird dieses Ziel nie erreichen. Dem Betroffenen wird nicht geholfen.
Das wird aber eben auch oft zu recht unterstellt. Oft sprechen schwarze rassismus an und werden dann dafür lächerlich gemacht, selbst wenn sie vollkommen im recht sind. Diese invalidierung findet häufig statt und da finde ich es ungerechtfertigt, es irgendwie schwarzen vorzuwerfen, wenn sie dann auch mal daneben liegen. Andersrum kommt es erfahrungsgemäß häufiger vor.

Rassismus ist eben auch nicht nur das, was explizit gesagt wird. rassismus ist auch oft in einem dummen witz, mit dem man eigentlich gar nichts meint, einer nebenbemerkung oder einem blick zu sehen. Das kann man nicht einfach ignorieren.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Richtig, mein Standpunkt wäre hier übrigens der selbe.
Okay, aber es ist ja nicht das, was in der realität in unserer gesellschaft in solchen fällen passiert. Und da ist eben ein ungleichgewicht. Eine Forderung von PoC oder anderen Minderheiten hat viel weniger gewicht und wird lächerlich gemacht, eine forderung einer größeren Gruppe Weiße wird da oft, selbst wenn vollkommen absurd, viel ernster genommen.

Bei der Mohrenapotheke kann man ins Feld führen, dass die Bedürfnisse des betreibers die von Passanten überwiegen. Bei der Pronomenwahl von Transmenschen machen ja viele Cis Leute schon ein Fass auf, dass sie sich nicht daran halten wollen, obwohl die meisten Transmenschen von falschen pronomen erheblich verletzt werden. Und daher finde ich schon, dass da auch die weiter hergeholten Debatten zu führen und ernstzunehmen sind. Das machen wir sonst ja auch in der gesellschaft.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Bin auch kein Fan der Mohrenaphoteke aber wenn eine Herkunft und auch Verwendung völlig unverfänglich ist, würde ich im Lichte einer Forderung keine robuste Psyche statuieren. Aber that's life, so sind halt Menschen.
Es würde halt aber in dem Fall nicht stimmen, was du da statuierst.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Soweit ich weiß, gingen beim Bürgermeister im RL Briefe ein in denen klar die Umbenennung gefordert wurde und auch hier im Thread wurde das verteidigt, ja sogar angezweifelt ob es die Forderungen überhaupt gibt.
Das ist ähnlich wie im Lisa Eckahrt fall. Es gab keinen shitstorm, es gab leute die drüber geredet haben. Aber der eigentliche shitstorm wurde von zeitungen konstruiert aus ein paar sprachwissenschaftlern, die es ganz gut fänden und ein paar posts auf twitter.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Breite spielt für mich keine Rolle. Man sollte jedem Menschen ernst nehmen und wenn ich einen Standpunkt habe der vom ernstgenommenem Standpunkt eines einzelnen Menschen abweicht, wüsste ich nicht warum ich meinen Standpunkt nicht auch klarmachen kann.

Twitter wird hier immer mal durch den Dreck gezogen.
Ich halte es für die ehrlichste Plattform. Ein sehr guter Querschnitt der Gesellschaft, alle Parteien sind vertreten und scheuen sich nicht ihre Meinung kund zu tun.
Die Kürze der Tweets zwingt die Teilnehmer, ihr Anliegen klar und knapp zu formulieren.
Ich zeihe nicht twitter durch den dreck, ich sehe nur einen unterschied zwischen einem ernsthaften shitstorm und einer handvoll posts. Es gibt echte shitstorms auf twitter wo sich viele Menschen empören. Das "ort neger" ding war keiner davon.


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21.01.2022 um 15:27
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Jaja, es ist natürlich immer Rassismus, wenn das die Taz behauptet.
erstens behauptet die das nicht, zweitens ist der link von @behind_eyes ich habe nur daraus zitiert.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Sicher, nur inwiefern korrespondiert das jetzt mit der Tatsache, dass man den ghanischen Behörden bei der Dokumentation misstraut, und deshalb solche Fälle nicht richtig weiter bearbeitet werden konnten?
weil da auch die (vermeintliche) Herkunft eine Rolle spielt.


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21.01.2022 um 15:36
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:behauptet die das nicht
Ok, aber es gibt genug Leute, die das so deuten können, oder nicht?
Schließlich war das gerade dein Anliegen, hier Rassismus zu beanstanden, der dort stattgefunden haben solle.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:weil da auch die (vermeintliche) Herkunft eine Rolle spielt.
Die Herkunft ist eine Frage der Korrelation, also eines losen Zusammenhangs zwischen den dortigen Behörden, und der Staatsbürgerschaft der Leute. Es ist keine Frage der Kausalität. Sobald man nämlich die Angaben sauber geprüft hätte, wäre das Problem vom Tisch, und ist somit auch keine kausal abhängige Frage der Herkunft, sondern die des berechtigten Verdachtes.

Korrelation ist keine Kausalität. Es ist nicht so, dass die Leute aufgrund der ghanischen Herkunft geprüft werden. Nur das wäre der kausale Zusammenhang, und könnte auch als rassistisch wahrgenommen werden. Es ist so, dass die Herkunft gar keine Rolle spielen würde, wenn die Papiere nicht unter Verdacht stehen müssten. Das muss man schon so differenzieren.


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22.01.2022 um 08:18
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Die Herkunft ist eine Frage der Korrelation, also eines losen Zusammenhangs zwischen den dortigen Behörden, und der Staatsbürgerschaft der Leute. Es ist keine Frage der Kausalität. Sobald man nämlich die Angaben sauber geprüft hätte, wäre das Problem vom Tisch, und ist somit auch keine kausal abhängige Frage der Herkunft, sondern die des berechtigten Verdachtes.

Korrelation ist keine Kausalität. Es ist nicht so, dass die Leute aufgrund der ghanischen Herkunft geprüft werden. Nur das wäre der kausale Zusammenhang, und könnte auch als rassistisch wahrgenommen werden. Es ist so, dass die Herkunft gar keine Rolle spielen würde, wenn die Papiere nicht unter Verdacht stehen müssten. Das muss man schon so differenzieren.
jetzt stell Dir mal vor, Du bist mit einer Ghanaerin zusammen, ihr seid glücklich, sie wird schwanger, ihr freut euch, Du erkennst die Vaterschaft an und dann bekommt DEIN Kind, keine Geburtsurkunde, existiert quasi nicht, weil die Mutter/Deine geliebte Partnerin aus Ghana ist. Und man davon ausgeht, dass sie lügt, weil schon mal jemand gelogen hat, der aus Ghana war, Papiere falsch sind etc.
Das Bremer Standesamt bedient sich zuletzt aber vor allem einer anderen perfiden Methode. Sie betrifft vorrangig Mütter, die aus Ghana und Nigeria kommen. Die Standesbeamt:innen unterstellen jeder Mutter, die in das Raster fällt, sie sei bereits mit einem anderen Mann verheiratet als dem, der die Vaterschaft anerkannt hat. Damit wäre die bereits vom Jugendamt beurkundete Vaterschaftsanerkennung des deutschen Vaters unwirksam. Selbst wenn der anerkennende deutsche Staatsbürger also der biologische Vater des Kindes ist, würde das nach einem Beschluss des Bremer Oberverwaltungsgerichts vom 3. Februar 2021 bedeuten, dass er nicht als dessen rechtlicher Vater in die Geburtsurkunde eingetragen werden konnte.
Quelle: https://www.fr.de/politik/rassismus-deutschland-report-gegen-rechts-faelle-justiz-text-91244304.html


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22.01.2022 um 09:29
Ich denke nicht dass das was mit Rassismus zu tun hat, sondern man sich einfach nicht anderes zu helfen weiß. Denn solche Betrugsfälle bezüglich der Scheinvaterschaft sind ja offensichtlich bekannt, nur kann man meist nichts dagegen tun, weil nicht 100%ig belegbar.
Der Trick mit dem Baby

Auffällig viele Ghanaerinnen nutzen Schwangerschaften dazu, eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland zu bekommen. Allein bei der Ausländerbehörde in Hannover meldeten sich in den vergangenen fast vier Jahren 274 Frauen, die ein Baby erwarteten. Experten vermuten dahinter ein System.
Quelle :https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Ghanaische-Mutter-deutsches-Kind


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22.01.2022 um 09:35
@CosmicQueen
Nicht nur ghanische Frauen.
Ich hatte vor einer Weile einen Bericht gesehen, ich denke mich zu erinnern im rbb, und dort ging es um vietnamesische Frauen.
Es werden gezielt Männer gesucht, welche eine Vaterschaft anerkennen und dafür entlohnt werden, läuft alles über Vermittler, nicht selten selbst Frauen.

Man muss meines Erachtens schauen, ob die Frauen bereits hier leben oder nicht, bei den vietnamesischen Frauen ist das nicht der Fall und da wird dann halt schnell klar worauf das abzielt.


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22.01.2022 um 09:42
Zitat von human_beinghuman_being schrieb:Nicht nur ghanische Frauen.
Ja, auch aus Nigeria. Ein Vaterschaftstest scheint ja auch nicht möglich zu sein und so bleibt man eben im Ungewissen.


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